Polieren oder nicht polieren. Das ist hier die Frage.
Hallo Uhrengemeinde.
Ich habe es getan. Es ist mir nicht leicht gefallen. Darf man, kann man, soll man?
Die Frage ist, ob ältere Rolex Uhren der schnöden Überarbeitung des Gehäuses hingegeben werden sollen. Denn meist kostet es halt Material. Und vieles kann verschlimmbessert werden. Noch schlimmer: Hinterher sieht sie aus wie neu. Vintage ade :)
Kleine Rückblende: Vor ca. 4 Jahren sah ich auf VRM eine GMT aus Anfang der Siebziger. Eine 1675 mit schönes Patina des ZB. Eine Trageuhr mit einem Gehäuse, dem man die gewisse Spuren der Vergangenheit schon ansah. Fand die GMT schön und wollte sie einfach im Sommer tragen. So kam sie aus dem weiten Osten zu mir. Sie begleitete mich auf mehrere Reisen, bis hin nach Kanada. Die Zweizonenzeitangabe war sehr hilfreich. Dann geschah es vor Kurzem im Garten. Der Strahl des Wasserschlauches erwischte mein Handgelenk mitsamt der GMT. Wassertropfen waren eingedrungen, da das Plexi einen kleinen nicht sichtbaren Riss im Bereich der Kante zum Gehäuse aufwies.
Notgedrungen suchte ich flugs einen Uhrmachermeister auf, der sich mit älteren Rolex auskennt. Es erfolgte die umgehende Trockenlegung. Zum Glück war nur ganz wenig Wasser eingedrungen und hatte keinen Schaden hinterlassen. Einmal da lies ich eine Werksrevision machen.
Und dann war da plötzlich diese Frage: Polieren oder nicht polieren. Ganz leichtes Auffrischen maximal. Oder doch besser gar nicht. Nach einer für mich perfekten Beratung gab es die Einigung mit dem Meister. Die Kratzer auf der Seite und die etwas malträtierten Hörner sollten dem nunmehr wieder sehr guten Zustand des Werkes und des erneuerten (alten) Plexi leicht folgen.
Und das sieht jetzt so aus:
http://i39.tinypic.com/30adli8.jpg
http://i40.tinypic.com/5ewqrb.jpg
http://i44.tinypic.com/2dcfurk.jpg
Ich trage die 1675 nunmehr noch lieber, als zuvor.
Aber ich verstehe alle, die ihre Vintageuhren nicht polieren lassen.
Schöne Grüße
Frank