Zur Qualität der Daytona 116520
Liebes Rolex-Forum,
nach über 25 Jahren Rolex-Erfahrung bin ich erstmalig mit einer fabrikneuen Rolex nicht hundertprozentig zufrieden. An meiner Daytona 116520 (Seriennr. F 708xxx, weißes Zifferblatt, gekauft bei meinem Rolex-Konzessionär im November 2004) gibt es leider zwei Punkte, die mich etwas stören:
- Lauf des großen Stoppzeigers:
Der Lauf des großen Stoppzeigers in eingekuppeltem Zustand ist nicht gleichmäßig, sondern der Zeiger läuft sehr unruhig. Es scheint dabei so, als ob der Zeigertrieb ein erhebliches Spiel hat, der Zeiger beibt kurzzeitig stehen, um dann die verlorenen Sekundenbruchteile um so schneller wieder aufzuholen. Ein gleichmäßiger Zeigerlauf ist nicht gegeben, der Lauf wirkt sehr „holperig“.
Wohl gemerkt, es ist dabei nicht das sogenannte Stoppzeiger-Springen beim Ein- bzw. Auskuppeln gemeint, welches bei dem Kaliber 4130 aufgrund seiner speziellen Konstruktion mit vertikaler Kupplung (ähnlich Piguet 1185 und Omega 3303) verhindert wird, sondern der ungleichmäßige Lauf des Stoppzeigers in eingekuppeltem Zustand. Das Springen des Zeigers beim Starten und Stoppen ist auch bei meiner Daytona nicht zu beobachten, das Ein- bzw. Auskuppeln des Zeiger erfolgt völlig ruckfrei. Ist der Zeiger aber einmal eingekuppelt läuft er eben ausgesprochen ungleichmäßig.
- „Dellen“ an den Zifferblattbohrungen:
Kein funktionaler, aber ein optischer Mangel, der allerdings nur bei bestimmten Lichtverhältnissen sichtbar ist. Um alle Zifferblattbohrungen werden dann unregelmäßige Vertiefungen mit einem mittleren Radius von ca. 2 mm deutlich sichtbar, die den sonstigen Qualitätseindruck erheblich stören: das Zifferblatt wirkt dabei so, als wäre es aus weißem Plastik gefertigt. Leider ist es mir nicht gelungen ein gutes Foto von diesen Dellen bei meiner weißen Daytona zu machen (meine fotographischen Fähigkeiten lassen dies offenbar nicht zu), daher nachfolgend das Bild einer schwarzen Daytona aus dem Internet, auf dem zumindest die Delle am Minutenzähler sichtbar ist. Insofern handelt es sich bei meiner Uhr nicht um einen Einzelfall und es sind offenbar sowohl die weißen, als auch die schwarzen Blätter betroffen.
http://img.photobucket.com/albums/v4...llen116520.jpg
(Quelle: unbekannt)
Ich möchte noch erwähnen, daß bei meiner Daytona 16523 (P-Serie) mit stahlgrauem Zifferblatt und Kaliber 4030 weder der unregelmäßige Zeigerlauf, noch die Dellen im Zifferblatt zu beobachten sind. Die Uhr ist seit dem Kauf bei meinem Rolex-Konzessionär im Jahre 2000 mängelfrei.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: die 116520 ist und bleibt ein herausragendes Stück meiner Uhrensammlung. Das Kaliber 4130 weist viele technische Vorteile auf (vertikale Kupplung, geringe Betätigungskräfte, direkter Eingriff zwischen Stunden- und Minutenzähler, hohe Gangreserve, etc.) und auch die Gehäuse- und Armbandverarbeitung, sowie die Ganggenauigkeit meiner 116520 ist exzellent. Die genannten Mängel sind zugegebenermaßen auch nur kleinere Schönheitsfehler, die den meisten Daytona-Besitzern wahrscheinlich gar nicht auffallen würden (Motto: Hauptsache eine Daytona am Handgelenk!). Für ambitionierte Rolex-Sammler bleibt aber doch ein kleiner Zweifel am gewohnten Qualitätsstandard übrig.
Viele Grüße
Matthias
RE: Zur Qualität der Daytona 116520
Zitat:
Original von Prof. Rolex
Der Lauf des großen Stoppzeigers in eingekuppeltem Zustand ist nicht gleichmäßig, sondern der Zeiger läuft sehr unruhig. Es scheint dabei so, als ob der Zeigertrieb ein erhebliches Spiel hat, der Zeiger beibt kurzzeitig stehen, um dann die verlorenen Sekundenbruchteile um so schneller wieder aufzuholen. Ein gleichmäßiger Zeigerlauf ist nicht gegeben, der Lauf wirkt sehr „holperig“.
Viele Grüße
Matthias
Hatte bei meiner ersten D mit 4130 das selbe Problem, mit blossem Auge sehr gut sichtbar. Die Uhr ging dann für 2 Monate in die Reparatur und kam mit dem bestehendem Problem und der Anmerkung "Werkproblem behoben" wieder zurück - welche Enttäuschung. Der Konzi hat die Uhr dann ausgetauscht. Beim Austauschmodell war leider der Bandanstoss sehr schlampig verarbeitet. Die Uhr ging für weitere 1 1/2 Monate nach Genf und kam dann mit einem neuen Band, welches wohlgemerkt noch schlampiger verarbeitet war, wieder zurück. Die Uhr musste wieder komplett eingeschickt werden und kam nach weiteren 2 Monaten dann endlich mit einem perfekten Band zurück. Leider musste mein Konzi die Stoppsekunde neu setzen, da auch diese schlampig gesetzt war, nämlich beim dritten Fünftel. Nachdem ich Jahre lang warten durfte, kam dann noch der vielfache Ärger dazu. Aber heute bin ich mit der Uhr total glücklich. Aber ginge es denn nicht gleich von Anfang an so, für eine Uhr in dem Preissegment? Diego
Re: Zur Qualität der Daytona 116520
Hallo & guten morgen!
Ich muss sagen, die Sache mit dem Zeigerlauf ist doch empoerend. Es wundert mich eigentlich, denn beim besagten werk (4130) grenzt es an ein Kunststueck den entsprechenden Einkuplungs-Spielraum falsch einzustellen...
Wirklich gut gefragt...: wo bleibt denn die Endkontrolle???
Schade eigentlich. Ich fand es schon extrem schade mit anzusehen wie sich Omega seinen Ruf mit den (vielen) Problemen des chrono-calibers 3303 und seiner Co-Axial Variante 3313 beinahe ruiniert hat. Von "Endkontrolle" war da auch nicht viel zu sehen... nun haben die das Problem in den Griff bekommen. Kunststueck... nach mehr als 2-3 Jahren!
Was die Delle(n) auf dem Zifferblatt angeht, so kann ich nur meine Erfahrungen mit anderen herstellern zum besten geben. Selbst bei extrem teuren Uhren scheinen solche "Dellen" immer dann aufzutreten, wenn es sicht um "Lack-Zifferblaetter" (hochglanz) handelt.
Wieder ein Beispiel aus dem Hause Omega: deren Seamaster Aqua Terra Modelle. Alle (ALLE!) Modelle mit dem hochglaenzenden schwarzen Lack-Zifferblatt weisen genau diese "Dellen" um das Datumfenster auf. Die anderen Varianten mit matten oder "Sunburst" Zifferblaettern haben diese Dellen nicht! Mehrere Anfragen bei Omega in Biel und bem Service-Center hier in Athen ergaben, dass es an der Natur jener Hochglanz-Blaetter liegt. Der Lack ist etwas "dicker" (im Mikrometer-bereich) als bei den matten Zifferblaettern, und daher ergibt sich ein etwas hoeherer "Abfall" um alle offenen Stellen (d.h. Zeigerbohrungen & Datumsfenster). Da zudem der Lack extrem glaenzt, und gerade im "Abfall" weniger gleichmaessig aufgetragen wird (werden kann) sind diese "Dellen" leider sichtbar.
Naja... wie es so schoen heisst: just my two cents zum Thema...
Allen noch einen schoen Tag
Petros