Man, man, man - das hat ja gedauert ...
Servus, Grüezi und Hallo!
Nach langer Passivität mit teils Fragment artigen Lebenszeichen hier nun mein lang überfälliger Vorstellungsthread.
Mein Name ist Lars, hab 1976 in Wanne-Eickel im Ruhrpott das Licht der Welt erblickt, aufgewachsen dann im schönen Dithmarschen in Schleswig-Holstein, studiert in Leipzig, kurzer Ausflug nach Oldenburg in Oldenburg und lebe nun im fast immer sonnigen Freiburg. Ich habe eine wundervolle Tochter, die im Jahr 2001 einen Tag vor meinem Geburtstag geboren wurde. Und jetzt kommt die Überraschung: Ich bin mit dem Rolex Virus infiziert. Meine liebe Freundin hat hierfür Verständnis, also gibt es auch kein Grund hier Heilung anzustreben.
Angefangen hat meine Affinität zu Rolex, als ich noch ein kleiner Bub war. Mein Vater hatte immer seine Rolex getragen, eine Jubilée Datejust BiColor mit champagnerfarbenem Ziffernblatt. Es war, als ob sie mit ihm verwachsen war – er trug sie 24/7 ohne Unterbrechung. Nach einem Diebstahl bei einem schweren Verkehrsunfall hatte er sie damals zeitnah durch das gleiche Modell ersetzt. Er und meine Mutter haben damals ihr Geld als Selbstständige auf Wochenmärkten verdient. Von dort hatte er mir von einem Kollegen meine erste falsche Rolex besorgt, ich habe sie von meinem eigenen Taschengeld bezahlt: Eine Daytona mit weißem Ziffernblatt. Die hab ich seit dem jeden Tag getragen, bis diese nach Jahren irgendwann in alle Einzelteile zerfallen ist. Am 19.6.1996 hab ich mir über meinen Vater bei seinem Stammkonzessionär in Flensburg eine Stahl Daytona bestellt – diesmal aber als Echte, anbei der Bestellzettel:
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Leider hab ich mich damals, bedingt durch mein Studium, wo meine kompletten Geldreserven aufgebraucht wurden, nicht mehr um die Daytona Bestellung gekümmert. Zudem habe ich den Zettel erst vor einiger Zeit wieder gefunden. Also an dieser Stelle mal vorweg: Eine Daytona ist bisher noch nicht in meinem Besitz.
Im Jahr 2005 bin ich für meinen ersten Job nach Freiburg gegangen. Kurze Zeit später starb unerwartet mein Vater. Meine Eltern hatten sich schon knapp 10 Jahre vorher getrennt, auf dem Wochenmarkt lief es auch nicht mehr so wie früher, der Krebs kam und ging, die Schulden wuchsen, das Haus verloren. Nur die Rolex blieb bis zum Ende. Aufgrund der aufgehäuften Schulden konnte ich damals das Erbe nicht antreten, aber seine Rolex konnte ich nicht einfach ziehen lassen. Ich hab sie letztendlich dem Nachlassverwalter abgekauft, auch wenn ich das Geld damals nicht wirklich über hatte. Die Uhr war und ist für mich das wichtigste Andenken an meinen Vater. Der Kauf war eine der besten Entscheidung. Hätte ich die Uhr damals nicht gekauft, würde mich jetzt wohl mehr als grämen!
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Ich trage die Uhr seitdem zu besonderen Anlässen und hab auch mal ein neues Plexi reinmachen lassen, da die Uhr über die Jahre von meinem Vater ordentlich ‚gerockt‘ wurde – Wochenmarkt ist schließlich kein Schreibtisch-Job. Und Zeit ablesen wollte ich schon noch können. Zum täglichen Gebrauch ist sie mir aber zum einen zu schade, deshalb blieb erst mal ein Junghans Chronograph die Uhr meines Vertrauens.
Ende 2009 hatte ich mich endlich entschlossen, eine gebrauchte Rolex als Daily Rocker zu kaufen. In eine Milgauss hatte ich mich zwar schon die ganze Zeit verguckt, allerdings war die finanziell in weiter Ferne. Es sollte also Entweder eine Datejust in Stahl/Stahl oder Stahl/Weißgold mit silbernem Ziffernblatt sein – also was unauffälliges, was man auch gerne mal zum T-Shirt tragen kann. Das Ergebnis meines ersten Versuches kann man im diesem Thread nachlesen.
Die Kurzform: Ersteigerte eBay Datejust mit Baujahr 1984, ich bin von einer 5-steligen Refnummer ausgegangen. Die Uhr war tatsächlich Baujahr 1974, also ein Knickblatt ohne Datumsschnellschaltung. Ich wollte die Uhr zurückgeben, Verkäufer stellte sich quer. Paypal Käuferschutz erforderte offiziellen Nachweise (…deshalb damals meine Anfrage im Forum) – konnte ich in der kurzen Frist nicht liefern. Also nenne ich seit Dezember 2009 folgende Rolex mein Eigentum:
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Geplant war ein sofortiger Verkauf. Auch wenn ich mich damals geärgert hab, vielleicht auch mehr als Nötig, geblieben ist die Uhr bis heute. Und ab und an die olle Zwiebel mal eine Woche auszuführen macht mir inzwischen sogar Freude. Vielleicht werde ich sie mal mit einem neuen Plexi verwöhnen, aber die soll ihren Charakter behalten.
Um meinen damaligen Gram schnell zu überwinden, habe ich mich weiter auf die Suche nach einer passenden Datjust gemacht. Diesmal sollte es eine mit Weißgoldlünette sein, und in der SalesCorner wurde ich fündig. Diese 16014 zieh ich noch immer sehr gerne und erfreue mich in regelmäßigen Abständen an dem schönen Ziffernblatt, auch wenn sie leider an den Seiten der Indizes Flecken hat:
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Wie oben schon erwähnt, hatte ich mich aber eigentlich in die Milgauss verguckt und kam trotz der drei Kronen nicht zur Ruhe. Das war im Übrigen auch der Moment, als ich realisiert hab: ‚Lars, Du hast den Schuss nicht gehört – Rolex-Virus, kein Zweifel!‘. Also war meine Hoffnung, vielleicht ist ja die Milgauss meine Exit-Watch?! Ich hatte ja schon viel von dieser Legende gehört. Monatelang hab ich die Preise beobachtet und 116400 in der SalesCorner kommen und gehen sehen. Sie sollte schon komplett sein, sehr guten Zustand haben, und preislich trotzdem im Rahmen bleiben. Mitte Oktober war es dann soweit. Bei einem bekannten Forumsmitglied habe ich eine Milgauss mit schwarzen Ziffernblatt bei einer netten persönlichen Übergabe erstanden
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:jump: Juchuuu! Das ist sie also, meine letzte Rolex. Sie trägt sich super angenehm und wirkt im Vergleich zu den Datejusts richtig schwer und wuchtig! Wahnsinns Uhr! Als ich nach einigen Tagen mit der Schönheit am Handgelenk wieder im Schaufenster bei dem Rolex-Konzi in meiner Straße meinen Blick über die ausgestellten Uhren schweifen ließ war mir klar. Es ist und bleibt eine Legende, diese Geschichte von einer ominöse Exit-Watch…
:grb:
Also habe ich mein Schicksal akzeptiert und meine Suche fortgesetzt. Wie wär es denn mit einer Sommeruhr, also vielleicht irgendwas mit weißem Ziffernblatt? Ich kreiste meine Favoriten auf folgenden Kreis ein: Datejust II, Explorer II oder eine normale Datejust. Eigentlich hatte ich mich schon für die DJII von einem grauen Entschieden, allerdings war der wohl aufgrund der bevorstehenden Preiserhöhung und des damit einhergehenden Stresses etwas unfreundlich und hat den Preis auch nochmal um 200€ hochgenommen – kann vorkommen, für mich war das aber der Grund, doch nicht zu kaufen. Beim Stöbern in der SC hab ich dann eine schöne 116200 gefunden und nach ein paar netten Mails und Telefonat war der Deal perfekt. Übergabe dann wieder persönlich.
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Das weiße Ziffernblatt passt einfach perfekt zu dieser Uhr. Jeden Tag sieht die Uhr zudem dank dem Roulette-Datum anders aus.
Was ich allerdings auch ganz nett finde, sind die verdeckten Schließen, ganz besonders beim Jubilée-Band. Dazu vielleicht noch eine schöne Weißgoldlünette mit blauem Sonnenschliff-Ziffernblatt mit römischen Ziffern, das wär doch noch was. Das wär nicht nur was - Das ist inzwischen auch was!
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Gefunden hatte ich sie bei einem netten holländischem Händler. Da sie zudem noch LC100 war, musste die natürlich wieder zurück nach Hause überführt werden – Ich habe die DJ also bei mir aufgenommen und freu mich an dem Prachtexemplar.
Also, ihr seht schon, das klingt nicht so, als ob meine Reise hier schon zu Ende ist. Was mach noch kommen? Auf jeden Fall eine Yachtmaster in Stahl-Platin. Auch die Milgauss mit weißem Ziffernblatt gehört noch zu ihren anderen Artgenossen. Oysterquartz – ein Muss! Und die neue Explorer II OH gefällt mir auch, auch wenn nicht alle diesen Geschmack mit mir teilen. Nur muss in Zukunft die Schlagzahl etwas runter gehen :rolleyes:
Und irgendwann, ganz, ganz sicher, kommt auch eine Daytona mit weißem Ziffernblatt – mit der hat ja schließlich alles irgendwie angefangen…
Zudem möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass das Forum echt der Hammer ist – und das liegt an den Members und Admins. Danke dafür und auch fürs Durchhalten bis zum Ende meiner Vorstellung :gut:
Gruß,
Lars
