Testamente - was wird gebraucht?
Gestern beim Bier in geselliger Runde kam das Gespräch auf "Testamente".
Ich muss gestehen, dass ich mich mit dem Thema noch nie richtig auseinander gesetzt habe und auch nur weiss, dass man es mal handschriftlich machen musste. Da gestern in der Runde jeder so ein "Halbwissen" hatte, stelle ich das Thema mal hier, in der Hoffnung dass es hier ein paar Fachleute gibt.
Gilt das noch, dass Testamente handschriftlich verfasst werden müssen?
Was gehört da sonst rein? Was nicht?
Worauf muss man achten?
Wann ist es ungültig?
usw usw.
Bitte kein Halbwissen einstreuen, sondern lasst jetzt mal die Experten vor ... ;) Danke!
RE: Testamente - was wird gebraucht?
1. Grundsätzlich: man braucht nicht unbedingt ein Testament, es gibt eine gesetzliche Erbfolge.
2. Das deutsche Erbrecht kennt Pflichtanteile für die Abkömmlinge, Ehegatten, Eltern und Lebenspartner. Das sind Mininmalansprüche, die man auch per Testament nicht (bzw. nur in extremen Ausnahmefällen) weiter reduzieren kann.
3. Es gibt Formerfordernisse, verkürzt komplett handschriftlich oder Notar.
4. Wenn es sich um einen größeren oder komplexen Nachlass (Immobilien Firmenvermögen etc) geht, sollte man das Testament nur ein Schritt des Vermögenstransfers sein. Man beginnt da besser zu Lebzeiten. Ähnlich wichtig wie der Notar ist dann der Steuerberater.
5. Ehepaare mit Kindern können auch ein sogenanntes Berliner Testament abschliessen. Das bedeutet verkürzt: Nach Ableben eines Ehegatten erbt der überlebende Ehegatte alles. Erst nach dem Tod des überlebenden Ehehgatenn erben die Kinder.
RE: Testamente - was wird gebraucht?
Bei 5. sind - ausser steuerlichen Aspekten - zwei Dinge zu beachten:
1.Man sollte einen beschränkten Änderungsvorbehalt aufnehmen
2.Die Pflichtteils-(Straf)klausel muss rechtssicher formuliert werden, sonst: Eigentor