Macht und Mittelmaß, so klar war das seit Jahren nicht.
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Was ich sage. Davon darf man sich jetzt nicht blenden lassen.
Die deutsche Liga ist vielleicht mehr so homodingsmäßig (was der Jürgen gesagt hat) als manche andere Liga. Und ich sehe die Bundesliga in weiten Teilen, insgesamt, stärker als viele andere Ligen, die bislang als "die stärksten" bezeichnet wurden.
Aber international langt es dann trotz breiterer Leistungsdichte nicht zu Titeln. Vielleicht klappt es dann ja dieses Jahr mit der geringeren.
Italien ist jedenfalls weit distanziert, die Hoffnungen in England ruhen auf Säulen wie Podolski und Marin. :tongue:
Barca schwächelt erstmals, Real wird in der Post-Mou-Ära endlich einen guten, langfristigen Plan brauchen.
Das ist es, was auch im Mittelfeld der BL fehlt: Ein echtes Konzept.
Das ist aber vergleichbar mit ManU, Barcelona etc. - die BuLi steht nicht alleine da, wobei die Frage, wenn der Punkteabstand nicht so gross waere, ist, ob Bayern schwaecher oder die anderen staerker geworden sind und das kann dann nur der internationale Vergleich beantworten.
Bayerns Spiel gegen Juve war m.E. jedenfalls auf Niveau von Barcelona oder der spanischen Nationalmannschaft.
Ich weiß nicht, ob der Spielverlauf auch ohne das frühe Tor so gewesen wäre, aber mit diesem Einsatz und dieser Disziplin hätte Bayern jeden geschlagen.
Was ich auch genial finde ist, dass Bayern quasi in jedem Spiel einen neuen MVP hat: Schweinsteiger, Lahm, Robben, Ribéry, Mandzukić, Pizarro, Shaqiri, Müller, Dante, Kroos, Martinez, Gustavo, Alaba...
Ich bekomme das ja leider nur sehr eingeschraenkt mit, habe aber hier 2-3 Bayernspiele live gesehen und es stimmt was Coney sagt - die haben eine sehr hohe und (Achtung Kurt !) homogene Leistungsdichte, also wenn mal einer schwaechelt, springt ein anderer in die Bresche....das ist aber (leider) nur im Team so und es waere wuenschenswert, wenn sich das zumindest ansatzweise vertikal durch die Liga ziehen wuerde.
Gut, dass wir jetzt wieder auf dieses Plattitüden- und Stammtischniveau runterkommen. Es war jetzt eben fast schon ein wenig anstrengend, mit diesem Homodings und so.
Auch der Stammtisch hat manchmal recht ... :op:
Und so ganz weit weg davon ist man mit fast 20.000 Beiträgen innerhalb von 5 Jahren ja auch nicht. Da wird sicher ebenfalls die eine oder andere Platitüde dabei gewesen sein ... ;)
Dann könnte ich ja, nach Deiner Theorie, Recht haben. Und das freut mich jetzt so sehr, dass ich zufrieden ins Bett gehen kann.
Drücken wir es mal etwas weniger platitüdenhaft aus: Es gibt im europäischen Profifußball einen sich wechselseitig verstärkenden Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem und sportlichem Erfolg, der durch die Ablösung des Europapokals der Landesmeister durch die Champions League noch einmal erheblich an Dynamik gewonnen hat. Das dürfte eigentlich niemand ernsthaft bestreiten, Stammtisch hin oder her. Diesen "Teufelskreis" (aus Sicht der davon profitierenden Vereine und ihrer Anhänger ist es natürlich eher das Gegenteil) mittel- bis langfristig zu durchbrechen, ist für einen aufstrebenden Verein schwierig bis unmöglich. Das ist imho immer noch eine bloße Beschreibung des Ist-Zustandes. Ob man das nun gut oder schlecht, fair oder unfair, gerecht oder ungerecht finden mag, bleibt jedem selber überlassen. Von dieser Diskussion lebt der Fußball ja auch, die Stammtische und Foren sowieso.
Im nordamerikanischen Profisport gibt es beispielsweise bestimmte Regularien, die genau das oben Beschriebene teilweise verhindern (Stichwort Cap Salaries oder das sog. Drafting von Spielern). Ich möchte um Gottes willen keine nordamerikanischen Verhältnisse in unseren Ligen, aber es schadet sicherlich auch in Zeiten des sportlichen Triumphes nicht, über diese Zusammenhänge mal nachzudenken.
Aber jetzt feiert erst mal schön! :dr:
Peter, ich finde da ist viel Wahres dran an dem was Du schreibst.
Lass mich nur hinzufügen dass es neben Geld auch ein vernünftiges Management braucht. Bleiben wir mal in der Bundesliga: Hamburg oder Köln mit einem Manager Hoeneß wären heute ganz sicher in ganz anderen Regionen wo sie heute sind wenn sie eine konstante und gute Führung gehabt hätten wie es Bayern seit Jahrzehnten unter Hoeneß hat. Die Clubs haben ein riesiges Umfeld, werden aber seit Jahrzehnten vom jeweiligen Management katastrophal geführt. Oder Wolfsburg, da steckt VW, so wie man hört, im Jahr 70 Millionen rein. Und die letzten 2 Jahre haben die gar nichts gerissen.
Hier, ich bin wahrlich kein FCB Anhänger, aber ich zolle Uli Hoeneß den allergrößten Respekt was der aus dem Verein gemacht hat. Gespannt bin ich wie es weitergeht dort wenn Hoeneß mal nicht mehr ist. Ich bin mir nicht sicher ob seine Nachfolger so gute Schwaben sind und das Geld so zusammenhalten können wie er. Der Profifußball ist schon verdammt teuer und wenn dann zwei Transfers von je 40 Millionen mal scheitern oder ein Trainer mit einem Jahressalär von 18 Millionen mal floppt dann ist auch ein Festgeldkonto schnell halbiert. Aber da wird die nächsten 10, 15 Jahre nichts passieren, so lange ist Hoeneß noch auf der Brücke und so lange (mindestens) werden die Bayern in der Bundesliga uneinholbar bleiben.
Geld schießt Tore? Klar; siehe C. Ronaldo, Messi & Co.! Das es auch anders geht, hat der BvB in den letzten Jahren bewiesen: Tolle Nachwuchsarbeit (z. B. Götze), oder Transfer-Schnäppchen, die aufgegangen sind (z. B. Kagawa).
Aktuell sehe ich Bayern und Dortmund weit vorne, was die BuLi betrifft.
Völlig d'accord, Charly ... :gut:
Historisch betrachtet waren die Startvoraussetzungen in K*** oder Hamburg sicher mal annähernd dieselben wie in München. Und selbstverständlich hat die weitere Entwicklung viel mit der Person Uli Hoeneß (dessen Leistung ich uneingeschränkt respektiere) zu tun bzw. mit einem gewissen Grad an Mißmanagement woanders. Aber ohne es natürlich beweisen zu können, glaube ich, daß sich durch die o.a. Zusammenhänge die entstandene Kluft so verfestigt hat, daß es diesen beiden Vereinen (oder anderen) auf absehbare Zeit unmöglich sein wird, die Bayern sportlich und wirtschaftlich einzuholen. Egal, ob ihr Management mittlerweile genau so professionell agiert und auch egal, ob ein Uli Hoeneß noch da ist oder nicht. Und ich gebe zu, diese Vorstellung gefällt mir überhaupt nicht, das ist mir einfach zu wenig "Sport", zu dem ja auch eine gewisse Chancengleichheit gehört.
Andererseits, wenn ich sehe, mit welcher Selbstverständlichkeit und Routine in München eine Meisterschaft "gefeiert" wird und dann an die totale Ekstase denke, mit der 8.000 mitgereiste Düsseldorfer vor ein paar Wochen das zwischenzeitliche 2:1 von Andreas Lambertz in der Allianz Arena erlebt hatten (von einem Spieler also, der schon in der 4. Liga für uns gespielt hat), dann möchte ich eh nicht tauschen. Die anhaltenden und irgendwie geradezu selbstverständlichen Erfolge, die man als Anhänger der Bayern hat, führen imho dazu, daß die Auslöseschwelle für bestimmte (positive oder negative) Emotionen mittlerweile so hoch liegt, daß es hierzu für viele schon ein Champions League Finale braucht. In gewisser Weise ist das der Preis, den man in München für die Dominanz zahlt und vielleicht am Ende auch so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit.
Aber was soll's, am Ende geht es ja schließlich nur um Fußball ... :ka:
Peter, da stimme ich Dir zu. Ich als langjähriger Bayernfan seit Kindheit, habe mich gestern nicht wirklich gefreut.
Ich sehe es schon als Selbstverständlichkeit an, dass der FC Bayern Meister & Pokalsieger wird, alles andere beziffere ich als sportliches Debakel.
Neben den oben genannten selbstverständlichen Erfolgen zählt für mich nur noch die CL - diese dann aber mit vollen Emotionen.
Vielleicht ist es aber auch einfach nur Mentalitätssache. Es ist nun mal nicht jeder gleich, auch in der Menge nicht, und da wo ein Horst Lichter mit den Augen rollt und verzückt und immer wieder "Köstlich, köstlich" ausrufen muss, reicht einem Schuhbeck zur Aussage desselben eben ein "Ja, schlecht ist es nicht". Nur um es mal runter zu brechen - Emotion oder gezeigte Emotion hat nicht zwingend was mit Abgeklärtheit oder Abgestumpftheit zu tun. Vielleicht sollte man einfach nur auch akzeptieren, dass sich nicht alle gleich freuen müssen. Oder alle es auf die selbe Art zeigen müssen.
Ah, okay, für Tobstar konnte ich natürlich nicht sprechen, der sieht es so wie Du, Peter,
Aber das bestätigt mich ja nur.
Peter, sehr treffend. Man merkt zwar, dass Dir das nicht schmeckt, dass der FCB langfristig so stark aufgestellt ist, aber zumindest bringst Du es professionell rüber.
Fraglich ist, warum das, was der UH da ich München über die Jahre aufgebaut hat, nicht in anderen Vereinen ähnlich möglich ist / war. Da kommt man dann schnell wieder zu meinem Lieblingsthema, warum dort nicht Wirtschaftsprofis, sondern meistens ehemalige Fussballprofis sitzen.
Nun ist das ja im Zeitalter der Jugendakademien mit Ausbildung bis zum Abi nicht mehr so schlimm wie noch vor 30 Jahren, aber bis die Herren Schweinsteiger, Lahm, etc. (nur exemplarisch, möchte da keinen intelligenten jungen Mann aus den aktuellen Kadern der Bundesligisten rauslassen) mal ins Management aufsteigen, dauert es ja noch.
Zumindest in Dortmund läßt sich das ja aber auch gut an. Die Frage ist nur, ob das in Dortmund dauerhaft so bleibt, denn Erfolg weckt Begehrlichkeiten. Und das heisst konkret, dass alle grossen Namen dort natürlich auf der EK- Liste der grossen Klubs stehen und diese Namen naturgemäss und absolut verständlich lieber auch ein paar Millionen / Jahr mehr verdienen wollen. Denn wer weiss, was morgen kommt. Und dann bleiben eben doch nur Grosskreutz und Konsorten übrig - mit allem Respekt vor seiner Leistung, aber nach ganz oben fehlt da doch noch viel.