Das Tragische ist, Boris hatte leider keine Vorfahrt, wenn der Fischer bei der Arbeit war UND die entsprechenden Lichter gesetzt hatte.
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Das Tragische ist, Boris hatte leider keine Vorfahrt, wenn der Fischer bei der Arbeit war UND die entsprechenden Lichter gesetzt hatte.
Also sehr ärgerlich ist das bestimmt. Aber kann man da wirklich dem Fischer die Schuld geben? Kenne nun auch keine Details zum Unfallhergang, aber wenn der Fischer tatsächlich gefischt hat, sollte er doch ähnlich wie ein manövrierbehindertes Schiff Vorfahrt vor dem Segler haben und wäre ihm somit ja auch nicht ins Boot gefahren sondern umgekehrt. Oder täuschen mich meine Kenntnisse der KVR aus grauer Vorzeit da völlig?
So oder so haben die Teilnehmer sicher alle eine super Job und eine beeindruckende Leistung abgeliefert. :dr:
Im Radio (SWR3):
BH schlief und die Alarmsysteme schlugen nicht an.
Michl
der den BH trotzdem "n toller Typ" nennt. :gut:
So ein Mist, dass die Technik versagt hat. Zu den Fischern: Oft genug (selbst erlebt) haben die das vorgeschriebene Licht nicht an, wobei es auch das umgekehrte gibt, dass sie im Hafen tags den Korb und nachts das Lichtzeichen zeigen, quasi sind die dann im Dauer-Wegerecht. - Nützt nur nicht, egal ob Vorfahrt oder nicht, das Ding war im Weg. Es war wohl auch nebelig.
Zielankunft ca in 45 Min. Bin gespannt wie ramponiert die Yacht aussieht..
Hab noch nicht geguckt, aber Vierter ist er geworden. Schade, traurig.
Schon tragisch, er hätte der erste nicht-französische Sieger werden können und alle hätten es ihm gegönnt. Aber wie bereits gesagt: Sieger der Herzen ist er zweifellos, nicht nur in Deutschland. Und ein vierter Platz bei der Vendee ist immer noch grandios.
Wirklich fraglich finde ich, warum die beiden sich nicht gegenseitig auf AIS und Radar gesehen haben. Zumal das ja scheinbar ein großer Trawler war, der das auch alles im Blick haben sollte. Interessant wird vielleicht auch noch die Frage nach Schuld und Versicherung. Internationales Seefahrtsrecht ist bei mir lange her, aber falls der Trawler keine Netze draussen hatte, hat Boris Wegerecht. Hat er gefischt, war Boris ausweichpflichtig. Wenn ich recht erinnere.
Aber dass sich Boris kein 90sm vorm Ziel in der Biskaya nochmal pennen legt, ist vielleicht auch etwas zu lässig ;)
Dir wäre so etwas sicherlich nicht passiert. :gut:
Naja, das alles ist verdammt anstrengend, und vielleicht hat er einfach mal die Augen zugemacht für eine halbe Stunde. Bei 20 kt Geschwindigkeit ist er schnell beim Trawler. Unklar ist, warum der Alarm nicht funktioniert hat, oder ob er ihn vor Übermüdung einfach verpennt hat. Was den Trawler angeht: Der dümpelt mit 3-4 kt vor sich hin, hat ein paar km Netz hinter sich. Wenn der eine Jacht mit dem Tempo auf sich zuschießen sieht, kann der gar nicht so schnell reagieren, wie die da ist, und er weiß ja auch nicht, ob er gesehen worden ist. Verkettung vieler unglücklicher Umstände.
Is doch klar Gerhard, war ja auch nicht ganz ernst gemeint. Deine weitere Einschätzung ist vollkommen richtig. Aber dass das eventuell noch ein Nachspiel hat, könnte ich mir schon vorstellen. Wissen wir denn, ob der Netze draußen hatte? Ansonsten ist es nämlich ein ganz normales Motorboot und hätte Boris ausweichen müssen. Zumindest wird es die Versicherung so sehen.
Wird schwer zu klären sein. Ich denke, die hatten sowieso die ganze Nacht die Funzeln an, im Übrigen das Deck hell beleuchtet, und ganz ehrlich, wenn ich mit 20 kt am Horizont auftauche und einen lahmen Trawler sehe, ändere ich kurz den Kurs und weiche aus, eh der sich versieht, und alles ist gut. Halt einfach verpennt oder Fehler bei den Alarmen. Oder beides. - Würde mich mal interessieren, ob sich die Juristen dieses Falls annehmen, immerhin ist es ein Seeunfall.
Ja, das wird schwer zu klären sein, Fischer machen eh immer was sie wollen ;) Und klar weicht man dem im Zweifel aus, ich mach mich auf der Ostsee auch aus dem Staub, wenn eine Fähre kommt. Aber so ist nun mal das Seerecht und ich vermute Malizia wird das untersuchen lassen.
Platz 4 ist noch nicht ganz sicher, Le cam ist die letzten Stunden sehr flott unterwegs und könnte sich den noch holen. Sein Ziel "Top 5" wär damit trotzdem noch erreicht.
Laut Aussage im Video von heute Nacht hat keiner seiner Alarme (Front Sonar, AIS und Radar) ausgelöst, obwohl es mehrmals am Tag korrekt reagiert hat. Also wohl nicht "verpennt". Mal kurz ne halbe Stunde zum schlafen hinlegen ist wohl normal, genau dafür gibts ja die Alarmfunktionen. Wenn ich das im Video richtig verstanden hab gab es keinen Austausch/kontakt mit dem Fischkutter, das find ich auch recht krass. 8o Ich bin sehr gespannt was da noch raus kommt...
Grüße
Christian
Check ich nicht, was daran witzig sein soll.
Ja, das ist schon seltsam und extrem unglücklich, dass bei Boris genau dann scheinbar alles versagt hat. Aber der Trawler hätte ihn halt auch eigentlich auch definitiv sehen müssen. Die Berufsschiffahrt hat da meist noch bissi mehr am Start. Den Crash haben die mit so einem Stahlpott vielleicht noch nicht mal bemerkt. Und genau genommen hat Boris sogar richtig Schwein gehabt, dass da nur das Foil hängengeblieben ist.
Es muss wohl ein richtig großer Trawler gewesen sein, irgendwo habe ich gelesen, mindestens 15 Mann auf der Brücke, hätten ihn nur auf Spanisch angebrüllt. Die sind halt hartgesotten, für Segler haben die wenig bis kein Verständnis. Mit so einem Teil bei 20 kt zu kollidieren, da klingelt's mächtig. Ein Segel ist wohl in seinem Ladebaum hängengeblieben. Gut, dass es nicht mehr war! Und in der Biscaya wimmelt es von den Dingern. Können ja nicht mehr nach England. ;)