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Schon Schön
ICONIC!
Für mich ist die Zeitwerk Date die Schönste aus der Linie.
Ich möchte in keinem Geschäft der Welt gezwungen werden etwas zu kaufen, das ich nicht will, und etwas kaufen zu können, besser gesagt, kaufen zu dürfen, was ich will.
Ich finde deshalb Teile des obigen Erfahrungsaustausches total absurd.
Aber so was von
Edith bezog sich auf schon schön
Bezüglich des Beikaufs, „Eintrittskauf“ kann ich sehr gelassen sein, da ich mir Lange eh nicht leisten kann.
Aber wenn ich könnte und wollte, dann aber nur die Uhr, die ich auch haben wollen würde, nicht eine mehr
Bislang habe ich mir immer nur die Lange gekauft, die ich auch haben wollte. Das ist bei den meisten Modellen auch heute überhaupt kein Problem.
Bzgl. der Odysseus oder anderer limitierter oder besonderer Modelle verstehe ich die Aufregung nicht so ganz. Vergleichbare Modelle von anderen Herstellern (Daytona, RO, Nautilus, ...) gibt es auch nicht als Erstkauf. Das finde ich nicht toll, aber bei einer Nachfrage, die höher ist als das Angebot, schon OK.
Was nicht OK ist, dass ist die Behandlung derer, die schon lange bevor es Boutiquen gab Kunden waren. Diese Einschätzung wird übrigens auch von den meisten Lange Mitarbeitern, mit denen ich darüber sprach, geteilt. Man kann sich sein Management eben nicht aussuchen. Es wird sich finden. Denn ich habe das Gefühl, dass aufgrund der Preisexplosion und des schwierigen Zugriffs auf die Marke den Boutiquen die Uhren nicht gerade aus den Händen gerissen werden. Zumindest in Deutschland.
Geschätzter Carsten, dass das bei anderen Marken - und auch bei Luxusautos - auch nicht unüblich ist, macht es doch nicht besser.
Ich finde ein Geschäftsgebaren dieser Art grenzwertig bis unseriös.
In meinen Augen ist das ein unverschämtes Ausnutzen des Nachfrageüberhangs bei einiges Modellen.
Hat ALS den kein Vertrauen in alle seine Produkte? Müssen sie vermeintliche Ladenhüter aufzwingen, weil sie jahrelang zu viele Opa-Uhren konzipiert haben, die wohl offensichtlich zu wenige Kunden freiwillig kaufen wollen?
Das gehört sich einfach nicht und ist mir in höchstem Maße unsympathisch, vor allem wenn dies eine Marke selbst so praktiziert. Dass der eine oder andere Konzi so verfährt, bringt ihn niveaumäßig auf eine Stufe mit einem dieser Gebrauchtwagenhändler am Stadtrand mit den bunten Glitzergirlanden auf der geschotterten Ausstellungsfläche ...
Zum Glück kann das jeder für sich entscheiden.
Ohne diese Diskussion unnötig wieder aufflammen zu lassen. Nach welchem Kriterium sollen denn sonst diese Uhren vergeben werden? Lostrommel? Es muss doch eigentlich jedem, der sich mit knappen Luxusgütern etwas auskennt klar sein, dass man nicht einfach in einen LV, Hermes, PP, Ferrari, Lange ....oder sonstigen Shop reinlatschen kann um den heißen Sch..ß abzuräumen. Das ist doof für den Betroffenen aber ich finde das vollkommen logisch. Ist aber doch eh nur ein Luxusproblem.
Aber wenn ich schon fünf Ferraris in der Garage stehen habe, die aber nicht in der neuen Boutique gekauft habe, dann will ich nicht wie ein Neukunde behandelt werden.
Der Rest ist die Qualität der Kommunikation. Und hier gab und gibt es natürlich ein massives Problem seitens ALS.
Weitere Selektion erfolgt ja bereits über den Preis.
Das große Problem sehe ich auch bei der nicht Beachtung der Historie.
Gerade letztens noch eine Gehaltstabelle gesehen. Mit 23.000€ brutto im Monat ist man bei 1% der Bevölkerung.
Der Kundenstamm wird doch sehr dünn um einen Porsche 911 (Preissteigerung kommt) in der GTS Version für 200.000€ ( ja! So wird es kommen) eine Lange oder PP für 120.000€ und ein Haus für 1.500.000€ plus zu besitzen.
Ich wundere mich täglich wer da alles die Wartelisten für Uhren, Autos, Wohnungen und Taschen stopft.
Und die Version eine Bewerbung zu schreiben ist bei AP auch nicht gut angekommen, fände ich aber sehr gerecht. Auch wenn man darüber eben nur 10% in den freien Markt schmeißt und 90% über goodwill und Beikauf verteilt.
Ganz am Rande freue ich mich, dass ich die Odysseus gar nicht als erstrebenswert sehe.
Nach welchen Kriterien? Herr Schmidt betont doch in Interviews, wie gut ALS seine Kunden kennt bzw kennenlernen will. Ich z.B. war den Herrschaften in der Münchner Boutique bestens bekannt, habe oft dort über Uhren "gefach-simpelt", Uhren zur Revi abgegeben usw. Nur gekauft habe ich dort eben nicht. Auch in Glashütte war ich bei Lange Owners Programmen. Die Bestellung der Odysseus wurde trotzdem storniert, weil ich nach Aussage von ALS keinerlei Beziehung zur "Maison" etabliert hätte und dies doch bitte durch den Kauf z.B. einer Lange 1 erst einmal tun solle. Da ich meine Uhren aber bei ALS registriert habe, hätte man wissen können, dass ich eine Lange 1 längst besitze. Wie armselig ist eine solche Aufforderung dann bitte? Da ging es mitnichten um die korrekte Auswahl von Kunden und das Verhindern von Flippern, sondern schlicht um die Gier nach noch mehr Umsatz. Kann man machen, muss sich dann aber nicht wundern, wenn Kunden sich abwenden und ihre negativen Erfahrungen auch zum Besten geben.
Und wenn ich internationale Foren querlese, dann betrifft das Verhalten mitnichten nur deutsche Kunden, sondern ist international "Programm". Wie Ralph es treffen auf den Punkt brachte oben: "in höchstem Maße unsympathisch"!
Kritik liest/hört man bei Lange aber gar nicht gerne. ;)
Wie war das noch letztes Jahr? Percy bekam keine Möglichkeit sich die Neuheiten auf der watches and wonders anzusehen?
Ja Ralf, ich erwähnte das lediglich. In der Boutique hätte ich die Uhren auch sofort kaufen können. Aber da gibt's ja keinen Rabatt ;)
Soweit mir bekannt ist bekommt man die mit Abstand meisten Uhren ohne Historie. Ich kann nicht sagen welche Modelle genau. Als ich vor einigen Wochen mit der Boutique in Berlin telefonierte hatte ich schon das Gefühl, dass da was geht. Möchte wetten die hätten mir gern einen Dato verkauft. Aber wissen tu ich's nicht.
Stimmt - das ist dir tatsächlich nicht gelungen :op:
Deine Kommentierungen zu dem Thema erwecken bei mir eher den Eindruck, Verständnis für ALS zu argumentieren. Und aus meiner Sicht gibt es für diese Art Arroganz und die daraus resultierende Haltung keine Entschuldigung. Aber das sieht natürlich jeder durch seine "eigene Brille" :dr:
Dann will ich mich mal selbst zitieren. In meinem Kommentar davor habe ich es auch geschrieben. Und in vielen Beiträgen davor auch. Werde mich daher auch nicht mehr wiederholen. Ändert ja nix.
In der Sache sind wir uns schon grundsätzlich einig Ralf. Aber ich versuche, eine differenzierte Sichtweise beizubehalten. Im Leben ist selten alles Gold, aber auch in den seltensten Fällen alles Sch...e ;)
Ruuuuuhig, Ihr Zwei. Ihr seid Euch in dieser Sache wirklich wirklich einig.
Wie Ralf oben schon schrieb, hat der ALS CEO in einem Interview auf die explizite Frage tatsächlich geantwortet, dass es bei Lange keine Bundle-Käife gäbe.
Wir hatten das Thema schon mal in dem anderen Thread, als selbst ein Kunde wie Andreas von Lange zu einem Bundle-Kauf genötigt wurde.
Damals habe ich mich darüber genauso aufgeregt. Wenn man dieses Vorgehen inzwischen von einigen als normal akzeptiert wird, finde ich das, wie oben schon geschrieben, absurd.
… wollen wir nicht mal wieder Bilder zeigen … ist für alle interessanter …
erfreuen wir uns an dem was wir haben & schätzen …
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Da widerspreche ich, Stephan - sorry. Photos längst bekannter Uhren kennt ja jeder und mit Photos wird schlicht von Missständen abgelenkt, die viel öfter und vehementer öffentlich thematisiert werden sollten. Nur so ändert sich vielleicht mal wieder etwas. Einfach mit Photos zur Tagesordnung übergehen ist aus meiner Sicht zu einfach.
Yes, das sehe ich auch so.
Mit Fotos lenken wir von Missständen ab?! Bei allem Respekt. Das nimmt für mich jetzt so langsam seltsame Züge an.
Wir teilten die Zuneigung zu dieser Marke. Für euch mag die Marke gestorben sein, da das Management Fehler gemacht hat. Diese Einstellung respektiere ich, aber ich teile sie nicht. Für mich lebt die Marke weiter, ich ziehe aber meine Konsequenzen aus dem geschehenen. Die wunderbaren Uhren können jedenfalls nichts dafür. Ich werde hier nach Lust und Laune Bilder posten und neben berechtigter Kritik auch positives berichten, so es denn etwas zu berichten gibt. Und zwar ohne mich dem Verdacht auszusetzen, von Missständen ablenken zu wollen. Denn die kommen hier (wie in keinem anderen Unterforum) mehr als deutlich zur Sprache. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so.
Wenn man etwas mißverstehen möchte, passiert das auch, Carsten.
Ich habe Stephan widersprochen, dass Photos für alle interessanter sind und nicht Photos allgemein kritisiert.
Aber gerne zurück zur Zeitwerk. Tatsächlich ist das eine Lange Uhr, die ich nach wie vor nicht überzeugend finde. Klasse aussehen tut sie und die Schalttechnik ist ebenfalls spannend (nach dem Update zur Schaltung der Minuten). Aber:
Die Uhr ist derart groß, dass sie über den Look am Arm einer Sportuhr sehr ähnlich wirkt. Warum war ALS nicht in der Lage, die Uhr wenigstens 100m wasserdicht zu machen. Völlig unverständlich. Und das zweite sind die übereinander liegenden Scheiben der Minuten, was mehr als deutlich sichtbar ist. Das macht schlicht keinen perfekten Eindruck, zumal GO ein paar Meter weiter Uhren fertig, bei denen die beiden separaten Scheiben perfekt auf einer Ebene liegen. Da hat man bei Lange einfach das Konzept der Scheiben aus dem Großdatum übernommen (wo es aufgrund des Steges in der Mitte nicht auffällt), ohne weiter nachzudenken.
… Du Ralf, vielleicht hat das patentrechtliche Gründe, das Lange die beiden Scheiben nicht wie bei Glashütte Original auf einer Höhe nebeneinander legen kann?
Ich weis es nicht; aber kann das ein Grund sein?
Für mich ist die Zeitwerk eine ganz tolle Uhr!
Die Technik dahinter ist einmalig.
Ich habe zwei Zeitwerk und es wird noch eine dritte Uhr hinzu kommen :gut:
Sag bloß Du bekommst doch noch/wieder eine Lumen, Andreas?!
Die Zeitwerk ist wirklich ikonös!
Vor allem die Date, mit dem wandelbaren grauen Blatt. Übrigens man auch hier sehr schön mit den Bändern spielen, und ihr so einen wirklich sportlichen Look geben.
Leider muss ich Ralf beipflichten, denn auch mir ist sie einfach zu groß.
Mit 40mm ein klarer Keeper.
Dass die Datumsscheiben nicht auf einer Ebene steht, stört mich jetzt nicht.
Bilder gehören hier genauso dazu, wie der kontroverse oder konstruktive Austausch.
Das bringt uns in unserer Leidenschaft weiter und eröffnet andere Perspektiven.
Und: auch von mir herzliche Glückwünsche zum Neuzugang. Feine Uhr!
Ich versuche immer zu verstehen, lieber Ralf. Aber manchmal isses in der Tat in schriftlicher Form schwer.
Über einen Besuch der Lange Manufaktur, bei dem ich gefühlt die halbe Zeit in der Zeitwerk Abteilung verbracht habe, bin ich volle Pulle auf die Zeitwerk gestoßen worden. Einfach irre was in dieser Uhr steckt. Ich konnte die weißgoldene dann sehr günstig erwerben und habe sie gern getragen.
Aber wie es manchmal so ist. Ich habe sie aufgrund der Größe dann doch eher selten getragen. Und nur zum anschauen war es mir dann doch zu schade. Und dann war da eben noch dieser technische Makel mit der Anzeige. Das hat mich einfach zu sehr gestört. Sollte sich aber mal eine günstige Gelegenheit für ein neueres Modell bieten, so kann ich für nichts garantieren ;)
Aktuell fühle ich mich irgendwie mehr zu unkomplizierten Modellen hingezogen. Ob es die Zweizeiger-Breguet, die Laurent Ferrier oder die 1815 up/ down ist. So schlicht, so unkompliziert, so schön.
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Das sehe ich auch anders. Warum? Praktisches Bsp. Wenn du die Uhren bei einem Konzi zum Listenpreis gekauft hast bin ich bei dir. Falls du aber -30% oder direkt grau / gebraucht gekauft hast - kann das gar nicht für die Odysseus qualifizieren nur weil die nun mal eine ist, die über Liste kosten würde… Das kann ja nicht klappen.
Die Kunst die Preise zu erzielen können Boutiquen vorgeben, durchsetzten und ganz einfach wenn die „begehrte“ Modelle haben. Das Lange Konzi Geschäft beruhte doch ewig auf hohe Rabatte. Dies schadet aber einer Marke. Verständlich, dass die das ändern wollen. Den Weg den Patek hier gegangen ist mit Aufkauf und Einrichtung eines Museums bei extremen Auktionsergebnissen ist erfolgreicher.
Wie bitte :grb::grb:
Simon, es gibt ältere, weiße Männer (wie mich z.B.), die habe ihre Uhren einfach aus einem Grund gekauft: ich fand die Uhren klasse, mich haben Technik, Design und Geschichte interessiert und ich hatte und habe viel Freude beim Tragen. Jede gekaufte Uhr war eine Ausgabe und kein Investment und die einzig relevante Frage beim jeweiligen Kauf war: kann und will ich mir die entsprechende Uhr leisten.
Bezogen auf das hier diskutierte Thema "L&S" und über die faszinierenden Uhren von Lange hinaus waren es solche Kunden, die gemeinsam mit den Konzis erst das Fundament für den heutigen Erfolg der Marke geschaffen haben. Ohne Kunden sind die besten Produkte nichts - siehe z.B. Moritz Grossmann Uhren. Und letztlich spielt es rein gar keine Rolle, welchen Preis der Kunde mit dem Händler vereinbart. Es kommt darauf an, dass er kauft, die Uhren damit am Handgelenk sichtbar werden, darüber geredet wird, die Konzis aktives Marketing in ihrem Umfeld betreiben usw usw.
Kurz nach Neugründung von L&S im Jahr 1994 habe ich 5 Jahre in Singapur gelebt und dort mitbekommen, wie professionell und emotional Sincere Watch (etwa vergleichbar mit Bucherer in Europa) Lange in Südostasien eingeführt und promotet hat. Das waren der Händler, seine Mitarbeiter und die Kunden vor Ort, die die Marke schrittweise bekannt machten. Von Lange selbst gab es ab und an mal eine Werbung in einem Hochglanz-Magazin - das war es aber auch schon.
Ohne all das wäre Lange heute vermutlich eben genau in einer ähnlichen Position, wie Moritz Grossmann heute: handwerklich Uhren auf dem höchsten Niveau ohne breite Kundenbasis und ohne große Marken-Bekanntheit.
Aber in einer schnellen und oberflächlichen Welt heute interessiert das alles augenscheinlich nicht. Da geht es weder um Markenbildung noch um Kundenbindung, sondern schlicht nur um den schnellen Euro und das nächste Quartalsergebnis. Aus diesem Grund hoffe ich, dass die Preise im Zweitmarkt auch in der kommenden Zeit weiter deutlich nach unten gehen und Lange Uhren samt und sonders als gebrauchte Uhren wieder signifikant unter Listenpreisen gehandelt werden. Spätestens dann wird sich Lange wieder umorientieren müssen und vielleicht tatsächlich wieder auf langfristige Kundenbindung Wert legen. Und es wird spannend sein, wie sich dann die Nachfrage nach Uhren wie der Odysseus entwickeln wird, wenn eine Stahluhr für Liste um 39.000€ dann für z.B. 25.000€ gebraucht gehandelt wird. Ich vermute, man wird die Uhr dann ohne lange Wartezeit bekommen, da dann wieder das Produkt im Mittelpunkt steht und nicht der Hype darum.
Das ist schon genau so Ralf. Einzig wird es bei Lange möglicherweise länger dauern bis die Einsicht obsiegt, da sich 6000 Uhren im Jahr schon noch eine Weile recht gut unterbringen lassen. In Deutschland wird die Luft jetzt schon dünn. Da bin ich mir recht sicher.
Simon, ich sehe das wie Ralf. Ich habe meine ersten Lange Uhren zu einer Zeit gekauft, in der es noch keine Boutiquen gab. Zu einer Zeit, in der aber auch Lange Uhren wie angetackert in den Schaufenstern lagen. Aber das war mir vollkommen wurscht. Wollte die Lange1 einfach haben. Und klar habe ich mich mit meinem Konzi auf einen guten Preis geeinigt. Grau lag sie damals aber immer noch deutlich darunter. Zu höheren Preisen waren Lange Uhren damals schlicht nicht verkäuflich. Weitere Uhren folgten. Diese Loyalität hätte man zwingend später entsprechend berücksichtigen müssen.
Da habt Ihr absolut Recht. Die Aufbauarbeit der Konzis war essentiell und wird nun mit Füßen getreten. Ein Irrweg von Richmont.
Das Durchsetzen der Preise gelingt Rolex und Patek ja auch ganz ohne Boutiquen. Ein für mich wichtiger Punkt. Ralph Du hast absolut Recht wenn Du sagst der 2. Marktpreis ist langfristig relevant. Da die Preise wieder deutlich unter den Listenpreisen liegen und eventuell wirklich weiter fallen wird das irgendwann zum Umdenken führen. Aktuell verkauft Lange ja sehr gut außerhalb Europas. USA, aber vor allem in Asien wo die „neuer“ sind.
Der Kauf am 2. Markt ist ja auch verlockend. Für mich auch. Nur der Gedanke, der hier oft diskutiert wurde, dass dann eine Reparatur statt Revision berechnet wird… Das schlechte Gefühl bleibt da.
Ihr habt auch recht, dass die Nachfrage nach der Odysseus unter Liste stark fallen würde. Vielleicht sollte Lange es wirklich wie Patek machen, dass die Uhren die man besitzt registriert werden wie ein aktuelles Archiv und darüber klar wird, dass man Kunde der Marke ist und dies zu berücksichtigen. Doch leider scheint Ihr recht zu haben, es geht wohl nur um den Boutique Umsatz…
Mein ALS Ex-Konzi hat sich immer massiv über Lange beschwert, weil die Marke in D praktisch null Marketing gemacht hat und die Uhren, auch deshalb, in den Schaufenstern klebten. Im Verbund mit anderen, auch großen, Konzessionären hatte man bei ALS angefragt, ob man auf eigene Kosten Marketing machen könne, was in Glashüte abgelehnt wurde...
Ich stelle hier mal zur Diskussion, ob es in der immer digitaler werdenden Welt noch einen Weg zurück zu den Konzessionären geben wird. Ich glaube, nein.
ALS hat seine Boutiquen, für die, die wirklich das live Erlebnis noch wollen. Dort kann man begrabbeln, Uhren-Smalltalk machen und kriegt einen Espresso oder Bubbles, und unter Umständen darf man sogar was kaufen. Mich nervt das inzwischen übrigens.
Ansonsten gehe ich davon aus, dass der Vertrieb mittelfristig direkt mit dem Kunden und online stattfinden wird, ergo ohne Konzis.
Dann hat ALS, und auch andere Marken, alles selbst in der Hand. Das Produkt, den wichtigen direkten Zugang zum Kunden, die Zuteilung der Uhr, den Preise und die volle Marge.
Die sich dann bildende "Community" kann man marketingmäßig perfekt, und in jeder Hinsicht gezielt, digital bespielen.
Für Menschen wie Carsten :supercool: gibts NOCH Boutiquen.
Dafür fährt man dann auch ein paar Meter, wenn man wirklich eine Lange will.
Ansonsten ordert man - mit oder ohne vorherige Live-Begutachtung - die Uhr online. Punkt.
(Zudem wäre auch die Frage spannend, ob ein Konzi überhaupt noch Lange wieder haben wollen würde)
Bei der geringen Stückzahl ist m.E. alles andere perspektivisch zu teuer oder die Preise für die Uhren müssten massiv steigen
Also sind die HH-Listenpreise zu hoch und die dazugehörigen Uhren gleichzeitig zu schlecht verfügbar. D.h. die Hersteller sollen Ihre Preise senken und die Verfügbarkeit erhöhen?
Das ist nicht das Zielpublikum.
Es gibt genügend Kunden, welche ausschliesslich beim Konzessionär/Boutique/Salon kaufen.
In den vergangenen wenigen Jahren kamen viele neue Kunden dazu. Die Frage ist, wie viele von diesen (guten) Kunden werden bleiben...
Für mich ist es derzeit viel zu früh, eine Einschätzung zur Entwicklung abgeben zu können. Die Welt verändert sich gerade zu massiv und ich denke, wir werden erst in einigen Jahren sehen, wohin sich das bewegt.
Einen beträchtlichen Anteil an der Situation des Uhrenmarktes in den letzten Jahren hatte die Null-Zins-Phase an den Kapitalmärkten. Uhren wurden zu Spekulationsobjekten. Die Corona-Pandemie hat dabei noch einen Turbo gezündet, da viele Menschen kein Geld für Reisen und Erlebnisse im öffentlichen Raum ausgeben konnten. Nicht zu vergessen die hohen Spekulationsgewinne bei Krypto-Währungen etc. in Verbindung mit viel Social-Media-Buzz.
Die älteren Foristen hier werden sich noch an die Zeit vor 2008/2009 erinnern: da gab es als Kunde Rabatt auf alle Uhren inkl. der Nautilus von Patek und Rolex Sportmodellen (mit Ausnahme der Daytona - und auch die Uhr gab es gebraucht einige Zeit klar unter Listenpreis zu kaufen).
Kontrollieren also Patek und Rolex heute tatsächlich ihre Preise so perfekt? Ich bezweifle es stark - das ist einzig und allein der immer noch höheren Nachfrage geschuldet in Bezug zur verfügbaren Auslieferung. Aber bei weiter nachlassender Konsumlaune in Europa und China (gut 70% des chinesischen Privatvermögens ist in Immobilien investiert, deren Preise gerade eine ähnliche Talfahrt erleben, wie Uhren im Zweitmarkt) wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Konzis auch Rolex und Co. wieder aktiv verkaufen müssen und nicht nur einfach über Wartelisten verteilen. Die Nachfrage wird deutlich einbrechen, sobald mehr oder weniger alle Uhren im Zweitmarkt nur mit Abschlägen vom Listenpreis weiterverkauft werden können.
Erst wenn das tatsächlich so eintreten sollte, wird sichtbar werden, ob das Boutique-only-Konzept tatsächlich aufgeht oder sogar nur ein Vertrieb über online-Kanäle. Immerhin sprechen wir hier nicht über Commodity-Produkte, sondern über reine Luxus-Produkte im 5-stelligen Bereich oder darüber, bei denen in einer veränderten Marktsituation die zu bezahlende Preise zu einem nicht unerheblichen Anteil wieder zur Ausgabe werden anstelle von Investments. Ich persönlich glaube, dass dem stationären Handel künftig wieder eine deutlich höhere Bedeutung zukommen wird.
Eine andere spannende Frage haben wir in dem Zusammenhang noch gar nicht thematisiert: könnten die Marken "gezwungen" werden, die heute völlig absurden Listenpreise wieder deutlich zu senken, um im Markt noch ihre Mengen absetzen zu können (fast alle außer L&S haben auch ihre Kapazitäten ausgeweitet)? Die Preise in den letzten Jahren konnten ja vor allem auch deshalb so stark angehoben werden, weil die Werte im Zweitmarkt förmlich "explodiert" sind. Dann würden wir eine zusätzlich deutliche Verwerfung im Uhrenmarkt beobachten können, die sich erst über Jahre wieder beruhigen dürfte.
Es bleibt also spannend.
Wenn das ironisch gemeint war stimme ich dir zu lieber Ralph. Aber auch nur dann ;)
Die Uhren ansehen und erleben, das wollen bei diesem Produkt sehr viele. Gern dann aber beim Konzessionär. Ich denke aber auch nicht, dass der Weg dahin zurück geht. Sie werden höchstens weitere Boutiquen öffnen. In Hamburg gibt es beispielsweise keine Lange Uhren zu kaufen. Das kann doch nicht sein. Aber das Thema hatten wir ja schon.
Hallo Ralph,
da steckt eine Menge drin. Mit besser "kontrollieren" meine ich, dass es auch über einen längeren Zeitraum gesehen, bei Rolex und Patek eine Wertbeständigkeit sogar eine Wertsteigerung gibt. Beide Marken sind sehr aktiv auf Auktionen. Die Sterns sind bedeutende Sammler und Rolex baut auch 2 Museen auf und erwirbt dafür außergewöhnliche Modelle zu absurden Preisen auf Auktionen, wie zuletzt die wunderschöne Millegaus. Auch dies löst eine langfristige Begeisterung aus und die Sicherheit, dass wenn ich heute eine Rolex kaufe, diese in 10-20 Jahren mehr wert ist als heute. Jeh höher ein Auktionsergebnis ist und jeh seltener ein Modell wird desto besser für die Marke. Da macht Patek ganz intensiv mit.
Der globale Wohlstand wächst. Daher gibt es auch mehr Nachfrage nach tollen Uhren. Sollte das mal drehen, wird sicherlich eher die Produktion gesenkt als die Preise.
Kürzlich habe ich dazu noch gelesen, dass die Schweizer Uhrenindustrie in gänze Anfang der 80er, nach und während der Quarzkrise, zwar deutlich weniger produziert hat aber viel mehr Umsatz erwirtschaftet hat, da die Preise massiv erhöht wurden.
In die stärksten Marken, habe ich da langfristig vollstes Vertrauen.
Wer allerdings jetzt, wo der Bogen kurzfristig überspannt zu seinen scheint, einen Ewigen Kalender bei Patek für 96k oder einen Datograph bei Lange für 110k kauft tja der braucht wohl Geduld bis der Sekundärmarktpreis dahin kommt. Doch auch da bin ich langfristig optimistisch. Ein tolles Investment ist es aber aktuell sicher nicht mehr.
Das hat, wie Du richtig sagst, viele aus dem Markt vertrieben und das ist auch für uns Enthusiasten gut so.