ja, leider!
Druckbare Version
ja, leider!
Sehe ich etwas anders und habe da auch Beispiele für.
Ein Uhrenfreund der auch im Forum unterwegs ist (vlt. outet er sich hier) hat jüngst eine Patek 5740 abgesagt, obwohl er diese vor knapp 2 Jahren bestellt hat. Der Grund waren die vielen Preiserhöhungen, der derzeitige Preis von 143 K war ihm für "diese Uhr" zu teuer.
Ich habe vor genau 4 Jahren 40 k weniger bezahlt und ich weiß nicht, ob ich sie mir für den aktuellen Preis kaufen würde. PP wird seine Uhren weiterhin verkaufen, aber einige Käufer werden abspringen, es kommen einige neue hinzu in der Hoffnung, dass das Saldo stimmt.
Es wird die Zeit zeigen, eine Vorhersage können wir hier kaum treffen und auch nicht der TS in Genf vom grünen Tisch aus, denn der hat Luxusprobleme "hoch 10" und schwebt dabei auf "Erfolgswolke 7", die aber vlt. schon am Himmel vorbei zieht. Wer weiß das schon :ka:
Ich gebe noch mal zwei andere Beispiele aus einer andren Liga darunter; Ein junger Mitarbeiter von mir ist Uhrenbegeistert und hat sich in sehr jungen Jahren eine Oyster Perpetual 39mm zusammen gespart und möchte als nächstes Projekt gerne eine Pepsi GMT zusammen sparen. Ihm liefen und laufen die Preise quasi davon und gleichzeitig fällt sein Realeinkommen, trotz Lohnerhöhungen in den letzten 2 Jahren.
Ein drittes Beispiel. was mir sehr imponiert hat, ist eine junge (Ehe)Frau mit Kind und durchschnittlichem Einkommen in einem Bürojob.
Sie liebt die Geschichte um Louis Vuitton und da sie nicht genügend von ihrem Bürojob zusammen sparen kann, arbeitet sie nebenbei trotz Kind und Vollzeitjob in einem Café als Bedienung. Ihr Ziel; einige Taschen von LV, sie hat es in den letzten Jahren auf 4 Stück geschafft.
Die nächste Tasche von LV rückt in weiter Ferne, weil auch das Einkommen insgesamt geschrumpft, Energienebenkosten und gestiegene "Touristikpreise" (Die Kinder wollen in der Schule auch gerne vom Urlaub berichten) gibt sie als Grund an.
Gerade Luxusgüter im Bereich LV und Rolex wurden gerne auch wenn Menschen gekauft bzw. zusammen gespart die nicht superreich sind oder ein 6-stelliges Einkommen pro Jahr bekommen. Sie leiben die Marke, die erreichbar, wenn auch mit Hürden, ist.
Und so ist es auch bei Patek nur ein einem Level höher. Nur kauft der PP Kunde nicht zwangsläufig Rolex und dem Fan der eine Rolex oder eine Louis Tasche gekauft hat, dem fehlen die Alternativen. Und mal ehrlich gesagt, Omega und Co. sind keine Alternativen. Ganz im Gegenteil, OMEGA gehört eher zu einer guten Rolex Sammlung dazu ;) Sprich, es ist oftmals die Kür zur Plicht (Rolex).
Am Rande bin ich mir sicher, dass der geneigte Patek und auch Lange Kunde, der jetzt nicht mehr mitspielen kann oder will, zu anderen Marken schaut oder eben ältere Modelle seiner Lieblingsmarke PP am Gebrauchtmarkt. Ich persönlich orientiere mich schon gerade um, getriggert haben mich einige Modelle von Parmigiani und es gibt noch so viele Jahrzehnte PP Geschichte nach zu holen ;)
Schön geschrieben Peter.
Kurze Frage zu den neuen Preisen.
War bisher die blau rote nicht etwas teurer als die schwarz blaue?
Die Kunden , welche sich ihre Luxusartikel mühsam zusammensparen müssen, werden halt weniger oder ganz weg brechen.
Das waren und sind sicher auch nicht die Hauptadressaten der Luxusartikelhersteller.
Und das meinte ich : der Markt im gesamten wird das gut verkraften bzw es fällt nicht weiter auf. Vielleicht ist solch eine Preispolitik auch bewusst ein Instrument, dass künftig nicht jedes Lieschen Müller in LV Rolex und Co durch die Straßen läuft.
Luxus hat auch was damit zu tun, dass man sich diese Dinge leisten kann, ohne auf sonstiges verzichten zu müssen.
Liest sich arrogant und anmaßend ? Denke, auch diesen Luxus können sich die Hersteller leisten….
Peter, das sehe ich genauso, zumindest für unseren Kernmarkt hier in Deutschland.
Man muss sich nur mal die Einkommensverteilung anschauen (Quelle IW Köln).
https://www.iwkoeln.de/presse/intera...vergleich.html
Mit 7000 Euro netto als Single ist man bei den Top 1%. Da kann man sicher ein paar hundert oder eintausend Euro verkraften, wenn man eine Rolex, Omega etc haben will. Sind nur nicht sehr viele Menschen, diese 1% Singles… Die Top 10% Singles liegen bei 3800 Euro. Geht es da noch? Ich bezweifle das. Dann sind wir trotz gutem Gehalt in einem Bereich, wo einem die Kosten davon laufen: hier 200 mehr für Strom und Heizung, 50 für Benzin, 100 im Supermarkt etc. kennt ja jeder. Und hat man den gleichen Betrag als Haushalt mit 2 Erwachsenen und 1 Kind, liegt man genau im Median. Nix Rolex, sondern Rolli für den Winter!!!
Wie schaut es bei den anderen 90% aus? Da wird es vermutlich den/die ein oder andere/n geben, der erfolgreich auf Luxusprodukte spart. Da schmerzt jede Preiserhöhung, weil diese wieder monatelang zum Ansparen führt.
Zu den Freunden von Patek: da muss man in der IW Statistik den Schieberegler vermutlich weit nach oben schieben, um mitspielen zu können oder wollen. Die meisten, die ich kenne, könnten weiter kaufen. Viele zögern aktuell. Es ist eine Frage des Wollens. Das mag sich ändern. Insbesondere die (Familien)-Unternehmer ärgern sich über die Dreistigkeit, mit der bestehende Modelle vom 31.1.22 bis zum 1.2.33 um ca. 20% angehoben wurden. Ich habe die 4-5% zum 1.2. mal mit eingerechnet. Das wird aber erst mal weiter gut gehen, weil der relevante Markt nicht mehr Deutschland ist. Solange in MiddleEast das Öl zu 80 Dollar je Barrel sprudelt und LNG das neue Gold ist. Interessant wird es, wenn wir wieder mal länger niedrig liegen, was kommen wird, China weiter hüstelt usw.
Das gilt nicht nur für Uhren, sondern auch für andere schöne Sachen, wie zB die angesprochenen Taschen (jetzt wollte ich schon fast Ledertaschen schreiben ;)). Es gibt vermutlich einen guten Grund, warum Herr Arnault von LVMH jetzt der reichste Mensch der Welt ist, und - lassen wir mal die Bodenschatzoligarchen außen vor - vermutlich einer der wenigen der letzten hundert Jahre, der es ohne nennenswerte Innovation geschafft hat. Nur M&A und radikale Preiserhöhung(en).
Der Ed
Ich sehe das wie Peter und Ed.. klar gibt es einen Teil der Bevölkerung den es überhaupt nicht juckt, ob sie nun ein paar Scheine mehr oder weniger auf den Tisch legen. Allerdings hat jeder Mensch eine gewisse Schmerzgrenze bzw. Fühlt sich auch irgendwann einfach verschaukelt von den ganzen Preiserhöhungen und dann ist es eher ein Thema des Wollens wie Ed so schön schrieb.
Bei mir persönlich ist es jetzt aktuell so, dass die „bestellte“ Datejust nun genauso viel kostet wie meine GMT aus Mitte 2021. hier bin ich dann auch langsam an dem Punkt wo ich mir denke: ist die Datejust wirklich so viel Wert wie eine GMT? Ich denke eher nicht… will ich sie trotzdem haben? Ja sicherlich… mache ich weiterhin alle Preiserhöhungen mit bis mir endlich die Uhr allokiert wird? Sicherlich nicht…
Rolex wird vermutlich primär die Kunden haben wollen, die über solche Vergleiche erst gar nicht nachdenken. Daher wird das auch mit den Zweitmarkt-Boutiquen von Rolex gut funktionieren. Alle anderen dürfen dann Tudor kaufen.
Rolex kann sich positionieren wie sie wollen: Solange sie alle Uhren verkaufen, ist es denen schnuppe, ob sich ein sparender Mittelstandskunde eine GMT oder Datejust leisten kann.
Andererseits gibt es alternative Marken und der Markt wird sich selbst korrigieren.
Der Graumarkt hat ja vorgemacht, wohin man sich mit Preiserhöhungen noch bewegen kann.
Allerdings hat sich die Situation verändert. Auf dem Graumarkt scheint momentan 0,0 Bewegung zu sein. Die Sachen liegen wie Blei. Die Schere zwischen Listenpreis und Graumarktpreis wird immer enger.
Inwieweit der Endverbraucher mit den ständigen Listenpreiserhöhungen noch mitgehen wird, wird sich noch zeigen. Irgendwann wird das Ende der Fahnenstange sicherlich erreicht sein. Und wenn wir ehrlich sind....das Preis-Leistungsverhältnis ist doch schon längst völlig aus den Fugen geraten.
Gut ok, Rolex will ein Luxusprodukt sein und dazu gehört natürlich auch ein luxuriöser Preis. Irgendwann ist aber jeder Gegenstand bezahlt. Eigentlich stellt sich doch nur die Frage, wann das der Fall sein wird.
Gruß Gunnar
Im Grunde genommen reicht auch eine gute Uhr. In den letzten Jahren haben eben viele bei einem Neukauf die alte Uhr behalten, wodurch die Sammlung natürlich stetig wächst. Solange es eine Wertsteigerung gab, war das keine schlechte Idee.
Zukünftig denke ich aber, dass für Neukäufe vermehrt Uhren wieder abgestoßen werden. Zum einen, weil die Listenpreise sehr hoch sind, zum anderen weil der Bestand im Wert sinkt. Die Verfügbarkeit bestimmter Modelle wird sich auch erhöhen, sowohl neu beim Konzi wie auch gebraucht.
Ich denke, die Preissteigerung (LP) wird aber immer oberhalb der Inflation bleiben. Alle paar Monate ein paar Prozentpunkte finde ich besser als einmal im Jahr richtig kräftig zu erhöhen, wobei ich mir natürlich schon möglichst gleichbleibende Preise wünsche.
Ich für meinen Teil bin jetzt weitgehend durch mit dem Uhrenthema. Die permanenten LP Erhöhungen nach Gutsherrenart muss ich nicht mehr mitmachen, mein Gehalt wächst da nichts ansatzweise in dieser Größenordnung. Was ich für die Uhren im Bestand bezahlt habe waren sie mir zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt wert, für die Möglichkeit zur Anschaffung meiner kleinen Ansammlung bin ich dankbar.
Ich sehe es ähnlich wie Thilo… auch ich bin nicht mehr bereit, hier überall mitzuspielen. Muss auch dazu sagen, dass ich jene Modelle, die ich immer wollte, bekommen habe. Die einzige die mir noch von meiner WUnschliste fehlt, ist die Daytona in Platin. Die würde ich mir noch kaufen…ansonsten - erfreue ich mich an jenen Uhren, die ich habe….
Günter
Ich bin bis auf eine Pepsi auch durch mit dem Uhren Thema. Und dafür werde ich dann eine Batgirl mit verbraten. Und als Ruheständler muss man sowieso schauen wo man bleibt.:D
100% Zustimmung, Peter. Mit das Beste, was ich hier bisher gelesen habe.
Ich kenne einen, der jetzt seine Datejust abgesagt hat. Ein anderer die Skydweller. Wieder ein anderer eine Tudor und noch ein anderer eine Vacheron. Bei Lange sind die Preise ebenfalls komplett davongaloppiert --> diejenigen "Normalverdiener" (den/die Du völlig richtig beschrieben hast) sind da jetzt auch nicht mehr dabei.
Viel Spaß bei den weiteren Preiserhöhungen, liebe Hersteller :dr: Es ist kaum davon auszugehen, dass diese Kunden zurückkehren werden.
Ich weis auch nicht mehr wo das Ganze noch hinführen soll. Meine Frau unser Tochter und ich gehören mit unserm monatlichen Netto-Einkommen knapp im 5-Stellig sich zu den privilegierten die sich keine Sorgen machen müssen wie man sein Leben finanzieren kann. Wir haben es auch in den letzten 8 Jahren zu einigen schönen Uhren geschafft die wir uns trotz des Einkommens ersparen mussten. Für mich ist jetzt der Punkt gekommen, wo ich keine weiter Rolex mehr kaufen werde, da für mich die Grenze überschritten wurde. 10T€ und mehr sehe ich einfach nicht mehr ein auszugeben. Und das wird sicher auch dem ein oder andern mehr so gehen. Aber das was wir hier betreiben ist doch reiner Luxus und braucht kein Mensch. Viel mehr frag ich mich, wie sich ein normal arbeitender Mensch noch ein Eigenheim leisten kann. Da wo ich wohne, kosten Doppelhaushälften mit 130qm Wohnfläche und 250pm Grundstück schon über 650t€. Ein freistehendes Haus mit 180qm und 500qm Grundstück eher 1,2-1,4Mio€. Und wie gesagt, wir zählen sicher mit unserm Einkommen ganz weit oben.
Man muss sich heute halt entscheiden als Normalverdiener ohne Erbschaft usw. Entweder Kinder anschaffen oder als Doppelverdiener ohne Kinder ein solches Haus finanzieren.
Der Deutsche will halt alles : Haus / Kids / Fuhrpark / Urlaube / Rolex … die zitierte Zeitenwende wird uns zunehmend leeren, dass es oft kein sowohl als auch mehr geben wird.
Ja so ist es "leider" und wir werden uns alle daran gewöhnen müssen. Die "Mittelschicht" wird dadurch auch immer kleiner und kleiner!
Ziemlich perfekt zusammengefasst. :gut:
Auch wenn mir die Entwicklung selbst nicht gefällt, schätze ich, genau das ist der Punkt. Es kommt der Moment, in dem man für sich selbst realisiert, dass man nicht mehr zur Zielgruppe gehört. Aktuellstes Beispiel für mich: die Flasche Dom Pérignon zum Jahreswechsel. 21/22 hier im lokalen Supermarkt noch für 170-190 Euro gekauft, riefen sie diesmal zwischen 300 und 350 Euro dafür auf. Da dachte ich mir „dann eben nicht“. Also eigentlich waren meine Worte ein wenig drastischer, aber das gehört hier nicht hin. ;)
Das Jahr gerade erst begonnen und schon herrscht hier eine Weltuntergangsstimmung……..
Unglaub dieser Pessimismus. 8o
Stimmt.
Fällt mir immer auf, wenn ich unsere Crémant Flaschen in die entsprechenden Container werfe. :D
Die Blasen oder Luxusprobleme findet in mach Foren. Manchmal ist auch etwas Demut angebracht.
Vor allem dann, wenn man mal seine Werte in das Diagramm vom Post #247 eingegeben hat. ;)
Dem widerspreche ich. Ich glaube nämlich, dass man hier zwischen Rolex und Patek oder A. Lange unterscheiden muss.
Rolex und LV sind nämlich letztendlich doch Massenprodukte. Wenn man die Käuferschicht analysieren würde, hätten wir wohl eine Gauß-Verteilung von Mittelschicht bis Oberschicht, wobei die Mittelschicht oder obere Mittelschicht die Hauptabsatznehmer darstellen.
Welche Rolexuhren machen denn den wesentlichen Umsatz aus? Das sind sicherlich DJ, Subs, GMT, Explorers, OP aber sicherlich nicht Platin-DD ...
Und genau diesen Käuferkreis dieser Brot-und-Butteruhren, den interessiert es schon, ob die Sub wie vor 10 Jahren noch ca 7k kostet oder in 3-5 Jahren vielleicht schon 13k kostet. Anders gesagt, Hersteller von Massen-Luxusprodukten sollten sich schon genau überlegen, ob Sie vielleicht 80% ihrer Käuferschicht direkt eine vor den Latz geben oder nicht. Und das Argument mit der Angleichung der Preise an den Graumarkt zählt für mich nicht, da ich nach wie vor der Meinung bin, dass "dieser" Graumarkt (der mit diesen verrückten Preisen) nur funktioniert, wenn alle Teilnehmer der Meinung sind, dass diese Preise den inneren Wert widerspiegeln bzw. die Preise kurzfristig nach oben gehen werden. Diese Zeiten sind m.E. vorbei ...
Ich hatte es auch schon mal irgendwo geschrieben. Ich kenne sehr viele sehr gut verdienende Personen mit Jahreseinkommen zwischen 500k - 1.500k und darüber. Und auch diese Leute würden solche Erhöhungen nicht ohne weiteres schlucken. Zum Teil sind diese noch preissensibler als die "Mittelschicht".
Und auch ich habe derzeit das Privileg, dass für mich ein oder zweitausend mehr oder weniger nicht viel ausmachen würden, aber ich sehe es trotzdem nicht ein, da für mich der Spaß aufhört, wenn der innere Wert und der LP diametral auseinanderliegen.
Und ich finde es tatsächlich schön, wenn das Luxusuhrenhobby auch von "Normalsterblichen" geteilt werden kann und man sich mit normalen Leute austauschen kann, die einfach nur bereit sind deutlich mehr als die meisten für so einen komischen Zeitmesser auszugeben. Wenn allerdings nur noch Leute mit Yacht, 918 Spyder und deutlich siebenstelligem Jahreseinkommen anvisiert werden, dann ist es wohl leider kein Hobby mehr für mich.
Rolex ist eben wie Porsche. Und Porsche kann sich m.E. auch nicht erlauben von dem ein auf den anderen Tag so zu tun, als wäre Ihre Käuferschicht die von Koenigsegg, Pagani oder Bugatti.
…vielleicht drosseln Rolex und Co. ihren Preiserhöhungs-Rhythmus, sobald sich wieder mehr dieser Brot-und Butteruhren frei verkäuflich in den Auslagen statt auf den vorgemerkten Listen finden….
...das dürfte dann allerdings einigen der enttäuschten Kaufinteressenten egal sein...
Ich glaube ohnehin, dass eine gesteigerte Nachfrage nach einzelnen Uhren noch immer weiter angetrieben wird durch die knappe Verfügbarkeit. Finden sich GMTs Subs usw. wieder in den Schaufenstern, dann ist bei vielen der selbst ernannten Uhrenliebhaber plötzlich der Reiz wieder weg. Ist halt zum einen ein Jagdtrieb, der dem Menschen angeboren ist und daneben die Angst, nicht rechtzeitig mit dabei sein zu können bzw. etwas zu verpassen…. Das ist wie mit dem Schlange stehen - man stellt sich mal dazu, da es sicher was interessantes gibt …und stellt dann fest : die Schlange endet lediglich an einem LV Store …
Percy, ich bin der festen Überzeugung, dass der alleinige Umstand, dass man Rolex oder Patek heißt, noch lange nicht bedeutet, dass man alles richtig macht oder die richtigen Berater hat. Mitunter springen solche Luxus Hersteller auf einen Zug auf, der schon lange steht oder rückwärts fährt. Dies sind eben ein wenig träge.
Ich weiß, dass zur Zeit einige Uhren liegen bleiben bzw. Wartelisten bis zum 10. oder 20. Interessenten abgearbeitet werden müssen, bis ein geneigter oder geeigneter Kunde gefunden ist. Und zwar genau bei den Uhren, wo der Abstand zwischen LP und Graupreis auf einmal recht gering ist und / oder die Uhr entsprechend teuer ist. Hier geht es nicht um die beliebten 5 -10 Modelle. Aber auch die bekomme ich momentan recht gut bei meinen "mittlerweile wieder" 3 Konzis. Auch die Newsletter der (Gebraucht)Uhrenhändler nehmen proportional mit der Freundlichkeit dieser zu.
Ich hatte auch an anderer Stelle geschrieben, dass wir im nächstem Jahr bestimmt nicht mehr über sinkende Preise am Sekundärmarkt reden. Aber bis dahin ist noch viel Zeit und das maßlose Erhöhen der LPs in Verbindung mit der Straffung des Händlernetzes könnte zum Problem werden.
Das Beispiel mit dem Champagner hinkt zudem für mich etwas. Hier ist es auch ein wenig der Umstand, dass solche Flasche recht schnell leer ist ;)
Nimm das Beispiel Macallen 18. Der war immer hochpreisig, ist aber jetzt sauteuer. Ich kann den aber besser genießen und auch wieder verschließen und auch gut einteilen. Da schreckt mich der Preis weniger, als bei von Dir beschriebenen Brause, die ja mehr Verbrauchsgut ist. Alles eine Sache des Blickwinkels ;)
Ich gehe eher davon aus, dass die Preise stärker und häufiger erhöht werden als in den letzten Jahren. Wenn Markt- und Listenpreis dann nur noch wenige % auseinanderliegen, dann können Subs durchaus wieder sofort oder mit wenig Wartezeit verfügbar sein. Zuletzt hätte ich Ende 2019 gleich drei Gelegenheiten gehabt, eine 114060 erwerben zu können. Bei zwei Konzis mit 2 Wochen Wartezeit oder sofort zum Mitnehmen bei einem Spontanbesuch (bei letzterem Null Kaufhistorie) und die dritte bei Chronext zum Listenpreis. Nicht auszuschließen, dass wir bald wieder dort hin kommen.
Gruß
Martin
Und ich bin der festen Überzeugung, dass die allermeisten Luxusmarken (oder die, für die sie gemeinhin gehalten werden) von ihrer Strahlkraft hinab in die untere/normale/gehobene Mittelschicht leben. Das Pagani, Zonda, Veyron Beispiel zieht hier nicht. Das sind Brands, die sich ausschl. an sehr reiche bis Superreiche richten. Die wird es immer geben.
Aber ich zieh immer gern den Vergleich mit LV und Gucci und Konsorten bei. Oder mit Chanel. Oder Bulgari, Tiffany. Ja, die haben alle high collections. Aber sie leben von ihrem Namen, der sie auch für Normalos attraktiv und mit ein wenig sparen und/oder Verzicht erreichbar macht. Das siehst Du auch schon ganz einfach mit einem nicht repräsentativen Blick auf das Publikum in den Schlangen vor den Läden. Oder glaubt einer, Chanel und Lagerfeld hätten ihr Geschäft mit Haute Couture gemacht und nicht mit Prêt-à-Porter?
Und wenn sich der normale Kleinsparer von diesen Marken abwendet, haben sie ein Problem. Wenn die Rimowa-Koffer nur noch von den wirklich Reichen gekauft werden (und auch Gutverdiener plötzlich sinnieren, ob Tumi keine Alternative darstellt oder gleich Aldi-Koffer feiern, smart shopping und so), dann verliert man die Mitte, die die breite Kundenschicht darstellt. Für echte Nobelmarken wie Patek und ALS und Richard Mille und Konsorten kein Problem, da waren sie und da bleiben sie und gehen auch wieder hin. Aber für Marken der gehobenen Mittel- bis Oberschicht wie Rolex schon. Ja, solange die Wartelisten abgearbeitet werden, kein Thema.
Aber dann kommt - zeitgleich mit Inflation und diversen Krisen - eine PE nach der anderen. Und wenn sich schon etliche, die es sich problemlos leisten könnten, derzeit abwenden, was meint ihr, wie es denen geht, die schon vorher sparen mussten.. mal schauen, wie es ausschaut, wenn die Wartelisten abgegrast sind.
Lies doch bitte meinen Beitrag nochmal genau ;)
Ich habe doch genau das geschrieben, dass Rolex eben NICHT Pagani oder Koenigsegg ist und Rolex und LV nur deswegen diese enorme teure "Brand bzw. Goodwill" besitzen, weil diese eben auch von der Mitte erworben werden können und wahrscheinlich 80% der Käufer aus der Mittelschicht kommen. Ohne diese "Mitte" wäre Rolex und LV nicht mal halb so erfolgreich.
Ich bin immer froh, wenn ich vollumfänglich und zustimmend zitiert werden. :dr:
Ich teil halt Deine Meinung und begründe das auch. Man kann ja auch mal konsensual schreiben.
Deutschland und deutsche Käufer sind kein Fokusmarkt mehr, damit sollten wir uns abfinden.
Preiserhöhungen an allen Ecken und Enden die letzten 1,5 Jahre und 2023 nochmals oben drauf, der Glaube die Löhne würde nachziehen müssen nun endgültig begraben werden und alte Preisgarantien sind weg. Es ist kein Märchen, dass der größte Reallohnverlust der BRD live erlebt wird und es ist nicht zu Ende.
Verzicht ist angesagt, da hat jeder seine Prios bei Wohnen, Essen, Mobilität, Urlaub und eben Luxusgütern (Mechanische Luxusuhren nochmals besonders zu betrachten).
Wie oben bereits geschrieben, manche können nicht mehr, andere wollen nicht mehr. Persönlich hab ich auch schon einige Reißleinen gezogen, weil es mir es nicht mehr wert ist und v.a. mich nicht vorführen lassen will. Das trifft Markenhersteller, Discounter oder auch Gastro. Röster hier will nun 4.- für einen Doppio - vergiss es, such Dir andere Goldesel.
Vielleicht sieht es ja bald so aus :D
https://abload.de/img/unbenannt4icjb.jpg