Holger, ich bin schockiert, was Du mit Deinen Uhren in der Kischte anstellst. Ist das im strengen China mit Einkindpolitik überhaupt erlaubt??? 😜
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Dann also keine altersbedingten Hänge-Tottis, sondern Form follows function.
Und um im Bild zu bleiben: Beim Patek-Chrono 5070, dem Vorgängermodell der 5170, wirken die auf der Mittelachse angeordneten Totalisatoren auf mich silikonös zusammengequetscht und hochgepusht – ganz zu schweigen von den rasierten Ziffern.
Je oller, desto doller, Fritz.
Und was abgeht, wenn ich erst als Pensionär mit meiner Langematik am Handgelenk im Park die Tauben füttere, ... das willst du gar nicht wissen. :bgdev:
Tatsächlich ...
https://www.swatch.com/de_de/
8o
Bevor der Thread in der Versenkung verschwindet, will ich noch einmal auf meine eingangs gestellten Fragen zurückkommen:
1. Lassen sich subjektive Begriffe wie „hausbacken“ oder „sportlich“ an einzelnen Gestaltungselementen konkretisieren, wenn schon nicht objektivieren?
2. Besteht ein Zusammenhang zwischen dem typischem Design der Marke und deren aktueller Marktposition?
Zu Frage 1 gab fast keine Rückmeldungen. Hier eine Ausnahme:
„Römische Ziffern machen imo ein ZB strenger, weniger ‚sportlich‘ aber nicht zwangsläufig gleichzeitig bieder, altmodisch oder gar altbacken.“ (bb007, #3)
Vielfältiger, aber ebenso subjektiv gefärbt und meist ohne plausible Begründungen waren die Antworten auf Frage 2:
Die Marktposition von Lange sei designbedingt schlecht:
- wg. des „Leberwurstgrau“ zahlreicher Zifferblätter“ (Vanessa, #2)
- wg. eines „plump(en)“, „langweiligen Design(s)“, das nicht „emotional berührt“ (bb007, #3, #17; Philly, #31)
- wg. der Gehäuse (florianw, #13)
- wg. zu tief sitzender, „unästhetisch(er)“ Totalisatoren (EX-OMEGA, #5; Philly, #66)
- wg. eines „opulent(en)“ Designs, dem es an „kühler/moderner/aufgeräumter“ Gestaltung fehle (Butterich, #88)
- wg. des einseitigen Modellportfolios: keine Sportuhren, keine Stahluhren, keine Metall- bzw. Kautschukbänder (The Banker, #11; Vanessa, #29; daytonasub, #45)
Beide Fragen wurden zum Anlass genommen, L&S auch anderweitig zu kritisieren, so z. B.:
- wg. der DDR-Vergangenheit der Firma (bb007, #3)
- wg. fehlender eigener Kaliber für Armbanduhren vor 1990 (bb007, #51)
- wg. mangelnder Unabhängigkeit (Bluedial, #12)
- wg. teils drastischer, nicht-marktgerechter Preiserhöhungen (stephanium, #4)
- wg. fehlender „Wertstabilität“ (Donluigi, #37)
- wg. fehlender Modell-Ikonen „à la 5711, 5712, 15202“ (daytonasub, #41)
- wg. fehlender prominenter Vorbilder, die Uhren von L&S tragen (stephanium, #4)
- wg. „problembehaftet(er)“ Kunden (Vanessa, #49)
- wg. Produkten für eine Zielgruppe im Pensionsalter, die im Park die Tauben füttere (Darth Vader, # 119)
Derart negative Kritik provozierte natürlich Widerspruch:
- Lange entwickle und produziere „für nahezu jede Uhr ein eigenes Werk in passender Größe“ (Roland90, #15)
- ein Modell wie die „Zeitwerk“ sei in hohem Maße innovativ, der „Datograph“ gar ein „Kunstwerk“ mit „perfekten Proportionen“ (Roland90, #15, #34)
- in Vorstandsetagen sei Lange „eine eher bevorzugte Marke“ (stephanium, #6)
- Lange-Design passe zu Menschen aller Altersgruppen (Roland #90, #97)
- Lange baue keineswegs spießige, sondern vielmehr zeitlose Uhren in Edelmetall am Lederband (franzi01, #26)
- Uhren von ALS seien „technisch erhaben“ (Butterich, #85), „haptisch“ unübertroffen und „wertig“, verfügten über „konkurrenzlose(e)“ Werke und technisch durchdachte Lösungen, die die Konkurrenz auf die Plätze verweise (baumgartner, #81)
- im Unterschied zu den latent exhibitionistisch veranlagten Fans von Rolex, AP und Patek seien Lange-Käufer eher stille Genießer, die ihre Uhren „hauptsächlich für sich selbst und zum Genießen“ kauften und nicht als Status-Symbole benötigten (Flopi, #84)
Und bin so klug als wie zuvor? … Schon möglich!
Dennoch finde ich es interessant in komprimierter Form zu lesen, in welcher Intensität A. Lange & Söhne gleichermaßen Antipathien wie Sympathien hervorruft und wie wenig stichhaltige Argumente es zu geben scheint, diese Ab- und Zuneigung zu begründen.
Ich bedanke mich für eure Beiträge – auch für die boshaften. ;)
Und wenn ich mich im nächsten Monat mit ein paar netten und ebenso uhrenverrückten Members aus diesem Forum hier in Glashütte treffe, dann weiß ich, dass A. Lange & Söhne, deren Uhren vor vielen Jahren meine Begeisterung für mechanische Uhren geweckt haben, zumindest für mich noch lange nicht fertig hat ...
Meine erste Haute-Horlogerie Uhr war tatsächlich eine ALS, eine Saxonia, die Schlichtheit und das Werk haben mich wirklich begeistert :gut:
Patek kam erst danach und heute trage ich beide Marken sehr gerne. Rational kann ich die "Grabenkämpfe" nicht nachvollziehen und ich hoffe auch dass Lange noch lange nicht fertig hat ;)
Wie würden die ALS Anhänger Haute Horlogerie definieren?
Teuer, aber keine Rolex :D
Ja dann iss klar.
Gar nicht. Das ist Werbesprech. Eine Definition würde einen klar umrissenen Inhalt voraussetzen, den es hier ebensowenig gibt wie bei einer „Basse Horlogerie“.
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff liefert diese Seite hier:
http://forum.chronomania.net/mix_ent...1#.WxusJS_5y9s
Daraus ein Auszug:
Pour moi, c'est un peu le même problème que le concept de "manufacture" qui veut tout dire et rien en même temps. (...) quels critères retenir pour qualifier la production d'une marque de "haute horlogerie"? (...) Pourquoi parler de "haute horlogerie"? Par opposition à une "basse" horlogerie ?
Frei übersetzt:
Für mich ist das ein bisschen dasselbe Problem wie mit dem Ausdruck „Manufaktur“, der gleichzeitig alles und nichts sagt. (...) Welche Kriterien kennzeichnen „hohe Uhrmacherei“? (...) Warum von „hoher Uhrmacherei“ sprechen? Als Gegensatz zu einer „tiefen Uhrmacherei“?
Auch der Abschnitt über Montblanc von Member „Vapaanga“ auf derselben Seite ist „erhellend“ ;) ...
Danke Jürgen.
Anhang 183045
Heute bisschen rumprobiert - die war mir dann doch etwas zu wuchtig von der bauhöhe.
Die andere Lange die ich um hatte war aber vom feeling top.
Anhang 183046
Zeitwerk .... modernes Gesicht, mechanisch angetrieben ...
http://up.picr.de/32959074pe.jpg
Ich bin mal wieder ketzerisch und lande noch auf dem Glashütter Scheiterhaufen...
Der Vergleich auf den Bildern von Butterich zeigt deutlich weshalb ich die Uhren von ALS als plump und grob empfinde. Da ist der worldtimer doch entschieden ansprechender. Und im Vergleich zu meinen 5170 verzichte ich gerne auf das Großdatum.... Das ist keinen Vergleich wert, die 5170 vs Datograph Flyback.
.... Und wenn ich ein Großdatum mit Flyback Chrono benötige würde ich der Blancpain den Vorzug geben
https://up.picr.de/32959357nc.jpg
https://up.picr.de/32959358xr.jpg
... auch wenn das Werk der Länge natürlich wesentlich hübscher ist.
Der Ewige Kalender, mich schüttelt es, die diversen PP Klassiker sind um Längen meilenweit schöner. Lieber eine dezente 3940 statt einer Saxomat...
Hmmm, die Zeitwerk. Wie schon mal geschrieben, die digitale Anzeige ist irgendwie interessant und erinnert mich an alte Zeiten mit dem Kienzle Wecker... :)
Aber das Design "kopfschüttel", mich erinnert es an diese Ausschneide-Figuren für Vorschulkinder oder Flüchtlingskinder, denen abendländische Kleidung näher gebracht werden soll und die diese Figuren sodann verschieden ankleiden können.
Die auf und ab Gangreserve Anzeige ist wie ein Strahlemund oder Puppenkopf,
Darunter ist dann ein Flügelhemdchen mit Zahlen in den Ärmeln, so wie billige Aufnäher.... Der Sekundenanzeiger markiert dann den etwas adipösen Rumpf/Bauch, damit auch eine Figur ohne Model - Maße hinein passt ..
https://up.picr.de/32959376ss.jpg
©www.illustratorenfuerfluechtlinge.de
Alternativ erinnert mich der Uhrzeit Block an ein Nachthemd. Fazit für mich, interessante Komplikation, aber Design hätte imo ansprechender sein können.
Jetzt beziehe ich sicher wieder Prügel :weg:
Stimmt, mit Ausnahme der P sind die 5170-Varianten für mich absolut langweilig, flach und irgendwie seelenlos. ;)
Man siehe auch hier wieder das Geschmäcker verschieden sind. Um mal bei den ALS-PP-Vergleichen zu bleiben: Ich persönlich bevorzuge das Aussehen der Drei-Zeiger 1815 gegenüber dem einer Calatrava (aber noch deutlicher gegenüber dem einer Saxonia). Die Zeitwerk ist technisch innovativ, aber vom Design für mich auch nicht wirklich ansprechend und zusätzlich zu groß geraten. Da greife ich lieber zu einer Vagabondage II von FPJ. PP hält sich, was Innovation bei Serienmodellen angeht, ja sowieso grundsätzlich eher zurück...
Eine leider limitierte Modellreihe von Lange, die hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist übrigens für mich ein sehr gutes Beispiel dafür, dass die grundlegende Altbackenheit in Glashütte auch mal aufgebrochen werden kann: Die Lumen. Da gefällt mir sogar mal die Lange 1.