@ passionata/Mythbuster:
Wo liegt hierbei das Problem?? Die Nachfrage nach einer 5711 ist weit höher als die Produktionszahlen...
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@ passionata/Mythbuster:
Wo liegt hierbei das Problem?? Die Nachfrage nach einer 5711 ist weit höher als die Produktionszahlen...
Das Problem scheint wohl darin zu liegen, dass nur die Nautilus-Serie so richtig boomt und andere Serien wie Blei liegen und teilweise mit ungewohnt großen Rabatten abverkauft werden. Selbst 2 stellige Prozentabschläge bei manchen Nautili (selbst Stahl) sind nicht ungewöhnlich. (s auch meinen Post #100)
Eine Senkung der Produktionszahlen ist bei einem Unternehmen, das über Generationen wertstabile Produkte verkaufen will wohl die sinnvollste Maßnahme in einem solchen Marktumfeld. Bin auch kein Freund der intransparenten und zum Teil "hochnäsigen" Verteilung beliebter Uhren, aber trotzdem halte ich diesen Schritt für die richtige Reaktion. Und die werden ja wohl kaum so blöd sein, die Produktion nach Rasenmäherprinzip zu kürzen, sondern da kürzen, wo der Absatz stockt (z.B. Calatrava).
Die 5227g mit schwarzem Blatt, für die ich mich interessiere, liegt jetzt schon bei 6 Konzis in meiner Umgebung in der Auslage. Leider immer noch ohne nennenswerte Rabattwirkung.
Ich beobachte schon seit längerem dass nicht wenige Modelle wie Blei in der Auslage liegen, z.B. eine 5270R seit Monaten im Fenster, 5130 und div. Calatravas....
Ohne Wartezeit konnte ich die Emaille Calatrava bekommen und selbst Komplikationen wären rasch verfügbar.
Die Drosselung der Produktion dürfte dazu beitragen, dass kein grösserer Preisverfall einsetzt, woran weder Patek noch Sammler ein Interesse haben können (letztere hätten allerdings so die Chance, Ihre Kollektion günstiger zu erweitern).
Subjektiv empfinde ich seit 2-3 Jahren deutlich vermehrte Bemühung um die Kunden (events etc) sowohl Bestandskunden als auch Akquise... Das ist wahrscheinlich schon ein Zeichen, dass der Absatz zurück geht. Wie seht ihr das?
Auch spüre ich bei mir ein nachlassendes Interesse an neuen Uhren, interessant sind eigentlich nur noch kleine Auflagen, Sondereditionen und Komplikationen. Eine 5711 / 12 reicht eben. Ich brauche nicht 3 verschiedene ZB. Allenfalls eine P käme noch ins Haus, aber nur weil sie eben etwas Besonderes darstellt.
Ob der Generationen Slogan "beginnen sie Ihre eigene Tradition" noch greift frage ich mich manchmal auch. In Zeiten der smartwatch mag ein gewisses Klientel noch existieren, Aber der gesellschaftliche Wandel lässt diese Gruppe schrumpfen.
Just my opinion...
Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags wurde auf Verlangen des Nutzers gelöscht.
...ja, ist ein vielschichtiges Thema....
Was bleibt in unserer schnelllebigen Zeit an dauerhaften Werten? Kann eine Uhrenkollektion in Zeiten von ubiquitärer Informationsflut auf smartphones, smartwatches, tablets noch begeistern. Oder wird es uns ergehen wie den Briefmarkensammlern der fünfiziger Jahre und den Modelleisenbahnern der 60er? Vergessener Kleinschrott im Schrank oder Keller? Der Kreis ernsthafter Sammler und Uhrenfanatiker -so befürchte ich- wird sehr sehr klein werden.
Eine Glaskugel wäre jetzt schön. Ich persönlich sehe das nicht so kritisch. Menschen wollen/brauchen einfach Statussymbole und gerade beim Mann verliert DAS Statussymbol Nr 1 - das Auto - zunehmend an Strahlkraft. Co2-Gesetzgebung, Autonomes Fahren, Regulierungen in den Städten usw werden das noch weiter verschärfen.
Eine tolle mechanische Uhr wird daher m.E. immer mehr Bedeutung gewinnen für das Thema Statussymbol und zumindest in meinem Umfeld ist die Begeisterung bei der Generation meines Sohnes (25) für Uhren allemal vorhanden. Heute sind ihre Prioritäten noch andere, aber wenn dann mal genügend Einkommen da ist, sind das die Kunden von morgen.
Die Smartwatch wird aus meiner Sicht übrigens überhaupt keine "Gefahr" sein für Uhren im Segment über 5000 €.
Ein Nachlassen des Interesses an neuen Uhren bemerke ich bei mir auch. Das hat aber eher damit zun tun, dass ich mit 50 Jahren bereits über 20 Jahre dem Hobby Uhren "verfallen" bin, einiges ausprobiert habe und mit der Zeit meine Sammlung immer perfekter auf die Uhren umgestellt habe, die es wirklich sein sollen. Und da die Sammlung nicht mehr wachsen soll, beschäftige ich mich "zwangsweise" damit, welche Uhr gehen müsste, wenn was Neues auf dem Radar auftaucht. Ich habe festgestellt, dass die Übung genial funktioniert, völlig übereilte Käufe zu vermeiden, sondern sich wirklich mit den Uhren auseinanderzusetzen. Eine endgültige Entscheidung ist damit deutlich nachhaltiger geworden.
:gut:
Es gibt immer noch Auktionen, auf denen Taschenuhren zu stolzen Preisen verkauft werden.
Das könnte doch beruhigen.
Aber dennoch sehe ich die Situation druchaus kritisch. In ca. 25 Jahren wird die Smartwatch
schon längst durch eine Technology ersetzt sein, die funktioniert und begeistert. Eine Uhr –
nur um die Zeit abzulesen – braucht dann sicherlich kein Mensch mehr. Und als Statussymbol
vermutlich auch nicht mehr. Klar wird es noch Menschen geben, die eine Armbanduhr tragen,
aber das werden weit weniger als heute sein. Und dann kommt noch das Problem, dass sich
ja die ganzen gesammelten Massen langsam aber sicher in den Markt ergießen. Die älteren
Sammler sterben und die ganzen "originalverklebten Rolex und Pateks" kommen dann in den
Umlauf, wo sie auf eine geringer Nachfrage treffen. Die Preise werden zwangsläufig zurück
gehen. Klar wird es ein paar seltene Spitzenmodelle geben, die von Hardcore-Sammlern auch
dann noch gesucht sein werden. Aber in Gänze wird der Markt und das darin gebundene Kapital
stark schrumpfen.
Das Gleiche wird bei den Autos passieren. Da haben heute manche Sammler gut und gern
3 bis 5 historische Elfer oder andere tolle Fabrikate in der Garage. In 20 Jahren sind die
dann Teil der Erbsubstanz, die es zu veräußern gilt. Aber an wen? Der 2007 geborene Mann ist dann
gerade 30, träumt der von einem Auto, mit dem er nicht in die Stadt darf, das 20 Liter
schluckt, kaum einer reparieren kann, für das es keine Ersatzteile gibt und das von 1971 ist???
Wohl kaum. Oder träumt hier irgendjemand z.B. von einem Ford T-Modell mit Blasebalg-Hupe
Modell John Boy? Die schiere Masse und Flut dieser Angebote aus Garagen und Uhrenkoffern wird
kaum auf eine große Nachfrage stossen. Und die Uhren hätten noch den Vorteil, das sie kaum
Platz wegnehmen. Aber der urbane Mensch von 2037, wird sich sicherlich nicht den knappen
und teueren Wohnraum nutzen wollen, um dort ein Auto von 1971 hinzustellen.
Klar beim Thema Patek oder 911er denkt jeder gleich: "Niemals, das sind Ikonen und die werden immer ...!"
Gut, dann nehmen wir einfach eine "normale" IWC oder Breitling und in Sachen Autos nehmen
wir einen Fiat oder einen Ford Capri von 1971 und schon merkt man selber, dass man für diese
Modelle nicht mal im Jahre 2017 bereit wäre zu darben, wieso dann in 2036. Selbst ein Tesla
steht da ja schon "kurz" vor dem H-Kennzeichen.
Aber wer weiß, vielleicht täusche ich mich auch total und nächste Woche wird ein Ersatz-
treibstoff erfunden, der unendlich verfügbar als Benzinalternative ohne umweltbelastende
Effekte verbrennt. Und die Ersatzteile für die alten Autos oder Uhren spuckt zukünftig nicht
der Konzi oder Genf aus, sondern der 3D-Drucker in der heimischen Küche.
Aber selbst dann kommt noch eine weitere Entwicklung zum tragen:
Leider sehen die Demographen und Wirtschaftsforscher für die nahe Zukunft auch
nicht gerade Boomzeiten voraus, bei denen die breite Masse der Erdbevölkerung
zu den Gewinnern zählt. Die Spitzenverdiener werden weniger werden, neue Technologie
wird Arbeitsplätze sowie Kaufkraft vernichten sowie zu einer stärkeren Belastung der
Sozialsysteme führen.
Fazit, wer seine Altervorsorge auf diese beiden Säulen (Auto/Uhren) stützt und plant im
Jahre 2040 die fette Ernte einzufahren, der sollte lieber noch nach Anlageoptionen in anderen
Segmenten schielen.
Deshalb heißt meine Devise auch:
Autos muss man fahren, Uhren muss man tragen und Frauen muss man lieben!
Im Hier & Jetzt lebend sende ich Euch viele Grüße,
Gerrit
Vielleicht sehe ich das zu pessimistisch. Meine beiden Söhne (etwa im Alter deines Sohnes) sind durchaus uhrenaffin, aber wie meint der Jüngere doch treffend: in den Schrank des Mannes gehören 4 Uhren, eine Royal Oak, eine Nautilus, eine Rolex zum rocken und eine Patek für feine Anlässe - not more..... Zur Uni wird allenfalls nur die AP oder Nautilus getragen, zum Sport, wenn überhaupt eine Uhr, die SUB/GMT. Oft lassen die Jungs ihre Uhr ohnehin weg, ob an der Mechanik eines Ewigen Kalenders, eines Chronos oder anderen Komplikationen wirkliches Interesse besteht oder Aspekt Statussymbol im Vordergrund steht, mag ich nicht beurteilen. Ob aus diesen 4 Basics also mal Leidenschaft erwächst und eine kleine Uhrensammlung wird, bleibt also dahingestellt.
Bin (leider) ganz bei dir Gerrit. Sehe das sehr ähnlich.
Gerrit, du hast sicher mit einem Teil deiner Ausführungen nicht ganz Unrecht, trotzdem würde ich dir in einem zentralen Punkt widersprechen:
Wir haben ja bereits seit Längerem die Situation, dass mechanische Armbanduhren durch präzisere und billigere Quarz- und Funkuhren technisch "überholt" sind, sich aber dennoch großer Beliebtheit erfreuen.
Kein Mensch müsste sich heute ein so "kompliziertes" und wartungsaufwändiges "Fossil" wie eine mechanische Uhr kaufen - aber sehr viele tun es, weil diese Uhren etwas in sich tragen und verkörpern, was sterile Elektronik nicht hat.
Insofern blicke ich der Zukunft gelassen entgegen, zumal ich das Ganze auch nicht als Entweder-oder, sondern als Sowohl-als-auch betrachte: Warum sollte man in Zukunft nicht neben einer mechanischen Uhr noch weitere Hightechgadgets bei sich führen? Und vielleicht gibt's in Zukunft ja Kommunikatoren à la Star Trek... ;)
Stefan, die unzähligen Funkuhren und Quarzuhren verkaufen sich doch blendend
an die Millionen Menschen, die nicht mit einer solchen Kaufkraft gesegnet sind,
wie wir hier im Forum. Aber auch in diesem Warensegament sind die jungen Leute
nicht mehr die Kernkaufkraft. Denn die werfen einfach ein Blick auf ihr Smartphone,
wenn sie die Zeit wissen möchten.
Die Uhren, die wir aus Faszination für die Technik kaufen, sind ja vor allen Dingen eines:
Statussymbole. Nur bin ich mir nicht sicher, ob die Uhr als Statussymbol nicht doch eher
ein Auslaufmodell ist. Vielleicht bleibt das Handgelenk des Mannes auch zukünftig der Ort,
an dem er zeigen kann, dass er ein toller Hecht ist. Aber wenn ich mir z.B. die jungen
Kollegen etc. in meinem Umfeld anschaue, dann spielen dort Uhren und Autos
inzwischen eine total untergeordnete Rolle. Staus definieren junge Menschen heute
häufig ganz anders als die Generation 35+
Wie sagt Jack Reacher immer so schön:
Plan for the best but prepare for the worst.
Gruß
Gerrit
Status ist sicher nicht unerheblich, aber es gibt noch andere (für manchen wichtigere) Triebfedern beim Kauf einer Uhr:
Ästhetik und Stil, Historie und Tradition, Langlebigkeit und Zeitlosigkeit usw. usf.
Letztlich können wir keine genauen Voraussagen treffen, insofern hast du absolut Recht:
"Uhren muss man tragen". :dr:
Ich bin mir nicht sicher, ob die Jugend in ihrem heutigen Zustand als Referenz taugt, ob sie in Zukunft mal mechanische Uhren kaufen. Mit Mitte 20 hatte ich als Student nix mit diesen Uhren am Hut, auch kein Interesse daran. Kannte die Marken mit ein paar Ausnahmen nicht und bin nie vor Uhrengeschäften zum schauen stehengeblieben. Hatte eine poplige Quarzuhr und auch die habe ich oft nicht getragen, sondern da schon oft auf mein Handy geschaut. Ebenso meine Kommilitonen.
Jetzt mit Mitte 30 hab ich meine erste Patek bestellt und viele meiner ehemaligen Kommilitonen haben irgendeine Omega oder Rolex oder so am Arm. Auch die die heute jung sind werden mit Mitte 30 nicht mehr Pokémon Go spielen, sondern ihr Geld für anderes ausgeben. Und wer weiß schon wofür.
Nachtrag: Und schaut euch mal die ganzen Erfolgreichen youtuber an. Ein riesiger Anteil von denen, die mal eine Million subscriber erreichen und anfangen richtig Geld damit zu verdienen Laden dann irgendwann mal Video über ihren neuen lambo oder Audi r8 oder so hoch und tragen plötzlich ne speedmaster oder Royal Park Offshore. Und das als leute, die mit der Digitalisierung Geld verdienen und die meist Anfang 20 sind.
Neben dem Was-tragen-wir-heute-für-Uhren (o.ä.) ist dieser Thread der lesenswerteste seit gefühlten Ewigkeiten für mich.
Was Gerrit in #111 schreibt sehe ich genau so - sehr gut gesagt (bzw. geschrieben).
Warum sind hier eigentlich so viele Pessimisten unterwegs, die in dei Zukunft sehen können? :grb: :D
Totgesagte leben länger. Es gibt immer noch Bargeld, Benzinautos, mechanische Uhren, Pferde, ...