Ich will hier gerne in den nächsten Jahren noch weiter reinschauen, welche Fortschritte der Wiederaufbau macht.
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Ich bin voll und ganz bei Charly: unwürdig und bigott, was hier teilweise abgeht...
Der erste Vorschlag von Norman Foster haut mich jetzt noch nicht vom Sockel :grb:
http://up.picr.de/35571368cs.png
https://www.thetimes.co.uk/article/s...dame-80dpntdzj
Ich bin der Meinung, dass man solche Gebäude möglichst naturgetreu wieder aufbauen sollte...
Sieht aus wie Gewaechshaus.
So ein bisschen in die Neuzeit geholt finde ich auch nicht falsch. Das sieht man gut am Reichstag, diesem schweren Steingebäude, das durch die gläserne Kuppel etwas Leichtigkeit und Offenheit gewonnen hat, die ihm gut tun.
Ich denke auch, dass Glas und Stahl den Sandstein ergänzen könnten. Und man darf sich auch fragen, wie die damaligen, grossartigen Baumeister mit den heutigen Möglichkeiten und Materialien umgegangen wären.
Ich verstehe, was ihr meint. Ich finde den Reichstag ja gelungen, aber derart historische Gemäuer mit einer solchen Geschichte, würde ich wiederherstellen wollen.
Das hätte ich beim Reichstag so gemacht und würde es bei der Notre Dame umso mehr tun.
Aber da bin ich vielleicht zu sehr Historiker :ka:
Neuer Username Oldie01 ;)
Der (erste) Vorschlag von Foster finde ich nicht komplett falsch, er ist mir einfach zu clean. Ich persönlich würde mir wünschen, dass Fragmente vom abgebrannten Dachstuhl mit Glas und Staht asymmetrisch ergänzt oder rekonstruiert werden. Man darf die Narben, welche das Feuer dem Gebäude zugefügt hat aus meiner Sicht durchaus als Stilbruch auch in 200 Jahren noch sehen. Aber glücklicherweise werden das stilsichere, architektonisch kompetente Menschen entscheiden müssen ;)
Das wird sich gar nicht anders realisieren lassen, als mit zeitgemäßen Baumaterialien zu arbeiten.
Die Erfahrung um und mit dem Baustoff Holz und Stein, die Ressource, das handwerkliche KnowHow und vor allem die Fachleute und Handwerker sind gar nicht gegeben oder vorhanden.
Auch wird es der baulichen Substanz in Bezug auf die Statik dienlich sein, wenn leichtere und selbsttragende Baustoffe zum Einsatz kommen.
Mit Stahl und Glas können architektonisch als auch handwerklich anspruchsvolle Vorschläge umgesetzt werden.
Gruß
Martin
Die Lösung mit Glasdach überzeugt mich ästhetisch nicht gerade, aber das ist Geschmacksache.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Glasdach den Innenraum des Kirchenschiffs auch einfach zu hell machen würde. Von der Wirkung des Sonnenlichts auf die eventuell lichtempfindliche Einrichtung mal ganz abgesehen.
Auch muss man überlegen, was mit den Resten des Dachgewölbes passieren soll. Werden die fehlenden Teile ergänzt, um den Zustand vor dem Brand wiederherzustellen oder bleiben die Reste so stehen. Ich bin gespannt, wie's weitergeht.
:rofl:
Peter, die Idee mit dem Einbezug der Fragmente mG ich.
In 5 Jahren wissen wir mehr.
Glasdach ist als Außenhülle ja ganz nett.
Aber hat jemand an das innere Gewölbe, die Raumdecke aus keilförmigen Steinen, gedacht?
Da würde doch sowieso kein Blick auf Tageslicht möglich sein? :grb:
wenn die Architekten Klötzchen spielen.....:facepalm:, der Foster wieder,
fehlen nur noch Eigentumswohnungnen, ganz oben:gut:
wer soll das Glas denn putzen?:kriese:
In der Schnelle einen Entwurf vorzulegen, lässt die Vermutung aufkommen, dass Sir Foster, die Hütte selbst angezündet hat, um sich dort zu verwirklichen :grb:
Alda..... :rolleyes:
Klar, dass mancher Architekt davon träumt, seinen Fingerabdruck in der Geschichte zu hinterlassen. Aber doch bitte nicht auf dem Rücken solch historischer Gebäude! Alles außer originalgetreu finde ich komplett daneben.
Komme aus Passau. Unser Dom ist zweimal abgebrannt. Ursprünglich war er gothisch. Der Wiederaufbau fand im Barock statt.
https://www.bistum-passau.de/dom-kul...stephan-passau
Ich finde, den Wechsel der Zeit und das Leben sollte man dem Gebäude auch ansehen.
Aber mache spritzen sich auch Botox ins Gesicht und lassen sich den Hintern ins Gesicht liften, um so auszusehen wie früher
Warum nimmt man nicht alte Filmaufnahmen des Deckengewoelbes und projiziert sie dahin, wo es ehemals war? Das wäre doch zeitgenoessisch und der Jugend von heute wäre es sowieso egal. Hauptsache sie kriegen ihr eigenes Konterfei mit aufs Bild.
Was heisst den originalgetreu? Notre-Dame ist über Jahrhunderte x-fach verändert worden. Zuletzt massiv im 19. Jahrhundert von Viollet-le-Duc, um die Zerstörungen der französischen Revolution zu beseitigen. Der Turm der eingestürzt ist, stammt bspw. aus dem 19. Jahrhundert. Ist es jetzt originalgetreu, den wieder aufzubauen oder wegzulassen?
Notre Dame wird heute wieder aufgebaut, und das wird zwangsläufig aus heutiger Sicht und heutigen Materialien erfolgen. Das Louvre hat eine Glaspyramide bekommen, das tut der historischen Qualität keinen Abbruch...sehen wir mal, was sich die Franzosen hier einfallen lassen.
Und ich bin mir sicher, die Franzosen werden das 1000x besser kriegen als es sich die üblichen unkenden Patienten hier vorstellen können....
Letztlich wird der aktuelle Brand auch zur Historie des Gebäudes dazugehören, die Narbe und das was daraus entsteht kann und soll doch auch erkennbar bleiben.
So verkehrt finde ich die erste Forster Idee gar nicht, ein Basisentwurf. über den man noch einiges nachdenken kann. Das mache die Franzosen schon, da bin ich mir auch sicher.
Zum "historischen" Aufbau: Hier denkt man immer, dass alles "schon immer" so ausgesehen hat, wie wir es kennen. Und nur nix geändert werden darf, weil...
Ja, warum eigentlich? So wie damals würde man heute niemals bauen, Zeiten verändern sich, und das Gebäude lebt ja weiter. Schön ist doch, dass die Front erhalten ist, ein Wiederaufbau wäre bei deren Zerstörung viel schwieriger gewesen. Denn daran erkennen "wir" doch Notre Dame. Wenn wir ehrlich sind: wer hätte den eingestürzten Turm ohne die Glockentürme erkannt? ich niemals...
Zur Historie:
Geschichte dauert aber viel länger als unser begrenztes Leben, das vergessen wir oft. Und: historische Ereignisse bemerkt man erst, wenn sie später immer wieder Bedeutung haben.
Die Berliner Mauer z.B.: es ist inzwischen fast soviel Zeit vergangen, wie dieses Unding existiert hat, dennoch ist der Anblick in meinem Gedächtnis eingeprägt. Meine Kinder aber kennen das nicht, welcher Anblick ist jetzt historisch richtig? Oder der schon angesprochene Reichstag: So, wie er heute dasteht, kennen ihn die Mehrheit der lebenden Bevölkerung, vorher aber wars anders. Wenn das Gebäude heute abbrennen würde, was wäre denn die historisch korrekte Vorlage zum Wiederaufbau?
Der neue Turm solle „den Techniken und Herausforderungen unserer Epoche angemessen sein“, sagte der französische Premierminister Edouard Philippe nach der Kabinettssitzung am Mittwoch, die ausschließlich dem Wiederaufbau der Kathedrale gewidmet war.
Philippe wolle die Frage beantworten lassen „ob wir den Turm, wie er konzipiert war, überhaupt wieder aufbauen sollten… oder ob wir, wie es oft in der Evolution des Erbes der Fall ist, Notre-Dame mit einem neuen Turm ausstatten sollten.“
Quelle: Epoch Times
Frauenkirche ging doch auch, fast jedenfalls
Klar ging das, war ja auch einer von vielen möglichen Wegen. Ich war über 10 Jahre Mitglied des Förderkreises und hab den Wiederaufbau recht hautnah miterlebt. Bin aber auch der Meinung, dass das Projekt in der Sekunde nach der Fertigstellung seinen Reiz komplett verloren hat und dass die Kirche heute auf mich seltsam synthetisch und leblos wirkt.
immer noch besser, als der Van Eggerath`sche Versuch des Paulinums-/ der Paulinerkirche in Leipzig; allerdings kann dort auch eine immer noch stock-rote UNI-Leipzig/KMU nix mit einer Kirche anfangen.....
Witzig, gerade das finde ich ziemlich stark. So unterschiedlich sind die Geschmäcker. :ka:
Disneyland fällt mir da auch immer ein. =) Ähnlich bei der neuerrichteten Frankfurter Altstadt. Wobei ich mir da noch kein Urteil erlaube, da noch nicht live gesehen.
Generell wäre es aber echt klasse, wenn wir hier nicht immer wieder in irgendwelche politischen Kommentare abrutschen würden. :verneig: