Zitat von
watch newby
Auch wenn ich vielleicht gleich gesteinigt werde, aber dieser Thread ist einfach zu gut und wertvoll um diesen mit Sozialromantik abzuschießen...
Wir alle sind uns einig, dass das EWIGE Wachstum ebenso wenig in der Uhrenindustrie wie in den anderen Blasen der letzte Jahre (zB. Y2K, Immobilien in Spanien) möglich ist... die letzten Jahre waren halt von Leuten wie uns (also die zu ihrer ersten Rolex dann eben doch noch die 2., 3. und 4. gekauft haben und vielleicht noch die eine oder andere Uhr der HH nebenbei) und Käufern in aufstrebenden Länder (China) geprägt... dies war ja nicht verwunderlich, wurden doch nahezu alle unsere Uhren zeitnah nach dem Kauf mehr Wert... also eine x-beliebige Uhr war einfach 3-5 Jahre nach dem Kauf durch die Preisanpassungen der Hersteller mehr oder zumindest gleich viel wert.. und die andere Seite der Medaille ist, die Hersteller hatten ja keine Option... hätten sie die Preise gleich gehalten, hätten wir aus Liebe gekauft, hätten sie sie stärker erhöht, hätten wir aus Gewinnabsicht schneller (zu-/nach-)gekauft (zumal ja in den letzten Jahren Alternativen nur sehr limitiert vorhanden waren)...
Und nun sind wir mal auf einem Plateau angekommen, wo die Welle abebbt... es gibt weder ein Land noch die Sammlergesellschaft die wesentlich mehr zukauft... ich möchte nicht wissen, wie viele hier bereits 2 oder 3 verklebte Uhren im Safe haben... und irgendwann bekommt aber jeder Zweifel... zumal ja bereits einfache Modelle - Submariner oder Calatrava einen LP aufrufen, den man(n) sich vor Jahren nicht vorstellen konnte noch wollte (jedenfalls mir fiel vor 10 Jahren nicht im entferntesten ein diese Preise zu bezahlen)... damit hat der "Markt" (ich mag dieses Wort nicht) eben einmal sein Maximum erreicht (Menge*Preis - Kosten*Menge= max)...
Nun muss eben jeder Hersteller seinen eigenen Weg einschlagen... und PP versucht dies über Verknappung des Angebots.. aber trotzdem muss man Angestellte, Verbindlichkeiten und ganz speziell auch Zulieferer (die ja davon leben) bezahlen - also hier von einem Verhalten das im Einklang mit den Kunden, Mitarbeitern und Manitu liegt, zu sprechen ist meines Erachtens einfach nicht angebracht... PP muss weiterhin seine Stakeholder (wenn auch ohne Venturekapital-Investoren) bedienen... und das versucht Hr. Stern eben auf diesen Weg... vielleicht auch in der Hoffnung darauf, dass der eine oder andere Wettbewerber sowieso in den nächsten Jahren hopps geht - und das wurde ja bereits im Kommentar von The Banker (#139) erwähnt – die Preise haben es Firmen wie Moser, Grossmann um nur einige zu nennen (ohne zu sagen diese wären keine qualitativ außergewöhnlichen Uhren – sind aber keine PP's) die Möglichkeit gegeben, hier mitzunaschen... diese sollten nach dem Gesetz der Scale of Economics bei weniger verteilbaren Umsatz „wegsterben“... und ich denke dies ist der Hintergrund der ganzen Ankündigung.. und eben nicht die Sozialromantik aus Kundenverständnis und Mitarbeiterliebe... auch einem großen Unternehmen wie PP geht es um ein langfristiges Überleben – und die Strategie die sie gewählt haben, im Angesicht der bevorstehenden (hoffenltich Mini-) Krise, ist eben die Verknappung...
Sorry, musste einfach raus – ändert aber nichts daran, dass dies eine tolle Diskussion ist...