Zitat von
Flopi
Sehr schön geschrieben, Stefan :gut:
Und weil es hier gut passt, kopiere ich in diesen Thread nochmals meinen Post von neulich im Faden über die Gebrauchtpreise:
"Aus meiner Sicht hat Lange in Bezug auf das Produktportfolio sehr viel richtig gemacht. Auch die Preiserhöhungen sind nicht das wirkliche Problem. Das eigentliche Thema ist die weltweit immer noch im Vergleich zu Patek, AP oder Rolex geringere Bekanntheit der Marke L&S.
L&S fokussiert rein auf das oberste Luxus-Segment und dort ist die Luft schlicht sehr dünne.
Die überwiegende Mehrheit der Menschen, die sich Uhren für fünfstellige Beträge oder noch mehr leisten können und wollen, sind i.d.R. Leute, die über die Zeit zu Wohlstand gekommen sind und dieses auch ihrem Umfeld zeigen möchten. Dafür eignet sich L&S aufgrund der noch niedrigeren Bekanntheit nicht so gut wie eine Patek, AP oder Rolex.
Also bleiben die Kunden, die eine Uhr hauptsächlich für sich selbst und zum Genießen kaufen. Dadurch wird die Zielgruppe nochmals deutlich kleiner. Und innerhalb dieser relevanten Kundengruppe gibt es dann aus meiner Sicht eine Mehrheit, die bei so hohen Beträgen gleich eine neue Uhr beim Konzi kaufen. Das gilt wohl auch für die meisten anderen Uhren im fünfstelligen Bereich mit Ausnahme von einigen Rolex, Patek und AP Royal Oak-Modellen - immer im Blickwinkel dabei ist der normale Kunde und nicht der Forist, der ständig was Neues braucht und jeden Tag Stunden damit verbringt, auf der Welt den günstigsten Preis zu finden, um beim Flippern nix zu verlieren.
Entsprechend überschaubar ist die Nachfrage auf dem Zweitmarkt und das "drückt" auf die Preise. Ich denke manchmal, dass gerade die Diskussion in Foren die Wirklichkeit ziemlich verzerrt. Hier hat es den Anschein, dass es völlig normal sei, Uhren für fünfstellige Beträge zu kaufen. i.d.R. geht es dabei jedoch nur um ein paar ausgewählte Modelle von Rolex, Patek und AP. Und ich würde wetten, dass die meisten diese Uhren nicht kaufen würden, wenn der Wertverlust bei den üblichen 35-50% vom Listenpreis läge. Dann würden auch die Nautilus-Modelle, Royal Oaks und andere heutige "Mainstream-Investuhren" massive Abschläge aufweisen.
Aus Sicht von L&S würde ich heute einen Schwerpunkt der Marketingarbeit auf die Steigerung der Markenbekanntheit legen sowie eine aktive und "strategische" Rolle bei den großen Uhrenauktionen einnehmen. Dann wird über die Zeit auch bei breiteren Zielgruppen sehr schön deutlich, dass L&S in Bezug auf die Produktsubstanz als auch in Bezug auf die Menge deutlich exklusiver ist, als Rolex, Patek, AP usw.