Hallo Florian!
Auf dem Bild, das Du eingestellt hast, sieht Deine Nautilus sehr schön aus. Und Deine Erfahrungen mit dem Ansammeln von kleinsten Schäden, Kratzern, Macken, Bestoßungen kann ich nur bestätigen. Als ich meine erste Patek drei oder vier Monate hatte, aber keineswegs täglich getragen, sah sie im Sonnenlicht oder bei genauem Hinsehen für eine fast noch neue Uhr schon so von Kratzern übersäht aus, daß ich es nicht mehr ausgehalten habe und sie dem Uhrmacher bei Wempe zum Polieren gegeben habe mit der Bitte, das so vorsichtig zu machen, daß die Uhr möglichst nichts an Konturen verliert. Ich hab's einfach nicht mehr ausgehalten, diese Kratzer und so sehen zu müssen. Der Uhrmacher erzählte dann von einem Bekannten, der seine Patek regelmäßig polierte und dabei einfach in Kauf nahm, daß sie einiges an originaler Form verlor (gerundete Kanten und so), aber dafür hatte er eine immer wie neu aussehende Uhr. Aber bringt's das?
Meine Uhr habe ich zwei Tage später wie neu zurückbekommen. Seither packe ich sie immer in diese selbsthaftende Klarsichtfolie, wenn ich sie weglege, um Beschädigungen weitestgehend zu vermeiden. Aber es sind schon wieder allerhand feine Kratzer drauf. Es geht offenbar nicht ohne. Ich hab's aufgegeben, mich darüber aufzuregen, aber es macht trotzdem irgendwie traurig - auch bei den anderen Pateks. Nur ist es bei der ersten irgendwie noch mit besonders viel Andacht verknüpft gewesen, und die werde ich auch nicht wirklich los.
Mittlerweile habe ich begriffen, daß das nicht ohne diese Gebrauchsspuren geht. Ich mag es nicht wirklich akzeptieren. Aber es gehört wohl einfach dazu. Ich tröste mich mit dem Gedanken, daß nach 7 oder 8 Jahren eh eine "Inspektion" fällig ist, und so eine Inspektion wird bei Patek derart gründlich gemacht, daß die Uhr dann technisch wie optisch praktisch im Neuzustand zurückkommt. So eine Inspektion dauert alles in allem drei Monate oder so, weil die Uhr total zerlegt wird und alles, auch das Gehäuse, wieder in einen Zustand praktisch wie neu versetzt wird. Selbst heftige Macken am Gehäuse, die nicht mit Polieren beseitigt werden könnten, weil die Form dann leiden würde, verschwinden, weil - allerdings gegen Aufgeld - Material aufgelasert wird.
Ich trag's mittlerweile mit Fassung, lasse keine Schönheitsreparaturen (oder wie man das mal nennen mag) mehr machen und warte ab, bis eh eine "Inspektion" ansteht. Das macht mir das tägliche Tragen dieser Uhren leichter, auch wenn ich mal wo anstoße, was sich auf Dauer nicht wirklich vermeiden läßt. Aber die Uhren nur aufzubewahren? Dazu habe ich jedenfalls sie nicht.
Wie sehen andere das denn? Tragt Ihr die Uhren nicht oder wenig, um sie zu schützen? Oder wie schützt Ihr sie, wenn Ihr sie tragt? Ärmel des Pullovers drüber?
Frohe Weihnachten und Gruß - Udo