Du wirst Dich noch einige Momente lang dafür hassen, aber manchmal ist das die beste Option :gut: Du bist jung, Du hast noch ein paar Rennen in Dir!
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Du wirst Dich noch einige Momente lang dafür hassen, aber manchmal ist das die beste Option :gut: Du bist jung, Du hast noch ein paar Rennen in Dir!
5 × 1 km Intervalltraining mit 15 Minuten ein- und auslaufen.
Ich hab das vor vielen Monden mal alleine durchgezogen, Misanthrop halt. :D Das kann man vielleicht machen, wenn das von vorneherein so geplant und gewollt ist. So ein Ritt käme mir heute nicht mehr in den Sinn, alleine aus Sicherheitsgründen. Wenn das aber als Tour mit Spezies geplant war, auf die man sich so richtig gefreut hat und man dann auf einmal alleine da steht, kann ich das sehr gut nachvollziehen, wenn da die Moral flöten geht.
Und für ´nen Alpen-X gäbe es hier vielleicht den ein oder anderen Interessenten. ;)
Inferno 2014 mein erstes DNFZum 33. Geburtstag wollte ich mal was ganz ausgefallenes machen. Eine Langstrecke habe ich mir noch nicht zugetraut aber ein bisschen extrem sollte es schon sein. Also hab ich mich nach kurzer Überlegung am Rosenmontag um 3,33 Uhr nachts für den Inferno Triathlon in der Schweiz angemeldet (www.inferno.ch). 333 Startplätze für Einzelstartet gab es. Hier die Daten:
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Vorbereitung:Rennrad, MTB, Wechselbeutel, Wettkampfverpflegung...
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Am Tag vor dem Wettkampf wurde das Schwimmen ,wegen einer Wassertemperatur von 13,5 Grad in der Mitte des Sees, abgesagt. Da ich ein schlechter Schwimmer bin, kam mir das zwar entgegen aber ein Triathlon ohne Schwimmen ist eben kein Triathlon. Die Verteilung der Beutel in die Wechselzonen brachte uns durch den halben Röstigraben. Und das bei trügerischem Wetter. Auch die Vorhersagen waren mehr als gut. Im Tal 22 Grad und sonnig. Ab 2000m leicht bewölkt und leichter Wind Temperaturen 14 Grad. Auf dem Schilthorn 8 Grad. Niederschlagswahrscheinlichkeit 15-25%. Das war auch noch einmal die Aussage bei der Wettkampfbesprechung. Anhang 63272
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MTB in Grindelwald:
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Wechselzone Laufen in Stechelberg:
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Nach dem endlich alles eingerichtet war, ging es zur Wettkampfbesprechung nach Mürren und danach noch mal 5km locker laufen in Thun.
RenntagAufstehen um 4.30Uhr. Frühstücken und mit dem Auto zum Start. Mit dem Schiff ging es dann über die Schwimmstrecke zum Start. Da das Schwimmen ausviel wurden 3km gerannt. Natürlich leicht wellig, damit die Meute nicht zusammen in die Radwechselzone kommt.
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Rennrad:
Nach 500 Meter ging es links ab auf den ersten Berg. Durchschnittlich 8% Steigung. Danach folgte eine tolle Abfahrt und ein längeres flaches Stück. Das Wetter wurde leider immer schlechter. Schon auf dem Weg zum letzten Berg, fing es leicht an zu regnen und die Temperatur viel auf unter 10 Grad. Der Anstieg auf die Große Scheidegg war anfangs sehr human wurde gegen Ende aber immer Brutaler. An der steilsten Stelle waren es 17%. Die Ernährung war für mich ein wichtiger Faktor. Diese lief bei dem Rennen mehr als gut. 4km vor der Passhöhe war die sicht bei null und die Temperatur lag bei 4 Grad. Also dünne Regenjacke drüber und ab runter. Bis dahin war ich genau in der Zeit. Nur die Abfahrt wurde zur Hölle. Almstraßen durchzogen von Regenenrinnen und Nässe, sowie null Sicht machten die Abfahrt zu einergefährlichen Aktion. Geplante Radzeit um 10 min verpasst. Der Wechsel ging auch viel zulange. Das war meinen kalten Fingern und Fußzehen zu verdanken.
MTB:
In Grindelwald hatte es dann 12 Grad was mehr als gemütlich war. Doch von hier ging es nur noch hoch. 11km ohne Flachstück mit einer Steigeung von bis zu 19% im oberen Teil. Für mich nicht mehr fahrbar.Natürlich hatte es auf auf der Kleinen Scheidegg Nebel, Regen und 3 Grad. Wieder Regenjacke drüber und mit dem MTB ins Tal. An einer technisch schwierigen Stelle hat es leider eine Frau vor mir hingelegt. So richitg ordentlich. Vor schreck hab ich zu arg gebremst und hab selber einen Abflug über den Lenker gemacht. Bei mir war es nur eine kleiner Kratzer aber die Frau hat es übel erwischt. Also schnell zum nächsten Streckenposten gerannt, welcher 1km weiter oben Stand. Klar stand er oben, war ja auch ein Bergrennen. Als die Frau versorgt war konnte ich weiter fahren. Die letzten Abfahrtsmeter waren technisch nicht wirklich schwer aber der Sturz saß mir doch in den Knochen. Und so langsam wurde ich müde.
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Berglauf:In der Wechselzone angekommen, konnte ich mich dann doch noch motivieren:
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Fortsetzung folgt!
Das hört sich echt übel an. Wahnsinn was man sich so antut. :gut:
Ich wollte es extrem und es wurde extrem.
Unten hatte es noch 10 Grad und leichter Regen. Die ersten welligen 5km waren ideal zum einlaufen und nach 26 min durch. Dann ging es nur noch hoch. Bis nach Mürren waren es 17 km. Alle 2km kam eine Verpflegung was die Sache für den Kopf recht einfach machte. Zuaschauer gab es keine mehr. Und ein Wettkampf zwischen den einzelnen Singlestarten gab es nicht. Jeder half jedem. Ob mit Gel, Riegel, Pflaster, trinken... Einfach genial.
Irgendwann bin dann auch ich in Mürren angekommen:
Inzwischen hatte ich aber eine Stunde auf meine angepeilte Zeit verloren und es wurde immer kälter:
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Die letzten 8km bis zum Gipfel wollte ich dann unbedingt noch durchziehen.
Dort sah es inzwischen so aus:
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Meine Mitstreiter hatten vorgesorgt. Sie zogen sich in Mürren komplett um. Teilweise wurde sogar auf Bergschuhe umgestiegen. Lange Hose, Mütze und Handschuhe sowie Rucksack waren obligatorisch.
In meinem jugendlichen Leichtsinn ging ich eben von einem Berglauf und nicht Bergwandern aus. Das war ein großer fehler. Auch waren ab hier sogenannte Spott scheinbar nicht mehr verboten. Denn jeder um mich rum hatte jemanden der mit ihm lief. Nur ich war allein unterwegs. Mit kurzer Hose...
Die nächste Verpflegung war bei km 19. Das Gelände war inzwischen alpin und sehr steil. Hier rennt auch die Spitze nicht mehr. Mir wurde es immer kälter. Bei km 21 war es dann soweit, dass ich vor lauter zittern und klappern nicht mehr sprechen konnte. Der Streckenposten hat das gemerkt und den Streckenarzt geholt. Inzwischen war ich ca. 10h30min unterwegs. Doch leider durfte ich nicht mehr weiter. Gefahr der Unterkühlung und auf Grund von Nebel und da ich alleine unterwegs war, zu riskant. Am liebsten hätte ich den Mann umgehauen, ging aber nicht mehr. Kurz versucht zu diskutieren und dann Einsicht gezeigt. Ein sehr netter Franzose versuchte dann noch zu erklären, dass er die nächsten 4km auf mich achten würde und wir das schon noch schaffen. Aber in der Zeit wurde ich schon aus dem Rennen genommen! DNF...
Am Samstag, für mich unverständlich und sehr ärgerlich. Aber sicher das Beste was der Mann machen konnte. Es hatte bereits minus 2 Grad und Schnee / Graupel!
Jetzt hören sich vier Kilometer nicht mehr weit an. Aber am Berg sind das welten und es hätte sicher noch mindesten 1h eher 1h30 gedauert. Wenn ich überhaupt durchgekommen wäre, was ich stark bezweifle.
Das Drama ging dann aber erst los. Einen Besenwagen gibt es nicht. Also noch mal konzentrieren und 4km nach Mürren absteigen. Zumindest hatte ich jetzt noch eine Rettungsdecke als Wetterschutz.
Meine Wechselkleider waren mit meiner Frau zusammen auf dem Schilthorn. Der Veranstalter hat leider vergessen mein DNF an den Sprecher auf dem Schilthorn durchzugeben. Also saß ich ohne Essen, Trinken, Geld, Handy, warme Kleider in der Zwischenstation und musste 3 Stunden auf meine Frau warten. Die sich oben schon richtig sorgen machte. Was für ein Tag!
Ich werd es nächstes Jahr noch einmal angehen!!! Dann mit Zieleinlauf!
boa lars, wenn man sich das vorstellt, wirds einem anders 8o
heftig.
Lars, meine tiefe Verneigung, ganz groß! :top: Und der Streckenposten hat genau das Richtige gemacht. Solche Situationen können ganz schnell, ganz doof werden.
Krass. Gut, dass Dir nix passiert ist. Nächstes Mal wird alles besser.
Hut ab vor der Leistung. :gut:
Lars, meine Bewunderung und Respekt hast du.
Aber muß man das wirklich machen?:grb:
Da ziehe ich die Langdistanz vor - dürfte für dich ohnehin kein Problem sein!:gut:
Gruß
Robby
Alter Verwalter. Was sind da schon 180 km bei sonnigen Temperaturen !!
8o Mein lieber Scholli, was für ne Geschichte, gut dass dir nix passiert ist.
Lars, darin liegt die wahre Stärke, zu erkennen, dass nicht weitermachen besser ist.
Du bist jung und hast genügend Zeit, dir das noch mal anzutun;)
Aber dein Bericht zeigt, nix für mich...
Heute wieder urlaubsbedingt 332 HM auf 12,2 km
@ Lars ich ziehe meinen Hut!
Gott sie dank das ich mich für diesen Quatsch schon zu alt fühle, in deinem Alter hätte mich so was sicherlich auch gereizt! :D
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6:45 8km 1:00h heute war es mühsam irgendwie.
Heute morgen - trotz Urlaub - um 7 Uhr für 50 Minuten schwimmen.
Gestern Abend warens 7 km Laufen, Fahrtspiel
Dann will ich auch mal wieder was aktuelles Beitragen. Gestern 60 km RR mit 4 * 15 min Intervallen am Berg.
Heute 18 km Laufen GA1/GA2
War gerade 10 km locker laufen. Geht schon wieder ganz gut. Alles natürlich im KB.
Ein, zwei Bilder hab ich noch:
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Zwei Freunde, die morgens mal eben den Berglauf mitgelaufen sind und bei Kilometer 17 auf mich gewartet haben.
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12km locker gelaufen. Alles gut! Auch Herz/Kreislauf machen wieder mit.