FTX hat nun Insolvenz angemeldet.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...0-4116e2a5fd60
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FTX hat nun Insolvenz angemeldet.
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Ich finde es überraschend, wie viele immer noch die Augen vor der Cryptowelt verschließen. Als wäre nicht unsere ganze Welt in den vergangenen Jahrzehnten durch neue Technologien auf den Kopf gestellt worden. Am Anfang meinten die meisten, dass der Kram nur Spielerei sind. Und heute? Die meisten der reichsten Menschen der Welt haben ihr Vermögen mit dem Internet aufgebaut.
Web 3 hat halt neben Cryptozockerei einige nützliche Anwendungsfelder, die unsere Welt mit Sicherheit wieder verändern werden. NFTs sind halt nicht nur Bildchen, sondern vor allem Originalitäts- oder Herkunftsnachweis. Mit Blockchain ist es zum Beispiel möglich, ein Produkt vom Produzenten bis zum Abnehmer haargenau nachzuverfolgen. Blockchain wird es ermöglichen, Zwischenhändler rauszuschneiden, Künstler könnten direkt vergütet werden. Jedes Mal, wenn man ein Album eines Künstlers im Web 3 hört, bekommt dieser einen kleinen Obolus. In einem Smart Contract könnte festgelegt sein, dass immer, wenn ein digitales Original den Eigentümer wechselt, ein gewisser Teil des Verkaufserlöses an den Schöpfer geht. Das könnte zum Beispiel eine Clubmitgliedschaft im Golfclub sein. Ich trete aus, verkaufe meinen Mitgliedstoken, der Golfclub bekommt einen Teil davon. NFTs können an reale Objekte gekoppelt sein. Anstatt mir das Original nach Hause zu holen, kaufe ich ein NFT und hole mir das Objekt irgendwann oder verkaufe das NFT weiter. Mir fallen da noch zig andere Beispiele ein.
Für all das braucht's eine geeignete Währung. Ich glaube aber nicht, dass das Bitcoin sein wird, dafür ist das Mining zu aufwendig und Bitcoin passt in keine Smart Contract-Welt. Andere Währungen wie ETH sind da besser geeignet.
Und wer NFT-Bildchen nicht versteht, sollte sich mal unsere Kids anschauen. Ich habe letzte Woche von einer Statistik gehört, nach der sich eine irre hohe Prozentzahl der jungen Menschen in Onlinegames einen virtuellen Gegenstand gegen reales Geld gekauft haben. Für die ist ein NFT ungleich cooler als für jemanden, für den eine Schallplatte über die Röhre gehört der höchste denkbare Genuss darstellt.
das hast Du sehr gut auf den Punkt gebracht, Marcus :dr:
Ich kann die Publikationen von Morten Rand-Hendriksen empfehlen, die gut dazu geeignet sind Einen in der web3/Crypto/NFT Sache zu erden,
z.B. https://mor10.com/web3-panacea-or-poisoned-chalice/
Das Problem ist, dass viel Versprochen und wenig wirklich implementiert wird. Und das, was dann implementiert wird, ist oft von Goldgräbern getrieben.
Echte Applikationen für Blockchain Technologie, also solche, die die Vorteile der Blockchain wirklich nutzen und für die eine Blockchain wirklich besser geeignet ist als bisherige Technologien, sind aktuell noch sehr rar.
Die vielzitierten Konzerttickets oder die hier genannte Golfplatzmitgliedschaft sind keine Beispiele für Dinge, die sich mit einer Blockchain und NFTs besser realisieren lassen als z.B. mit einem zentralen Register. In beiden Fällen gibt es den "Herrscher" über die verkaufte Ressource, der sowohl den Verkauf regelt, als auch einen möglichen Weiterverkauf und die Einlasskontrolle. Warum sollte man sich die Mühe machen den Nachweis über den Erwerb der Ressource über die Blockchain abzuwickeln, wenn Verkäufer und Kontrolleur beim Einlass die gleiche Entität sind? Natürlich kann man es machen, man kann auch das Grundbuch in die Blockchain übertragen, aber die Frage ist eben, welche Vorteile es bietet, wenn die Ressourcen am Ende durch eine zentrale Stelle kontrolliert wird.
Finde es sensationell, dass der 30 jährige Gründer Sam Bankman-Fried binnen einer Woche auch sein Privatvermögen von 16 Mrd auf 0 gesetzt hat.
Ich nehme an, rein virtuell erwirtschaftet.
#1924 Bernie hat es gut geschrieben, wer nimmt noch die Schaufel in die Hand?
Just my 2 Cents
q.e.d. jo.
Das denke ich mir auch immer.
Ich hatte dazu erst letzte Woche ein Gespräch mit jemandem, der den Sportpferdemarkt über eine Blockchain abbilden wollte. Man könne dann z.B. alle Tierarztbesuche etc. mit zum jeweiligen Pferd hinterlegen und hätte dadurch absolute Transparenz. Diese Idee lässt sich ja auf viele andere Bereiche übertragen. Spontan fallen mir da Oldtimer oder Uhren ein.
Meine Frage war auch, warum den ganzen Aufwand mit der Blockchain, wenn das über eine normale Datenbank auch funktionieren würde. Nur weil etwas geht muss es ja nicht die beste Methode sein. Wenn man etwas verheimlichen möchte, könnte man das sowohl in der Blockchain als auch in der Datenbank, also ist absolute Transparenz hier kein Argument für die Blockchain in meinen Augen.
Vielleicht ist diese Transparenz in manchen Märkten auch gar nicht gewünscht, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Productive assets. Ich bleib dabei.
crypto.com soll übrigens auch schon ordentlich Druck haben lese ich grade...
Eine Datenbank kann ich manipulieren und niemand bekommt es mit, bei der Blockchain geht das halt nicht so ohne weiteres und das macht ja eigentlich die Sache so spannend. Gerade für Uhren oder Gegenstände, die man sonst leicht fälschen könnte, ist das schon eine extrem spannende Sache.
Das stimmt natürlich, ich dachte eher dran, dass man manches halt von vornherein nicht dokumentiert.
Sowohl für Blockchain als für Datenbanken gilt: Shit in, shit out. Der Vorteil der Blockchain besteht darin, dass sich Manipulationen am bereits existierendem Datenbestand kaum realisieren lassen, im Gegensatz zu in Datenbanken hinterlegten Daten.
Grüße, Schnauzer
Klar, dafür brauchts keine Blockchain, da ging schon lange in vielen Fällen viel mehr. Zudem ja nicht alle Daten oder Inhalte so sensibel sind, dass man sie jetzt zwingend vor Manipulation schützen müsste.
Es ist echt so unglaublich stellenweise diese FTX Sache
https://youtu.be/20BEJouWBgY
Unfassbar echt. Enron war monetär ein Witz dagegen.
Als ob sowas mittlerweile normal ist :ka:
Krass
Lügen und betrügen bis sich die Balken biegen um jeden Preis. Wer dabei Geld verliert völlig egal.
In einem regulierten Markt wäre es natürlich sofort aufgefallen. Da ja aber viele dieses verteufeln, muss man sich nicht wundern, wenn es derartige Auswüchse gibt.
Interessant wäre es trotzdem für mich in den Markt einzusteigen ... muss mich dafür aber noch viel einarbeiten ...
Einige sind halt unbelehrbar.
Also ich bin ja sicherlich kein Krypto-Jünger und halte meine Invests in Bitcoin und ETH eher aus Interesse an der Thematik, als dass ich damit meine Rente plane.
Aber im "regulierten" Markt gab es in den vergangenen Jahren sicherlich auch einige erwähnsenwerte Eskapaden...;)
Wirecard hatte 16 Mrd Market Cap...wenn ich bedenke welche Wellen das schlug und immernoch schlägt und das dann mit FTX Vergleiche wo gefühlt alle mal kurz mit der Schulter zucken und fröhlich weiter BTC, ETH, die Blockchain usw abfeiern...nundenn.
Im Übrigen knallt es im regulierten Markt keinesfalls so oft in solcher Höhe wie im Kryptomarkt. Schon witzig, sollte doch die Blockchain genau sowas verhindern :grb: Stattdessen laufen irgendwelche durchgeknallten Luftpumpen mit artifizellen Coins rum und vernichten Milliarden an Anlegervermögen.
Wie kann es sein, dass sich einer einfach 10 Mrd. von Anlegern mehr oder weniger offensichtlich nimmt und damit seine 20 Jährige Ex rumzocken lässt? Ich meine WTF echt?
PS: WTF ist keine Abkürzung für einen neuen Coin...wobei :grb:
Florian, +1000! :gut:
Heißt ja nicht, dass ich einsteige ;) Die Thematik interessiert mich (!) und es gibt auch Berichte, dass es sich lohnen könnte. Genauso denke ich an Einzelaktien und habe es nicht gemacht. Bereue aber bis heute, vor rund 25 Jahren meine 15k hart erspartes nicht - ich habe lange überlegt - in Apple investiert zu haben (hatte damals schon alles von Apple), sondern in einen nicht sehr ertragreichen Fond (Sicherheitsdenken).
Ich gestehe ja, dass sich mir die Kryptowelt nicht erschließt. Als Begründung habe ich bisher nur wahrgenommen, Vorteil keiner staatlichen Regulierung und jede Transaktion für immer für alle nachvollziehbar (dennoch immer alles anonym).
Ich habe mal Banker gelernt, vielleicht auch ein schlichtes Gemüt, aber Kryptoassets, sind keine Währungen, damit keine gesetzlichen Zahlungsmittel (zumindest in den meisten Länder). Es steht kein Wert dahinter, einzig der Glaube an was auch immer. Jeglicher Handel vollzieht sich sich offenbar auf Treu und Glauben, wer was verwahrt, ist wohl auch nicht so wirklich klar. Den enormen Stromverbrauch mal außen vorgelassen.
In diesem Thread wurden ja auch schon einige Vorteile eines Kryptoassets genannt. Wobei ich immer das Gefühl hätte, dass man das auch mit herkömmlichen Mitteln regeln könnte.
Insoweit müsste sich doch jeder Investor darüber im klaren sein, ich setze hier echtes Geld für eine reine Spekulation ein. Die Spekulation, dass meine Hoffnung von noch vielen anderen geteilt wird und deswegen ein Gewinn entsteht.
Gut, einige haben viel Geld verdient, viele haben jetzt aber viel verloren.
Aber einen Anlass für die Betroffenen sich jetzt aufzuregen, sehe ich nicht wirklich. Mitunter ist doch bei einigen genau die fehlende staatliche Regulation ein Investitionsanlass gewesen. Bei anderen die Hoffnung.
Bin aber eh von der Sorte, ich verstehe etwas nicht, dann lass ich es lieber. Es sei denn, ich spekuliere mit voller Absicht und schreibe das Geld gedanklich ab.
Ich bin mit 10k im Minus, was mir aber völlig wurscht ist, habe schon mehr versoffen.
Außerdem kenne ich mich damit immer noch nicht aus und will es eigentlich auch nicht wissen, was das genau ist, Wörter wie "blockchain", "schürfen", "Fiat", "mining" u.s.w. sind für mich Fremdwörter.
Ein 3. Mal steig ich bei dem shicedrag aber nimmer ein... :rofl:
Bitcoin an sich ist saucool (aber nur der...nicht der ganze Altcoinschrott)
Lightning löst das Problem der Transaktionskosten.
Das Problem sind Spekulanten, Institutionelle Anleger und vor allem die Tatsache, dass noch immer zu viele BTC in einigen wenigen Adressen liegen.
Ich geh erst bei unter 10 rein ;-)
Wobei ich fast nicht glaube, dass er unter 12 geht.
Mal sehen
Wirecard ist ja gerade ein schönes Beispiel, dass trotz aller Regulierungen alles schief gelaufen ist, nur auf einer viel höheren Ebene. Die hoch geschätzten Wirtschaftsprüfer haben alles schön abgenickt und die BaFin hat ahnungslos zugeschaut. Und der Finanzcrash 2008 war ja wohl auch ein parade Beispiel, Kredite wurde durch Kredite abgesichert und diese wiederum durch Versicherungen versichert, auf so eine Idee muss man auch erst mal kommen, war aber alles schön reguliert, von wegen da knallt es nicht. Der dadurch entstandene Gesamtverlust an Wirtschaftsleistung wurde auf ca. 10 Billion geschätzt.
Whataboutism, oder?
Fakt ist, dass derzeit windige Krypto-Heinis massenhaft und fast börsentäglich Anleger abzocken, wo bleibt da bitte die Reaktion die es sowohl nach der Finanzkrise als auch nach Wirecard gab und gibt?
Es braucht ganz klar mehr Regulierung.
Die Freiheit, die Krypto bietet kommt aber auch mit einem Preis. Man muss sich mit dem Thema beschäftigen und diszipliniert sein. Dazu zählt zB, dass man seine Coins auf seiner eigenen Cold Store verwalten sollte - was etwas Aufwand bedeutet. Wenn man sich darauf verlässt, Geld an irgendwelche Anbieter zu überweisen und auf Wertsteigerung hofft, geht eben ein sehr grosses (Kontrahenten)Risiko ein.
auch EC oder KK ist nicht kostenfrei... Das zahlen wir alle mit.
Die normalen Transaktionskosten bei BTC sind nur viel zu hoch, um es als normales Zahlungsmittel einzusetzen.
Dafür braucht's halt sowas wie Lightning.
Den Ruf nach Regulierung verstehe ich nicht. Wer bei FTX reingefallen ist, hat selbst schuld.
Wobei Du es ja zutreffend geschrieben hast: not your keys, not your coins.
Wenn ich meinen Kaffee mit Bitcoin oder KK bezahlen kann, ist für mich KK erstmal günstiger und bequemer. Natürlich kostet KK / Bargeld auch etwas.
Ohne Regulierung wird das Thema Krypto immer eines für Freaks, Zocker oder Opfer bleiben. Die breite Nutzung und viele Use Cases erfordern aber Regulierung. Beispielsweise Staking. Momentan traue mich mich nicht, meine ETH in einen Pool zu werfen, zB bei einer Börse. Wenn durch Regulierung das Kontrahentenrisiko verringert würde, sähe das zumindest bei mir anders aus.
Zu „an regulierten Märkten passiert sowas nicht“:
Enron, Wirecard, MF Global, 2008, Bernie Madoff, New Economy, Jordan Belfort, Barings Bank, Kerviel, Adoboli, LTCM, Michael Milken. Ungeordnet und ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.
Und dann könnte man sich noch fragen, warum die Gesetzgebung zu Market Abuse an solchen regulierten Märkten mit der Zeit stetig um neue Themen ergänzt wird.
Ich glaube das mit dem Bitcoin hat sich erledigt. Was wir jetzt sehen sind die letzten Todeszuckungen. Es war ein interessantes Experiment das leider nicht funktioniert hat. Das ist vielleicht auch besser, die Grundlage, Energie als Sicherheit der Währung zu verwenden ist nicht mehr zeitgerecht und nachhaltig.
Das muss nicht für die Idee der Kryptowährung im allgemeinen gelten, das wird sich weiterentwickeln und vielleicht mal wirklich einen Platz einnehmen.
Dass sich das Thema erledigt hat, wurde hier schon auf der ersten Seite im Jahr 2013 geschrieben ;)
Stimmt! Hoffen wir das Bernie seine 10 Bitcoins zum richtigen Zeitpunkt verkauft hat :)