oh, ist die Dekonstruktion auch bei James Bond angekommen?... und dazu noch bei Nolan geklaut... mhh... ok, entweder de-konstruiere ich den Helden zum Anti-Helden und leite dadurch seine Transformation ein (Re-boot) oder ich bediene den eindimensioanlen Mainstream... aber eine Mischung daraus macht niemanden glücklich...
Etwas Retro, etwas reduzierte, ursprüngliche Landschaft, Kindheit, Ur-Mutter-Individuationsproblematik, einmal in der erlösten, einmal in der pathologischen Form, massig Selbst-Referentialität, Spiel im Spiel, uhhh... das im Mainstream... der ja nicht im Archetypischen verwurzelt ist (wie ein Batman).
James Bond ist und bleibt eindimensional, Macho, Berseker (im Museum mit Q: "Was sehen Sie, Mr Bond? JB: "Zwei Schiffe"!)
Ein Re-boot, der sich nur der künstlerischen Mittel bedient? Ohne wahre Tiefe, die im Charakter verankert ist, wird das nichts. Welche Geschichte soll JB bitte erzählen? Seine Kindheit wird so gut wie nicht ausgelotet, sein Konflikt ist keiner (ok, er wird alt). Alles angerissen, nichts entwickelt... James Bond der Gute, Silva der Böse, oh mein Gott, wie platt geht es? Im "Dark Knight" gingen die beiden Protagonisten ineinander über ("Either you die a hero or you live long enough to become the villain").
Darauf habe ich in der Mitte des Films gehofft, als sich Bond, M und Silva gegenüberstehen... und dann? M: "Silva ist übergelaufen (er ist böse), daher konnte ich nichts für ihn tun..." uuhhh.. und Bond schluckt das und macht weiter...
Mendes hat durch seine Bildgewalt (die Hochhausszene in Shanghai, die Highlands) beeindruckt.
Silvas Insel jedoch scheint von Inception abgekupfert.
Fazit: technisch gut umgesetzt, atmosphärisch jedoch sehr dünne (keine Höhen-)Luft.
Kann man sehen, muss man nicht.
Das war wohl der letzte Bond, den ich im Kino gesehen habe.