Nun also ohne weitere Vorreden "in medias res".
Die Herrschaften im PZ wollten mir, so wie bei Roland, ebenfalls den Turbo ans Herz legen. Das habe ich abgelehnt, weil ich mir erstens als Daily Driver niemals den Turbo anschaffen würde. Und weil ich zweitens auch die Unterschiede zu der Topvariante erfahren wollte. So bekam ich einen Vorführer in relativ einfacher Ausstattung, nicht ganz "Buchhalter", aber an der einen oder anderen Stelle doch mit dem Wunsch nach "mehr".
Die genaue Konfiguration findet Ihr hier:
https://porsche-code.com/PSAMJUA8
Von den Abmessungen unterscheiden sich M1, Q5 und M4 nicht wirklich wesentlich, also im Grunde eine Liga.
Die Karosserie, das Design gefällt mir von vorne auf den ersten Blick recht gut. Die Trennung der Scheinwerfer in zwei Teile ober- und unterhalb der Stoßfänger ist unkonventionell, doch daran wird man sich wohl schnell gewöhnen. Die Silhouette (Seitenansicht) finde ich auch sehr ansprechend. Bei der Farbe des Testfahrzeugs fallen die nicht lackierten Side Blades nicht weiter auf. Die Heckansicht hingegen kann mich gar nicht überzeugen. Alles schwarz, einschließlich des Porsche-Schriftzugs, kein Kontrast, keine Kanten, kein Dachkantenspoiler, kein Heckscheibenwischer (dazu später mehr), die Privacy-Verglasung, kein Modellschriftzug, nichts. Ziemlich einförmig, rundgelutscht, wie ein Stück Seife nach ein paar Tagen in der Dusche. Es käme tiefschwarzmetallic für mich allerdings ohnehin nicht in Frage, mit einer Kontrastfarbe (z.B. eisgraumetallic) würde das gewiss deutlich besser aussehen.
Was mir auch nicht so gut gefällt, aber Geschmacksache ist, sind die rahmenlosen Scheiben. Elegant, nicht zwingend praktischer, weder M1 noch Q5 haben sie und ich würde sie beim Q4 auch nicht vermissen.
Das Testfahrzeug steht auf Winterreifen in der Dimension 20", das halte ich für absolut ausreichend. Die Sommerräder würde ich aus optischen Gründen gleichwohl in 21" wählen. Das Design ist Geschmacksache, es gibt da ausreichend Auswahl, da sollte für jeden etwas dabei sein.
Der M4 hat das Panoramadach, da bin ich zwiegespalten. Ich hatte es beim M1, in den knapp sechs Jahren allerdings keine 20mal geöffnet (für Sonnenscheinfahrten hat es ja das Cabrio), deswegen habe ich beim Q5 darauf verzichtet. Es bringt allerdings schon etwas Licht in die ansonsten triste Bude, da schafft auch die Ambientebeleuchtung keine Abhilfe. Eine helle Innenausstattung könnte das vermutlich ausgleichen, davon bin ich jedoch kein großer Fan. Schiebedach ist also für mich gesetzt.
Das Testfahrzeug hat keine Dachreling. Die brauche ich auch nicht, weil ich niemals mit einer Dachbox unterwegs sein werde, noch viel weniger mit einem Fahrradträger auf dem Dach (lieber, wenn das wichtig ist, auf der Anhängerkupplung). Ohne diese Nutzung ist die Reling nur optisches Zierrat, verursacht Windgeräusche, kostet in der Anschaffung Geld und im Betrieb potentiell Reichweite, passt also.
Da auf dem Dach kein Gepäck transportiert werden wird, kommt es also auf die "inneren Werte" an. Ohne jetzt die Litermaße der Kofferräume verglichen zu haben, ist es mein Eindruck, dass der M1 den größten Kofferraum hat, gegenüber dem Q5 und dem M4, die vergleichbar sind. Und bei beiden Fahrzeugen, gegeben die Außenabmessungen nicht eben üppig. Da empfinde ich die verschiebbare Rückbank zulasten der Beinfreiheit im Fond des Q5 (wenn man wie wir höchst selten zu dritt oder viert reist) als großen Vorteil. Im "Frunk" des M4 hingegen findet nicht nur ein Ladekabel Platz, sondern auch ein Wasserkasten (nicht getestet), auf alle Fälle aber eine Einkaufstasche oder eine Keepall. Für mich ein großer Pluspunkt, zumal ich rückwärts in unserer TG-Box parke und so leichter kleinere Gepäckstücke ver- und entladen kann.
To be continued ... morgen geht es dann mit Technik und einem Fahrbericht weiter.