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:grb: ... Gesagt hat Holger in Beitrag #44 doch aber eine Menge! Und vor allem Substantielles:
1. Man kann Uhrenmarken und -design kritisieren, ohne vulgär zu werden.
2. Großdatum und Totalisatoren bilden beim Dato eine Einheit, was die Position der Totalisatoren erklärt.
3. Es gibt auch faszinierende asymmetrische Uhren. (Ja, so ist das, Stefan! :winkewinke:)
4. Über Geschmack sollte man nicht streiten. (Ein Allgemeinplätzchen, aber trotzdem wichtig zur Beruhigung der Gemüter.)
5. Unsere Leidenschaft für Uhren(marken) trennt UND verbindet uns.
6. Auch andere Haute-Horlogerie-Marken haben am Zweitmarkt teils erheblichen Wertverlust zu beklagen.
7. Es gibt Uhrenliebhaber, die Genfer wie Glashütter Uhren gleichermaßen schätzen.
8. Unterschiedliche Ansichten sind eine Qualität und keineswegs ein Defizit.
9. Haute-Horlogerie als Lebensäußerung ist nur dann authentisch, wenn sie im Kopf stattfindet – und nicht nur am Arm. (:D)
Da es mir um die aktuelle Marktposition von ALS geht, Michi, würde mich interessieren, ob deiner Erfahrung nach dein Daytona-mit-LangeEins-Vergleich beim Grauen auch vor zehn oder fünfzehn Jahren so ausgefallen wäre. Sollte das nämlich so sein, hätte sich ja außer unserer Ansicht im RLX-Biotop für ALS am Zweitmarkt nichts nennenswert verändert.
Auch Peters Meinung dazu würde ich gerne wissen.
Was vor 15 Jahren war, ist ungefähr so interessant wie die Zeitung von letzter Woche. Mach ich mir auch keinen Kopf drüber, wird aber wohl noch eindeutiger zugunsten der Daytona ausgegangen sein. Lange macht in meinen Augen viel falsch: Sie sind klein genug um auf jeden Wunsch des Kunden eingehen zu können- machen sie aber nicht. Designmäßig sind sie in der piefig-Ecke geblieben, sogar bei einer so interessanten Uhr wie der Zeitwerk schaffen sie es, mit dem "Nicht-Design" die Uhr uninteressant zu machen. Dazu noch Preise, die selbst hartgesottenen Fans das Wasser in die Augen treiben...
in diesem Tal dort werden sicherlich tollste Uhren gebaut, Respekt dafür:verneig:
nur leider hat es gute Designer dorthin noch nicht verschlagen, die wollten wohl da nicht hin.
Mir fällt eigentlich keine Uhr ein, die designtechnisch so richtig durchgeschlagen hat.
Alles verlorene Liebesmüh, schade...
Einzig die Nomos Tangente wäre so eine
sorry, ich sehe es so:ka:
Ich denke schon, dass es möglich sein sollte unter Uhren-Fans Meinungen auch marken-übergreifend austauschen zu können:
Da ich eine Leidenschaft für mech. Uhren habe - äussere ich meine persönliche Meinung gerne.
Was erwartest Du bei bei dieser "Art" thread: konkret, der Art dieser Fragen-Stellung/Ausgangssituation denn?
Und ansonsten sollte man weiter solche threads einfach nicht eröffnen/zulassen...
Da es sich bei den Beiträgen um pers. Ansichten/Meinungen handelt, sehe ich hier kein Problem.
Ein wenig Kritikfähigkeit sollte jeder Uhren-Fan mitbringen, egal ob es um eine L&S, Patek, Rolex, F.P.Journe, etc. geht. Ich bspw. finde auch Uhren-Ref. von Patek nicht gelungen.
Da ich in meinem Leben generell ungern blind durch das Tal der Ahnungslosen wandere - bin ich an Meinungen, Ansichten, Erfahrungen und Kritik Anderer immer interessiert:
Falls jemand bspsw. meine Lieblings-Uhr kritisiert, so habe ich überhaupt kein Problem damit. Ganz im Gegenteil: mich interessiert die Kritik sogar.
Ich kaufe die Uhr ja eh für mich - und nicht für Andere - oder abhängig von deren Meinung.
Generell schadet es auch nie, Uhren Referenz-spezifisch und nicht Marken-spezifisch zu beurteilen.
Das menschliche Gehirn? Spass ;)...die Kritik an der Neuroästhetik ist gross.
Natürlich gibt dies niemand vor Stefan! Nur ich persönlich empfinde diese Anordnung als unästethisch :dr:
Nun meine Fortsetzung von Beitrag #35:
Zunächst wieder ein paar Fakten, mehrheitlich aus „Wikipedia“, auch wenn „Wikipedia“ als Quelle mit Vorsicht zu genießen ist:
Die Firmengeschichte im Zeitraffer; am Anfang steht ein „Existenzgründungsdarlehen“:
1845: Fimengründung „A. Lange & Cie.“ durch Ferdinand Adolph Lange, seit 1868: „A. Lange & Söhne“
„In einem frühen Beispiel von staatlicher Strukturpolitik erhielt Lange 7.800 Taler für die Firmengründung und zur Ausbildung von 15 Lehrlingen im strukturschwachen Glashütte bei Dresden, als finanzielle Hilfe des königlich-sächsischen Innenministeriums in Form eines Kredits. Über längere Zeit kämpfte das Unternehmen mit Startschwierigkeiten, aber bereits 1875 verfügte der Betrieb über 70 Mitarbeiter. Ferdinand Adolph Lange brachte so einen Impuls für die Entwicklung des strukturschwachen, im sächsischen Erzgebirge gelegenen Ortes als Zentrum der deutschen Feinuhrmacherei und in Konkurrenz zu den etablierten Schweizer Herstellern.“
1948: Firmenenteignung und Flucht Walter Langes:
„Vom 7. bis 15. Mai 1945 war er auf Urlaub bei der Familie in Glashütte, als am 8. Mai 1945 Bomben das Hauptproduktionsgebäude zerstörten. Sein Vater Rudolf Lange (1884–1954) und dessen Brüder Otto und Gerhard leiteten seit 1919 die Manufaktur. Die Familie wurde am 20. April 1948 enteignet und die Firma zunächst in den Volkseigenen Betrieb (VEB) Lange umgewandelt und am 1. Juli 1951 mit anderen Anbietern zum VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) zwangsvereinigt. Nach der Enteignung durften Langes Vater und seine Brüder die eigene Manufaktur nicht mehr betreten. Am 15. November 1948 floh Lange in den Westen, um der Zwangsverpflichtung im Uranbergbau zu entgehen.“
1990 Firmenneugründung als „Lange Uhren GmbH“ durch Walter Lange:
„Walter Lange gründete am 7. Dezember 1990 im 66. Lebensjahr die ‚Lange Uhren GmbH‘ als neue Uhrenmanufaktur und erwarb dann die Markenrechte für ‚A. Lange & Söhne‘, die durch die sowjetische Enteignung zunächst an den volkseigenen Betrieb GUB und nach der Wiedervereinigung zwischenzeitlich an die Treuhandanstalt gegangen waren. Es existiert keine direkte rechtliche Firmentradition, dennoch setzt die ‚Lange Uhren GmbH‘ die Geschichte der traditionsreichen Uhrenmarke fort. Der Wiederaufstieg der Marke ist dem damaligen Präsidenten der International Watch Company (IWC) Günter Blümlein zu verdanken. Mit finanzieller und personeller Hilfe der LMH Holding (Les Manufactures Horlogères), die damals – als gleichzeitige Eigentümerin von Vacheron Constantin und einer Mehrheit von Jaeger-LeCoultre – zur VDO gehörte und ab 1994 unter dem Dach der Mannesmann AG geführt wurde, gelang es, die Neugründung am Markt zu etablieren. 2001 ging die Firma neben einigen Schweizer Uhrenmarken zum Konzern Richemont mit Sitz im Kanton Genf über.“
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/A._Lange_%26_Söhne
https://de.wikipedia.org/wiki/Walter..._(Unternehmer)
2007, 2009, 2011, 2016: Platz 1 der Top 30 unter deutschen Luxusmarken:
„Im zweijährigen vom Magazin Wirtschaftswoche erstellten Ranking der 30 wichtigsten deutschen Luxusmarken erreichte die Uhrenmarke ‚A.Lange & Söhne‘ 2007 den ersten Platz, noch vor der Maybach-Automobilmanufaktur.“
Quellen:
http://view.stern.de/de/rubriken/sti...d-2588541.html
https://www.wiwo.de/downloads/134076...marken2016.pdf
Demzufolge ist die „Lange Uhren GmbH“ 1990 dank der Bemühungen von insbesondere Walter Lange, Günter Blümlein und Hartmut Knothe als „Phönix aus der Asche“ neu geboren worden und hatte auch nach ihrer Übernahme durch den Schweizer Luxusgüterkonzern „Richemont“ beachtliche Erfolge zu verzeichnen. Ein Familienunternehmen wie „Patek Philippe“ war sie schon lange nicht mehr und hätte (wenn ich mich an einen Beitrag von Andreas, der Walter Lange ja persönlich kannte, richtig erinnere) als solches auch keinen Bestand gehabt.
Bis 2016 gab es der „Wirtschaftswoche“ zufolge aber offenbar keinen Grund zur Sorge um ALS. Und wenn „Vanessa“/Michi es richtig einschätzt, dass ein Ankauf-Angebot aus „Daytona“ und „Lange 1“ an einen Grauhändler vor 15 Jahren „wohl noch eindeutiger zugunsten der ‚Daytona‘ ausgegangen“ wäre (vgl. Beitrag #64), dann hätte zumindest die „Lange 1“ heute sogar ein besseres Standing am Markt. Dass sie mit der Popularität einer „Daytona“ niemals konkurrieren könnte, ist sicher unbestritten.
Nun noch mal zu BBs DDR-Assoziationen: Die Mauer besteht im Kopf, sagt eine Redewendung. Hätte sich die Zeitgeschichte der 1930er- und 1940er-Jahre anders entwickelt, würde womöglich auch die Schweizer Uhrenwelt heute anders aussehen. Nun hat es nach Kriegsende aber die Uhrenfirmen getroffen, deren Sitz in der „Sowjetischen Besatzungszone“ lag, und eben nicht wie der von „Junghans“ im Westen. Nicht der „König“ war tot – er ging als politischer Flüchtling in die badische Uhren- und Schmuckstadt Pforzheim – tot war das über 100 Jahre alte Familienunternehmen „A. Lange & Söhne“. Angesichts dessen erscheint es mir abwegig, Uhren der heutigen „Lange Uhren GmbH“ mit dem „VEB Uhren Glashütte“ oder gar mit Auszeichnungen für „besonders eifrige IM“, „Grenzhelfer“ und „erfolgreiche Schützen der NVA Grenztruppe“ (#3) in Verbindung zu bringen. Dass BB solche Gedanken hier äußert, finde ich mutig und wichtig (frei nach dem Motto „Alles muss raus“), und die erwarteten „Prügel“, die er dafür bezogen hat, halten sich hoffentlich im erträglichen Rahmen.
Bemerkenswert finde ich den folgenden Ausschnitt als Antwort auf meine beiden eingangs gestellten Fragen (Zitat aus #3):
Das eingangs formulierte Statement war dieses:
Aus Gründen der „Political Correctness" bleiben solche Gedanken öffentlich sicher meist unausgesprochenen. Dass sie sich dennoch, wie BB meint, negativ auf die Wahrnehmung der heutigen „Lange Uhren GmbH“ auswirken, kann ich mir allerdings gut vorstellen.
Gerade den letzten Punkt sehe ich nicht so. In der DDR gab es eine staatliche Uhrenfirma in Glashütte. Natürlich hat man dort „Präsente“ für was auch immer fertigen lassen, wo denn sonst? Letztlich war das aber ein Fließbandhersteller ohne wirklichen horologischen Innovationsanspruch. Nach der Wende gab es neue Firmen (Lange, GO, Nomos), welche sich vor Ort des dort ansässigen Personals bedient haben und eigene Uhren entwickelten. Diese Manufakturen sehen sich wohl kaum als Nachfolger eines zum Sterben verurteilten VEB, sondern sind vollkommen andere (und erfolgreiche) Wege gegangen.
Grad als „Betroffener“, sprich Ossi, hätte ich keinerlei Interesse an diesen Marken, wenn es die von BB aufgezeigten Zusammenhänge gäbe. Und außerhalb Deutschlands wird man diesen Teil Geschichte Glashüttes kaum wahrnehmen.
in Bayern schon.
Auch wenn es manchem Bayer schwer fallen mag, gehört Bayern im Jahre 2018 trotzdem noch zu Deutschland. :D
Wenn man aus Österreich über die Grenze fährt, steht da aber „Freistaat Bayern“ und nicht „Bundesrepublik Deutschland“! :D
ganz genau!!
Gibt es bei ALS wirklich kein Stahl?
Dachte die Lange 1 schon...
Finde ich als einzige tragbar. Der Rest eher nur reiche Rente...
Der Verlauf des Threads ist ein echtes Armutszeugnis und diesem Forum wirklich nicht würdig. Unterstes Stammtischniveau, für mich nicht ansatzweise lustig. Sorry, aber nach dem IM und Grenzhelfer-Satz bin ich hier durch...
:flop:
Egal ob einen die Uhren gefallen, sowas bringt man einfach nicht.
Finde es auch erschreckend, wie teilweise respektlos hier über eine Uhrenmanufaktur gesprochen respektive geschrieben wird.
Ich finde die Marke grandios, auch wenn mir viele Modelle persönlich nicht gefallen. Die Mitarbeiter verdienen den Respekt ihrer täglichen Arbeit.
Vollkommem Arrogant erachte ich es zu schreiben, dass man Steuernachzahlungen lieber in eine Zeitwerk investiert hätte um Arbeitsplätze zu sichern. Das kommt zumindest bei mir, respektlos und herablassend an.
Unglaublich!
Sehe ich auch so- das Thema ist total entgleist!
Also ich bin hier raus..... Diskutiert auf political correctness Ebene weiter.
Schade, wenn ihr euch jetzt ärgert. Dass Lange hier im Forum bei einigen Mitgliedern nicht das beste Standing hat, ist hoffentlich keine Neuigkeit.
Mich persönlich interessiert, weshalb das so ist, da ich die Uhren und die Firmengeschichte außergewöhnlich und beeindruckend finde und gerne wissen möchte, woher diese Ablehnung kommt. Ich identifiziere mich nicht so sehr mit meinen Uhren, dass mich das jemals persönlich treffen könnte.
Ich finde, es gab ausgesprochen konstruktive Beiträge, z.B. den von Volker (#26).
Und wenn das Thema eurer Meinung nach „entgleist“ ist (ich sehe das nicht so), dann stellt es doch einfach wieder zurück. Ganz im Sinne von Günter Blümlein:
„Seine Lieblingsdisziplin sei es, eine Eisenbahn, die vom Gleis gefallen ist, wieder auf die Schienen zu stellen und anzuschieben.“
(Aus: „Armbanduhren Spezial: A. Lange & Söhne“, 3. Auflage: Königswinter 2006. S. 32)
Am besten noch ein Unterforum drunter hängen mit diversen Weichspüler-Marken. Früher als das Forum noch keinen Kuschelweich - Status hatte, ging’s schon härter zur Sache.
Bisher fand ich die Beiträge zu diesem Thema jetzt nicht grad extrem schlimm oder politisch unkorrekt, leider aber auch nicht so wahnsinnig neu oder überraschend.
Immer wieder die gleichen Meinungen, kaum einer der sich aus seiner Zone traut (hihi Zone). Ich probiere es wenigstens mal mit dem
“Hängebusenexzonengraphen”.
Doch, es gab Stahl, allerdings nicht in Serie:
„A. Lange & Söhne hat eine Hand voll Lange 1-Uhren im Edelstahlgehäuse hergestellt. Diese Uhren waren als Serviceuhren für Kunden gedacht, die ihre eigene Lange-Uhr zur Revision gegeben hatten. Sie bekamen für die Zeit der Revision so eine Lange 1 in Edelstahl. Es fehlte die bei den Edelmetallgehäusen üblichen Punzen auf dem Gehäuseboden. Das Problem war nur, dass die meisten Kunden ihre Lange 1 in Edelstahl nicht wieder hergeben wollten. Und so wurden die Uhren an die Kunden verkauft. Lange stellte diese Aktion kurz darauf ein. Heute sind diese Lange 1 in Edelstahl sehr wertvoll und tauchen ab und zu wieder bei Auktionen auf. Einzelstücke in Stahl gab es auch vom Datographen und vom Double Split.“
https://100percentpassion.net/2014/0...e-die-lange-1/