Zitat von
Milou
Das Problem beim Uhrenharem ist doch nicht nur, dass man mords drauf aufpassen muss.
Dinge bekommen doch nur eine Bedeutung für uns, wenn wir sie ihnen geben. Sonst bleiben sie beliebig und austauschbar.
Ein mit Superlativen dotiertes Review, schiere anbetungswürdige Schönheit, extreme materielle Kostbarkeit können Begehrlichkeit erzeugen (und das reicht ja aus kaufmännischer Sicht). Eine beliebige Sache o. Ding zu seiner eigenen zu machen braucht mehr.
Z.B. einen besonderen Kontext oder gemeinsam gelebtes Leben. Oder beides.
Als gewerbsmässigen Ersatz für diesen langen Prozess uns Dinge durch Erlebtes vertraut und emotional verbunden zu machen liefert uns das Marketing bequeme Identifikationsfiguren aller Geschmacksrichtungen, quasi als Silikonprothese für eigenes Gefühlserleben.
Mich wundert nicht, dass einige hier mit ihrer Reifung als Uhrenliebhaber dem - auch nicht neuen - "Weniger ist Mehr" Konzept einen neuen Reiz abgewinnen.
Meinerseits würde ich das jedenfalls so sehen.
oder wie ein vielzitierter Literat es ausdrückte:
Die Leute bei dir«, sagte der kleine Prinz, »züchten fünftausend Rosen in einem Garten … und dennoch finden sie nicht, was sie suchen.« »Und doch könnten sie es in einer einzigen Rose oder in einem einzigen Schluck Wasser entdecken …
Die Zeit, die du für deine Rose gegeben hast, sie macht deine Rose so wichtig.