Zitat:
POL-WI: der Pressebericht
12.08.2005 - 15:20 Uhr
Wiesbaden (ots) - Kriminaldirektion / Polizeidirektion Wiesbaden
1. Verkehrsunfall mit drei schwerstverletzten Personen
Wiesbaden, Kaiser-Friedrich-Ring / Am Landeshaus / Moritzstraße
12.08.05, 03.07 Uhr
Auf Grund von Zeugenaussagen und der Bewertung der vorgefundenen
Unfallspuren stellt sich der Unfallhergang wie folgt dar:
Den Angaben der Zeugen zufolge fuhren ein 7er BMW (mit Rüdesheimer
Kennzeichen) und ein Porsche Boxter (mit Offenbacher Kennzeichen)
nebeneinander (der Porsche links und der BMW rechts) auf dem
Kaiser-Friedrich-Ring, vom Hauptbahnhof kommend in Richtung
Ringkirche. Da beide Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit fuhren,
führte dies bei den Zeugen zu dem Eindruck, dass sie sich ein Rennen
lieferten. Die Zeugen konnte weiterhin beobachten, dass beide
Fahrzeuge die Rotlicht zeigende Ampel an der Einmündung
Adolfsallee/Kaiser-Friedrich-Ring missachteten und weiterfuhren. Auch
die an der Einmündung zur Moritzstraße stehende Ampel, auch sie
zeigte Rotlicht, wurde missachtet. Dadurch kam es zu dem Zusammenstoß
mit einem Renault Scienic, der bei für ihn Grünlicht zeigender Ampel,
besetzt mit drei Personen, von der Straße "Am Landeshaus" kommend,
den Kaiser-Friedrich-Ring" überquerte, um weiter geradeaus in die
Moritzstraße zu fahren. Dem Fahrer des Porsche, einem 20-jährigen
türkischen Staatsangehörigen aus Bad Schwalbach, gelang es gerade
noch, links an den beiden zusammen gestoßenen Fahrzeuge vorbei zu
fahren und dann hinter der Unfallstelle am rechten Fahrbahnrand des
Kaiser-Friedrich-Ringes anzuhalten. Der Fahrer des BMW, eine
21-jähriger türkischer Staatsangehöriger aus Bad Schwalbach,
überstand den heftigen Zusammenprall unverletzt.
Die Insassen des Renault hatten dieses Glück nicht, sie wurden so
schwer verletzt, dass sie derzeit noch um ihr Leben kämpfen. Der
Fahrer, ein 51-jähriger in Wiesbaden wohnhafter gebürtiger
Hongkong-Chinese mit britischer Staatsangehörigkeit, wurde mit einem
Schädel-Hirntrauma 3. Grades in die HSK eingeliefert. Die
Beifahrerin, es handelt bei ihr um die 55-jährige Ehefrau des Fahrers
(auch sie ist gebürtige Hongkong-Chinesin mit britischer
Staatsange-hörigkeit), wurde in die Mainzer Uni-Klinik eingeliefert.
Den Angaben der behandelnden Ärzte zufolge, besteht bei ihr akute
Lebensgefahr und es ist mit dem Ableben zu rechnen. Diese beiden
Fahrzeuginsassen mussten von Angehörigen der Wiesbadener
Berufsfeuerwehr mit der Rettungsschere aus dem total deformierten
Renault herausgeschnitten und geborgen werden. Die dritte
Fahrzeuginsassin, bei ihr handelt es sich um eine 55-jährige
gebürtige Hongkong-Chinesin mit deutscher Staatsangehörigkeit, war
offensichtlich, auf dem Rücksitz sitzend, aus dem Fahrzeug
geschleudert worden und lag beim Eintreffen der Rettungskräfte und
der Polizei neben dem Fahrzeug auf der Fahrbahn. Sie war zunächst in
ein Wiesbadener Krankenhaus transportiert worden, wurde von dort aber
im Laufe des Vormittages, zur Durchführung einer Notoperation,
ebenfalls in die Mainzer Uni-Klinik transportiert. Auch bei ihr
besteht derzeit akute Lebensgefahr. Die Identitätsfeststellung der
Beifahrerin konnte erst am frühen Nachmittag erfolgen, nachdem es den
ermittelnden Beamten gelungen war, auf Grund von Notizzetteln, die in
dem Renault gefunden wurden, den 33-jährigen Sohn des Fahrers
ausfindig zu machen. Er hat dann die Beifahrerin als seine Mutter
identifiziert.
Durch die Wucht des Zusammenpralls wurde der BMW herumgeschleudert
und prallte gegen die Mauer eines Hotel-Parkplatzes an der Ecke der
Moritzstraße. Die Mauer kippte dadurch um und beschädigte ein hier
geparktes Fahrzeug. Der herumgeschleuderte Renault prallte mit dem
Heck gegen den Mast einer Ampelanlage, der dadurch verbogen wurde;
dies führte zum Ausfall der Ampelanlage. Der insgesamt entstandene
Sachschaden wurde mit rund 35.000,- EUR beziffert.
Für die Dauer der Bergungsmaßnahmen und der Unfallaufnahme, in die
ein Kfz-Sachverständiger mit einbezogen wurde, musste die
Unfallstelle bis 06.15 Uhr komplett gesperrt werden.
Der Fahrer des BMW und der Fahrer des Porsche verweigerten jegliche
Angaben zum Unfallhergang und gaben an, sich nur über einen
Rechtsanwalt äußern zu wollen. Ein bei Beiden durchgeführter Alcotest
erbrachte jeweils 0,00 Promille. Allerdings erbrachte ein
Drogenvortest bei Beiden ein positives Ergebnis. Sie wurden daher zur
Dienststelle sistiert, dort wurde ihnen eine Blutprobe entnommen,
außerdem wurden ihre Führerscheine sichergestellt. Der BMW und der
Porsche wurden zum Sicherstellungsgelände der Polizei transportiert,
dort werden sie von einem Kfz-Sachverständigen untersucht.