Schöne "Geschichten". =)
Schöne "Geschichten". =)
hab ich damals aufgehoben
Anhang 69628
und ich war stolz wie Oskar als mir meine Grosscousine ein Stück Berliner Mauer, welches sie selbst herausgeschlagen hatte, schickte...für einen Berliner vielleicht nicht so wahnsinnig aufregend, aber hier war das echt was Besonderes
Du hast vor Deiner Einschulung schon FT gelesen?
melde mich auch nochmal,
Peter Gabriel soll ja einzigartig Heros von David Bowie zelebriert haben, ebenso der Auftritt von Wolf Biermann.....,
leider war es nirgendwo zu sehen im TVX(
wo gibt es die Live-Mitschnitte???
wäre sehr dankbar für nen Tip:winkewinke:
Was geht einem durch den Kopf, alles und nichts, in etwa wie unschuldig verurteilt zu werden. Nicht mehr nicht weniger, hatte halt das Gefühl nie wieder die Gelegenheit zu haben dort hin zu fahren.
Hatte aber damit schon mehr erreicht als manch anderer, es gab ja immer ein Kontigent von Reisen in den NSW, inkl. Taschengeld etc.
Die Reise hatte damals über Jugendtourist auch nur 800 Ost Mark gekostet, Wien, Graz und Salzburg in 8 Tagen, bin bis heute nicht dort gewesen.
Hol's nach! Es ist schön dort :)
Ich weiß, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Aber vielleicht darf ich hier trotz zweitägiger Verspätung meine Erinnerung an den 9. November 1989 mit Euch teilen, auch wenn ich die berühmte Nacht leider verschlafen habe.
Am 10.11.89 hatte ich morgens einen Termin in München-Freimann, um meinen neuen BMW abzuholen. Dazu hatte ich mit meiner damaligen Freundin einen Flug nach München gebucht, der bereits um 6:30 startete. Mein Wecker stand auf 4:00 (das war die eigentliche Sperrfrist der berühmten Pressemitteilung: 10.11.09, 4:00, die von Schabowski aber übersehen wurde) und ich ging daher sehr früh ins Bett, ohne etwas von den Ereignissen mitzubekommen. Um 4:30 fuhr ich dann mit einem Leihwagen zu meiner Freundin, um sie wie vereinbart abzuholen. Dabei hörte ich im Radio eine Reportage über die Maueröffnung, hielt es aber für ein Science-Fiction-Hörspiel (Orson Wells läßt grüßen!). Bei meiner Freundin angekommen murmelte ich etwas von "Komisches Hörspiel im Radio" und sie lachte laut: „Von wegen Hörspiel, Du hast die Maueröffnung verpennt! Ich war die ganze Nacht vor dem Fernseher…..“. Auf der Fahrt zum Flughafen und in der Maschine nach München holte meine Freundin dann den fehlenden Schlaf nach, während ich mir dachte: „Nun hast du wegen eines blöden Autos die wohl eindrucksvollste Nacht in der deutschen Nachkriegsgeschichte verpennt!“
Mit dem brandneuen, pechschwarzen BMW fuhren wir dann am Wochende von München zurück nach Hause umringt von seltsamen, bonbonfarbenen Autos. An einer Raststätte kamen wir mit einigen DDR-Bürgern ins Gespräch und ich sah mir zum erstenmal einen Trabant genauer an. Dabei rauchte ich die erste Ost-Zigarette (hieß glaube ich F6) meines Lebens, während der Trabant-Fahrer meinen neuen BMW genauestens „unter die Lupe“ nahm und dabei die von mir angebotene „Dunhill“-Zigarette rauchte. Auf seine Frage, ob wir nicht die Autos tauschen könnten, musste ich leider mit „Nein“ antworten, da ich mit dieser sehr seltsamen Schaltung des Trabant einfach nicht zurechtkam.
Nach wie vor gilt mein allergrößter Respekt den damaligen DDR-Bürgern, die durch Beharrlichkeit gepaart mit Besonnenheit die Mauer erst zum Einsturz gebracht haben. Es war einfach phantastisch und unvergesslich…..
Gruß
Matthias
Wir waren mit der Schule in Berlin, im Frühjahr 1990. Das war eine interessante Erfahrung.
Auch ich habe mir ganz klassisch mit Hammer und Meißel ein Stück aus der Mauer gehauen. Ein Schulkollege, der damals schon handwerklich sehr geschickt und vor allem ein Organisationsstalent war, der wollte mit größerem Geschütz an die Mauer.
Gegenüber unseres Hotels war eine Großbaustelle. Heiko (besagter Schulfreund) hat mit den Bauarbeitern einen Deal gemacht. Danach ist er zu einer Autovermietung und hat einen Ford Transit mit Anhängerkupplung gemietet. Spät abends sind wir dann in die Baugrube, um den Kompressoranhänger und einen Preßlufthammer zu holen :).
Leider war alles etwas matschig und wir waren alle leicht angedüddelt, weswegen das alles lange gedauert hat und auch recht laut war.
Nun denn, besorgte Anwohner haben die Polizei gerufen, und Minuten später waren wir eingekesselt (!) von grünen Männchen. Die sind da wirklich mit ordentlicher Mannzahl angerückt.
Wir konnten das dann aufklären, mit Hilfe des Poliers am nächsten Tag auf der Wache. Der Mauersturz im großen Stil hat dann halt nicht geklappt, war vielleicht besser so. Jedenfalls ist das immer noch *die* Geschichte bei jedem Abitreffen.
Zu der Zeit war noch der Polenmarkt in Berlin, wo ich gleich mal 50 Mark beim Hütchenspielen verloren habe. Ich glaube, der hat bissi getrickst :ka:
Dann war ich jahrelang nicht mehr in Berlin, und als ich das nächste mal dort war und meine 50 Mark zurückholen wollte, stand da auf einmal das Sony Center 8o
...meine 9.11. (übrigens besser als 11.9., nur so nebenbei)-Geschichte trug sich eigentlich im März 89 zu, also ich als Rucksack-Tourist durch Australien reiste und auf die Antwort auf die übliche "where are you from"-Frage die Nachfrage "East or West Germany?" kam. Ich fühlte mich dann zunächst berufen, den netten Schwedinnen den Unterschied zwischen der BRD und der DDR zu erklären (und mich zu wundern, dass man das in Schweden nicht weiß, USA war ja normal...). Sie meinten dann nur: "do you think the East Germans will ever be allowed to travel anywhere?" und ich antworte fest überzeugt von meinen Worten, dass die Trennung wohl endgültg sei und ich mir nicht vorstellen könnte, dass es in der DDR mal Reisefreiheit geben würde und eine Wiedervereinigung würde ich und nachfolgende Generationen sicher nicht erleben.
DEPP!
Ein halbes Jahr später war alles anders, der 9.11. war nur noch der logische Höhepunkt einer Entwicklung, ich habe viel Zeit vorm Fernseher verbracht. Schon kurz danach sah man dann auch im oberbayrischen Niemandsland die ersten Trabbis...
Gern die Kurzform.
Ich studierte ja zu dieser Zeit Zahnmedizin und konnte im Gegensatz zu vielen meiner Freunde nicht einfach so einen Ausreiseantrag stellen....Wie eigentlich immer im Urlaub waren wir im Sommer in Ungarn. Und im August 1988 lernte ich am Balaton ein sehr nettes schwedisches Paar kennen. Mats N. war in etwa in meinem Alter, blond, blaue Augen. Wir haben fast 2 Wochen zusammen verbracht, viel Spaß gehabt und auch ernste Gespräche geführt. Die Problematik des getrennten Deutschlands war ihm zwar bekannt, allerdings nicht in all ihren schrecklichen Konsequenzen. An unserem letzten gemeinsamen Abend nahm er mich beiseite und sagte " I thought it over all the time - willing to help you leaving GDR" Alle Ossis werden es nachvollziehen können, dass die ständige Angst vor Spitzeln und Verrat eine regelrechte Paranoia war! Und so hatte ich auch zunächst Angst, dass das eine Stasi-Falle sein könnte, da ich zu jener Zeit ziemlich viel Trouble mit dem System hatte... Wir haben dann die ganze Nacht Brainstorming gemacht und einen exakten Plan erarbeitet. Wiedergetroffen haben wir uns das erste Mal Ende 1988 in Prag. Zu diesem Treffen gab ich Mats aktuelle Passbilder von mir.
Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Schweden meldete er seinen Pass als verloren und beantragte einen neuen. Dazu gab er dann meine Passbilder ab. Februar 1989 wieder in Prag getroffen und ich hatte meinen schwedischen Pass ! Sogar die Vita war bis ins Detail durchdacht. Hätte mich Jemand zufälligerweise auf schwedisch angesprochen, hätte ich gesagt, nicht in Schweden aufgewachsen zu sein, sondern bei meinem Vater im Ausland gelebt zu haben....Geplant war, dass Mats Ende 1989 offiziell mit Stempel einreist. Und ich ausreise! Er wollte dann eine gestohlene Tasche melden, nachdem ich sicher "drüben" war...Hätte sicher für ihn Trouble gegeben aber die schwedische Botschaft hätte ihm schon geholfen.
Bis heute bekomme ich eine Gänsehaut wenn ich daran denke. Ein außergewöhnlicher Mensch, der bereit ist, solche Risiken und Unannehmlichkeiten für einen anderen, Fremden auf sich zu nehmen.
Erfreulicherweise ist ja alles anders gekommen!
Das Traurige an dieser großen Geschichte meines Lebens ist, dass ich leider keinen Kontakt mehr zu Mats N. habe.
Nach der Wende haben wir uns noch zwei, drei mal getroffen und uns dann aus den Augen verloren.
Ich werde ihn nie vergessen und ihm immer dankbar bleiben.
Wow, das ist eine interessante Geschichte. Danke fürs Erzählen. ;)
Stefan, ich teile gerade Deine Gänsehaut. Es gibt sie noch, diese besonderen Menschen. Sie werden seltener, aber wenn einem die Sch..... bis zum Hals steht, tauchen sie auf. Ich würde mich freuen, wenn Du Mats ausfindig machen kannst und ihr beide auf diese klasse Geschichte anstoßen könnt.
Danke, Ulli.
Ich auch. Hab schon ziemlich viel versucht. Über Freunde in Schweden, Botschaft, Facebook etc...
Bislang allerdings ergebnislos.Mats war ein Globetrotter, er wollte schon damals nach Neuseeland oder Australien.
Anyway, er ist in meinem Herzen und vielleicht meldet er sich ja eines Tages nochmal bei mir.
Leute, ich bin echt begeistert von Euren Beiträgen. :gut:
Und ja, dieser Thread hat KEINE Sperrfrist. ;)
Bin gerade bei der Arbeit, heute Abend bin ich wieder dabei. :jump:
Hammergeschichte, Stefan, danke :gut:
Zweifelsohne ein Highlight in diesem Thread.
Die besten Filme schreibt das Leben.
Ja, eine sehr spannende Geschichte, Stefan :gut:
Die Tochter von guten Freunden meiner Eltern aus Hessen hat in den späten 80ern die Oberstufenfahrt der Schule in die DDR unternommen. Eine kleine Gruppe von Leuten lernte im Osten dann einen jungen Mann kennen und freundete sich mit ihm an. Spontan entstand der Plan für eine Flucht. Auf der Rückfahrt haben sie ihn hinter der letzten Bank im Reisebus versteckt und mit ihren Taschen und Jacken bedeckt. Mit großem Glück hat es geklappt. Ein paar Kilometer hinter Helmstedt gab es dann einen riesigen Jubel in der hinteren Reihe. Zuhause angekommen gab es einen wahnsinnigen Trubel und auch Ärger. Glaube, da sind sogar Leute von der Schule geflogen. Kann mich noch an die Aufregung damals erinnern. Aber immer wieder schön, zu merken wie die Menschen zusammen gehalten haben.