Ahoi von irgendwo kurz hinter Frankreich! :]
Meine letzte Statusmeldung kam von kurz nach Sonnenuntergang. Mit der Sonne entschwand auch das bisschen Restwärme und es wurde empfindlich frisch draußen an der "Waterfront".
Waterfront, das ist eine der großen Neuerungen an Bord der Breakaway. Auf Deck 8 haben nahezu alle Restaurants und Bars einen eigenen Außenbereich. Hier kann man gemütlich sitzen, wenn es denn nicht so kalt ist, und aufs Meer schauen. Deck 8, das ist oberhalb der Rettungsboote, freie Sicht also.
Das ist schon ziemlich genial und räumt einen der größten Nachteile der Epic beiseite. Aber, wenn's kalt ist, ist das trotzdem nix. Also rein ins Fat Cats, in dessen Außenbereich ich ja dem Sonnenuntergang beiwohnte.
Und wer sitzt drinnen und singt? Slam Allen mit seiner Blues Band! :jump: Ihn habe ich ja schon vergangenes Jahr auf der Epic kennen gelernt. Großartige Musik und Entertainment. Die Abende auf dieser Reise sollten also gerettet sein. Auch ohne Champions League, denn die wird hier leider nicht übertragen.
Noch ein Coors Light und dann gegen halb Zwölf Uhr Ortszeit todmüde ins Bett fallen. Anstrengender Tag. Alles gut. :dr:
Plötzlich reißt mich ein schriller Ton aus dem Schlaf! Ich brauche einen Moment um zu mir zu kommen, dann gibt es keine Zweifel mehr. Es ist der Schiffsalarm!! 8o 8o 8o
Was tun? :kriese: Ich schalte den Fernseher ein und suche den Durchsagenkanal. Vergeblich. Also wieder anziehen und raus auf den Gang. Dort finden sich auch einige andere Mitreisende. Alle gleichfalls verwirrt, was da jetzt los ist. Plötzlich hört der Alarmton auf. Keine Nachricht, keine Durchsage, nichts.
Was war denn das jetzt? :grb: Ich gehe wieder zurück in die Kabine und versuche noch einmal in Ruhe, den Kanal für die Durchsagen zu finden. Diese werden, das kenne ich von anderen Norwegian Schiffen, auf dem Kanal mit der Bugkamera übertragen. Kanal 22, sagt die Übersicht. Doch Kanal 22 lässt sich nicht auswählen.
Einige Minuten Später erklingt der Gong für die Durchsagen. Diesen zumindest hört man in der Kabine, alles weitere aber nicht. Also wieder raus auf den Gang. Endlich kommt die Nachricht, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt habe und man unbesorgt sein könne. Dies werde nicht mehr vorkommen.
Zurück ins Bett also und weiter schlafen. Heute Nacht wurden die Schiffsuhren umgestellt. Wir sind jetzt also zwei Stunden hinter deutscher Zeit.
Meine Kabine ist eine Innenkabine auf Deck 12, relativ zentral gelegen in der Nähe der Aufzüge. So eine Innenkabine hat einen entscheidenden Nachteil. Man weiß nicht, wie das Wetter draußen so ist. Normalerweise ist das allerdings nicht so ein Problem, da so gut wie jedes Schiff eine Bugkamera hat, die einem zeigt, was einen wettermäßig so erwartet. Ist dieser Kanal aber - siehe oben - nicht anwählbar, ist das schon mächtig blöd. So heißt es tatsächlich jedes Mal erst an Deck gehen, schauen was für Wetter ist und ob man sich zufällig die passenden Sachen mitgenommen hat oder nochmal zurück und sich umziehen darf.
Speziell Kurs Transatlantik ist das dann noch einmal etwas schwieriger, da sich das Wetter auch oft schlagartig ändert.
So erging es mir dann heute. Raufgegangen, geschaut, Sonnenschein! Cool! Also wieder runter, Badehose angezogen, Badetuch gepackt, wieder rauf - Dicke Wolken und gefühlt 10 Grad weniger. Super! Wieder runter, Badetuch in die Kabine geschmissen und an die Waterfront gesetzt.
Nach 10 Minuten war es auch dort zu kalt, seither suche ich einen (freien) Platz an Bord. Momentan sitze ich im Moderno, das ist die Churrascaria, das erst abends öffnet, und schaue durch das verglaste Heck aufs Meer. Es gibt schlechteres.
Da man hinter mir allerdings grad die Gläser für das Weintasting bereit stellt fürchte ich, dass ich auch diesen Platz bald wieder verlassen darf.
Jetzt aber erst einmal einen Internetpass buchen (100 USD für 250 Minuten) und schauen, was Ihr so macht..... ;)
Bis später..... :winkewinke: