Wäre in der Tat sehr interessant von Charles den Weg gewiesen zu bekommen.
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naja...für die Krise kann der beste Manager nichts.. Absatzschwierigkeiten in schwierigen Zeiten ect... wurde hier im Forum doch geschrieben, das Rolex Uhren wieder zurückgekauft haben soll.....
ich bin der Meinung, das Rolex bei den Standartmodellen, preistechnisch den Bogen überspannt hat...irgendwann is halt schluss...
Gruss
Wum
Rolex hat Uhren zurückgekauft? Vom Konzessionär?
wenn man sich den Link von der Basler Zeitung anschaut, kommt man ja auch auf den trichter das die ne Überproduktion hatten (oder haben?)
Zitat:
Eine Grossinvestition tätigt Rolex derzeit in Biel, wo bereits 2000 der rund 6000 Rolex-Angestellten arbeiten und wo die Rolex-Uhrwerke hergestellt werden: Der Konzern baut hier ein neues Hightech-Werk, das die Kapazität deutlich steigern soll. Das Projekt wurde während der Krise jedoch bereits einmal redimensioniert.
Na, das hört sich aber nach einem wirklichen Problem an. EntwederZitat:
Einen Anhaltspunkt gibt die Statistik der Schweizer Uhrenprüfstelle COSC, bei welcher Rolex alle seine Uhren zertifizieren lässt. Laut der «NZZ am Sonntag» waren es vergangenes Jahr knapp 607 600 Stück – praktisch gleich viele wie im Krisenjahr 2009.
- ist die Nachfrage nicht angezogen (!) oder
- es ist zu viel Produktionskapazität herunter bzw. nicht schnell genug wieder hochgefahren worden. Wenn die Konkurrenz in die neuen Märkte mehr liefern kann, wird das zum Boomerang. Ist man noch nicht auf eine Marke festgelegt, wird man kaum die zitierten 4 Monate auf eine popelige DJ warten, wenn man eine lieferbare Omega mitnehmen kann.
Ich glaube, wir interpretieren da zuviel rein. Ich auch.
Omega ist nicht Rolex.
In sofern kann ich mir nicht vorstellen (ganz persönliche Meinung ohne Ahnung zu haben), dass das so passieren würde.
Aber es stimmt schon: zu lange Lieferzeiten auf Standardmodelle können sehr gefährlich sein...
Gute Frage... denke aber: ja.
denke ich nicht, wenn Rolex im Luxus Boom Jahr 2010 genauso viel Uhren umgesetzt hat wie im Krisenjahr 09 dann läuft definitiv was schief.
schau dir mal die Zuwachsraten von LVMH; PPR (Gucci usw); Richemont und der Swatch Group (Omega usw) in 2010 an, die sind fast explodiert.
Also von daher ist Stagnation für die Geschäftsführung schon ein Armutszeugnis.
Ich war unlängst in Hongkong und habe, fasziniert von dieser Stadt, einen Zug durch die Rolex-Konzis gemacht. Es gibt dort buchstäblich Dutzende davon, die meisten nicht gerade überlaufen, und praktisch alle sind unglaublich gut bestückt, auch mit Standardmodellen. Lage und Service vom Allerfeinsten. Lieferprobleme haben die, glaube ich, nicht wirklich.
Ich glaube auch nicht, dass es für einen chinesischen Kunden besonders relevant ist, ob er seine DJ jetzt mit einem ganz bestimmten Blatt sofort bekommt.
Die Frage ist, ob dieser besagte chinesische Kunde nun wirklich eine DJ wünscht, oder ob ihm (oder ihr) nicht eher nach einer Omega, Cartier oder Breguet gelüstet. Und das ist schlicht eine Frage des Marketing.
Wenn es Rolex in den vergangenen Jahren gelungen wäre, in Festland China ihr Image so weit zu pushen, dass es einfach ein "MUSS" ist, eine Rolex zu besitzen, wären Umsatzprobleme kein Thema mehr. Derart gross ist dieser Markt mittlerweile in absoluten Zahlen. Fragt mal bei VW, Audi oder BMW nach.
Bei A.Lange & Söhne (welche die Marketing Maschinerie von Richemont hinter sich hat) scheint es geklappt zu haben, da diese wohl kaum noch Uhren in Deutschland verkaufen, sondern in grossem Stil nach Fernost ausliefern.
Marini wird vermutlich nur ein (temporäres) Gesicht der Marke sein, während Daniel Neidhart, der neue Verkaufsleiter, die Richtung bestimmen soll.
Aber wohin wird diese führen?
Vermutlich nicht zu einer besseren Vintage-Betreuung oder vollkommenen Befriedigung eines Häuflein deutschsprachiger Design-idealisten, die nichts besseres zu tun haben, als sich in einem kleinen aber unbeugsamen Forum auszutauschen.
sehr gut tat2art!
Schöner Post, Mic.
Und so viel Wahres drin. :gut:
Lustig, daß Posts, in denen die große Schar der RLX-Poster immer als kleine, irrelevante Randgruppe abgetan wird, so großen Applaus bekommen. Ist wohl das typisch deutsche Phänomen, sich selbst möglichst klein und unbedeutend zu machen. Ich sehe hier einen wesentlichen Teil eines wesentlichen Marktes versammelt. Und jede Firma, die ihre alten Kernmärkte vernachlässigt, um irgendwelchen Boomgegenden hinterherzuhechten, macht was falsch.
:gut:
Tobias, ich glaube nicht, dass wir eine irrelevante Minderheit sind, sondern, dass wir - im Gesamtbild - kurz- und mittelfristig von den ausschlaggebenden Gremien leider als irrelevant angesehen werden.
Langfristig zahlt es sich sicher aus, wenn Kernkompetenzen (wie Vintage und Tradition) gepflegt werden, aber im Moment zählt der Umsatz.
Und Umsatz macht man zur Zeit am Golf und jenseits des Yangtze; in Dimensionen, die nach deutschen und europäischen Massstäben einfach unvorstellbar sind.
Aber vielleicht ändert sich das auch wieder einmal.
Die Firma Rolex ist 100 Jahre alt und wird auch noch bestehen, wenn man sich in China wieder auf wichtigere Dinge als eine Armbanduhr konzentrieren muss.
So ist es - ansonsten kann ich mir nicht erklären, dass es hier teilweise Lieferschwierigkeiten gibt, während in Hong Kong offenbar die Ware noch auf ihren Käufer wartet.
Der Käufer in D (in Europa?) ist offenbar gutmütig/markenhörig genug, um sich das gefallen zu lassen.
Abseits vom Nachholbedarf wird der Markt in China etc. aber auch in Zukunft ein wichtiger sein, so dass von einer "irgendeiner Boomgegend" nicht die Rede sein kann. Dagegen wäre ein stärkerer "Vintageservice" tatsächlich nur eine Imagepflegemaßnahme. Wenn auch keine unwichtige, für eine wichtige Käuferschicht. Ihr Jungs im Forum vergesst, dass ihr eine starke Meinungsmacht für "all things Rolex" inne habt.
Ich würde ein Jahreseinkommen verwetten, dass die Marketingabteilung von Rolex ganz genau weiß, wie wichtig die Hardcore-Fans und -Sammler zum einen für den Absatz, zum anderen für das Ansehen (ich schreibe bewusst nicht "Image") der Uhren sind.
Ich kenne es aus diversen Branchen, dass die Fans denken, "ihrer" Firma seien andere Zielgruppen viel wichtiger. Stimmt aber eigentlich nie - jeder Marketing-Mensch, der halbwegs bei Trost ist, denkt die Hardcore'ler immer mit. Man muss halt ein bisschen vorsichtiger mit ihnen sein, weil das ein sehr sensibles und manchmal ein wenig mimosenhaftes Publikum ist. ;-)
Cheers
Peter
Das mit dem "sensibel" und "ein wenig mimosenhaft" kannste laut sagen. :D
Edit: übrigens nicht böse gemeint (und ich beziehe mich da auch mit ein!) =)
Die Marketingabteilung von Rolex weiss ohne Zweifel, dass die Hardcore Verehrer der Marke und des Produkts einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass der Ruf und das Ansehen langfristig gewahrt bleiben.
Insofern ist dein eingesetztes Jahreseinkommen auf der sicheren Seite, vermute ich.
Es kann nur sein, dass es dem Vertrieb und der Geschäftsleitung, die blanke Zahlen sehen will, und das sofort und in jedem Quartal, im Tagesgeschäft ziemlich Wurscht ist, was der Hardcore denkt.
Und den Umsatz macht man zur Zeit in China, UAE, Russland. Also bekommen die das was sie haben wollen und der brave deutsche Kunde wartet 9 Monate auf seine DJ, oder was auch immer er gerade zu wünschen behagt.
Eher wird sich Rolex noch darum kümmern müssen, was die hiesigen Einzelhändler, bzw. Ketten dazu sagen, dass sie liefermässig kurz gehalten werden.
Kleiner Exkurs:
Eine ähnliche Debatte muss ich gerade mit meinen Arbeitgebern aus dem Verlagsgeschäft führen, die - zwecks Umsatz - auch lieber auf den Massenmarkt schielen, als dass sie die treuen und fachkundigen Abonnenten durch Qualität überzeugen.
Redaktionen und Marketing stehen da oft auf verlorenem Posten.
Edit:
Habe gerade gesehen, dass das mein Post No. 1111 war und darauf hin einen Sho-Chu (japanischer Schnaps) gekippt. Kampai!
Ein Banker (=sachlich) geht - und ein Italiener (= style) kommt!
Einleuchtend! Hurra! :wall::wall:
Also wirklich :grb:
Hier meine Sicht der Dinge:
Nochmal zurück ins Jahr 2008 – das Jahr der Bankenkrise:
Der langjährige Rolex CEO Patrick Heiniger wurde abgelöst. Es gab Gerüchte, dass durch verschiedene Investments während der Bankenkrise ein erheblicher Bestand der Rolex-Finanzmittel verloren ging. An Stelle von Heininger kam der Banker Bruno Meier, der seine Karriere in der schweizer Bankenbranche gemacht hatte und nicht aus der Uhrenbranche kam. Dies war für Rolex ungewöhnlich und erhärtete die Gerüchte, dass es da finanzielle Ursachen gab. Ausserdem erschien es damals Rolex wahrscheinlich vor dem Hintergrund der düsteren weltwirtschaftlichen Aussichten vernünftiger, einen erfahrenen Schweizer Banker an der Spitze zu haben.
Wieder zurück in die Gegenwart - ins Jahr 2011 – uns geht’s wieder besser:
Die Weltwirtschaft ist nicht untergegangen – wir leben noch. Die Märkte ziehen wieder an. Fern-Ost boomt! Die Gesetzte des Wettbewerbs greifen wieder. Jetzt ist es für Rolex wieder Zeit, einen CEO zu installieren, der aus der Uhren-Branche kommt und die Unternehmenskultur von Rolex kennt und versteht. Riccardo Marini ist in einer Familie aufgewachsen, der schon der alte Wilsdorf den Vertrieb für Italien anvertraut hatte. Er hat Erfahrung und kennt Rolex.
Ergo:
Die kurze Bruno Meier Regentschaft war also vor dem Hintergrund der Bankenkrise eher zweckgebunden zu sehen.
ABER:
Genau wie in 2008, gibt Rolex auch heute absolut keine Begründung für die Berufung von Riccardo Marini. Das obige ist nur meine Einschätzung ...