Zur Versachlichung der Diskussion eine Ref. 4912 ebenfalls aus den 80er Jahren:
http://img.photobucket.com/albums/v4...Midas-4912.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v4...s-4912-set.jpg
(Quelle: Antiquorum)
Die Midas gab es in den fast 30 Jahren ihrer Bauzeit in den verschiedensten Varianten, die regelrechten Kleinstserien entsprachen, die in mühsamer Handarbeit entstanden. So gab es die Midas mit symmetrischen Gehäusen, asymmetrischen Gehäusen mit links angeordneter Krone, asymmetrischen Gehäusen mit rechts angeordneter Krone, diversen Gehäuseverzierungen (beispielsweise mit „Clous De Paris“-Verzierungen oder auch die von Baggermichel als „Referenzuhr“ angefügte 4315 mit ebenfalls speziellem Dekor). Um es kurz zu machen: Bei der Midas gab es eine immense „Artenvielfalt“ in oftmals handgefertigten Kleinstserien, die daher auch oft nicht die Perfektion der „Großserien-Oyster“ erreichten. Das bisher unbekannte Modelle mit gewissen Imperfektionen auftauchen, verwundert mich daher bei einer Midas nicht unbedingt.
Noch einige zusätzliche Anmerkungen.
Ab Anfang bis Mitte der 80er Jahren wurden die Zifferblätter der Princess, Queen und King Midas nicht mehr in griechischer Schrift mit „MIDAS“, sondern nur noch mit Cellini gekennzeichnet.
Die Bezeichnung „Registered Design“ (franz. „Modèle déposé“) wurde Anfang der 80er Jahre bei allen Rolex-Modellen durch „Orig. Rolex Design“ ersetzt.
Die Verwendung des Kalibers 651 passt zu einer Midas von 1983 (bis 1978 wurde das Kaliber 650 verbaut). Die Aussage das 651 basiere auf dem Piguet Cal. 21 entspricht den Tatsachen und zeugt von einer gewissen Kompetenz des Threaderöffners. Patek Philippe verwendet dieses Kaliber übrigens auch unter der Bezeichnung 177.
Die Schließe wurde im Laufe der Bauzeit der Midas mehrfach geändert (zunächst Schmetterlingsschließe, dann verschiedene Formen von Faltschließen).
Die sehr spezielle „Sägezahn“-Aufzugskrone der Midas ist auf den Fotos eindeutig erkennbar.
Aus den oben angeführten Gründen halte ich die hier gezeigte Midas bis zum eindeutigen Beweis des Gegenteiles für authentisch.
Bei nächster Gelegenheit werde ich einmal mein Rolex-Archiv durchforsten. Ich glaube darin befinden sich noch einige alte Cellini-Kataloge aus den 70er und 80er Jahren und es finden sich vielleicht noch weitere Hinweise......
Gruß
Matthias