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Bullit
Hi Uwe,
lange nicht gesehen, hoffe, der family geht‘s gut. :)
Presto ist nicht meins, entweder die sind an den Spitzen wirklich zu dick wenn die Zeiger sehr nah über dem Blatt stehen oder ich stell mich zu dusselig an. Kommt nur noch zum Abziehen des Viertelrohrs zum Einsatz.
Für Zeiger nutze ich 3 Paar klassische Gabeln, 2 davon selbst nochmal flacher geschliffen um z.B. unter Chrono-Toti-Zeiger zu kommen. Natürlich immer Zifferblattschutz unten und Anti-Flug-Folie oben.
Gruß
Erik
Servus Erik,
ja, VIEL zu lange.
Danke für Deine Antwort. :gut:
Ich traue mich ja nur an Seikos ran (notfalls überschaubarer Schaden) und da verwende ich gerne das Bergeon Presto 30636-1.
Natürlich auch mit ZB-Schutz und Anti-Flug-Folie.
Hier ist der Abstand des 1. Zeigers zum ZB aber auch größer als bei Rolex.
Mit dem Presto habe ich immer ein komisches Gefühl, bisher ging es aber gut und auch mit der Lupe waren keine Kratzer/Spuren/Macken erkennbar :flauschi:
Notfalls kommen aber auch "dünne" Hebel zum Einsatz.
Familie: danke der Nachfrage, da läuft alles :).
Ist aber halt zeitintensiv :bgdev: , deshalb liegt ein Seiko-Projekt (bei dem die Zeiger zum ZB-Tausch runter müssen) seit Monaten.
Deshalb meine Nachfrage zum Abheben der Zeiger.
Somit sind wir wieder on-topic :D .
Herzliche Grüße, Uwe
PS: Von der Rolex mit 3230 hab' ich mich übrigens schnell wieder getrennt (der Funke sprang gar nicht über) und bin beim Vor-Vorgänger mit 3130 geblieben.
Anhang 307375
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Weiter geht es mit der Zerlegung des Datumsmechanismus. Die Sicherungsscheibe wird aufgedreht und die Datumscheibe entnommen.
Anhang 307437
Dann werden die 5 gebläuten Schrauben demontiert und die Führungsplatte incl. Datumsraste entnommen. Wieder so ein Detail zum Thema Servicefreundlichkeit. Die Schrauben besitzen unten einen kleinen, zylindrischen Führungsansatz, der problemloses Einsetzen ermöglicht. Kein Gewackel, kein Verkippen, keine Nervenbelastung.
Anhang 307438
Der Kopf der Raste als Detail. Beim 3035 war der drehbar, damit konnte man die Höhenposition der Zahl im Datumsfenster feinjustieren. Ich wollte das hier auch mal probieren, das Ding sitzt aber so fest, dass es mir nicht gelungen ist. Entweder ist das nicht mehr vorgesehen oder ich habe einfach ein besonders störrisches Exemplar erwischt. Macht aber nix, da das Datum bei meiner Uhr korrekt sitzt.
Anhang 307439
Die Unterseite, hier ist die Datumsraste eingehängt.
Anhang 307440
Der freigelegte Mechanismus.
Anhang 307441
Ich werde hier nicht das Prinzip der augenblicklichen Datumschaltung erklären, das hatte ich in diesem Thread
https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...-Kalibers-1575
schon mal gemacht. Und obwohl der sich auf das 1575 bezieht, das Grundprinzip ist auch nach all den Jahren gleich geblieben.
Stundenrad und Zwischenrad für den Antrieb des Datumrads können einfach entnommen werden.
Anhang 307442
Das Prinzip der augenblicklichen Schaltung mag gleich geblieben sein, die involvierten Einzelteile haben sich deutlich geändert. So sind die Nockenwippe und die starke Feder zu einem federnd wirkenden Frästeil zusammengefasst worden, welches natürlich wieder die Rubinrolle trägt.
Anhang 307443
Hier nochmal ausgebaut. Daneben die Unterseite des Datumrads mit der Nockenscheibe.
Anhang 307444
Und nochmal von oben. Die sichelförmige Nut gibt es noch, die ist ja für die Funktion unabdingbar. Sie ist aber vollständig verdeckt.
Anhang 307446
Jetzt zur Schnellverstellung. Hier sieht man die Raste für die 3 Kronenpositionen (blauer Pfeil), das Antriebsrad für die Schnellverstellung (grüner Pfeil), ein Zwischenrad und das auf einer Art Wippe gelagerte Verstellrad.
Anhang 307448
Hier mal ohne Zwischenrad und dann nochmal die Einzelteile, ich denke da kann man den Aufbau ganz gut erkennen.
Anhang 307449
Anhang 307450
Anhang 307451
Die Funktion ist als Film mal wieder einfacher zu erfassen. Nicht wundern, ich musste hier 2 Filme zusammenstückeln, da mir beim Ziehen der Krone in Position 3 durch die Erschütterung immer die Teile rausgesprungen sind. Zunächst steht die Krone in Position 1, also Aufzugstellung. Bzgl. Schnellverstellung tut sich nichts, das Antriebsrad ist offensichtlich ausgekuppelt. Dann ziehe ich die Krone in Position 2, Schnellverstellung. Jetzt ist das Antriebsrad eingekuppelt und es wird klar, warum das Verstellrad beim Wechseln der Drehrichtung nach innen bzw. außen schwenkt. Der Schwenkweg wird dadurch begrenzt, dass das V-förmige Ende des Wippenarms an einem Pin anschlägt. Dann ziehe ich die Krone in Position 3, Zeigerstellen. Das Antriebsrad ist wieder ausgekuppelt, die Schnellverstellung steht still. Allerdings in einer definierten Position, da beim Ziehen der Krone der Pin nach innen geschwenkt ist und nun den Arm blockiert.
https://vimeo.com/793103002
Die Erklärung für diese ganze Kuppelei folgt dann später bei der Demontage des Aufzug- und Zeigerstellmechanismus.
Nun wird das Viertelrohr abgezogen, welches gekerbt ist und darüber die Zeigerreibung herstellt. Also das seit Jahrzehnten bekannte und bewährte Prinzip.
Anhang 307452
Jetzt wird es spannend. Die obere Lagerstelle des Sekundenrads liegt frei. Da steht ja zumindest der Verdacht im Raum, dass an dieser Stelle die Schmierung versagt und in der Folge erhöhte Reibung die Amplitudenwerte ruiniert.
Anhang 307453
Großaufnahme. In die Hohlwelle des Minutenrads ist ein Rubin eingepresst. Aber zu meiner Überraschung einer ohne Ölsenkung. Ich kann allerdings mangels Know-how nicht beurteilen, ob die an dieser Stelle evtl. gar nicht sinnvoll ist oder ob sie sich bei diesen Durchmesserverhältnissen überhaupt nicht realisieren lässt.
Anhang 307454
Es sei noch erwähnt: In diesem Stadium der Demontage beträgt die Amplitude bei ZO und Vollaufzug heute mal 224 Grad. Und unter dem Mikroskop kann man ganz klar erkennen, dass die Hemmung nicht trockengelaufen ist. Da ist definitiv Öl auf den Ankerpaletten. Das kann ich leider noch nicht fotografieren, muss da noch das richtige Setting finden.
Das war’s für heute (nicht meckern – „Western von gestern“ hat auch immer an der spannendsten Stelle aufgehört). Beim nächsten Mal geht es erst mal nicht mit der Zerlegung weiter, sondern ich erlaube mir einen Exkurs zur genaueren Analyse dieser Lagerstelle.
Gruß
Erik
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Vor dem anstehenden Ausflug zum Thema obere Sekundenradlagerung der Check der Ausgangssituation. Gemessen wie immer ZO und Vollaufzug.
Anhang 307609
Die Seitenansicht der aus dem Minutenrad hinausragenden Sekundenradwelle.
Anhang 307610
Zum Ausbau des Sekundenrads geht es zurück auf die Unterseite. Die Räderwerkbrücke beheimatet die Lager für das Ankerrad, das Kleinbodenrad, das Sekundenrad und - tja, das ist eine spannende Frage. Das mit dem Pfeil markierte Lager wird nämlich nicht genutzt. Da ist ein Rubin in der Brücke, aber nichts darin gelagert. Ein Vorhalt für kommende Komplikationen? Wahrscheinlich.
Anhang 307611
Hier nochmal von der Zifferblattseite aus gesehen. Da könnte man jetzt also eine Welle reinkonstruieren und wahlweise die Drehung des Minuten- oder Sekundenrads nach oben weitergeben.
Anhang 307612
Die Unterseite der demontierten Räderwerkbrücke. Das ist schon fast overoiling was da noch auf den Rubinen hängt.
Anhang 307613
Bei der Demontage des Sekundenrads kommen wir natürlich beim Thema Räderwerkarchitektur vorbei. Und da erlaube ich mir einen kleinen Ausflug in die Historie. Auf den nächsten Bildern sind jeweils das Minutenrad mit einem blauen Pfeil, das Kleinbodenrad mit einem roten Pfeil und das Sekundenrad mit einem grünen Pfeil markiert. Der Hauptpfad der Kraftübertragung ist immer: Federhaus-Minutenrad-Kleinbodenrad-Sekundenrad-Ankerrad-Anker-Unruh.
Hier mal das Räderwerk eines Rolex 1520 (Entschuldigung für die Bildqualität, stammt aus der Frühzeit meiner Schrauberkarriere). Die klassische Anordnung, Minutenrad in der Mitte, Sekundenrad außermittig. Die Zentralsekunde kommt später dazu und wird über einen Nebenpfad angetrieben.
Anhang 307614
Jetzt zum 3135. Hier sitzt das Minutenrad außermittig, das Sekundenrad zentral. Das Minutentrieb wird über einen Nebenpfad angetrieben.
Anhang 307615
Und schließlich das 3235. Minutenrad und Sekundenrad übereinander zentral angeordnet, kein Nebenpfad mehr nötig.
Anhang 307616
Jetzt werden Kleinbodenrad und Sekundenrad entnommen.
Anhang 307617
Anhang 307618
Anhang 307619
Der Blick auf die Minutenradbrücke. Aber hier demontiere ich erstmal nicht weiter.
Anhang 307620
Die Spitze des Sekundenrads. Unten die Hauptwelle, dann der Durchmesser der Lagerung und ganz oben, nochmal ein paar Hundertstel kleiner, der Bereich, auf den dann der Sekundenzeiger aufgepresst wird. Ich kann keine Riefen oder ähnliches erkennen.
Anhang 307621
Saubermachen, alles wieder zusammenbau, dabei ölen (Moebius HP 1300) und…
Anhang 307622
Ernüchternd. Zwar nichts verloren, aber auch nichts gewonnen. Das Problem dieses konkreten Werks bleibt also zunächst ungeklärt.
Das war’s für heute. Nächste Woche geht es dann mit der Zerlegung der Hemmung und des Räderwerks weiter.
Gruß
Erik