Obacht beim Bau ohne Architekt. ;)
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Obacht beim Bau ohne Architekt. ;)
Mann-mann-mann,
hier ist's wie mit so manchen Architekten - es lebe das Halbwissen.
Jetzt mal was Grundsätzliches:
1. Ihr müsst zwischen Entwurfs- und Werkplanarchitekten unterscheiden, letztere sind besser geeignet die "Bau- oder Objektüberwachung" erfolgreich durchzuführen.
2. Ebenfalls sehr gute Bauleiter sind Bauingenieure, die erfahrungsgemäß eher pragmatisch die Sache angehen und die Ziele eher "machbar" umsetzen.
3. Für die Statik, Bauphysik wie auch für die Technik gibt's so genannte Fachplaner (ich bin Letzterer).
4. Die Bauleitung für die Technik (Heizung-Kälte-Lüftung-Sanitär-Sprinkler-MSR-Elektro usw.) kann ein Architekt nie fachlich korrekt durchführen, hierfür fehlen dem Fachfremden naturgemäß die Kenntnisse.
Für derlei Tätigkeiten gibt's Ingenieurbüros. ;)
5. Es ist zwischen einer richtigen "Bauleitung" und einer "Qualitätskontrolle" a'la "TÜV" zu differenzieren. Ein Sachverständiger (z. B. der TÜV) ist mit Vorsicht zu geniessen, weil dieser nur nach Mängeln sucht, mitunter gerne mal aus einer Mücke einen Elefant macht, und die Projektbeteiligten meist nicht wirklich gut auf den SV zu sprechen sind.
Für den privaten Hausbau würde ich nach 19 Jahren im "Thema" empfehlen:
- Bauüberwachung Objektplanung (Architektur) - volle Beauftragung
- Bauüberwachung Technische Ausrüstung (HLSE) - 50 %-Beauftragung
Beides zusammen wird mittlerweile von Bürogemeinschaften / -kooperationen angeboten - da stimmt dann schon mal die Chemie und es steht den Firmen ein kompetentes Team gegenüber.
Auf jeden Fall sollte der AG seinen Vertretern im Vorhinein mitteilen, was ihm besonders am Herzen liegt. Dann können sich die Beteiligten darauf einstellen und ein besonderes Augenmerk in Planung und Ausführung darauf legen.
Und immer an das magische Dreieck denken: Termine-Kosten-Qualität ;)
Zitat:
Original von joo
Mann-mann-mann,
hier ist's wie mit so manchen Architekten - es lebe das Halbwissen.
Jetzt mal was Grundsätzliches:
1. Ihr müsst zwischen Entwurfs- und Werkplanarchitekten unterscheiden, letztere sind besser geeignet die "Bau- oder Objektüberwachung" erfolgreich durchzuführen.
2. Ebenfalls sehr gute Bauleiter sind Bauingenieure, die erfahrungsgemäß eher pragmatisch die Sache angehen und die Ziele eher "machbar" umsetzen.
3. Für die Statik, Bauphysik wie auch für die Technik gibt's so genannte Fachplaner (ich bin Letzterer).
4. Die Bauleitung für die Technik (Heizung-Kälte-Lüftung-Sanitär-Sprinkler-MSR-Elektro usw.) kann ein Architekt nie fachlich korrekt durchführen, hierfür fehlen dem Fachfremden naturgemäß die Kenntnisse.
Für derlei Tätigkeiten gibt's Ingenieurbüros. ;)
5. Es ist zwischen einer richtigen "Bauleitung" und einer "Qualitätskontrolle" a'la "TÜV" zu differenzieren. Ein Sachverständiger (z. B. der TÜV) ist mit Vorsicht zu geniessen, weil dieser nur nach Mängeln sucht, mitunter gerne mal aus einer Mücke einen Elefant macht, und die Projektbeteiligten meist nicht wirklich gut auf den SV zu sprechen sind.
Für den privaten Hausbau würde ich nach 19 Jahren im "Thema" empfehlen:
- Bauüberwachung Objektplanung (Architektur) - volle Beauftragung
- Bauüberwachung Technische Ausrüstung (HLSE) - 50 %-Beauftragung
Beides zusammen wird mittlerweile von Bürogemeinschaften / -kooperationen angeboten - da stimmt dann schon mal die Chemie und es steht den Firmen ein kompetentes Team gegenüber.
Auf jeden Fall sollte der AG seinen Vertretern im Vorhinein mitteilen, was ihm besonders am Herzen liegt. Dann können sich die Beteiligten darauf einstellen und ein besonderes Augenmerk in Planung und Ausführung darauf legen.
Und immer an das magische Dreieck denken: Termine-Kosten-Qualität ;)
:ka:
Da haben wir nach ca. 20 Jahren Neubautätigkeit als ausführende Firma ganz andere Erfahrungen mit dem TÜV gemacht. Wir erstellen Häuser bis zur schlüsselfertigen Übergabe als Holzrahmenhäuser überwiegend im Bereich KFW-40 oder Passivhaus.
Wir schlagen von unserer Seite aus dem zukünftigen Bauherrn vor, die des TÜV´s-Nord zu bedienen. Die hälftigen Kosten übernehmen wir. Die Planung der Häuser erfolgt meist durch unsere interne Planungsabteilung, die Bauleitung erfogt durch unseren internen Bauleiter. Die Abnahnen der einzelnen Gewerke bzw. Bauabschnitte mach der TÜV. Und da habe ich es noch nicht erlebt, daß "aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird".
Etwaige Mängel werden durch uns nachgearbeitet, der Bauherr zahlt daraufhin das abgenomme Gewerk und alle Beteiligten sind zufrieden. Die Qoute von Bauherrn, mit denen es zum Rechtsstreit kommt, ist bei uns weit unter dem Brachnendurchschnitt in unserem Raum und ansich nicht nennenswert. Zudem veröffentlichen wir eine unfangreiche Referenzliste und arbeiten neben unserer Zimmerei auch nur mit befreundeten und örtlichen Handwerksbetrieben zusammen. Und den "Stammtisch gibt es bei uns auch noch, nicht mehr 1 x wöchentlich, aber regelmäßig jeden ersten Donnerstag im Monat.
Auch hier spricht offensichtlich das Halbwissen.Zitat:
Original von joo
5. Ein Sachverständiger (z. B. der TÜV) ist mit Vorsicht zu geniessen, weil dieser nur nach Mängeln sucht, mitunter gerne mal aus einer Mücke einen Elefant macht, und die Projektbeteiligten meist nicht wirklich gut auf den SV zu sprechen sind.
Ich bin als Sachverständiger für Bauschäden für den TÜV-Rheinland tätig.
Und aus Mücken machen wir eigentlich selten Elefanten, wir versuchen eigentlich vilemehr, zwischen den Parteien vernünftige Lösungen zu vereinbaren.
Zitat:
Original von Alfafahrer
Auch hier spricht offensichtlich das Halbwissen.Zitat:
Original von joo
5. Ein Sachverständiger (z. B. der TÜV) ist mit Vorsicht zu geniessen, weil dieser nur nach Mängeln sucht, mitunter gerne mal aus einer Mücke einen Elefant macht, und die Projektbeteiligten meist nicht wirklich gut auf den SV zu sprechen sind.
Ich bin als Sachverständiger für Bauschäden für den TÜV-Rheinland tätig.
Und aus Mücken machen wir eigentlich selten Elefanten, wir versuchen eigentlich vilemehr, zwischen den Parteien vernünftige Lösungen zu vereinbaren.
genau meine Erfahrung!!! :gut: :gut: :gut:
Es freut mich, wenn ihr durchwegs positive Erfahrungen habt.
In den letzten Jahren habe ich aber auch andere Erfahrungen mit Sachverständigen machen dürfen, und das ist leider kein Halbwissen, sondern Vollwissen.
Zugegebener Maßen sind meine Erfahrungen mit den TÜV-lern (TÜV-Süd und TÜV Rheinland) und Dekra sehr gut, dahingegen haben so manche freie SV's echt am Rad gedreht. :ka:
Ich finde es nicht angebracht und auch nicht zum Tagesgeschäft gehörend, dass wir als Fachplaner Gutachten "zerlegen" müssen, um dem Bauherrn aufzuzeigen, was für ein Schmarrn der SV zu Papier gebracht hat. Da erwarte ich inhaltlich schon etwas mehr von einem SV..., zudem bekommt er ja noch ein Geld dafür.
SV's vom VPB ?Zitat:
Original von joo
dahingegen haben so manche freie SV's echt am Rad gedreht.
Also will hier ja nicht Öl ins Feuer giessen,
aber als Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht kann ich aus meiner 11-jährigen Erfahrung nur sagen, dass es als erstes wichtig ist, einen vernünftigen Vertrag mit entsprechender Leistungs- und Fristenfestlegung (Termine, Sicherheiten, Gewährleistung etc.) zu schließen. Und obwohl fast alle Architekten glauben, dass könnten sie locker nebenbei beraten und einen Vertrag "aus der Schublade" ziehen sind meine Erfahrungen da etwas andere. Denn nicht umsonst braucht man als Anwalt 2 Staatsexamen und für den Fachanwalt noch einmal entsprechende besondere Qualifikationsnachweise. Das ergibt sich nicht mal so eben neben dem Architekturstudium...
Also:
Erst die Vertragspartner suchen
Dann einen Fachanwalt die Verträge stricken oder prüfen/ ändern lassen,
Dann Bauen mit fachkundiger technischer Begleitung
VG
Nee, das waren: Einzelkämpfer-SV's, SV's aus SV-Büros und sogar ein honoriger SV-Dr. (Mann war der weltfremd...)Zitat:
Original von Alfafahrer
SV's vom VPB ?Zitat:
Original von joo
dahingegen haben so manche freie SV's echt am Rad gedreht.