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Zunächst mal danke an alle, die sich mit meiner Frage auseinandergesetzt haben und teilweise auch für mich interessante Hinweise - technisch wie auch das Urteil zur Angabe der Wasserdichtigkeit - gaben.
Diverse Antworten jedoch kann ich nicht nachvollziehen. Wie zB jene mit der angeblichen "Sicherheitsreserve" oder dem angeblich nicht praxisrelevanten Druck von 260 kg.
Vorletztes Jahr nahm ich mit Kollegen an einem Rafting im Crand Canyon teil, bei dem wir ausgangs einer Stromschnelle durch eigene Dummheit über Bord gingen. Die Strömung drückte uns trotz Westen in einem Wuchtwasser-Wirbel kurzzeitig fast 2 m unter Wasser, so dass einige Befestigungsgurte aus den Nähten rissen. In diesem wie auch in anderen Bereichen herrschen extrem starke Strömungsgeschwindigkeiten und der damit verbundene Wasserdruck ist enorm. Große Drücke können auch beim Surfen herrschen, wenn eine Big-Wave bricht, oder beim Wildwasserfahren.
Wie dem auch sei, ich werde sicherheitshalber eine schriftliche Anfrage an Rolex richten, auf deren Basis ich dann weiter entscheide.
Denn wenn ich 100 m Wasserdichte offeriert bekomme, möchte ich sie auch uneingeschränkt haben.
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Manfred,
in meinen Augen schrammst Du hier einfach an der Grundproblematik vorbei und weder endlose Diskussionen hier im Forum noch eine Anfrage bei Rolex ( :D) werden daran etwas ändern.
Die konkreten Auswirkungen eines Sprunges vom 10m-Brett, der Wasserdruck beim Rafting etc. etc. sind nun einmal nicht objektiv messbar. Druckverhältnisse in bar sind es schon eher. Daß hier aus Vereinfachungsgründen die m-Angabe sich seit "ewigen" Zeiten eingebürgert hat mag aus rein technisch objektiver Sicht nicht die beste Entscheidung gewesen sein, ich fürchte jedoch, daß Du bei aller Emotionalität in absehbarer Zeit hier keine Änderung erreichen wirst. Aber vielleicht gründest Du ja eine entsprechende Initiative ;)
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@newharry
Ich emotionalisiere doch nicht ;-)
Statt einer schriftlichen Anfrage hatte ich gestern bei Rolex angerufen. Der Umstand, dass sie vor mir bereits weitere drei Anrufer zum gleichen Thema hatten, zeigt, dass die auch andere Interesse an Klarheit haben.
Laut Rolex sollen die 100m-Modelle tatsächlich wasserdicht sein, und zwar weit über die bei den Mitbewerbern zugrunde gelegten Normen hinaus. Sprich sowohl im gesamten Schwimm- und Wasserbereich (Freibad, Segeln, Surfen etc.) als auch beim normalen Freitauchen. Rolex-Mitarbeiter selbst nutzen zB eine normale Datejust zum moderaten Gerätetauchen in Tiefen um die 50m und hatten bis dato noch nie Wasser- oder Feuchtigkeitseinbrüche. Man kennt bei Rolex auch das OLG-Urteil, doch tragen Konstruktionen, Fertigungsabläufe und Endkontrollen dem Rechnung, so dass die Angaben getrost als seriös zu nehmen sind.
Alles in allem also eine für mich rundweg zufriedenstellende Auskunft, die mir eine Kaufabsicht wesentlich erleichtert.
Im Gegensatz dazu habe ich von einem ebenfalls herumtelefonierenden Kollegen erfahren, dass sich die von betuchten Liebhabern so geschätzte Manufaktur Patek einzig nach den überalterten und praxisfremden Normen richtet. Duschen und normales Schwimmen ja, mehr nicht. Die Frage, warum man dann eine fast 12.000 Euro teure Stahluhr "Aquanaut" nennt und mit 120m zertifiziert, verkneife ich mir an dieser Stelle mal.
Bei den meisten anderen Anbietern ist es ähnlich.
Insgesamt gesehen bin ich mir sicher, dass künftig auch die sogenannten Top-Anbieter nicht um eine zeitgemäße Anpassung ihrer unsinnigen Angaben herumkommen. Denn die Gerichte urteilen zunehmend verbraucherfreundlicher, wie man zB an den Urteilen gegen geschönte Spritverbräuche in Prospekten oder falschen Deklarationen nicht vorhandener Eigenschaften bei diversen Produkten sieht.