Original von X-E-L-O-R
Zitat:
Original von Prof. Rolex
Das unabhängige Familienunternehmen Breitling hatte gar keine andere Wahl, als ein eigenes Kaliber zu entwickeln.
Die immer restriktivere Politik der ETA bezüglich der Lieferung von fertigen Kalibern, Kaliberkits und Einzelteilen an Firmen außerhalb der Swatch-Group stellt einen unabhängigen Hersteller vor die Wahl langsam zu sterben, seine Unabhängigkeit durch die „Aufnahme“ in eine größere Gruppe mit eigenen Kalibern zu verlieren oder in ein eigenes Kaliber zu investieren.
Das Familienunternehmen Breitling gehört keiner Gruppe an und ist damit in die gleichen Lage wie Rolex oder Patek Philippe, die aber natürlich längst über eigene Kaliber verfügen. Die Familie Schneider will Breitling als unabhängiges Unternehmen erhalten und daher mußte ein eigenes Kaliber entwickelt werden, um die weitere Abhängigkeit von der ETA mit den daraus drohenden Konsequenzen zu verhindern. Sicher nicht der einfachste Weg, denn an Angeboten der großen Konzerne an die Familie Schneider zum Kauf von Breitling hat es nicht gefehlt (ein Schuft, wer Böses dabei denkt).
Deshalb gilt meine allergrößter Respekt der Familie Schneider, die Breitling als unabhängiges Unternehmen erhalten will, sich daher für die teure Entwicklung eines eigenes Kalibers entschieden hat und sich so langsam aus den „Klauen“ der Swatch-Group und ihrer ETA befreit.
Übrigens hält sich hartnäckig das Gerücht, Breitling hätte zwei Spezialisten bei der Rolex SA abgeworben, die dann maßgeblich an der Entwicklung des neuen Kalibers B01 beteiligt waren. So manche Details wie beispielsweise die Stoßsicherung oder die Gangreserve von ca. 70 h kommen uns ja auch irgendwie bekannt vor…..
Gruß
Matthias
Sehr interessant Matthias!
Allerdings widerspricht das den Schilderungen, die z.B. immer wieder von Thomas Ernst zu lesen sind (hoffentlich bekomme ich das noch richtig zusammen). Zusammenfassend kann man sagen:
Der Patentschutz auf die Eta Werke ist schon lange ausgelaufen. Und Breitling baut mittlerweile z.B. das 7750er komplett in Eigenregie nach. Man ist also keineswegs auf den Lieferwillen der Eta angewiesen.
Die Lancierung des neuen Inhouse-Kalibers müsste folglich andere Gründe haben. Vielleicht will man sich damit preislich noch etwas höher positionieren? Ich schätze mal, dass es so ablaufen wird, wie bei IWC: In den Brot und Butter Uhren tickt weiterhin altbewährte Eta Technik (wer immer sie auch herstellt). Wer das Besondere in Form eines eigenen Chronowerkes haben möchte, wird kräftig bzw. noch kräftiger zur Kasse gebeten.
Extremes Unglück für Breitling, dass sich die Marktlage für solche Uhren derzeit nicht gerade verbessern dürfte...