Hochwasser - alles klar bei euch?

Ich habe, obwohl ich in keinem Risikogebiet wohne, so ziemlich alles beim Haus versichert was geht.
So ist z.B. auch der Abriss bei einem Totalschaden mitversichert. Das ist wohl auch nicht immer Standard und kann ganz erhebliche Kosten verursachen.

Ansonsten zur Lage:

Ich habe gestern mit der Frau eines ehemaligen Arbeitskollegen in Erftstadt-Liblar telefoniert.

Die sind zwar nur leicht betroffen (etwas Wasser im Keller) aber das Einkaufzentrum ist geschlossen und auch die nahen Tankstellen sind zu.

Wohl dem, der etwas Lebensmittel bevorratet hat.

Zitat:

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Zitat von tat2art

Es ist wohl so, dass gerade die Häuser und Geschäfte, die an bekannt gefährdeten Stellen liegen, eher keine Versicherung bekommen können.

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Hinzu kommt, dass in gefährdeten Gebieten die Beiträge sehr hoch ausfallen.

Also ich habe eben mal in meinen Vertrag geschaut und was soll ich sagen , NICHT gegen Hochwasser und Starkregen versichert. 8o
Gegen Blitzschlag , Sturm und Hagel ja . War mir so vorher nicht bewusst . Gott sei Dank bin ich kein Betroffener .

Zitat:

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Zitat von Donluigi

Mich überrascht aber schon, dass es anscheinend viele Hausbesitzer gibt, die nicht gegen Elementarschäden versichert sind.

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Das stimmt schon so, leider. Während manche Leute ein Auto für 10K Vollkasko versichern, wird an der Elementarschadenversicherung für's Eigenheim erschreckend häufig gespart. Dies mag vielerlei Gründe haben (fehlende Aufklärung, falsches Risikoeinschätzung, Erwartung staatlicher Unterstützung im Fall der Fälle). Bundesweit sind nur etwa 45% aller Wohngebäude gegen Elementarschäden versichert, in den jetzt hauptsächlich betroffenen Bundesländern RP und NRW sind es 35% bzw 45%.
(Quelle: https://de.statista.com/statistik/da...undeslaendern/)

Zitat:

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Zitat von tat2art

Es ist wohl so, dass gerade die Häuser und Geschäfte, die an bekannt gefährdeten Stellen liegen, eher keine Versicherung bekommen können.

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Das ist so nicht ganz richtig. In der eben erst aktualisierten Datenbank der Versicherer für Hochwasserrisiken sind bundesweit über 22 Mio Adressen hinterlegt. Davon liegen gerade einmal 1,5% in den beiden höchsten Gefährdungsklassen, für die Versicherungsschutz teuer oder nur sehr eingeschränkt bzw gar nicht erhältlich ist.
(Quelle: https://www.versicherungsjournal.de/...ter-142416.php)
Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Wenn ich statistisch alle zehn Jahre mit einem Totalschaden rechnen muss (und in der Zeit dazwischen noch mit Teilschäden), dann muss das einfach kosten. Das wäre in der Vollkasko auch nicht anders und ist es auch nicht z.B. in der Sturmversicherung in Florida.

Zitat:

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Zitat von bkv

Die 20-jährige Tochter von einer sehr guten Freundin der Arbeitgeberin meiner Frau wird seit gestern Abend in Bad Neuenahr vermisst. Bisher haben sie kein Lebenszeichen von ihrer Tochter erhalten.

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Leider hat die junge Frau die Flut nicht überlebt.

@R.O. Lex: wir wohnen am Rhein und haben keinerlei Chance, eine Elementarschaden Versicherung in der Gebäudeversicherung zu bekommen.

Furchtbar. Ruhe in Frieden, junges Mädel. :(

Der Rhein ist ja noch berechenbar. Da steigt zwar der Pegel, aber der reißt nicht alles weg, wie z.B. die Ahr, die plötzlich auf die zehnfache Höhe ansteigt.

Oh je. Wie tragisch.

Andreas

... ja, eine Katastrophe. Unvorstellbar, was passiert ist. Mittwoch Nacht bin ich noch auf der B265 gefahren, um eine Gruppe Jugendlicher von ihrer Wandertour "zu retten" ... ein großes Glück, dass das ohne größeren Schaden abgelaufen ist. Dieses Glück hatten so viele Andere nicht. Menschen sind umgekommen, Existenzen einfach hinweggespült, neben dem materiellen Schaden der Schock, die Sorge um den Wiederaufbau und die Furcht von nun an vor dem, was immer wieder passieren kann. Ich bitte alle um besonnene Unterstützung der in Not geratenen Menschen vor Ort. Dieses große Mitgefühl allerorts und die übergroße Bereitschaft, zu helfen sind ein starkes und mutmachendes Signal unserer Gesellschaft. Vielen Dank!

Hier in Hagen sind die Hauptstraßen wieder befahrbar dank der Bundeswehr und vielen Helfern.
Gestern noch geholfen den Müll aus den Häusern zweier Bekannter zu räumen.
Was eine Zerstörung in so kurzer Zeit 8o

In Bad Neuenahr waren wir letztes WE noch ...alles beschaulich und nett ...und nun DAS. =(

Es ist halt kein normales Hochwasser was langsam steigend die Chance gibt sich vorzubereiten .... es ist einfach eine Katastrophe. Meine Frau hat gestern noch an einer Sammelstelle Dinge für das tägliche Leben abgegeben. Die Menschen und Helfer sind wirklich sehr dankbar, obwohl sie alle schon soooo viel leisten und ertragen müssen!

Inzwischen ersticken die fast schon in den Sachspenden. Geldspenden sind jetzt erforderlich. Nur die sind logistisch noch zu gewältigen.

Wer irgendwie direkt helfen kann, der sollte das tun.

Eine Autobahn steht 12 m unter Wasser und mit Sonargeräten werden Autos gesucht, hieß es in den Nachrichten….
Das ist doch Wahnsinn…. 8o

Ich kenne auch einige Leute in der Region Ahrweiler, die Mutter einer Freundin kam grade so mit dem Leben davon und ist nun erstmal obdachlos. Ob das Haus jemals wieder bewohnbar ist? Fraglich. Zudem ist das Dorf, in welchem sie lebte (Dernau) nur noch durch den Wald mit Geländegängigen Fahrzeugen zu erreichen, da die Brücken alle beschädigt sind. Das macht es sehr schwer Hilfe dorthin zu bringen. Sachspenden wurden unglaublich viele in die Region geschickt, es fehlt aber hauptsächlich an Dingen sie Strom-Aggregaten, Pumpen und Lebensmittel. Zudem macht die Lage die Arbeiten sehr schwer.

Ganz schlimm! Spenden werden jetzt so denke ich dringend gebraucht! Nur wohin??

Ja, meinte ich auch mit "täglichem Leben" ...Lebensmittel, Hygieneartikel von Zahnpasta bis Toilettenpapier, alles was verbraucht wird. Kleidung etc. ist wohl mehr als genug vorhanden.

Zitat:

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Zitat von _mokka

Ganz schlimm! Spenden werden jetzt so denke ich dringend gebraucht! Nur wohin??

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An den Pastahansel: https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...80#post6636580

Aktion-deutschland-hilft.de

Zitat:

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Zitat von siebensieben

Aktion-deutschland-hilft.de

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Habe ich auch gemacht. Die können das dann nutzen und verteilen.

Wir waren gestern mit einer größeren Gruppe in Heimersheim, südlicher Ortsteil von Bad Neuenahr, und haben dort im Haus von Bekannten geholfen.
Fotos und Filme können keinesfalls vermitteln, wie es tatsächlich in dieser Gegend aussieht. Verheerend!! In vielen Bereichen hat das Aufräumen noch gar nicht begonnen. In Heimersheim stehen teils abseits der Straßen oder auf Parkplätzen von Supermärkten oder ähnlichen Geschäften die zerstörten Fahrzeuge noch immer so herum, wie das Wasser sie zurückgelassen hat, stehen metertief Schlamm und Unrat. Vor den Häusern türmen sich die Berge mit zerstörten Inneneinrichtungen und das ganze Straßenzüge hindurch. Durch Bungalows ist die Ahr einfach durchgeflossen und hat alles vernichtet. Manch einer hatte das Wasser bis zur ersten Etage stehen. Im Haus des Bekannten stand es 60 cm hoch in der Hochparterre.
Handwerksbetriebe haben nicht nur ihre Räumlichkeiten verloren, sondern auch sämtliches Material, Werkzeug und Fahrzeuge. Es ist eine großflächige Verwüstung und Zerstörung, deren Ausmaß man erst erahnt, wenn man dies mit eigenen Augen gesehen hat.
Und leider ist auch der Tod allgegenwärtig. 100m von dem Haus entfernt, in dem wir gearbeitet haben, ist ein altes Ehepaar im Bett ertrunken. Zwei Straßen weiter ist ein älterer Herr mit seiner 35 jährigen Tochter in den Keller gegangen, um die für ihn wertvolle Briefmarken- oder Münzsammlung zu retten, beide ertrunken. Die sechsjährige Tochter von entfernten Bekannten von uns hat eine Leiche im Garten gefunden. Ich könnte hier noch mehr schreiben.
Der Bekannte hat in seinem Haus eine Einliegerwohnung. Der Mieter saß Mittwoch Abend/Nacht auf einem 2,20m hohen Holzgestell neben dieser Einliegerwohnung, das Wasser bis zur Brust und hielt sich an diesem Gestell fest. Er wurde dadurch gerettet, dass der Bekannte mehrere Bettlaken zusammenknotete und es ihm gelang, dem Mieter die Bettlaken zuzuwerfen, so dass dieser sich festhalten konnte und aus dem Wasser gezogen wurde.
Die Schäden an der Infrastruktur sind riesig. Die Brücke der B9 bei Sinzig über die Ahr ist in Fahrtrichtung Koblenz eingeknickt, sie war seit circa einem Jahr überholt worden, die Arbeiten waren noch nicht abgeschlossen. Die Fahrstrecke wird auf längere Zeit gesperrt oder zumindest ganz erheblich eingeschränkt sein. Somit kommt man derzeit am Rhein entlang von Bonn nicht nach Koblenz. Die Schnellstraße nach Bad Neuenahr, die B266, dürfe auf längere Sicht hin auch gesperrt bleiben. Dort war zumindest, nach dem, was ich gestern gesehen habe, der Fahrbahnrand abgesackt. Um nach Heimersheim zu kommen, muss man hinter Lorsdorf die Ahr überqueren. Dort steht tatsächlich wohl noch die einzige gebrauchsfähige Brücke über die Ahr weit und breit.
Dass die Gasleitung im Ahrtal auf 6 km Länge wohl komplett zerstört ist und der Wiederaufbau Monate benötigt, ist aus sicherlich aus den Medien bekannt.

Und warum schreibe ich das alles? Ich habe die Bilder und Filme aus dem Ahrtal natürlich auch gesehen. Aber als wir gestern dort her gefahren sind und ich die Gelegenheit hatte, mich mal kurz in der Nähe meines Einsatzortes umzusehen, hat mich das zutiefst emotional berührt. Ich habe noch nie mit eigenen Augen eine derartige Zerstörung und Verwüstung gesehen. Und ich war in einem Bereich unterwegs, in dem die Häuser jedenfalls nicht weggerissen worden sind.
Hier haben Menschen ihr Leben verloren und das Wasser eine Vielzahl von Menschen, Wohnung, Haus, Hof und die Existenz gekostet.
Dies mit eigenen Augen zu sehen, hat nochmals einen ganz anderen Eindruck hinterlassen.

Die Lage ist echt mehr als mies.

Eine Freundin von uns hat neben Ihren Eltern und Großeltern (blöd ausgedrückt, nicht Tod!) alles, aber auch wirklich alles (nicht einmal mehr eine Unterhose!) an Hab und Gut verloren.

Das Haus bzw. Hof stehen zum Glück noch. Versicherung Fehlanzeige. Ich habe noch drei Bautrockner hier die ich unter anderem gerne zur Verfügung stellen würde, einen Transporter oder Anhänger zu bekommen ist unmöglich aktuell hier (Aachen - Stolberg).

Sofern die Immobilie wieder "bewohnbar" wird können sie gerne das nicht genutzte Gästezimmer von mir haben

Schlimm so etwas. Die Ortschaften sehen tatsächlich aus, als hätte dort ein Krieg stattgefunden.