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So, jetzt aber. Ich denke, ich habe die Diskrepanz aufgelöst. War ja heute ursprünglich angetreten um festzustellen, dass diese 40-Umdrehungen-Angabe falsch ist. Aber wie heisst es doch so schön: Hochmut kommt vor dem Fall. Ich habe den Fehler gemacht und die 40 ist plausibel.
Ich hatte ja geschrieben:
"Die Kette bei Kronenaufzug ist Aufzugtrieb-Kronrad-Zwischenrad 1-Zwischenrad 2-Sperrrad. Die Übersetzungen sind 0,46875 x 1,04 x 1,5625 x 0,266666."
Die erste Übersetzung ist falsch. Ich hatte 15 zu 32 Zähne gezählt, habe mich aber von einem falschen Bild in die Irre führen lassen. Das Bild war mit Ersatzteil 3135-204 bezeichnet und zeigte ein Aufzugstrieb mit 15 Zähnen. Ich habe dann nochmal ein Bild mit einem Ersatzteil in Original-Blister gesucht, gefunden und siehe da: 18 Zähne! Don't trust the Internet!
Somit lauten die korrekten Übersetzungen 0,5625 x 1,04 x 1,5625 x 0,266666, macht insgesamt 0,244. D.h. es sind ca. 25 Rotorumdrehungen nötig, um eine Kronenumdrehung zu ersetzen.
Noch ein wenig Theorie: Das Federhaus greift direkt in das Minutenrohr ein mit einer Übersetzung von 5:1. Da das Minutenrohr bekanntlich 1 Umdrehung pro Stunde macht, dreht sich das Federhaus also in 5 Stunden einmal. Macht bei einer Gangreserve von 48 Stunden (die Rolex ja angibt) 9,6 Umdrehungen. Eine Umdrehung an der Krone dreht das Sperrrad 0,244 Umdrehungen weit, macht bei 40 Umdrehungen 9,76. Und da die Uhr, wie Stefan ja bereits angemerkt hat, stehenbleibt bevor die Feder komplett entspannt ist, ist die ganze Geschichte für mich plausibel.
Und so lief die "Entdeckung" des Fehlers ab. Ich hatte mir eine Klemme zum Aufziehen gebaut und das Sperrrad mit einem kleinen Punkt markiert (vor Versuchsbeginn die Feder komplett entspannt). Laut meiner (falschen) Berechnung hätte sich das Sperrrad ja bei 5 Kronenumdrehungen genau einmal drehen müssen. Beim Aufziehen konnte ich aber deutlich sehen, dass sich das Rad deutlich schneller dreht. Und dann bin ich halt nochmal auf Bildersuche gegangen.
Anhang 204194
Anhang 204195
Nach den 40 Umdrehungen habe ich die Uhr zur Seite gestellt, mal sehen, wann sie stehen bleibt (müsste irgendwann Samstag nachmittag soweit sein).
Schlusswort: So mancher sagt sich jetzt bestimmt, der hat ja nicht mehr alle Tassen im Schrank. Mag sein. Aber mich öden die ewigen Werterhalt-, Wertsteigerung-, Verfügbarkeit-, etc.etc.-Diskussionen nur noch an. Da tauche ich lieber in die Technik ab und mache in guter, alter Karli-Tradition schräge Experimente.
Gruß
Erik