Zitat von
Microstella
Anbei mal meine Erfahrungen mit dem Zoll:
Vor einiger Zeit habe ich eine Sonnenbrille über die Bucht in USA gekauft. Nach einigen Tagen lag ein Wisch im Briefkasten. Auf dem Stand der Warenwert inkl. Versandkosten mit dem Hinweis, daß die Ware für mich beim Zollamt zur Abholung bereit läge. Ich bin mit dem Wisch in freudiger Erwartung zum Zollamt. Das war schon fast alleine ne Weltreise. Vorm Eingang lungerten erstmal ein Haufen Zöllner rum und qualmten um die Wette, naja geht mich ja nix an. Als ich dann endlich im richtigen Zimmer war (mit so einem gewissen DDR-Flair und dem Geruch von zu lange getragenen Hemden...) waren darin ein männlicher und eine vermutlich weibliche Zöllnerin. Dieser schilderte ich mein Anliegen. Sie sah kurz auf mein Schreiben und fragte dann, auf welchem Weg ich die Ware gekauft hätte, denn der Betrag, der auf meinem Wisch stand, wäre nicht maßgeblich für sie, um den Zollbetrag zu ermitteln. Als ich sagte per ebay wollte sie einen Beleg für die Ersteigerung sehen. Den hatte ich natürlich nicht dabei, da ich nicht wußte, daß der benötigt wird. Ich schlug ihr vor, daß wir doch online über meinen ebay-Account die Ersteigerung einsehen könnten.
Da bin ich natürlich voll ins Fettnäppchen getreten und der Blick, den sie mir zuwarf, war schlimmer, als hätte ich sie zum adhoc-GV aufgefordert. Allein der Gedanke eines normalen Bürgers, mit seinen Fingern die Tasten eines heiligen Zoll-PCs zu berühren, muß wohl für einen Zollbeamten nach Elternmord das zweitschlimmste Verbrechen sein. (Daß die PCs Zugang zum Internet hatten konnte ich sehen, da der Kollege der Zöllnerin eifrig und ungeniert in mobile.de unterwegs war.)
Also mußte ich wieder unverrichteter Dinge abziehen. Zuhause habe ich dann 2 Hardcopys von meinem ebay-Kauf gemacht. Einer war original, den anderen habe ich manipuliert und das Komma im Betrag um 2 Stellen versetzt. Tags darauf erschien ich wieder bei der gleichen Dame. Mit der Hardcopy - die natürlich genau den gleichen Betrag wie mein anfänglich vorgezeigtes Schreiben auswies, war dann schnell die Zollgebühr ausgerechnet und ich erhielt sofort mein Päckchen.
Jetzt fragte ich die Zöllnerin, weshalb sie denn auf meiner Hardcopy bestand. Es wäre doch eine Kleinigkeit, so eine Hardcopy zu manipulieren und zeigte ihr meine gefakte Hardcopy. Antwort: So sind halt ihre Vorschriften.
Wenn ich denke, was ich für Zeit verbraten und Ärger hatte, sind EUR 10,- ein Klacks.