Guten Morgen,
für einen besonderen Anlass gab es diese Uhr...
[IMG]http://img832.imageshack.us/img832/6...istshot011.jpg[/IMG]
Sie wird immer bei mir bleiben und mich stehts an diesen Tag erinnern!
Druckbare Version
Guten Morgen,
für einen besonderen Anlass gab es diese Uhr...
[IMG]http://img832.imageshack.us/img832/6...istshot011.jpg[/IMG]
Sie wird immer bei mir bleiben und mich stehts an diesen Tag erinnern!
Tolle Geschichten, das macht nachdenklich, bei welchen Gelegenheiten hat mich die ein oder
andere Uhr begleitet, es gibt mir Recht, keine herzugeben...
Die Uhr mit der für mich emotional stärksten Geschichte ist gleichzeitig meine preiswerteste - eine Mühle Laser!
Gekauft hatte ich sie für Aktivitäten bei denen ich, aus verschiedenen Gründen, keine Rolex tragen mochte. Bspw. wenn ich meine Schwester in Kappstadt besuche ect.
Am Morgen des 15. 6.2007, war ich mit ein paar Freunden zum Mountainbiking im Tegeler Forst verabredet. Auch dazu trage ich regelmässig die Mühle! Ich sagte meiner Frau, welche zu dieser Zeit hochschwanger war, dass ich am frühen Nachmittag wieder zu Hause sei.
3 Std. später, im schönsten radeln, klingelte mein Handy! Am anderen Ende meine Mutter, die gerade bei uns zu Besuch war, mit der Mitteilung die Fruchtblase meiner Frau sei gerade gesprungen und sie machten sich jetzt auf den Weg in die Klinik.
Ich bin sofort mit dem Fahrrad ins Krankenhaus gefahren und kam gerade noch rechtzeitig um, nach kurzem Frischmachen, (zum Duschen oder umziehen blieb keine Zeit mehr) bei der Geburt unseres Sohnes dabeizusein. Als der kleine 2 Stunden später in meinem Arm lag, bemerkte ich die Mühle, die immer noch an meinem Arm hing und in mir wuchs die Überzeugung, dass diese Uhr die letzte wäre die mich jemals verlassen würde mag sie noch so billig gewesen sein!
Der Wert einer Sache zeichned sich nicht immer über den Preis aus...
Sehr schöne Geschichte Frank :gut: :gut: :gut:
ELMAR, PERFEKT!!!!! :verneig: :verneig: :verneig: :dr:Zitat:
Original von Mr Mille Gauss
Guten Morgen,
für einen besonderen Anlass gab es diese Uhr...
[IMG]http://img832.imageshack.us/img832/6...istshot011.jpg[/IMG]
Sie wird immer bei mir bleiben und mich stehts an diesen Tag erinnern!
Dann will ich auch mal meine Geschichte erzählen:
Meine erste Krone habe ich mir quasi selbst besorgt in dem ich mir nur mal "kurz" eine ur-alte Precision mit Handaufzug bei meinem Vater (ein ambitionierter Sammler von Rolex, Blancpain, Lange und IWC Uhren) "ausgeliehen" habe.
Aus Tagen wurden Wochen und die Anrufe meines Vaters wann ich die Uhr mal wieder zurückbringen mag wurden immer seltener. Ich glaube nach etwa 8 Jahren weiß er zwar noch, dass ich sie habe aber in stiller Übereinkunft fragt er nicht mehr nach ihr. Trotzdem würde ich niemals mit der Uhr vor ihm rumwedeln, da er sie bestimmt sofort zurücknehmen würde. Sie ist nichts besonderes, aber für mich persönlich eine der schönsten Uhren die ich kenne und der Grund für meinen Plexi-Virus. Sie ist auch nicht viel Wert, aber seit einer Revision vor 4 Jahren habe ich mich nicht mehr getraut sie zu tragen, da sie so revidiert einfach perfekt aussieht.
Meine erste richtig eigene Krone habe ich von meinem Vater zum Physikum bekommen. Er wollte mir eine Uhr schenken und hat mich während der Lernphase immer wieder gefragt welche Uhr ich haben möchte. Leider (oder zum Glück) hatte ich zu der Zeit keinen Kopf eine Uhr auszuwählen und konnte mich nicht richtig entscheiden, da ich eine ganz besondere Uhr wollte.
Um etwas Zeit zugewinnen habe ich mir dann die 16610LV gewünscht, da ich dachte, damit beschäftige ich ihn mal 2-3 Wochen. Naja aber "leider" konnte er diese Uhr durch seine dunklen Kanäle in nur 2 Tagen besorgen. Im ersten Moment war ich entsetzt und konnte mich so gar nicht mit dem Grün anfreunden, da ich es eher dezent mag und nicht auffallen möchte. Dann folgte aber ein schöner Moment nach dem anderen mit der Uhr:
Direkt eine Woche nach dem ich die Uhr erhalten hatte war ich bei Wempe und habe mich nach einer schwarzen Ersatzlünette erkundigt worauf mich der Verkäufer beinahe geschlagen hätte, da er erst am Vortag einen schreienden, weinenden Erwachsenen im Laden hatte der unbedingt eine Grüne wollte und heute steht so ein kleiner Spritzer vor ihm und will die grüne Lünette loswerden.
Langsam dämmerte es mir, dass die grüne Lünette vielleicht gar nicht so schlecht ist ;-) Ich schaute mir die ganze Sache noch einmal an und langsam änderte sich meine Einstellung: Ich habe nicht mehr versucht die Uhr (da es eine Rolex war und ich diese in den Augen vieler nicht verdient habe) versteckt zu tragen und habe angefangen die Uhr mit Stolz zu tragen.
Der nächste Moment war als ich das erste mal mit ihr in den OP gegangen bin und ich sie mir an die Seite meines Kasaks gebunden habe und das Grün der Lünette genau zum Grün des Kasaks gepasst hat. Ein absoluter AHA-Moment für mich: Hier bin ich zuhause und das ist meine Uhr ;-)
Danach hat die Uhr mich in über 400 OPs in verschiedenen Ländern während meines Studiums immer treu begleitet und noch heute ist es ein Ritual mir die Uhr an meinen Kasak zu binden und mich wohl zu fühlen.
Die Bildung meines Charakters hatte jedoch damit nicht aufgehört, so hat mich dann später im PJ mein leitender Oberarzt zu sich in Büro gerufen und mir gesagt, dass ich mir überlegen soll die Uhr lieber zuhause zu lassen, da die anderen Kollegen (Ärzte über 40 an einer Uni-Klinik) sich darüber beschwert haben und dies als einzigen Kritikpunkt an meiner Arbeit ansehen.
Da ich schon immer auf dieser Station anfangen wollte zu arbeite und quasi aktuell in der Bewerbungsphase war habe ich noch an dem selben Abend zuhause alle Schränke nach einer alten Swatch durchsucht. Irgendwann kam dann auch meine Freundin heim und wunderte sich was ich denn so nervös in den ganzen Schubladen suche. Ich erzählte ihr die Geschichte und suchte weiter. Meine Freundin, die meine ganzen Rituale um diese Uhr kannte ( vor jeder OP ein Blick auf die Uhr, vor jeder Klausur oder Prüfung ein Kuss auf die Uhr mit dem Gedanken an meine Familie die mir beisteht und das ewige Reinigen, wenn Fettflecken auf dem Glas sind) meinte aber dann irgendwann zu mir: "Sag mal wie sehr willst du dich denn verbiegen lassen?"
Und das war ein ganz toller Moment in dem ich erst richtig gemerkt habe wie sehr diese Uhr zu mir gehört und was mich alles mit ihr verbindet.
Naja was soll ich sagen, in den nächsten Wochen bin ich weiter mit der Uhr in die Klinik gegangen und dieser "Fehler" wurde akzeptiert und meine Beharren auf diese Uhr sogar etwas gewürdigt.
Danach und davor kamen noch andere Kronen, die weitaus seltener und teurer sind in mein Leben, aber noch heute ist die Grüne einfach meine Uhr und wer das nicht mag der kann mich mal!
Den Job habe ich ausserdem mit Kusshand ohne Bewerbungsgespräch bekommen ;-)
Aber ich muss sagen, dass ich mit jeder Krone die ich wollte und die ich mir gekauft habe immer gewartet habe bis ich einen emotionalen Moment hatte (runder Geburtstag, Examen, Doktor, erstes Gehalt usw.) mit dem ich die Uhr später verbinden konnte. Ich finde das gehört dazu, denn nur "irgendeine Uhr" trägt jeder...
Danke fürs Teilen dieser Geschichte! :gut:
Meine Geschichte ist etwas kürzer.
Mein Großvater verstarb im Jahre 1993 plötzlich und unerwartet. Da meine Großmutter wegen ihrer Behinderung nicht allein leben konnte, zog sie in unsere Nähe. Ihr kleines Häuschen sollte an den Verpächter zurückgegeben werden. Immer wieder sprach sie meinen Vater an, er solle die eingekochten Birnen mitbringen, wenn er das Haus räume. So waren wir dann kräftig am Ausräumen und hatten einen Großteil voller Einmachgläser bereits in den Schuttcontainer gestellt, als uns die Sache mit den eingekochten Birnen einfiel. Die Birnengläser wurden nun gesucht und später zu Oma mitgenommen. Dort angekommen hatte Oma allerdings wenig Interesse an den Birnen, sondern vielmehr an den in den Birnengläsern mit eingekochten Goldbarren. Die sollte ich nämlich bekommen. Und ich bekam sie. Was macht ein Student mit 500 g Gold? Auf den Ratschlag seiner Mutter hören. Die sagte nämlich: "Du wolltest doch immer eine Rolex haben, so eine mit 4 Zeigern. Verkauf die Barren, hol Dir die Uhr." So geschah es dann. Die Barren wurden verkauft und u.a. die Rolex mit 4 Zeigern, eine Explorer II mit schwarzem Ziffernblatt, gekauft. Das Teil habe ich heute noch, mittlerweile revisioniert und noch immer schön anzuschauen. Sie erinnert mich halt immer an die Goldbarren im Birnenglas. Und mein Opa grinst bestimt heute noch im Himmel über seine Idee mit dem Barreneinkochen, die er von seinen Eltern übernommen hatte. Die hatten damit wohl im Kriege ihre Wertsachen gerettet. :dr:
Vermutlich im Humboldt-Krankenhaus, war ja quasi um die Ecke ! :DZitat:
Original von AcidUser
Die Uhr mit der für mich emotional stärksten Geschichte ist gleichzeitig meine preiswerteste - eine Mühle Laser!
Gekauft hatte ich sie für Aktivitäten bei denen ich, aus verschiedenen Gründen, keine Rolex tragen mochte. Bspw. wenn ich meine Schwester in Kappstadt besuche ect.
Am Morgen des 15. 6.2007, war ich mit ein paar Freunden zum Mountainbiking im Tegeler Forst verabredet. Auch dazu trage ich regelmässig die Mühle! Ich sagte meiner Frau, welche zu dieser Zeit hochschwanger war, dass ich am frühen Nachmittag wieder zu Hause sei.
3 Std. später, im schönsten radeln, klingelte mein Handy! Am anderen Ende meine Mutter, die gerade bei uns zu Besuch war, mit der Mitteilung die Fruchtblase meiner Frau sei gerade gesprungen und sie machten sich jetzt auf den Weg in die Klinik.
Ich bin sofort mit dem Fahrrad ins Krankenhaus gefahren und kam gerade noch rechtzeitig um, nach kurzem Frischmachen, (zum Duschen oder umziehen blieb keine Zeit mehr) bei der Geburt unseres Sohnes dabeizusein. Als der kleine 2 Stunden später in meinem Arm lag, bemerkte ich die Mühle, die immer noch an meinem Arm hing und in mir wuchs die Überzeugung, dass diese Uhr die letzte wäre die mich jemals verlassen würde mag sie noch so billig gewesen sein!
Genau da! ;) :gut:
Interessante Geschichten, die das Leben schrieb. Macht Spaß, die zu lesen.
Meine erste Rolex gab es erst recht spät in meinem Leben und nun erinnert sie mich daran, dass ich an diesem Tag wieder älter geworden bin. ;)
Tempus fugit, amor rolex manet.
Gruß Volker
Eine schöne gemeinsame Geschichte habt Ihr Beiden ! :gut:Zitat:
Original von RLX1470
Ich finde diesen Tread sehr schön, da Uhren (fast egal welcher Marke) eine so extrem emotionale Entscheidung fernab von Spiralen, Rubinen und der Chronometernorm sind und wir als Eingetümer deren Geschichte jeden Tag neu erfinden und fortsetzen.
Meine Geschichte beginnt vor über 30 Jahren und meinem Vater, der von meiner Mutter eine Rolex Datejust geschenkt bekam. Von da ab war es um mich geschehen und ich habe Weihnachten 83/84 im Alter von 12 Jahren von meinen Eltern die erste Rolex geschenkt bekommen - 16030 für die Interessierten als kombiniertes Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk mit DM 200 "Selbstbeteiligung".
Über Sinn und Unsinn auf Seiten der Eltern angesichts des Alters ein solches Geschenk zu machen haben wir hier schon häufiger diskutiert und ich verzichte jetzt mal auf eine weitere Würdigung dieses Aspekts der Story, da hier die Meinungen sehr extrem auseinandergehen und sie die "Beziehung" zu meiner Uhr nur zu Beginn betrifft.
Aber weiter in der Geschichte: Ich war mir ganz sicher, dass diese Uhr mich lange begleiten würde und wollte sie unbedingt haben. Also wusste Sie zu schätzen, trage sie bis heute mit Stolz und freue mich seit über 25 Jahren an ihr. Sie hat zwei Revisionen gehabt, Termi hat mir letztes Jahr ein neues Band besorgt, sie ist nie stehen geblieben und läuft bis heute sekundengenau. Der Stil des Hauses Rolex und der eitgeist haben sich geändert und trotzdem ist sie - für mich - zeitlos schön.
Ich habe Sie in der Schule (öffentlich in NRW) getragen und in den 90'ern in New York als ich in Harlem gewohnt habe. Ich habe meine erste Freundin mit ihr getroffen, meine Frau auf den Keys in Florida mit ihr kennen gelernt und meinen Sohn und meine Tochter gehalten, sowie meinen Vater (von dem ich Sie zum großen Teil ja bekommen hatte) beerdigt.
Sie hat mich durch Autounfälle, Hurricanes und ein mittleres Erdbeben, nach Australien und bis ins Base Camp (Camp 1) des Mount Everest begleitet. Ich habe sogar mit ihr in Alaska Gold gewaschen und bin mit ihr an die Wasserfälle von Iguacu geflogen. Sie war mit mir in der Luft als ich meinen Flugschein gemacht habe, auf der Strasse als ich durch die Führerscheinprüfung geflogen bin und an meinem Handgelenk wenn ich im Krankenhaus war. Sie hat mir auch gezeigt, wann mein Vater gestorben ist.
(PS: Mein Sohn wird nicht müde, die Schliesse auf- und zuzumachen und zu versuchen, sie sich anzuziehen. Ich vermute, dass dies, wenn es denn in echte Begeisterung für das Konzept der austerbenden Armbanduhr ausartet, ein teures Ende nehmen wird.)
Wie dem auch sei. Meine erste Rolex ist ein Teil von mir. Sie hat Schrammen und Narben, die sie sich mit mir verdient hat und ist - wie gesagt - nie stehen geblieben.
Mich hat nie jemand blöd angemacht, sie wurde mir nicht geklaut, ich wurde nur ganz selten darauf angesprochen.
Daraus erwachsen ist mir eine tiefe (und teure) Uhrenleidenschaft, die mich bis heute begleitet und ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass ich diese Passion so früh beginnen konnte. Ich hatte in der Zwischenzeit glücklicher Weise die Möglichkeit, viele weitere Uhren zu sammeln und zu tragen. Ich liebe meine Patek Philippes (eine habe ich von meinem Vater geerbt, nachdem ich sie ihm zum 70. Geburtstag geschenkt hatte), ich schätze die Schönheit der JlCs und bewundere meine GMT und WG-Sub.
Aber an meine erste Uhr wird keine, absolut keine meiner anderen Uhren herankommen - eben weil sie eine echte Geschichte mit mir hat.
Gruß
Chris
Fotos?