Um Frankfurter Hauptbahnhof nachts wenn der Rest Deiner Klamotten auch nach Geld aussieht wirst Du nicht lange stehen oder überstehen.
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Auch wenn der Themenstarter seine Anfrage wohl eher auf das Thema Sicherheit gerichtet hat, möchte ich einen weiteren Punkt anführen. Ich vermeide es mittlerweile in einem bestimmten Bekanntenkreis von mir Uhren aus Gold zu tragen, da man dort versucht hat, mich lediglich auf die Uhr an meinem Handgelenk zu reduzieren. Da das Ganze mit gewisser öffentlichkeitswirksamer Außenwirkung geschah und recht unangenehm war, werde ich zukünftig wohl darauf verzichten.
Eine all zu präsente Uhr schafft halt manchmal auch Distanz.
Jede!
Ja Christoph, da gebe ich dir recht. Der Kontakt lässt sich aber nicht ganz vermeiden. Es ist, soweit ich das in Erinnerung habe, auch mein erstes Negativerlebnis in dieser Richtung. Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erlebnisse gesammelt habt ?
Wir in unserer Bubble gehen ja ganz entspannt damit um oder freuen uns sogar, wenn unser Gegenüber eine hochwertige Uhr am Handgelenk hat. Das verbindet uns. Außerhalb kann es manchmal etwas anders aussehen.
Das ist dann etwa so, wie die schwarze AMG G Klasse, die auch nicht geklaut wird, wenn sie mit laufendem Motor rumsteht. Weil jeder weiss, wem dieser Wagen gehört...
In der Schweiz trage ich meine Rootbeer überall. Im Urlaub in D hatte ich sie auch immer an, allerdings war der nicht am Frankfurter HB, sondern ganz im Norden, auf Sylt. Da bin ich mit 'ner Bicolor Rolex die Unterschicht :)
Als Mitglied der Geschäftsleitung werde ich sicherlich nicht mit meiner Bluesy vor der Belegschaft ankündigen, dass weitere Entlassungen anstehen. Meiden kann ich solche Bekannten leider nicht.
Ich hatte oben bereits gefragt, worum es bei der Frage geht. Die meisten haben es auf die Sicherheit bezogen, für mich ist es eher ein Thema von Stil, Anmut aber auch von Anstand. Ich bin noch so erzogen worden, dass wenn man es hat, dann hat man und prahlt nicht damit. Ich hätte auch genügend Selbstvertrauen um als Pfingstochse rumzulaufen, tue es aber nicht.
Am Sonntag beim Spazierengehen in einer Parkanlage mit stilvollen Altbauvillen hatte Fräuleinchen sich von Außen einen Garten angeschaut. Die nette Hausbesitzerin sah das und hat uns direkt eingeladen zum besichtigen und nen Sektchen. Lag bestimmt an der Sub die ich trug 😎
Valider Punkt und so ist es halt auch. Es ist m.E. auch viel einfacher, als Angestellter ohne große Verantwortung die Goldrolex zu tragen. Egal wie missgünstig dir die Kollegen auch gegenüberstehen mögen, die Kohle kommt am Monatsende ja eh wieder. Je höher allerdings die Verantwortung, desto leichter löst der Schleudersitz aus, vor allem als Selbständiger, wenn man direkt mit Kunden in Kontakt steht, denen man ihre Rechnung in die Hand drückt. Isso.
Ich habe in meinem jugendlichen Leichtsinn auch nie verstehen wollen, warum in meinem Elternhaus Understatement vorgelebt wurde. Ich dachte mir immer, warum sind die so? In die Antwort bin ich über zwei Jahrzehnte erst reingewachsen, jetzt weiß ich es und mache es - wenn auch nicht ganz so extrem - genauso.
Understatement ist nochmals was anderes. Wenn ich 'ne teure Uhr wollte, der man das nicht ansieht, wäre das eine 6542, also die erste Generation GMT Master. Wenn möglich nicht rot/blau, denn das erinnert zu sehr an die Pepsi. Schwarz und dunkelrot fällt viel weniger auf. Vom Aussehen her könnte das eine beliebige ältere Sportuhr sein, oft sehen sie zudem schon was abgenutzt aus. Preislich? Nun, ein seröses Angebot in nicht völlig abgenudeltem Zustand und frisch revidiert, da ist man durchaus im Bereich des LP einer Vollgold. Sieht doch keiner, dass da 40 oder 50k am Handgelenk sind, sieht eher nach 500 aus.
Ein schlauer Mensch hat mal gesagt: „Geld zeigt man nicht. Geld hat man.“
Wenn man nach dieser Devise lebt, dann hat man viele Probleme, auch das des TE, nicht.
Warum nicht einfach eine 1.000 DM Uhr auftragen, wie einer unserer Ex-Präsidenten. 6263 rules.
Ich arbeite ja ähnlich wie Sascha im gewerkschaftsnahen Bereich. Ins Büro, zu Abendveranstaltungen, Terminen, Teamtreffen oder so trag ich schon auch meine Krone - da ist mir egal was andere Menschen sagen oder meinen. Und wenn jemand blöd kommt (bisher nur einmal) kann man gerne nach Arbeitsbedingungen und CO2-Bilanz seiner Casio im gegensatz zur Rolex fragen, dann hat die Diskussion schnell ein Ende ;) Musste auch mal ganz spontan ein Fernsehinterview zum Mindestlohn geben und hatte versehentlich meine OP41 an, gab aber keinen Shitstorm und ist niemandem aufgefallen.
Manchmal ist aber doch eine andere Uhr angemessener. Beispielsweise wenn ich mit wirklich prekär beschäftigten Menschen zu tun hab. Ist aber für mich eine Frage der Haltung, ebenso wie ich mich mit einer teuren Uhr in sehr armen Ländern nicht wohlfühlen würde, da man die Vermögensungleichheit in Form von mehreren Jahresgehältern am Handgelenk nicht direkt in your face präsentieren muss. Verstehe aber jeden der sich auch im Urlaub an seiner Uhr erfreuen mag.
Nun gut, in meinem Fall stehe ich weder in geschäftlicher noch in beruflicher Beziehung zu dem besagten Bekanntenkreis. Das ist rein privater Natur. Zudem ist das auch kein minderbemittelter Personenkreis.
Die Diskussion zielte auch nicht auf ein sachliches Gespräch zum Thema Uhren ab sondern diente wohl eher dazu, mich zu diskreditieren…aus welchen Gründen auch immer.
Das war unangebracht und unangenehm und so möchte ich dort nicht im Focus stehen. Daher auch die Entscheidung, dort nichts mehr aus Gold zu tragen.
Nicht nur in der Politik. Früher wurden doch bei Unternehmern eine Sub weg retuschiert. Heute könnte ich mir das nicht mehr vorstellen.
Die Temperaturen steigen, das Sommerloch wird tiefer…
Mir kommt es so vor, dass es sich gern in die äußersten Enden der Glockenkurve drängelt: Gegenden / Gelegenheiten bei denen eine teure Uhr fehl am Platz ist, aus welchem Grund auch immer. Das kann aber auch daran liegen, dass ich zu wenig rumkomme, um die Gefahren von Skylla und Charybdis korrekt einschätzen zu können.
Für einen Spaziergang in der Mittagspause zu Brezn und Obazda in einem kleinen Café reicht es aber. Und ein kleines Erlebnis ließ mich da bez. der Fragestellung schwer ins Grübeln kommen: Dort war eine Platin-Daytona gut sichtbar - dank der heutigen Temperaturen - unterwegs und wurde mit derartig lässiger und normaler Attitüde getragen, dass sie null auffiel und im Setting völlig normal war. Keinen hat's interessiert oder gar gestört - mich hat es im Stillen sehr gefreut; das war die erste Platona, die ich in freier Wildbahn gesehen habe.
Beste Grüße
Thomas
Okay. Was ich meinte: die schwarz/dunkelrote (burgunderfarbene) Lünette führte Rolex als alleiniges Erkennungsmerkmal seiner GMT-Master II ein. Erstmals also mit der Referenz 16760. Die 6542 hingegen gab es nie in dieser Farbkombination, sondern nur in Blau/Rot bzw. dann auch in schwarz/schwarz.
Wir betrachten doch zwei Aspekte:
1. Kann es gefährlich werden, weil ich möglicherweise beraubt werde, wenn ich meine Krone trage?
2. Wie reagiert mein soziales Umfeld darauf, wenn ich die Krone trage und ist das ein Problem für mich?
In beiden Fällen sollte man die Lage abschätzen. Ich bin in Bezug auf 1. inzwischen etwas vorsichtiger geworden. Wenn ich spät am Abend vom Limmatplatz in die Bahnhofstraße gehe fühle ich mich schon mit einer IWC etwas unwohl.
Im sozialen Umfeld ist es ähnlich. Es ist ein Unterschied, ob Kollegen oder Mitarbeiter wissen, dass man ein Uhrenfan ist und das als Hobby betreibt oder ob man das mit der Attitüde trägt, man sei etwas besseres. Mir wäre letzteres peinlich und würde das vermeiden, aber ich trete auch nicht bei Only Friends auf. ;)
Unterhaltsamer Thread. Letztes Wochenende saß ich ohne Rolex am Handgelenk im Biergarten, in Begleitung meiner Frau mit SubNoDate, und meiner Tochter mit vintage bicolor DateJust. Nuff said.
Es war wirklich nur ein Scherz.
Ich hab da immer ein schönes Gegenargument. Und zwar eine Rolex ist ja in Wirklichkeit nicht so teuer wie eine Apple Watch! Die hält nämlich nur 2-3 Jahre und wird dann weggeworfen, eine Rolex hat man selbst und seine Kinder bei guter Wartung mehrere Leben lang. Weswegen sie eigentlich günstiger und VORALLEM! von der CO2 Bilanz her und so weiter, viel besser für die Umwelt ist! Und tatsächlich ist der Wertverlust bei einer Rolex wesentlich geringer als bei einer Apple Watch oder Swatch.
Wie schon geschrieben, ich halts da mit Oskar, situativ bedingt ja oder nein.
Im internen Jobumfeld sprich Kollegenkreis wird auch ohne eigenes zutun vieles penibel registriert. Insbesondere von welchen, die die Gründe für ihr berufliches Auf-der-Stelle-treten niemals bei sich sehen. Da wurde mir öfter zugetragen, dass es "Der mit der Angeberuhr" oder auch "Der mit der Angeberkarre" hieß. Da wars völlig egal, dass deren Passat Kombi mehr gekostet hat als mein damaliger R129.
Aber das war nur Symptom einer allgemeinen Geisteshaltung. Da wär auch der Anzug mit Einstecktuch abwertend kommentiert worden.
Gewerkschafter mit Rolex - ist das so ein Fidel Castro Ding?
Oskar schrieb gewerkschaftsnah, somit könnte er auch Betriebsrat,… sein. Und wenn schon. Warum darf er als Gewerkschafter keine Rolex tragen? Nur weil er sich für die Rechte von Arbeitnehmern einsetzt darf er sich nichts Teures gönnen?
Ich denke die Lösung hinter dem Rätsel ist der Zahn der zeit. Die hier sieht wirklich nicht mehr auffällig nach Pepsi aus, obwohl sie vermutlich mal wirklich schön blau war:
https://www.chrono24.ch/rolex/gmt-ma..._acHowk&pos=13
Ist das, was ich mit schwarz/rot meine.
Und das ist dann das Gegenteil, das ist zu auffällig 'ne Pepsi:
https://www.chrono24.ch/rolex/gmt-ma...2_T2i6pr&pos=6
Ja, die Bakelit-Inlays haben dunklere Farben als die späteren und oft schon ausgeblichenen Alu-Inlays. Mein Problem da wäre nur, dass ich eine 6542 mit noch originaler Baeklit-Lünette wohl niemals als Alltagsuhr wählen würde.
Da das Thema ja gefühlt einmal jährlich aufploppt, habe ich mir auch mal wieder Gedanken gemacht:
Wo trage ich welche Rolex, und wo gar keine? Und welche kann man "immer tragen"?
Zum Thema Sicherheit:
- Für "immer" habe ich meine gerockte ausgeblichene Pepsi 16700. Die war früher stets am Handgelenk, auch in Südafrika, Papua und in Barcelona sowieso.
Das hat sich geändert, und ich trage an solchen Orten entweder Casio oder Moonswatch.
- Noch unauffälliger ist eigentlich meine 5513 mit Superdome. Kenner wissen was das ist, der Rest denkt sich: Altes Ding; nix wert.
- Die mit Steinen besetzte DayDate ist meist außen vor, außer im Fall von: Taxi zum Restaurant oder Grillabend und zurück.
Was Stil und Anstand angeht:
- Mit den gerockten Vintage-/Neo Vintage Kronen werde ich im beruflichen Umfeld eher belächelt.
Dort trägt man Apple Watch oder gleich neuere Rolex (Daytona, Pepsi, DD, gerne auch Milgauss witzigerweise).
Zu Zulieferern und Kunden in Asien trug ich früher meist Vollgold (und traf dann auf Lange und Richard Mille).
Die Poserei mit Uhren hat speziell in China aber ganz krass abgenommen. Kaum einer zeigt sich (zumindest in meinem Umfeld) mit teuren Uhren.
Auch der Bentley oder Maybach wurde meist durch EV aus heimischer Produktion ersetzt.
Im Familienkreis:
Meinem Elternhaus/Geschwister etc. ist es vollkommen Wurscht, welche Uhr ich trage, Hauptsache ich nehme mir Zeit für einen Besuch. Ebenso den alten Kumpels (vom Elektriker bis Hausmeister und Architekt alles dabei). Die kennen Rolex nur vom Hörensagen und finden es höchstens amüsant, dass jemand viel Geld für eine Uhr ausgibt ("Die koscht' doch sicher a paar Tausend, oder?).
Bei der asiatischen Familie (Japan) ist es ein bisschen anders. Da trage ich höchstens mal ne Vintage zum passenden Outfit. Bling ist in diesen Kreisen höchst verpönt (eine Calatrava aus den 1950ern dagegen geht einwandfrei; aber kann auch Longines sein)
Und nun zur Ausgangsfrage:
Welche Rolex geht "immer"?
Das ist höchst individuell, aber dennoch würde ich vermutlich sagen:
Ältere EX 1/OP/DJ mit glatter Lünette und 36mm oder darunter.
Stilvoll und unauffällig, aber dennoch robust und angemessen sportlich.
Wenn es wirklich teuer und etwas größer sein soll/muss, dann vielleicht die Weissgold Sub? Oder eben die gerockte fünfstellige GMT.
Womit ich wieder bei meiner geliebten 16700 wäre...