Zitat:
Die Kompensation der Verwacklung erfolgt stets mit einer gewissen Verzögerung, weshalb der Bildstabilisator mit einberechnen muss, wie sich die Kamera während dieser Zeit voraussichtlich weiterbewegt haben wird. Die Extrapolation aus der von den Gyrosensoren gemessenen Bewegung in die Zukunft wird meist erfolgreich sein, aber gelegentlich wird der Bildstabilisator mit seiner Vorhersage auch daneben liegen, und dann vergrößert die vermeintliche Korrektur noch die Verwacklungsunschärfe. Da der Bildstabilisator weit öfter (annähernd) richtig als völlig falsch liegt, verbessert er insgesamt die Schärfe – die durch eine erfolgreiche Korrektur verhinderte Verwacklungsunschärfe überwiegt die durch Fehlkorrekturen selbst erzeugte Unschärfe. Wenn man die Kamera nun aber auf ein Stativ montiert, gibt es zwangsläufig keine erfolgreichen Korrekturen mehr, denn die Kamera ist ja bereits in Ruhe; was bleibt, sind die Fehlkorrekturen, und so ist die Aufnahme im Ergebnis unschärfer, als wenn man den Bildstabilisator ausgeschaltet hätte.