Zitat:
Original von NicoH
Jedes moderne Werk, auch jedes von ETA, kann sehr genau einreguliert werden, so dass es nur 1-2 Sek./Tag abweicht. Mit Glück auch etwas weniger.
Das Problem an der Sache ist, dass es praktisch niemand macht. Wenn Du beim Rolex-Konzessionär eine Rolex kaufst und mit 5 Sek./Tag Abweichung unglücklich bist, dann kümmert sich der Uhrmacher des Konzessionärs gerne ein paar Minuten um Deine schöne Uhr. Schließlich hast Du ihm dafür € 5.000,- gezahlt.
Wenn Du aber eine Tissot o.ä. bei einem Uhrenhändler kaufst und mit 5 Sek./Tag Abweichung unglücklich bist, dann wird er es wohl nicht auf Kulanz regulieren, weil diese Abweichung nicht nur innerhalb jeder Toleranz, sondern - unter uns - auch ein sehr guter Wert ist. Für die Regulierung müsstest Du wohl aus eigener Tasche bezahlen.
Es gibt keine Werke, die nach dem Zusammenschrauben genauer gehen als andere. Jedes einzelne bedarf der sorgfältigen Regulierung durch einen Uhrmacher; meistens geschieht dies schon im Werk.
Mit einem ETA 2836, 2824 o.ä. bekommst Du ein Uhrwerk, das millionenfach erprobt, technisch ausgereift und zu außergewöhnlichen Gangwerten fähig ist. Sollten die Gangwerte dann nicht Deinen Vorstellungen entsprechen, dann geht es besser, aber wahrscheinlich kümmert sich niemand freiwillig darum.
Ganz im Ernst: Wenn Du mit einer Abweichung von einigen Sekunden am Tag partout nicht leben möchtest, empfehle ich Dir eine Quartz-Uhr. Das ist kein Billig-Schrott und keine Anfängeruhr, nur eine hübsche und verlässliche Partnerin für alle Tage. Nimm als Vergleich Quartz=neues Auto, mechanisch=Oldtimer. Für viele hat ein Oldtimer Reize, aber er bedarf etwas mehr Liebe. Bei einem neuen Auto kannst Du jeden Tag einsteigen und losfahren, wie bei einer Quartzuhr: sie bleibt nicht stehen und lässt Dich nicht im Stich. Schöne Quartzuhren gibt es auch von Omega und Seiko, ja sogar von Rolex und Patek Philippe.
Beste Güße und einen schönen Abend-
Nico
Schöner und besser kann man es nicht formulieren!