Vielen lieben Dank! =)
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Vielen lieben Dank! =)
Danke für die Insiderinfos zu aktuellen Entwicklungen im Uhrenmarkt.
@China: Dort funzt die Wirtschaft auch nicht mehr mit zweistelligen Zuwachsraten. Außerdem sind teure Uhren aus der Schweiz inzwischen dort auch deswegen nicht mehr so beliebt, weil viele Nobeluhrenträger dann der Korruption verdächtigt wurden.
Ich denke es heisst eher: Rolex auch auf dem AP Weg. Rolex verkauft ja heute schon über 1 Million Uhren pro Jahr, das auf ein reines Boutique Konzept umzustellen wäre eine riesige Aufgabe. AP ist bei 50'000 im Jahr.
Bisher hatte Rolex auch schon eine eigene Boutique, nämlich in Genf. Und nun kommt eben eine Shanghai dazu, die nur neue Rolex und CPO verkauft. Ich denke schon, dass wir in Zukunft noch mehr davon sehen werden. Und dass vielleicht sogar dem einen oder anderen Konzi gekündigt wird, mit dem es nicht so läuft, wie Rolex es sich vorstellt, wenn dadurch Lücken in der Versorgung entstehen, eröffnen sie an der Stelle vielleicht sogar auch mal eine eigene. Aber keinen kompletten Umstieg auf eigene Läden.
Ich weiss ja nicht wie es heute ist, aber vor 6 Jahren hab ich in Taipeh mal nach Grand Seiko geschaut, da gab es die hier noch kaum. Die gab es in den teuren Kaufhäusern in gemischten Uhrenboutiquen, die hatten aber auch ihre eigenen. Scheint also zu funzen, so ein gemischtes Konzept.
Das schöne an einer Rolex only Boutique für den Kunden ist natürlich, dass das Thema Beikäufe wesentlich entspannter ist. Gibt keine non Rolex Uhren, die mit verkauft werden können, damit die Kundenbeziehung "bereit" ist für ein begehrtes Modell. Allenfalls CPO.
Das ist schon länger so, dass sich Beamte und Politiker nicht mehr mit einer sehr teuren Uhr zeigen dürfen. In der Privatwirtschaft gilt das aber nicht.
Zudem gibt es inzwischen recht rigide Kontrollen, dass das Geld nicht in grossen Mengen das Land verlässt, AFAIK sind über 5000 USD kompliziert. Damit wird auch der Einkauf während des Urlaubs schwierig bei einer teuren Uhr, was sich letztlich auch auf der Kauflust niederschlägt. Ich erinnere mich noch an ganze Busladungen, die sich in den Bucherer in Luzern reinschoben.
Vielleicht hast Du es nicht mitbekommen…Rolex hat Bucherer übernommen. Das zum Thema eigener Vertriebsweg…
Was das bedeutet, wird die Zukunft zeigen.
Doch, das habe ich mitbekommen. Aber von 100 Filialen zu aktuell wohl über 1000 Rolex Konzis ist ein weiter Weg. Und wenn man nur über die 100 Filialen bald fast 1.5 Mio Uhren pro Jahr loswerden will, dann sind das in jeder Bucherer Filiale 15'000, die jährlich über den Tresen gehen. Das wird dann Serienabfertigung mit Spitzentagen von über 100 Rolex. Ich denke nicht, dass Rolex hin will zu nur 100 Grossläden weltweit. Und selber mal eben 500 bis 800 Verkaufsstellen zusätzlich aufbauen, das ist auch nicht trivial. Und wären immer noch weniger als es heute Konzis gibt.
Sie werden dort wo es Sinn macht, weitere Bucherer eröffnen und da durchaus auch mal mit Läden, die nur ihre eigenen Uhren verkaufen. Oder Rolex + Schmuck. Evtl auch mit Tudor. Und vielleicht punktuell auch mal einen Konzi mit einem eigenen Laden ablösen, grade dort wo es mit dem Konzi nicht so läuft wie sie wünschen oder deutlich unter dem vermuteten Potenzial. Aber ich denke nicht, dass es zu stemmen ist, bei der Menge in 5 Jahre auf ein Boutique Only Konzept umzustellen.
Ich bin Merchandise Preferred Supplier bei u.a Swatch Group, Richemont und Breitling. Daher komme ich bei vielen Konzi`s um das, was geliefert wurde, zu begutachten. Ich hatte diese Woche ein interessantes Gespräch in Köln, im Breitling Store, der ja von Rüschenbeck geführt wird. Der Manager meinte, das 2023 und 2024 als besonders schwere Jahre für die Uhrenindustrie in die Geschichte eingehen wird. Nicht die Wirtschaft, sondern die digitalisierung von Uhren wurde als möglichen Grund genannt. Ich denke, das die Uhrenhersteller zur Zeit alles versuchen, um die Endkunden zu begeistern. Ich kann mir dann auch nicht vorstellen, das Rolex den Weg von AP gehen wird, oder gehen kann.
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Also ich gehe davon aus, dass noch es viele andere Gründe dafür gibt, warum aktuell weniger Nobel-Uhren -insbesondere in D- gekauft werden. Und dabei dürfte die Wirtschaftsflaute und die ungünstigen Zukunftsaussichten unserer Vorzeigebranchen eine sehr große Rolle spielen.
Immer wieder neue Informationen zu Uhren.
Danke für dein Feedback, warten wir es ab!