:ka:
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Okay, jetzt mal für Doofe.
Rolex (also alle Firmen, die dazu gehören: Zulieferer, Immobilien, etc.) gehören der HW Stiftung.
Aber wem gehört die? Wer bestimmt da, wie es bei Rolex zu laufen hat? Und wer bestimmt, wer bei der HW Stiftung das Sagen hat?
Schüttet eine Stiftung eigentlich Gewinn aus? Kann ja sein das jeder Gewinn nach Abzug der Rücklagen und Investitionen wohltätigen Zwecken zugeführt wird.
Das ist ja das geniale an einer Stiftung.
Die sogenannten wohltätigen Zwecke können dann z.b. Stipendien oder Spenden an bestimmte Organisationen sein die wiederum den Personen welche Besitzer oder Eigentümer der Inhaberaktien sind nahestehen.
Das ist alles nicht ganz uneigennützig z.b. George Soros hat ja auch eine Stiftung und unterstützt damit sagen wir mal Organisationen die in seinem Sinne handeln.
Niemand weiß wer die Inhaberaktionäre bei Rolex sind und damit die Stiftung kontrollieren und somit auch die Gewinne.
Die Aktien der Holding sind im Besitz der Stiftung und diese wird von einem 7-köpfigem Gremium geführt; wie ich es bereits schrieb.
Die Stiftung selbst erwirtschaftet keinen Gewinn. Dieser kommt von der Holding und wird an die Stiftung abgeführt und diese wiederum unterstützt damit irgendwelche Projekte.
Hallo
eine Stiftung gründet man, um sein Vermögen oder einen Teil davon in wohltätige Zwecke zu investieren. Man hat dann keinen Zugriff mehr auf dieses Vermögen, das gehört der steuerbegünstigten Stiftung. Die Stiftung ist rechtlich wasserdicht so angelegt, dass keiner etwas machen kann, was dem Willen des Gründers der Stiftung widerspricht. Was also Hans Wilsdorf einmal angelegt hat, wird weiter bestehen wenn sich die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht dramatisch ändern.
Der Sinn der Stiftung ist die Förderung wohltätiger Zwecke, der Gewinn der Rolex SA geht also an Bedürftige zum großen Teil. Kein Privatmann kassiert das was ab ausser Gehälter, die von der Stiftung bezahlt werden.
So ist es jedenfalls in Deutschland und in der Schweiz ist es garantiert nicht anders.
Mich wollte auch schon mal einer zu einer Stiftung überreden, obwohl mein Vermögen lächerlich gering ist, das geht schon mit kleinen Beträgen.
ciao olderich
Sehr gut erklärt :gut:
Die Statuten der Hans Wilsdorf Stiftung sind publiziert. Wer des Französischen mächtig ist und genug Freizeit hat, kann sich die 17 Seiten ja zu Gemüte führen. Das gibt sicher keinen Aufschluss für Detailfragen, aber so doch gewiss eine Basis für weitere Spekulationen. Denn viel mehr habe ich (ausser Andeutungen) noch nicht gehört.
Mit der Feststellung wie sie Olderich trifft ("So ist es in Deutschland und in der Schweiz ist es garantiert nicht anders") wäre ich vorsichtig. Die kulturellen und rechtlichen Unterschiede sind, gerade was das liebe Geld anbelangt, doch oft beträchtlich...
P.S.: Auch die Zeichnungsberechtigten sind publiziert.
Die Seite die du verlinkst, hat einen Link hierhin:
https://www.zefix.ch/fr/search/entit...65&language=1;
Rolex Holding SA klicken:
https://www.zefix.ch/fr/search/entit...20Holding%20SA
da stehen doch Namen drin. :] Vielleicht hilft das ja weiter.
Und hier kann man sich so richig austoben:
https://www.zefix.ch/fr/search/entity/list?name=Rolex
ach ja der CEO von Rolex ist der Genfer Jean-Frédéric Dufour :]
Aber die Inhaberschaft, wie du fragst, wäre das ja auch nicht.
gefällt mir -
Schweizerisches Stiftungssrecht ist ja irgendwie ein bisschen so wie Epidemiologie. Da glaubt man ein Leben lang, man hat nichts damit am Hut und plötzlich sitzt man alleine auf der Couch und merkt, dass es an der Zeit ist, sich doch tatsächlich damit mal auseinandersetzen.
Also, wenn ich das hier bisher richtig verstehe, fließen dIe Rolex Gewinne in die Stiftung, wo ein wohl eher kleiner Teil an den Stiftungsrat in Form eines Gehaltes ausgezahlt wird und der überwiegende Teil gemäß den Stiftungsstatuten zur Verteilung gelangt.
Jetzt mal ganz blöd gefragt, müssen nicht wenigstens diejenigen, die diese Gelder erhalten haben, also womöglich irgendwelche gemeinnützigen Projekte oder dergleichen, zumindest davon wissen, dass ihnen Rolex Gewinne zugeflossen sind? Oder läuft sowas anonym ab?
Da dies ja nicht gerade wenig Geld sein dürfte und es wohl eher unwahrscheinlich ist, dass sich über Jahrzehnte Millarden Gewinne ungenutzt in dieser Stiftung angesammelt haben, wird doch letztlich sicher irgendwer wissen wo dieses Geld gelandet ist oder?
Zum Thema Entscheidungsgewalt bei Rolex muss man wohl unterscheiden zwischen Entscheidungen zum Geschäftsbetrieb und Entscheidungen zur Verwendung der Gewinne. Das Erste wird sicher Aufgabe der Rolex Geschäftsführung sein und das zweite Aufgabe des Stiftungsrates.
Die Antworten auf fast alle Fragen zur Stiftung finden sich hier:
https://m.tdg.ch/articles/30471503
Das stimmt so nicht. Ich kann eine Stiftung gründen und als Begünstigte, sogenannte Destinatäre, einzelne Personen oder auch Personenkreise festlegen. Gründe ich eine Stiftung und nehme alle meine Nachkommen und z.B. Kinder meiner besten Freunde als Destinatäre, dann erhalten genau diese Personen Geld aus der Stiftung (das dann natürlich auch versteuert werden muss). Und eine Stiftung kann auch liquidiert werden, also aufgelöst.
Letzten Endes alles eine Frage der Gestaltung einer Stiftung und ob eine Stiftung Sinn macht, kommt auch immer auf die Lebensplanung an, weniger ob man 100k oder 5 Millionen einbringen möchte. Die laufenden Kosten einer Stiftung sind gering und wenn man dann z.B. seine Immobilien oder Oldtimersammlung einbringt, sind diese pfändungssicher, egal ob ich in die Privatinsolvenz gehe oder nicht. Und meine Frau, die sich scheiden lassen möchte, kommt dann auch nicht mehr an die Vermögenswerte.
Das Konstrukt ist schon eine gute Sache - wenn man es richtig macht. =)
Das Wesen einer Stiftung ist, dass sie eben keine Anteilseigner hat. Sie steht für sich und hat ihr Vermögen. Alles was sie damit machen kann/darf, steht in der Satzung, das ist der Stiftungszweck. Das müssen nicht gemeinnützige Zwecke sein, das ist eben nur bei gemeinnützigen Stiftungen so. Der Stiftungsrat verwaltet die Stiftung, ist aber ebenso an die Statuten gebunden. Da steht z.B.auch drin, wer evtl. Apanagen bekommt oder an wen das Vermögen bei Auflösung anfällt - wenn das denn nach der Satzung vorgesehen ist und welche Vss. dafür gegeben sein müssen. Die Möglichkeiten sind da sehr weit.
Wer eine Stiftung gründet, schenkt das Vermögen der Stiftung und legt dann fest, was diese damit machen darf. So verhindert z.B. ein Erblasser, dass seine Erben das Vermögen verprassen. Stattdessen kann die Stiftung deren Ausbildung finanzieren, Ferienwohnungen verwalten, Spenden tätigen etc., was man sich halt einfallen lässt...