Ob das Werk einer 5711 "wertiger" ist, liegt vor allem daran, woran man den empfundenen oder unterstellten Wert persönlich festmacht. Beides sind Großserienkaliber. Das Werk der PP ist auf jeden Fall deutlich feiner, perfekter bearbeitet, was Kanten, Schliffe und die Optik bis ins letzte vergrößerte Detail angeht. Wer darauf seinen Wertefokus legt, wird der Aussage des "wertigeren Werkes" zustimmen.
Auf der anderen Seite ist die Daytona das modernere Kaliber, zudem ein Chronographenwerk, mit deutlich mehr (zeitgemäßer) Gangreserve, läuft geräuschlos, präzise, verlässlich und genau. In Sachen Präzision und Verlässlichkeit hatte ich bei meiner 5711 auch nie etwas auszusetzen. Ansonsten ist das Werk jedoch aus einer anderen Zeit. Kein Sekundenstopp, im Vergleich recht mickrige Gangreserve, akustisch präsenter Aufzug. Vom Benutzer-Empfinden her macht aus meiner Sicht diesbezüglich das Daytona-Werk mehr her, auch wenn hier aufgrund der unterschiedlichen Werksarten (Dreizeiger mit Datum vs. Chronograph) ein bisschen auch Äpfel mit Birnen verglichen werden. Würde man nun das neue Standardwerk vergleichbare Standart-Werk von Rolex gegenüberstellen, wie es nun in den neuen Dreizeigermodellen verbaut wird, käme ich zu einem ähnlichen Ergebnis: Pro Rolex.
Die Uhren selber sind Geschmacksache, Verarbeitung bei beiden meiner Meinung nach auf hohem Niveau, schade das PP zu den Stiften im Band zurückgegangen ist und dass die Schließe zwar funktional aber einfachst ausfällt.