Zitat von
Son Goku
Ja, niemals in Vorkasse gehen! Rechnungen nur akzeptieren wenn ein entsprechender Gegenwert vorliegt. Das Verhältnis sollte aber immer mind. 5% (über den Daumen) zu Dienen Gunsten stehen!!
Ich arbeite als Projektsteuerer für einen Generalunternehmer (GU). GUs sind i. d. R. im gewerblichen Bereich unterwegs. Sie erstellen fix und fertige Bauleistungen für einen Festbetrag. Bedeutet, der GU ist immer motiviert für den fest gesetzten Betrag ein möglichst günstiges Produkt herzustellen. Er will also für den kleinstmöglichen Aufwand den Bauvertrag bedienen und dass so knapp wie es geht.
Projektabwicklung nach dem Minimalprinzip liegt also in der Natur der Sache.:op:
Die Aussicht auf Folgeaufträge und guter Reputation sind meist die Motivationsgrundlagen für anständige Bauleistungen der GUs.
Bauträger hingegen arbeiten nach dem gleiche Prinzip, bedienen aber oftmals den Privatmarkt. Nicht selten sind es eigenst für ein Projekt gegründete Unternehmungen hinter denen dann irgendwer oder irgendein anderes Unternehmen steht. Dass diese Firmen dann den Ablauf der fünfjährigen (vier nach VOB) Gewährleistungsphase oftmals schon liquidiert worden sind darf eigentlich nicht verwundern. Wo liegt da die Motivation wenn nicht in der Gewinnmaximierung im Zuge der Bauausführung?
GUs haben schon einen allgemein schlechten Ruf, der gemeine Bauträger spielt aber mind. noch eine Liga darunter (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das liegt aber in erster Linie am v. g. Motivationsprinzip!
Wenn Du also ein vernünftiges Produkt für Dein Geld bekommen willst, dann musst Du sicherstellen, dass es bereits ab Schlüsselübergabe vernünftig ist. Allein auf die Gewährleistung würde ich nicht bauen. Selbst wenn Dir hierzu eine Bürgschaft (i. d. R. 5% der Brutto-Bausumme) ausgehändigt wird. Denn Du weißt nie, ob diese Summe reicht um die Kosten für einen eventuellen Schaden zu decken.