Darauf bin ich gespannt, laut Aussage dürfte die DLC Beschichtung nicht verkratzen (zumindest nicht durch "normalen" Alltagsgebrauch), aber das werden ich ja sehen, oder auch nicht :)
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DLC steht für Diamond like Carbon genauer gesagt (a-C:H), a steht für amorph und beschreibt die Struktur, C ist Kohlenstoff (engl. Carbon) also das Material aus dem die Schicht besteht, H also Wasserstoff wird zur Absättigung der sog. Dangling Bonds verwendet. Damit ist das Material nicht so konsequent aus Tetraedern aufgebaut wie beim Diamant, erreicht aber bei Schichtdicken von mehr als 5 E-9 m, fast dessen Härte.
Das einzige Problem kann die zu schwache Haftung der Schicht auf Stahl sein (starke Stösse -> Abplatzung), aber verkratzen tut da nichts.
wer es mag ist aber nicht mein ding, dan würde ich lieber eine Rado kaufen. :flauschi:
goil!!
Vielleicht sollte ich den Begriff "Abplatzung" noch etwas präzisieren, um keine Panik zu verbreiten.
Bei kurzeitigen sehr starken Druckbelastungen, z.b. heftiger Stoss an einer harten Kante, können bei schlechter Schichthaftung, sich Brocken (max 50*50 um) aus der Schicht lösen. Das kann man mit dem blossen Auge kaum sehen. Würde man über eine Ulbrichtkugel den Glanz messen, würde man feststellen, dass die Oberfläche minimal rauer geworden ist.
Eine schlechte Schichthaftung rührt von Verschmutzungen während der Abscheidung. Typischerweise wird für DLC ein niederdruck Plasmaverfahren eingesetzt. Wurde die Prozesskammer nicht ausreichend evakuiert können Rückstände die Haftung verschlechtern.
Wenn alles glatt läuft erreicht DLC eine Härte von 4000-6000 HV, das ist zwar nur knapp die Hälfte von echten Diamanten, ist aber vollkommen ausreichend. Zum Vergleicht der Zahnschmelz hat eine Härte von 500 HV. Die Härte ist ungefähr vergleichbar mit denen von künstlich erzeugten Industrie Diamanten, wie man sie auch auf der Trennscheibe für eine Flex findet.
Vielen Dank für die Erklärung!!!
Würde es das "abplatzen" etwas reduzieren, wenn man das Gehäuse Perlstrahlt?
Sind aber bei solchen harten Stößen nicht eh Macken im Gehäuse?
nun ja, wenn es dem Besitzer gefällt - ich möchte meine Uhren lieber im Originalzustand lassen.
Bzgl. Frage
"Würde es das Abplatzen etwas reduzieren, wenn man das Gehäuse Perlstrahlt?"
Es gibt natürlich unterschiedliche Verfahren.
Aber üblicherweise ist der Kohlenstoff in einem Trägergas gelöst, wir am Institut verwenden meist Methan, also CH4. Die Abscheidung erfolgt als reaktionsbestimmter Prozess aus der Gasphase (Stichwort Epitaxie), also kein oberflächenbestimmter Prozess!
Die Struktur der Oberfläche spielt im Makroskopischen Bereich sowie so keine Rolle.
Für alle die jetzt auf den Geschmack gekommen sind und in Ihren heimischen Hobbykeller eine DLC Beschichtung aufbringen wollen, hier noch eine kurze Schritt für Schritt Anleitung.
1. Schritt Zerlegen der Rolex und sorgfältige Reinigung
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2. Schritt Tempern und Beladen der Anlage, anschliessend Prozesskammer Evakuieren
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3. Schritt über den Masflow Controler den Zufluss von Methan einstellen und Scubber einschalten. RF-Generator warm laufen lassen und Plasma zünden. Kontrolieren ob Plasma auch wirklich brennt.
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Nun heißt es Gedult haben und warten, um die Wartezeit zu überbrücken kann man sich eine vollbusige Labormaus dazu holen.
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Wer's lieber goldiger mag, der greift zur guten alten Sputteranlage, eine langweilige Glasplatte verwandelt sich so in null komma nix in einen echten Hinkucker.
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Auf diese Weise kann man auch seinen Kugelschreiber aufmotzen.
Vorher, langeweilige 08/15 Platin Beschläge.
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Nacher, ein toller mix aus Gold und Schwarz.
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Falls jemand jetzt seinen Hobbykeller mit einer PECVD-Anlage bestücken will, Kosten etwa 6500 kE (leider ohne Labormaus).
Und für alle die es nicht gemerkt haben, dass mit dem Kuli war ein kleiner Witz von mir, der war natürlich vorher schon so.
:rofl::rofl:
Mutig :gut:
Sieht toll aus, einzig unpassend sind die übernommenen Matt / Glanz stellen.
Ich fände kompl. Matt wäre bessere gewesen!
Aber alles in allem :gut:
Viel Spass mit der MBGV
sieht aus wie Plastik ...