Zitat von
pfandflsche
obgleich ich nicht um die welt geflogen bin...weder auf der suche nach musik oder abspielgeräten....noch aus anderen gründen...so befasse ich mich ebenfalls seit jahrzehnten mit dem thema...gebe zu...eher als leidenschaftlicher konsument,denn als technikfreak.
meiner beobachtung hat sich im hifi-bereich wenig getan...
was wir erleben durften,ist ein sterben der formate...
was es nicht alles gab und welches ferkel man an langen ohren durch die käufergemeinde zerrte...dat...ausgestorben...mini-disc...ausgestorben..das gleiche gilt für
tonband und seinen kleinen bruder,die kassette...von wenigen noch genutzt..weitestgehend ausgestorben.die herkömmliche cd steht angeblich auch kurz davor.
meiner beobachtung teilt hifi das selbe schicksal wie die modelleisenbahn und die briefmarke...es ist ein altherrensport.
wenn ich mal zu einem der letzten händler latsche,dann sehe ich dort nur kerle mittleren alters mit grauen zöpfen am ansonsten kahlen haupte,die mit verzückung der originalaufnahme von "brothers in arms" lauschen und in den brenneden schlund kleine dosen espresso kippen.
sonst das grosse dunkeltuten.
die jüngere generation hat sich das hörvermögen mit ganztägig getragenen beipackstöpseln aus der handyvertragsverlängerung ruiniert und ist zudem so hyperaktiv,dass ihr die ruhe fehlt,ein album von hacke bis nacke zu ertragen.
radio als inspirationsquelle für neue musik ist auch weggefallen...man kann die fm-skala von links nach rechts und retour kurbeln...überall der selbe rotz...die besten hits der sechziger,siebziger,achtziger und neunziger jahre...unterbrochen durch werbung,halbgare "nachrichten" und wem das noch nicht reicht,auf den lauert ein "gewinnspiel",zu dessen beantwortung die zufällig eine freie leitung erwischt habende trine ihre drei ganglien anwirft und sich beinahe benässt,weil sie nun einen 50-euro-gutschein für ein nagelstudio gewonnen hat.
kommen wir zur technischen seite des ganzen...
um eine anfassqualität wie zur hochzeit des hifi...also der siebziger....erlangen zu können,muss der käufer sich heute finanziell ganz gewaltig anstrengen.wo gibt es denn noch aus dem vollen gedrehte knöpfe und vu-meter? wo hat man noch gehäuse aus metall? wo sind die holzseitenteile und die satt klackenden schalter?
es herrscht der in fernost hastig von anlernkräften zusammengespuckte mist,der mit viel blingbling auf kunden lauert.
will man echte qualität,wie sie früher im consumerbereich gang und gäbe war,dann muss man zu accuphase oder meinetwegen auch zu mcintosh gehen...oder mark levinson...oder zu herrn krell..meinetwegen auch zum kanadier namens classe.
aus deutschen landen zu avm oder burmester.
preise sind dem interessenten bekannt und auch nur von den angegrauten herren mittleren alters stemmbar.
ein verstärker hat vor fuffzich jahren kleinsignale aufgeblasen und an die boxen geschickt...tut er heute nicht anders (mal class d aussen vor)...eine box hat vor fuffzich jahren vermittels ihrer chassis die raumluft bewegt...tut sie heute auch noch.
und ob nun die mebrane aus den gesinterten chitinpanzern neapolitanischer flizläuse besteht oder kevlar..oder pappe...oder plastik...hat bestenfalls seinen wert in der schwurbelpostille,deren echter informationswert bestenfalls in der beipack-cd zu suchen und zu finden ist.
was waren früher die hifi-zeitschriften gut...seitenweise messdiagramme und technisch ausgefeilte versuchsanordnungen...heute hat man zwei seiten und liest von ausgabe zu ausgabe den gleichen quatsch...
-die bühne ist breiter...der bass schwärzer...die instrumente stehen noch freier im raum...die stimme..so scheint´s..ist gleich neben dem sessel...und natürlich legt die jeweils neueste gerätegeneration immer auch noch eine schippe drauf...barrrpsss....und immer werden als tonmaterial künstler gewählt,die offenbar nur die redaktion kennt.
wenn dem so wäre,dann hätten wir mittlerweile eine zweiten mount everest.
sicherlich benötigt man heute keine türme aus fünf,sechs quellgeräten....sicherlich hat die digitalisierung auch diesen lebensbereich erobert...und sicherlich ist es platzsparender,auf einigen harddiscs seine gerippte musik endzulagern...und dann sitzt der aspirant in seinem blähsessel,hat ein handy oder tablet in den pfoten und wischt sich nach 60 sekunden zum nächsten song...auch er hat keine geduld mehr,sich ein konzeptalbum von anfang bis ende durchzuhören.
die einzige.echte neuerung,die ich in dem bereich sehe,ist die digitale raumkorrektur....das kann bei schwierigen raumverhältnissen mit guter einmessung und dem "richtigen" gerät ein echter segen sein...trinnov bietet da zum mörderpreis eine wohl sehr gute lösung.
vielleicht kann der eine oder andere digitalwandler noch eine nuance besser auflösen..aber auch dieses konzept ist mittlerweile gute drei jahrzehnte alt...und ich behaupte mal...wer nicht gerade eine fledermaus oder ein goldohr ist,der hört das nicht.
und eines noch zum schluss.....
wenn einen die musik emotional packt...dann tut sie das auch aus einem monoradio heraus...schafft sie das nicht,nützt auch ein klipschhorn nicht viel.
in diesem sinne....stets guten und befriedigenden klang gewünscht.