in Anbetracht Deines Beitrages warst Du sicherlich schon mehrfach in der Situation, daß Du von Rolex, AP , Porsche Mercedes eingeladen wurdest und berichten kannst. Berichte mal von Deinen Events dieser Anbieter. Bilder?
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Nö. Warum?
Das ist so nicht ganz richtig. Richard Mille ließ seine Werke bei Renaud et Papi entwickeln. Andere Hersteller haben hier übrigens auch schon Komplikationen entwickeln lassen. Audemars Piguet ist schon relativ früh bei Renaud et Papi eingestiegen. Also ja, RM Werke wurden bei Audemars Piguet Renaud et Papi entwickelt, es sind aber in dem Sinne keine modifizierten AP Werke.
Interessehalber: gehört Renaud et Papi zu 100% AP oder hat AP einen Anteil?
Merci
Danke für die Aufklärung
Was mich wundert ist, dass AP diese Expertise bei Renaud et Papi nicht mehr ausschöpft. Als ich im AP House in München fragte, ob ein Nachfolger für die Dual Time in Entwicklung ist, kam ein kategorisches Nein. Das wäre ein JLC-Werk gewesen und zu denen bestehe keine Geschäftsbeziehung mehr. Wobei Vacheron, die das selbe JLC-Werk benutzt haben, für die dritte Generation der Overseas ein neues Inhouse-Kaliber entwickelt haben - und das, obwohl sie im selben Konzern stecken wie JLC. Mit dem Verweis darauf hab ich wahrscheinlich jede Chance für eine RO-Zuteilung versenkt :-)
Danke. Erstaunlich. Für AP eigentlich sehr wertvoll, die Kontrolle über diese Fertigkeiten zu haben.
Interessant, dass AP das nicht intensiver zu nutzen scheint. Sind wir wieder bei der alten Leier: was braucht es für ein Luxus Label? Anscheinend nicht primär HH als Substanz. Die AP Markenpositionierung funktioniert ohne dies, die Influencerwelt scheint augenblicklich das primäre Zugpferd zu sein.
Naja, was die Substanz angeht - in den letzten 5 Jahren hat AP mindestens eine Handvoll neu entwickelter Werke auf den Markt gebracht - einige Brot-und-Butter wie z.B. 4302 etc (41mm ROO, CODE), der flyback chrono 4401 etc (41mm ROC, CODE chrono, ROO chrono), aber auch exotischeres wie 3132 (37mm, 41mm RO openworked double balance wheel), 2967 flyback chrono/flying tourbillon (CODE, ROO LE), und natürlich der 2121 Nachfolger 7121 fuer die 16202 und davon abgeleitet 2968, das neue ultra-thin flying tourbillon Werk fuer die RO RD-3 Modelle - dazu dann noch die verschiedene skeleton/open worked Varianten and das 5900, das von Vaucher fuer AP gebaut wird. Das meiste davon keine Kleinstserien, sondern in der regulären Produktion (e.g., ~1500 fuer Jumbo, ~800 fuer double-balance wheel openworked etc).
Das ist fuer einen Mittelständler der 50k Uhren im Jahr baut doch ganz beachtlich, auch im Vergleich zu Rolex, die nach 7 Jahren die Kinderkrankheiten im 3235 immer noch nicht kuriert haben und deren grösste Innovation im letzten Jahr es war, das Werk in der GMT-Master II um 180 Grad zu rotieren.
Diese Neuentwicklungen kann man feiern, muss man aber nicht. Denn sie waren teils mehr als überfällig. Tickte doch im Chrono das uralte Frédéric Piguet Kaliber und in der 15202 das ebenso in die Jahre gekommene JLC Kaliber ohne Datumschnellschaltung. Da gab es wohl so langsam Handlungsbedarf. Wobei viele Puristen (und Percy;)) dem 2121 sicher nachtrauern werden. Ist es doch nachwievor ein tolles und historisch sehr relevantes Kaliber und entspricht nun einmal der ursprünglichen Motorisierung der 5402. Aber der jetzigen Zielgruppe ist das Kaliber wohl in den meisten Fällen eh herzlich egal. Ich würde mal sagen, dass viele nicht einmal wissen, was in ihrer RO tickt.
Das gilt aber nicht nur für AP Kunden, im meinem Freundeskreis wissen die, die eine Rolex tragen, das meist auch nicht, sie erfreuen sich an der Uhr. Und das sind keine Leute, die die Uhr aus Renditegründen gekauft haben. Das ist auch nicht verwerflich, wir sind hier doch eine spezielle Sorte Mäuse ;)
Genau, es mag hier sogar Leute geben, die Rolex nicht als Maßstab der HH sehen…
Elmar, das trifft bei Rolex mit absoluter Sicherheit zu. Aber in der HH war das mal anders. Und ich denke der Anteil derer, die wissen was ihre Uhr antreibt, ist dort auch heute noch wesentlich höher. Denn das Werk und das Maß an Handarbeit ist ein entscheidender Baustein in dieser Liga. Auch bei der Bewahrung der Tradition, die in der HH eine große Rolle spielt, stützt sich AP doch im besonderen Maß auf ein im Auftrag entwickeltes 70er Jahre Design von einem Herrn Genta. Ich persönlich finde das schon recht schwach. Hat AP historisch doch deutlich mehr zu bieten. Aber das ist eben nur meine ganz persönliche Meinung und hat mit dem eigentlichen Thema dieses Threads schon lange nix mehr zu tun.
Volle Zustimmung, Carsten und Ralf.
Für mich war die größte Innovation der letzten Jahre von Rolex das Kaliber der Sky-Dweller mit dieser extracoolen Einstellung per Lünedde.
Das Genta Design ist grandios und gehört für mich zu AP wie das Submariner- und Daydate-Design zu Rolex. Unverkennbar. Und ich verstehe nicht wie IWC das bei der Ingenieur so verbaseln konnte. Das gehört zu der Inge dazu, ohne ist es keine mehr.
Rolex hat auch viel probiert, Yachtmaster, Milgauss und Co lassen grüßen, und das war auch lange nicht erfolgreich. Vor dem Hype hat man so was auch mit Rabatt bekommen können. Durch den Hype dann nicht mehr, aber ehrlicherweise muss man sagen dass es eben Designlinien gibt die mit einer Marke verbunden werden. Und das sind die erfolgreichen Modelle. Ist so. Und bei Rolex wird das vorsichtige Entwickeln gelobt, AP hingehen zerissen. Ich finde man muss das schon aus derselben Perspektive sehen.