Bei einer partiellen Kernschmelze bleibt der Reaktorkern noch weitgehend intakt. Einzelne Brennstäbe können jedoch geschmolzen sein
Druckbare Version
Bei einer partiellen Kernschmelze bleibt der Reaktorkern noch weitgehend intakt. Einzelne Brennstäbe können jedoch geschmolzen sein
Danke für die Erklärung. Aber setzt nicht bei einer Kernschmelze automatisch eine Kettenreaktion ein, die dann den gesamten Kern destabilisiert?
Nicht zwingend, das versuchen die ja gerade zu verhindern.
Partielle Kernschmelzen hat es schon einige gegeben, die Folgen waren *übersichtlich*.
Meistens werden die betroffenen Reaktoren anschließened stillgelegt oder wenn möglich repariert und nach einigen Jahren Betriebszeit stillgelegt.
Alles klar! Irgendwie glaube ich diesen ganzen Pressemeldungen und offiziellen Informationen gar nicht mehr. Im Grunde soll der Zwischenfall einfach weiter heruntergespielt werden und zugegeben wird nur, was sich nicht verheimlichen lässt.
Hoffe die Sache geht noch irgendwie halbwegs glimpflich aus! Die Menschen in der Umgebung tun mir wahnsinnig leid...
Teilkernschmelze:
betrifft die Kernstaebe, welche unzureichende Kuehlung (oder nicht moderiert worden) erhalten haben:
1) Es gibt ja eine Vielzahl von Brennstaeben. Davon sind nur einige verschmolzen.
2) Ein Teil der Kernstaebe (z.B. der untere Teil des meterlangen Stabes) kann verschmolzen sein.
3) Zr-Legierungs-Mantel der Staebe is teilweise beschaedigt.
und eine Kombination von 1-3.
Gruss,
Bernhard
Nix zur Sache, nur ein Kompliment in Dingen Sachkunde und sachlichem Umgang miteinander. Das läuft in diesem Thread mehr als vorbildlich ab, chapeau.Ich informiere mich seit Tagen mehr via Forum als über die konventionellen Medien, auch wenn ich einiges googeln muss (z.B. Vilebrequin....)
Jedenfalls weiter so!
Und ich melde ich mich wieder, sobald ich was einigermaßen Intelligentes beizutragen habe...:gut:
hey...super :gut:
Gruss
Wum
Ein toller Kommentar von Frank Schirrmacher in der FAZ: "Rhetorik und Realität - Die neun Gemeinplätze des Atomfreunds". Alle beschriebenen Argumente und Argumentationsmuster sind gleichermassen hier im Threat zu finden:bgdev:
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41...~Scontent.html
Dirk, Fukushima ist ein threat, dies ist ein thread, in dem wir über Fukushima schreiben...
Das stimmt Ulrich - dennoch finde ich den Link zu Schirrmachers Kommentar nicht fehl am Platz. Interessant ist, dass die klassische Lagerbildung offenbar aufweicht. Die FAZ steht ja nun nicht wirklich im Verdacht, besonders Atomkritisch zu sein. Und dennoch ist sie zu meiner ersten Anlaufstelle für Eilmeldungen geworden. Ist dir die komplette Kehrtwende bei den Frankfurtern aufgefallen?
mich berührt mehr, dass es heute Mut braucht für AKWs zu sein, und nicht dagegen.
...inhaltlich fand ich den Beitrag eher schwach, der Bub hat in meinen Augen noch nie etwas vernünftiges aber viel geschwätziges geschrieben.
Fakt ist, wir nutzen Kernkraft weltweit seit 40 Jahren, also müssen wir Lösungen für alle Probleme finden. Kurz
* Woher kommt die Energieversorgung zukünftig?
* Was machen mir mit dem ganzen bestehenden Dreck?
das mit der Kernkraft hätte man doch nicht tun sollen, ist ein spannende Überlegung fürs Feuilleton, hat aber mit Realität nichts zu tun. Und ja, ich finde sie infantil.
Ich bin sehr sicher, dass der Markt bzw. die Wähler das schon regeln werden, wenn Energie absurd teuer wird, bzw wir rollierende blackouts bekommen, dann wird schon jemand sagen, war doch nicht alles schlecht mit den Akws.
Seien wir doch ehrlich, nur ein Volldepp kann für Kernkraft sein, wenn es ausreichend bezahlbare und umweltschonende Alternativen der Energieversorgung gibt.
schon richtig....gesetzt dem Fall, wir fahren "alle" aufeinmal elektrisch....
Gruss
Wum
Bernhard, genau das ist doch das Problem, was hilft *uns* der Ausstieg wenn um uns herum lustig weiter gestrahlt wird.
Trotzdem bin ich für den Ausstieg, denn nur weil mein Nachbar klaut muß ich es ja nicht auch tun. Ich glaube aber das der Ausstieg vom Ausstieg des Austieges ( oder wo sind wir da aktuell gerade) noch sehr lange dauern wird.
Die Frage ist: Wie soll der Ausstieg finanziert werden?
Es geht ja auch um den Industriestandort, Arbeitsplaetze etc....
Wahrscheinlich wird niemand Einschnitte im Sozialwesen zugunsten des Atomausstiegs im Kauf nehmen.
Gruss,
Bernhard
Und ich halte im Falle einer Rücknahme der Laufzeitverlängerung eine Klage der Betreibergesellschaften für nicht aussichtslos.....
Denn letztlich hat sich an den Parametern in Deutschland verglichen mit dem Zeitpunkt vor Japan genau garnichts verändert.....
Das es einfach ist hat auch niemand gesagt..... dazu ist es ganz sicher auch zynisch..... aber es ist nunmal so.....
Die Betreibergesellschaften haben ein Geschäftsmodell genehmigt bekommen und streben in diesem Modell nach maximalem Profit inkl. bewusst in Kauf genommener Risiken.....
Und nochmal, bei allem Verständnis für die emotionalität des Themas, es besteht kein Grund zur Histerie, denn es gibt in Deutschland keine Veränderung des Status Quo in Bezug auf Risiken verglichen mit der prä Fukushima Ära.....
Die Genehmigung ist doch der Kern des Problems - Genehmigungen erteilen Behöden, die wiederum auf Weisung der Politik agieren. Diese wiederum repräsentieren in einer Demokratie ja nun uns alle, und insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Genehmigungen ausbleiben :gut:
Dass kein Grund zur Hysterie besteht ist auch ein zentrales Thema in diesem Threat. Wer sagt denn, dass sich die Prämissen nicht geändert haben? Wenn selbst die Kanzlerin erst einmal die Dinge auf den Prüfstand stellen möchte muss man schon ganz schön ausgefuchst sein, um festzustellen, dass sich nichts geändert hat :ka:
Sehe ich wie Thorben. Die Rahmenbedingungen haben sich in emotionaler Hinsicht massiv geändert, die realen Risiken sind jedoch unverändert. Und aus Sicht der Energieerzeuger verstehe ich auch gerichtliche Schritte. Die Politik hat Gesetze vorgegeben, welche plötzlich ausgesetzt werden. Unter dem Apsekt Plaungssicherheit sicher grosse klasse und langfristig vertrauensbildend.
Und ob die AKWs jetzt abgeschaltet werden oder nicht - der Strom wird eh teurer :ka:.
Was im Fall Japan die Schadensbehebung angeht, wer steht eigentlich finanziell ein für die erbrachten Leistungen bei dieser Schadensbegrenzung, wenn die Frage nicht abgeschmackt ist angesichts der armen Teufel, die sich Ihren A.... verstrahlen lassen.
Ist Tepco so ein Riese wie BP?
Und wie verhält es sich bezüglich Transport, Entsorgung/Zwischenlagerung der ausgedienten Brennelemente in D und der Endlagerdiagnostik? Sind das Bundes-/Landes-/Firmenaufwendungen? Weiß das jemand?
Nuklearrisiken sind nicht versicherbar und die Betreibergesellschaften haften unbegrenzt.....
Es gibt eine Versicherungsgemeinschaft, die, wenn der einzelne Betreiber zahlungsunfähig ist, bis zu 2,5 Milliarden haftet meine ich.....
Danach zahlts der Staat und somit wir alle.....
Hier mal etwas zu den Kosten
zu Tepco: Die verhandeln seit mind. 1 Woche mit japanischen Banken und mit der Regierung über neue Darlehen. Finanziell sieht es dort nicht *rosig* aus.
....danke für den Link. Wenn ich das richtig verstanden habe, läuft das kostenmässig momentan ja noch sensationell günstig. Wenn Abfälle 10.000+ Jahre gelagert, Endlager erst noch erschlossen und danach gewartet und alte Meiler rückgebaut werden müssen, leben wir ja heute im Vergleich zu dem was kommt in einer "goldenen Generation" der Nuklearstromverbraucher.
Warum waren regenerative Energien uninteressant? Achja, zu teuer......
Spiegel online:
"Neue schlechte Nachrichten aus dem Fukushima: An mehreren Stellen in dem Unglücks-AKW wurde Plutonium im Boden gefunden. Das berichten die Nachrichtenagenturen Reuters und Kyodo unter Berufung auf den Kraftwerksbetreiber Tepco. Eine Gefährdung für die menschliche Gesundheit besteht laut den Tepco-Angaben allerdings nicht."
Den letzten Satz - Angabe von Tepco - finde ich immer wieder super :wall:...
Wenn der Betreiber keine Informationen rausgibt schreien alle "die verheimlichen doch was"..... und wenn sie was sagen heisst es "denen kann man doch eh nicht trauen".....
Als hätten die sonst nichts zu tun als das absolut nachrangige Informationsbedürfnis in Deutschland zu befriedigen.....
Zusammengefasst: Du bist mit den Infos zufrieden und findest das Verhalten von Tepco gut? :grb:
Der japanischen Regierung werden sie wohl Rede und Antwort stehen.
Ob die Informationen deutschen Empfindsamkeiten oder gar einigen Membern hier genügen interessiert sie logischerweise recht wenig. ;)
Na die Frage ist doch, inwieweit die Verantwortlichen in Japan der Öffentlichkeit auf der anderen Seite der Erdkugel Rechenschaft schuldig sind.
Edit sagt: Charly hats besser formuliert. :D
wer kann denn das Eine oder das Andere vernünftig bewerten. Informationen interessieren mich nur, wenn sie relevant sind.
Und ob TEPCO einen vernünftigen Job macht, wissen natürlich die ganzen Hobby AKW Betreiber an den Bilschirmen ganz genau, wirklich beurteilen, kann man das nicht.
Ulrich, vor einigen Tagen hast Du noch meine These zurückgewiesen, dass schon der Super-Gau am Laufen sei, und gesagt, wer einen Geigerzähler und Internet hat, könne einen Super-Gau nachweisen:
Die IPPNW hat vor vier Tagen in einer Pressemitteilung Prof. Lengfelder (Otto-Hug-Strahleninstitut) zitiert, der von einem eindeutigen Super-Gau spricht. Heute hat man in der Umgebung von Fukushima Plutonium nachgewiesen. Bist Du nun nicht auch der Meinung, dass hier seit einiger Zeit ohne jeden Zweifel der Super-Gau läuft?
Die Frage eines Sarkopharges stellt sich m. E. immer drängender. Und wohin mit dem Kühlwasser aus den defekten Containments?
http://rdtn.org/ - a collective voice helping others stay informed.
Dürfte interessant zu beobachten sein.
Wie Thorben richtig dargelegt hat, ist der Super GAU 2 Stunden nach Erdbeben entstanden. Da war man in einem Krisen-Szenario für das es keine Planung und damit auch keine Strategie gab.
Die Frage, wie schlimm es ist, und wie schlimm es werden kann, ist für mich nicht schlüssig beantwortet. Begriffe wie Mega- Super-Gau helfen nicht wirklich weiter.
Was nicht vergessen darf, bei der ganzen Konzentration auf die Strahlen ist, was Ralf schrieb. Auch bei einem normalen Anlagenbau dauert es Monate bis die Funktion wieder hergestellt wird. Der Austritt von Strahlung ist bei einem Siedewasser Reaktor und geborstenen Primärkühlläufen folgerichtig, siehe Post von Passion.
Ein Sarkophag macht - glaube ich - jetzt keinen Sinn, da ist ja noch jede Menge aktives (zur Kettenreaktion fähiges) Material drin.
Ohne Frage, das ist eine hässliche Situation, und man kann sie kaum aus der Distanz einschätzen.