Stimmt, vor ziemlich genau fünf Jahren:
https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...ight=Rockstead
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Stimmt, vor ziemlich genau fünf Jahren:
https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...ight=Rockstead
Ich denke zum Messerverkauf ist das hier vielleicht auch nicht der beste Platz. Da würde ich eher Messer-Foren und Messer-Verkaufsgruppe auf FB wählen. Aber auch dort beobachtet man, dass Rockstead schon einen gewissen Abschlag hinnehmen müssen. Allerdings wird die Luft in der Preisklasse halt auch dünner.
Hi Alex,
also für den ersten Teil Deiner Frage "leichter EDC Einsatz" und wenn wir das mal definieren als Pakete öffnen oder mal ne Strippe durchschneiden, dann klar das kleinere Enyo. Das verschwindet dann auch mal in der Jackentasche.
Wenn Du die "leichten OutdoorTätigkeiten" hinzunimmst, dann kann man das Stück mehr Klingenlänge und auch den größeren Griff des Phrike schon gut gebrauchen. Dann also das Größere.
Der alten Sammler- und Fanregel folgend müsste ich jetzt sagen "nimm doch beide" :-) Aber wenn es ein Entweder/Oder Thema ist, dann musst Du Dich hinterfragen was genau der Einsatzzweck sein soll. Ich sag mal so: Das größere Phrike versammelt natürlich ein größeres Einsatzspektrum. Wenn es um maximale Kompaktheit geht, dann das Enyo.
Viele Grüße,
Stefan
Danke für die ausführliche Antwort.:gut:
Und die ist genauso ausgefallen, wie ich es befürchtet habe. :D
In den Fall tendiere ich (vorerst) mal eher zum "Enyo", denn da habe ich nur ein vergleichbares Messer in der Sammlung (Izula).
In der Größenregion des Phrike habe ich mehr zur Auswahl.
"Erstens kommt es anders, und Zweitens als man denkt."
...trifft es wohl am Besten, wenn man schaut was ich vor nicht mal zwei Wochen geschrieben habe.
https://up.picr.de/38807640yy.jpg
Mehr demnächst.
So, hier mein aktuellster Zuwachs in der Sammlung.
Ein Bastinelli R.E.D. V2
R.E.D. steht hierbei für "Raptor Extreme Dangereux", also "sehr gefährlicher Velociraptor"
Bastinelli Knives ist ein recht junger Hersteller/Designer in der französischen Messerszene.
Der Inhaber, Bastien Coves ist Martial Arts Ausbilder und Designer. Und das sieht man seinen Kreationen auch an.
Er entwirft sowohl Serienmesser, aber auch individuell gefertigte Modelle kann man sich bei ihm anfertigen lassen.
https://bastinelliknives.com/
Seine Martial Arts Ausbildung merkt man ihm auch in allen seinen Designs an.
Handelt es sich doch meistens um sehr taktische Messer, bzw. gleich um Karambits.
Doch genug des Vorgeplänkels:
Daten:
Gesamtlänge: 21,8 cm
Klingenlänge: 10,3 cm
Gewicht: 119 g
Klingenstärke: 3,2 mm
Klingenmaterial: N690
Griffmaterial: G-10
Designer: Bastinelli
Geliefert wird das Bastinelli R.E.D. V2 zusammen mit einer perfekt sitzenden Scheide aus Kydex und einem taktischen Gürtelclip der Marke DOTS.
https://up.picr.de/38808013mw.jpg
DOTS mag jetzt kein TekLok sein, dafür baut es deutlich schmaler und scheint aber von der Haptik ähnlich stabil zu sein.
https://up.picr.de/38808014st.jpg
Bestellt habe ich mir das R.E.D. V2 mit der Klinge im "Stonewashed" Finish.
Ich finde das wirkt immer etwas freundlicher als die komplett schwarzen Versionen, außerdem gefällt mir das selbst deutlich besser.
Was sofort auffällt, ist dass die Griffachse ein Stück höher liegt als die Klingenachse. Laut Bastien Coves wird so die Handlage bei härteren Arbeiten verbessert.
Das wirkt auf den ersten Blick unförmig, aber sobald man das Messer in die Hand nimmt, bemerkt man dass sich da jemand was dabei gedacht hat.
Die Handlage ist phantastisch.
Ich kann das gar nicht genau beschreiben, nur es fühlte sich vom ersten Griff an einfach alles "richtig" an. Volle Kontrolle, kein Blick wie man es gerade hält, das passiert von alleine.
https://up.picr.de/38808015pg.jpg
Die Fingermulde für den Zeigefinger ist tief ausgeführt, da besteht keinerlei Gefahr je abzurutschen. Die Daumenauflage ist sauber geriffelt und auch hier passt einfach die Ergonomie.
https://up.picr.de/38808016lk.jpg
Wie man sieht baut das Messer extrem flach, aber durch die leichte Rundung der Griffschalen hat man in der Handlage keinerlei Nachteil.
Im Gegenteil, ich kann mich an keines meiner Messer erinnern welches gleichermaßen so leicht, und doch so satt und sicher in der Hand liegt.
Zusammen mit der flachen Kydex Scheide kann man es wahrscheinlich auch ohne Probleme verdeckt tragen, ohne dass es irgendwo das Hemd ausbeult.
https://up.picr.de/38808017gt.jpg
Bastinelli lässt alle seine Kreationen in Italien fertigen.
Dort bei LionSteel, bei Viper Tecnocut und wie hier bei Fox.
Klingt alles ein wenig überschwänglich?
Ja, aber ich muss gestehen ich bin ziemlich begeistert.
Allein die Handlage lädt so sehr zum Spielen ein, wie ein schöner Flipper. So ein Gefühl hatte ich bei einem Fixed bisher noch nie.
Das wird bei den nächsten Wanderungen und Bogenparcours Besuchen, meine bisherigen Fixed ersetzen. (LionSteel M5, Fällkniven F1, etc...)
Mal schauen wie es sich da schlägt.
Sehr schön, Alex :gut:; gefällt mir richtig gut! Auch Deine Begeisterung darüber sowie die tolle Vorstellung =).
Klasse Messer, klasse Vorstellung Alex :gut:
Wäre wirklich wohl auch was für den Parcour ;)
Bei mir gab es heute auch Messernachwuchs. Und zwar im wahrsten Wortsinn; er ist dieses Mal nämlich ziemlich klein.
Mit nur 30 Gramm Gewicht, 0,5 cm Griffstärke ohne den nur tip-up/r montierbaren Clip, einer Gesamtlänge offen von 11,6 cm bzw. 6,8 cm geschlossen, einer Klingenlänge von 4,9 cm und einer Klingenstärke von lediglich 1,5 mm präsentiert sich das Böker Plus Pelican im Design von Brad Zinker.
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Zinker kommt aus Florida und ist Mitglied der amerikanischen Knifemakers Guild. Seine Laufbahn begann 1984 mit einem Stück D2, zwei Platten Micarta und einer Bandschleifmaschine.
Bis er sein erstes Messer in den Händen hielt dauerte es dann aber noch anderthalb Jahre. Es soll zwar nicht besonders schön gewesen sein, aber scharf und schnittfest. Das war der Beginn einer bis heute anhaltenden Leidenschaft.
Besonders wichtig ist Zinker, dass seine Kreationen ein geringes Gewicht und „so viel Klinge wie möglich im Griff“ haben. Die Messer sollen ihre Träger niemals belasten oder hinderlich sein (Quelle: boker.de).
Im Falle des Pelican würde ich mal sagen: jo, haut hin.
Bei aller Winzigkeit kann sich die Ausstattung sehen lassen. Das Griffstück mit Framelock ist wie der Deep Carry-Clip aus Titan, die modifizierte Tanto-Point-Klinge mit Hollow Grind besteht aus japanischem VG-10 (ca. 60 HRC); die übrige Hardware ist aus Edelstahl.
Auf der Clip-Seite sind das Logo von Brad Zinker, der Klingenstahl und eine Seriennummer eingelasert bzw. -graviert.
Der dem Lock gegenüberliegende Liner ist zwecks Gewichtsersparnis großflächig in verschiedenen Durchmessern perforiert. Das alles in einem sehr groben und damit unempfindlichen Stonewash-Finish.
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Weil das Pelican so niedlich ist gestaltet sich dessen Handling etwas anders als bei größeren Messern.
Um es einhändig zu öffnen muss man die Finger nicht nur ziemlich verrenken, sondern auch möglichst viel Daumenfleisch in die ovale Aussparung pressen. Ansonsten rutscht man zu schnell ab; auch weil der zu überwindende Detent erstaunlich stark ist. Ist man über den hinweg ist der Rest dank der Leichtgängigkeit der Klinge dann aber einfach. Der Lock arretiert mangels Vorhandensein geräuschverursachender Massen schön leise. Dennoch denke ich, dass Thumbstuds sinnvoller gewesen wären. So ist man bei diesem Einhänder ironischerweise schneller und vor allem sicherer unterwegs, wenn man ihn zweihändig öffnet.
Der Schließvorgang ist dann wieder einfach, auch weil man dafür die Griffel nicht wirklich heftig verbiegen muss.
Aber Attention please: aufpassen, dass kein Fleisch im Weg ist, wenn der Pelican zuschnappt. Denn das tut weh, wie ich beim Rumspielen bereits herausgefunden habe. Klein aber gemein.
Nicht gemein: ein kleiner Winkel-Torxschlüssel gehört zum Lieferumfang. Er passt mit seinen zwei unterschiedlichen Größen sowohl für das Klingenlager wie auch für die Clip-und die Spacer-Schraube(n).
Schöner Nebennutzen des Vogels: wegen der fipsigen, schmalen, geradlinigen Bauform und des löffelförmig breit auslaufenden Clips kann er auch als Geldscheinklammer herhalten. Stopft man die gerade vom Amt abgeholten sauer verdienten Kröten nicht allzu bulky zwischen das Titan lässt sich die Klinge sogar wizz da monny noch öffnen. Da weiß man dann wenigstens auch gleich, was man ggf. gerade defended :D.
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Coole Bilder, insbesondere mit der Idee des 1.000ers, und wie immer toll vorgestellt :gut: ...auch wenn das Messerchen nicht so meins ist.
Hallo Lasky, tolles Messerchen, gefällt.
Ich will in keinster Weise die Diskussion erneut starten... ist das Messer nun erlaubt mit sich zu führen oder nur zu Hause damit rumspielen?
Mir gefältt dieses hier sehr, allerdings weiss ich auch hier nicht ob erlaubt mitzuführen oder eben verboten ausserhalb der eigenen 4 Wände :ka:
Hallo Christian, es gibt sicherlich auch Grauzone bei der Auslegung, aber klar ist
- wenn das Messer mit einer Hand zu öffnen ist UND die Klinge fest arretiert = nicht legal öffentlich zu führen
Das wäre aus meiner Sicht bei dem PRO Tech und auch dem Böker der Fall.
@ Stefan, vielen Dank =)! Rein von der Größe her ist es auch nicht meins. In Kombination mit dem Sekundärnutzen finde ich es aber sehr interessant. Dann noch in Titan - good buy für mich ;).
@Christian: danke sehr =)! Wie Stefan schon schrieb darf das Böker nicht in der Öffentlichkeit getragen werden. Sofern das Pro-Tech einhändig öffnet, aber nicht verriegelt (d. h. durch Druck auf die Klinge eingeklappt werden kann; sog. Slipjoint) dürfte es geführt werden.
.Titan ist immer schön Lasch :gut:
..ich meine das ProTech hat einen Button Lock, sprich ist nur durch den Druck auf den Button zu entriegeln. Dann wäre es nicht legal.
Yepp :).
Geht aus dem o. g. Angebot leider nicht hervor. Habe mal weiter geforscht: Hier...
https://www.knifecenter.com/item/PRO...uminum-handles
...steht tatsächlich Button Lock. Damit hättest Du recht; es wäre in D-Land nicht legal führbar.
..ich hatte auch gegoogelt ;) ... Tools for Gents, die haben teilweise coole Sachen
Deren Tacticals sind auch nicht zu verachten :gut:.
...und die Cheburkovs sind klasse. Hab einmal bei Messer Bock in FFM das Russki "geflippt". Fand ich unfassbar gut, als wäre eine Feder drin. :gut:
Vielen Dank für die Rückmeldungen :gut:
Verdammt, schon wieder eine Seite in der Favoritenliste :rolleyes: :D...
Gerne, Christian =).
:D ... die ist bei mir auch wirklich lang. Aber eher aus der Vergangenheit, denn aktuell kaufe ich (eigentlich) nicht.
Natürlich gern Christian!
Vielleicht bei der Gelegenheit mal was "kniffligeres" für die Fachleute hier. Ich habe ein LionSteel SR1 Titan-Damast. Die Pins zum einhändigen öffnen wurden fachmännisch entfernt (wer die Stelle auf dem Bild findet bekommt einen :gut:) ... es arretiert im Framelock ...42a-konform ?
Anhang 244747
Schönes Böker Plus Pelican.
Erinnert mich von der Größe her an das Böker Subcom Titan, dass hier bei mir noch irgendwo im Schreibtisch rumliegen müsste.
@raul
Sieht gut aus. Die verschlossene Pin Öffnung sieht man nur, wenn man weiß wo sie liegt.
Grundsätzlich würde ich es schon für §42a konform halten, sofern du den Klingengang fest genug stellst.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass es trotzdem noch als Einhandmesser durchgeht, wenn man es trotzdem noch einhändig öffnen kann, also zum Beispiel mit dem Daumen auf der Klinge und leichtgängigem Klingenspiel.
Eine Garantie, dass das im Fall des Falles die Exekutive aber genauso sieht, wird dir aber keiner geben können.
Bei meinem LionSteel T.R.E. sind ja Pin und Flipper demontierbar, und so bekomme ich es einhändig auch nicht mehr geöffnet.
Das führe ich ab und an auch so.
Die Betonung liegt auf "eigentlich" :D.
Sehe ich wie Alex. Allein das Demontieren der Öffnungshilfen führt nicht automatisch zur Legalität. Im Zweifelsfall bist Du vom Goodwill des prüfenden Beamten abhängig.
Danke Dir, Alex =). Ja, Subcom, Wharcom...die gehen auch in die Richtung.
Klasse Messer hier auf den letzten Seiten.
Tools for Gents hatte ich schon fast verdrängt... Danke fürs erinnern :op:
die entfernte öffnungshilfe ist der dunkelgraue punkt am scheitelpunkt zum "anstieg" des klingenrückens...fällt wirklich nur dem auf,der es weiss und sehen will.
richtig ist,reines entfernen/verschliessen einer öffnungshilfe lässt ein "einhandmesser" micht automatisch führfähig werden.da kommt man dir gerne mit der "grundsätzlichen eigenschaft".
die schwergängigkeit der klinge ist meines erachtens nun wahrlich kein kriterium.und wenn ich durch besondere fertigkeiten in der lage bin,ein nicht-einhandmesser auch mit einer hand öffnen zu können,wird daraus auch kein einhandmesser,weil..siehe oben..die grundsätzliche eigenschaft fehlt.
bis auf die schon gezeigten laguioles und das alltags-schweizer bekomme ich alle meine messer auch einhändig auf und kann sie verriegeln.
Danke für euer Feedback :gut: Ist sicherlich genau so wie von euch beschrieben ...und die :gut::gut::gut: gibts natürlich auch :D
Wenn einer kontrolliert ist es wie auf hoher See ;) ... wobei man wirklich fast jedes Messer "aufschleudern" kann wenn man es am herausragenden Teil der Klinge festhält und den Griff schleudert, sogar Laguioles wenn sie genug "Grifffläche haben.
Für meine Frau gab es zum Geburtstag letztes Jahr ein recht hübsches Werkzeug von einem jungen Messermacher:
Anhang 244870
Anhang 244871
Sieht nicht nur hübsch aus. Nach einem Jahr im Dauereinsatz als Küchenmesser hat das Kunstwerk auch seine Daseinsberechtigung als Werkzeug unter Beweis gestellt.
Walross-Elfenbein und Rosendamast.
Nach meinem Ausflug in die Miniaturmesserwelt Mitte Juni darf zum Ausgleich jetzt wieder was Großes ran. In der Vergangenheit hatte ich immer nur Gutes über den Hersteller des Gegenstands dieser Vorstellung gelesen. Auch der Stil des bisher Gesehenen sprach mich an. Grund genug, da auch mal zuzugreifen und bei der Gelegenheit zu schauen, ob die Lobhudelei gerechtfertigt ist.
Am Wochenende durfte der Bestellbutton dran glauben und heute ist es angekommen: ein WE Knife 814A Chimera Bronze.
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Das Messer ist geöffnet 22,7 cm lang, von denen im geschlossenen Zustand 12,8 cm übrig bleiben; ohne den nur tip-up/r montierbaren Clip ist das Chimera 1,3 cm breit. Das Gewicht beträgt 141 Gramm.
Die satinierte, flachgeschliffene Clippoint-Klinge mit beidseitiger Fuller Groove ist 4 mm stark, 9,9 cm lang und besteht aus CPM S35VN in einer Rockwell-Härte von ca. 59-61 HRC.
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Das Griffstück aus 6AL4V-Titan ist im Twotone-Bronzefinish anodisiert; alternativ gibt es eine Lefthand-, eine Fullblack-, eine silberfarbene und eine Variante mit Damast-Klinge.
Griffigkeit gewährleisten ein ausgeprägter Choil sowie diverse Einfräsungen in den Linern und Jimpings auf dem Backspacer.
Thumbstuds gibt´s nicht; geöffnet wird per skelettiertem Flipper. Die Verriegelung übernimmt mit lautem Klacken ein Framelock.
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Nutzen manche Marken gerne die Flächen auf der Klinge und teilweise auch dem Griffstück für mehr oder weniger umfangreiche Romane so hält sich das Chimera hier vornehm zurück. Bis auf das zwar große, aber minimalistische Firmenlogo über dem linksseitigen Klingenlager und den ganz subtil unten auf dem Flipper-Tab eingelaserten Hinweis auf den verwendeten Klingenstahl gibt es nichts zu lesen.
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Was auch gut ist. Denn mit der nach „This is Sparta!“ aussehenden Klingenform und den vielen Aus- und Einfräsungen hat das Auge genug zu tun; sie geben dem Look das gewisse Etwas.
Überall an diesem Messer gibt es was zu entdecken. Rillen treffen auf Bohrungen treffen auf Vertiefungen treffen auf Sicken treffen auf Zacken. Passend zum Namen ein ziemliches Durcheinander: die feuerspeiende Chimäre der griechischen Mythologie vereint lt. Homer den Kopf eines Löwen, den Rumpf einer Ziege und das Hinterteil eines Drachens bzw. einer Schlange.
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Das Chimera ist hervorragend…nein, überragend verarbeitet. Egal ob Griffstück oder Klinge, keine Grate, keine Lunker, nicht eine kleine Riefe trübt das Bild.
Dabei korrespondiert die bronzefarbene Hardware wunderbar mit den angefasten, airbrushmäßig in den Grundfarbton übergehenden Kanten.
Die einzelnen Parts fügen sich einwandfrei zusammen. Nirgends steht irgendwas vor; alles sitzt und passt. Die Klinge ist exakt mittig zentriert und weist kein Spiel auf.
Auf der Habenseite addieren sich weiterhin der pulvermetallurgische Hochleistungsstahl sowie die Keramikkugellagerung der Klinge. Der Lock verfügt über ein Edelstahlinsert.
Hardware und Schrauben sind ebenso aus Titan wie der lange, stabilitätsfördernde Backspacer mit integriertem Schlagstück und Lanyard-Öse. Ausfräsungen an den Innenseiten der Liner sparen Gewicht.
Auch der mit nur einer Schraube befestigte Titan-Clip verdient eine Erwähnung: kein Drahtbügel oder gebogenes Metall, sondern aus dem Vollen gearbeitet und damit einerseits verwindungssteif, andererseits dank schlankem Mittelteil dennoch flexibel. Selbst auf ihm finden sich Zierfräsungen.
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Die Funktion kommt ebenfalls nicht zu kurz. Für den kräftigen Detent braucht es zwar ordentlich Zeigefingermuskeln, aber hat man ihn überwunden schwingt die Klinge wunderbar weich, gleichmäßig und vor allem schnell heraus.
Die Handlage ist aufgrund der abgerundeten und ergonomischen Form ideal. Selbst der Choil an der Klinge ist einigermaßen verwertbar, auch wenn zumindest mein Zeigefinger nur gerade so eben dort hineinpasst. Die großzügige Daumenmulde vor der Swedge hingegen lädt geradezu zum Kurzfassen ein.
Last but not least kommt das Chimera monsterscharf out of the box.
Zum Lieferumfang gehören eine gut gepolsterte Nylontasche mit Platz für zwei Messer (clever!), ein Putztuch (da jubiliert die PTM in mir) und zwei Sticker.
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Mein persönliches Fazit:
Wenn alle WE Knives so gemacht sind wie dieses kann ich sagen, dass die allfällige Begeisterung berechtigt ist. Haptik, Optik, Passgenauigkeit und Ausstattung sind so dermaßen perfekt, makellos, detailverliebt und umfangreich, dass man das Chimera spontan auch glatt 2-3 Preisklassen höher angesiedelt vermuten könnte.
Solche Messer machen mir - da ich nicht auf Schmerzen stehe - Angst! Und wenn ich Angst habe, kann ich durchaus unvernünftig werden und überreagieren.
Schöne Vorstellung! Ich kann Deine Eindrücke bestätigen. Hatte es bei einem guten Freund in der Hand. WE, Reate und Kizer haben die Zeiten des "China Mülls" hinter sich gelassen fertigen auf höchstem Niveau, sodass auch andere Marken dort fertigen lassen (Reate fertigt z.B. für Todd Begg die Steelcraft Messer) und inzwischen lizensieren sie auch ordentlich Designs von bekannten Machern, anstatt sie sich wie früher ..... ähm .... kostenneutral auszuleihen :-)
Vielen Dank, Obi Wan =)!
Ja, mittlerweile muss man zwischen China und China echt unterscheiden ;)...
Wieder mal eine perfekte Vorstellung, von einem sehr schönen Messer.
Ich habe bisher auch nur Gutes von WE Knives gehört und auch das Kizer eines Bekannten, welches ich schon in der Hand hatte ist mehr als beachtlich. Vor ein paar Jahren hätte man noch nicht darauf getippt, dass sowas aus China kommt.
Inzwischen müssen sich Hersteller wie WE und Kizer aber vor nichts verstecken was der Rest der Welt so in der Mittel- und Oberklasse anzubieten hat, im Gegenteil.
Geniales Messer, ich hab die Tage auch ein WE Arrakis von einem Bekannten in der Hand gehabt.
Tolles Design, schön verarbeitet. Ich glaube ich muss mich da auch mal näher mit befassen.
Das Damast Chimera hat mich irgendwie gepackt... :)
@Alex: vielen Dank =)! WE Knives wirbt auf der HP explizit mit den eigenen Fähigkeiten, was die CNC-Fertigung und das Anodisieren von Titan angeht. Da wird wirklich nicht zu viel versprochen.
@Norman: ebenfalls danke =)! Gleich mal wieder die Endstufe vor Augen, was :D?
Wieder ein schickes Messer wunderbar vorgestellt :gut:
Ich kann mich noch nicht so richtig mit den chinesischen Messern "anfreunden", auch wenn sie sicherlich qualitativ top sind. Bin da eher der Traditionalist. Aber viel Spaß damit Lasky!
Danke Dir, Stefan :gut:!
So dachte ich bis vor einiger Zeit auch. Bin drüber weg und kann Dir nur empfehlen, es auch mal zu versuchen ;). Wie schon geschrieben, China ist nicht gleich China...
Mal wieder was von meinem aktuellen Lieblingsmacher, Herrn Marfione.
Das Socom gehört zusammen mit dem UDT und einigen hier verbannten OTF, wie z.B. das Halo, zu den "Gründungsmitgliedern" der Firma Microtech, die in den 90ern von Antony Marfione und seiner Frau aufgebaut wurde. Zu den Lehrmeistern von Tony gehörten u.a. Chris Reeve und später auch Walter Brend. Manch einer mag das Socom als "die Mutter aller tactical folder" bezeichnen, obwohl diese Begrifflichkeiten in den 90er Jahren noch gar nicht so richtig etabliert waren. Das Socom wurde schnell zu einem sehr bekannten Modell dieser Kategorie und wird heute zu Recht als Klassiker bezeichnet. Anfang der 2000er Jahre wollte man das Socom weiterentwickeln und es entstand das Socom Elite. Unterscheiden kann man die beiden an der Griffgestaltung und den Griff-Inlays, aber vor allem an der Klingenverriegelung. Das Socom war ein klassischer Liner-Lock. Beim Socom Elite spricht man von einem eingelegten Liner-Lock. Der Verriegelungsliner ist deutlich kürzer, beginnt weiter vorn, zur Klinge und wird nicht wie beim klassischen Liner-Lock durch eine Vorspannung des Liners selbst vor die Klingenwurzel geschoben, um die Klinge zu arretieren, sondern durch kleine Federn, die zwischen Griffschale und Liner sitzen und im beim rotieren der Klinge vor die Klingenwurzel schieben.
Ist das nun besser als der klassische Liner-Lock? Keine Ahnung. Aber es muss ja immer mal was Neues her. Auf jeden Fall löste das Socom Elite das Socom ab. Dann wurde das Modell irgendwann eingestellt und es kamen Socom Bravo und Socom Delta, aus denen dann das aktuelle und immer noch verkaufte Socom Elite hervorging. Dies auf die Schnelle, zur Historie.
Schon früh nach der Gründung von Microtech hat Tony Marfione begonnen exklusivere custom Versionen seiner Serienmodelle aufzulegen. Irgendwann später hat er dann auch die Markennamen differenziert, um klare Positionierungen zu schaffen. Die Serienausführungen oder Englisch "productions" liefen untern Microtech und die aufwendigeren, mit einem deutlich höheren Anteil Handarbeit und oft mit feineren Materialien ausgeführten customs, wurden unter Marfione Custom Knives verkauft.
Funktional wird man mit jedem Serien-Microtech zufrieden sein. Je nach Ausführung liegt ein Serien Socom Elite heute so bei 350-450€. Der Reiz der customs liegt in der Exklusivität, die entsteht durch kleine Stückzahlen, besondere Klingenschliffe und Griffmaterialien, feine Detailausführungen und eben die vollständige Handarbeit. Dies mündet dann in einem erheblich höheren Preis.
Hier habe ich ein Socom Elite custom, welches auf zweierlei Art begeistert. Da ist zum einen sie spiegelpolierte Compound Ground Klinge. Also eine Klinge, die aus 2 Klingenschliffen besteht. Ein funktionaler Vorteil mag noch bei großen fixed blades gegeben sein, wenn z.B. ein Teil der Klinge eines Outdoormessers auf das Hacken ausgelegt ist und ein anderer Teil der Klinge für feinere Messerarbeiten. Bei einem folder dient es eigentlich nur Show-Zwecken. Der zweite Hinkucker sind die Griff-Inlays aus Abalone (Perlmutt). Manch einer mag jetzt die Nase rümpfen. "Perlmutt an einem tactical folder?" Durchaus. Davon abgesehen, dass Perlmutt eines der feinsten Materialien ist, die man finden kann, hat es eine lange Tradition als edles Material für Messergriffe und andere Produkte dieser Gattung.
Insbesondere bei Marfione customs hat es eine lange Tradition und findet sich bereits an frühen customs aus den 90ern und Anfang der 2000er. Auch die spiegelpolierte Klinge wurde bereits früh bei Marfione gemacht. Dabei hat ihn vor allem Walter Brend als Lehrmeister gedient.
An meinem Socom Elite custom wurden diesen beiden optischen Highlights nun wieder vereint und ich mir persönlich gefällt es sehr gut. Aber das ist ja wie immer und zum Glück Geschmackssache.
Viele Grüße,
Stefan
https://live.staticflickr.com/65535/...6f3d6384_c.jpgMarfione Socom Elite, Mirror & Abalone, 01 by Jedi, auf Flickr
https://live.staticflickr.com/65535/...cb1436d7_c.jpgMarfione Socom Elite, Mirror & Abalone, 02 by Jedi, auf Flickr
https://live.staticflickr.com/65535/...f9062a8e_c.jpgMarfione Socom Elite, Mirror & Abalone, 03 by Jedi, auf Flickr
https://live.staticflickr.com/65535/...d1804369_c.jpgMarfione Socom Elite, Mirror & Abalone, 04 by Jedi, auf Flickr
https://live.staticflickr.com/65535/...99d5bffe_c.jpgMarfione Socom Elite, Mirror & Abalone, 05 by Jedi, auf Flickr
https://live.staticflickr.com/65535/...35fbc7ba_c.jpgMarfione Socom Elite, Mirror & Abalone, 06 by Jedi, auf Flickr
https://live.staticflickr.com/65535/...b705fb0b_c.jpgMarfione Socom Elite, Mirror & Abalone, 07 by Jedi, auf Flickr
Grandiose Fotos, und vielen Dank für das Hintergrundwissen :gut:
Ich persönlich finde das Messer von der reinen Formgebung genial ... habe aber meine Probleme mit dem Perlmutt, und würde auch die Klinge wohl eher satiniert bevorzugen. Aber wie Du schon sagst ... nur Geschmack.
Wahnsinnsmesser und tolle Vorstellung :verneig:!
Normalerweise kann ich mit Perlmutt auch nicht so viel anfangen, aber hier: matching :gut:.