Beim Conrad hier sind Geigerzähler auch ausverkauft. Und die Leute bunkern wie blöde Jodtabletten.
Druckbare Version
Wir machen hier Medienbeobachtung und ich kann aus jahrzehntelanger Erfahrung sagen: Die können nicht mehr anders. Weil alle medialen Ereignisse gleich ablaufen (unabhängig vom echten (!) tragischen Sachverhalt), wiederholt sich Wortwahl und das Procedere immer wieder.
Wenn etwas fällt, dann ins "bodenlose".
Wenn etwas passiert, dann ist es "historisch."
Wenn etwas gesucht wird, dann "fieberhaft."
etc.
Auch das Procedere ist zur Zeit Standard-Vorgehensweise:
Mit Worst-Case-Fragen ("Steht der atmomare YX bevor?") wird die Stimmung aufgeheizt.
Es kommen in den nächsten Tagen verstärkt Hintergrund-Infos von Experten, warum das alles schiefgegangen ist ("Versäumnisse ...").
Es kommen in den nächsten Tagen ein paar positive Meldungen auf die Titelseiten (hoffentlich) mit Meldungen von Überlebenden.
Es werden verstärkt die weltweiten Auswirkungen in allen Extrem durchleuchtet (Tsunami/Erdbeben in Deutschland etc.)
Es gibt verstärkt Sondersendungen mit Expertenrunden und Besserwissen, die alles schon so kommen sahen.
Und es werden Sonderauflagen gedruckt ...
In 3 Wochen ist jeder übersättigt und der mediale Zirkus reduziert sich (siehe Thailand, 9/11, New Orleans, Island/Vulkan etc).
Die Nachrichten verschwinden von den Titelseiten und Deutschland fühlt sich wieder besser.
...
sehr schön beschrieben! Danke dafür! :gut:
schön geschrieben Georg! Danke!
Kommt jetzt eigentlich 2012 näher?
So, und genauso hatte ich das mit dem "künstlichen" Hochkochen der Situation in den Medien vor ein paar Seiten auch gemeint. Medien sind eigentlich dafür da, objektiv/neutral Fakten zu vermitteln, nicht mehr und nicht weniger. Sie sollten nicht noch zusätzlich Panik verbreiten mit Vermutungen, die sie zwar so äußern, dass viele Menschen es als Fakten verstehen, sie im Nachhinein aber sagen können, wir hatten ja gesagt, "möglicherweise"... :wall:
Ich bewundere wirklich die Japaner, dass sie so ruhig sind und vor allem eben die Männer und Frauen, die sich um die Lösung der Probleme kümmern und drücke ihnen die Daumen, so wie wir alle hier...hoffentlich geht es noch einigermaßen "gut" aus...
Liebe Grüße
Stefan
gut beobachtet, und man braucht nicht weiter als in diesen thread zu sehen, um zu beobachten wie gut diese Medienhysterie funktioniert und was sie bewirkt:
ergänzen möchte ich: das Faible für absolute irrelevante Einzelnachrichten:
+++Eilmeldung+++
Schichtleiter hat Verstopfung. Rettung gefährdet.
+++Eilmeldung+++
Schichtleiter auf Toilette: Wird er ein Ei legen? Banges Warten
+++Eilmeldung+++
Erste Gerüchte um erfolgreichen Schiss: Kollegen berichten in der Toilette stinkt es.
etc...
Ok, jetzt mal die Bild.
Wie kann man die Brennstäbe, die sich im Druckbehälter UND dem Containment befinden, von aussen mit dem Abwurf von Wasser kühlen?
warm+kalt=weniger warm ...jetzt mal auf Bildniveau formuliert...so schwer ist das doch nicht zu begreifen, oder? =)
Ulrich - flieg mal rüber und Berichte live - dann bekommen wir wenigstens verlässliche Informationen
Ist schon klar. Nur der nächste Schritt wird eh der Abwurf von Beton sein. Die sollten keine Zeit mit dem Wasser verschwenden.
.
@Ralf
Ich habe gestern Quarks & Co. im WDR gesehen, war sehr informativ und meiner Meinung nach nicht zu übertrieben.
Dort wurde u.a. auch darüber berichtet, wie man in Tschenobyl vorgegangen ist. Dort hat man auch den Reaktor nicht einfach mit Beton verschliessen können, da die Hitze einfach viel zu gross ist. Man hat vielmehr ein Betondach (den sog. Sarkophag) um den Reaktor gebaut.
Zur besseren Vorstellung hier mal ein Bild aus dem Jahr 2000 vom inneren des Sarkophages in Tschernobyl:
http://img121.imageshack.us/img121/2...benannt1dz.jpg
Ausserdem hat man in Tschernobyl den Reaktor versucht von unten zu kühlen. Dazu hat man per Hand einen Stollen unter den Reaktor gegraben. Dort angekommen hat man festgestellt, dass die Kernschmelze das umliegende Gestein zu Magma geschmolzen hat ... soviel dazu wie heiss die Dinger werden. Man kann diese enorme Hitze nicht einfach mit Beton verschliessen.
Bist Du das?
Sehr interessant finde ich, dass sich der Spiegel mit einem Artikel über Ranga Yogeshwar selbst demontiert:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,750972,00.html
Detlef, hier mal eine Einschätzung, die in meinen Augen vernünftig klingt:
http://www.businessweek.com/news/201...ly-events.html
@Ralf
Das bin natürlich nicht ich auf dem Foto.
Egal was in Japan passiert oder auch nicht passiert, finde ich die Entscheidung (Anmerkung: ich bin eigentlich Pro Atomkraft und habe keine Angst vor dem was in Japan passiert) aus der Atomkraft auszusteigen richtig.
Man sollte bedenken dass auch der Rohstoff Uran endlich ist. Schätzungen gehen von 60-100 Jahre aus bis sämtliche Uranvorräte aufgebraucht sind. Vor diesem Hintergrund muss man sich wirklich überlegen wie es weitergehen soll und ohne Druck von Aussen (in diesem Fall von der Politik) wird sich erst einmal nichts an dieser Situation ändern. Ich denke wenn Deutschland den Ausstieg konsequent vollzieht, wird Deutschland in 30-40 Jahren führend sein was alternative Energiequellen anbelangt und dadurch einen enormen wirtschaftlichen Vorteil haben, auch wenn es erst einmal zu Einschnitten kommen wird.
Edit:
Noch etwas zur Hitzeentwicklung der Brennstäbe. Die Brennstäbe sind, wenn sie aufgebraucht und im Abklingbecken abgekühlt wurden, immer noch 400-500°C heiss wenn sie in den Castor Behälter geladen werden. Die Oberfläche der Castor Behälter werden dabei bis zu 85°C heiss ... und wie gesagt, wir sprechen hier von "verbrauchten" Brennstäben.
Eben Beichterstattung auf n-tv aus Biblis." Störfall wurde gemeldet, weil auf drei Rohrleitungen Ablagerungen von Klebstoffen gefunden wurden. Es gab bisher 800 dieser Störmeldungen und viele bezeichnen den Rekator als Schrottreaktor."
Wußte gar nicht, dass jetzt auch Comedy auf n-tv gesendet wird. Man kann doch nicht ernsthaft solche Sachen bringen, bei dieser aktuellen Lage in Japan.