Zitat von
Roland90
Ich möchte hier wirklich niemandem auf die Füße treten. Es ist selbstverständlich vollkommen legitim bei dem ganzen Thema nicht mitspielen zu wollen.
Allerdings hinkt der von Jürgen hier angebrachte Vergleich und bei den teils hier angebrachten Argumenten habe ich das Gefühl so Mancher hat sich mit dem Thema Luxusmarken nie so wirklich auseinandergesetzt.
Um das mal kurz und knapp runter zu brechen:
Es ist ein Unterschied ob man eine Ware/Dienstleistung in Anspruch nehmen möchte welche so oder so ähnlich viele Firmen und Handwerker auf der ganzen Welt vollbringen können oder ob ich ein ganz bestimmtes ( limitiertes) und gefragtes Luxusprodukt erwerben möchte.
Warum ist es was anderes ?
Nun eine Elektroinstallation kann man ( in aller Regel) nicht nach dem Einbau direkt 100k über Marktpreis weiterverkaufen, man bekommt dafür nach 5 Jahren in Gebrauch auch nicht mehr als man dafür bezahlt hat. Ob das immer so weiter geht lassen wir hier mal dahingestellt. Aber aktuell ist es so.
Die normalen Regeln eines Kaufs ala ,,Ich hab Geld also bekomme ich automatisch was ich möchte" haben bei knappen Luxusgütern noch nie gegolten. Einfach weil die Nachfrage das Angebot übersteigt und man beim Kauf zum Listenpreis immer einen theoretischen Gewinn auf den Marktpreis mitnimmt. Anders gesagt man bekommt vom zertifizierten Händler ein ,,Geschenk" nämlich die Möglichkeit ein begehrtes Gut unterhalb des Marktpreises kaufen zu können.
Da logischerweise viele Menschen scharf darauf sind begehrte Güter unter dem Marktpreis zu kaufen ( man macht bei jedem Kauf schließlich immer etwas Geld gut und hat ein begehrtes Produkt was man jederzeit wieder los wird) muss man beim Händler ein gewisses Standing haben und sich ,,hochkaufen, auch mal was nicht so gefragtes Kaufen usw. Es ist ein Geben und Nehmen ( und damit ist sicherlich nicht gemeint dass man den Listenpreis des begehrten limitierten Produktes bereit ist zu bezahlen).
Natürlich kann ich statt einer Hermes Birkin Bag eine x beliebige andere Ledertasche kaufen, statt einer Daytona einen anderen Chronograph und statt einem Porsche S/T einen unlimitierten Sportwagen.
Nur ist das halt nicht das Gleiche und man bekommt damit auf dem Markt auch nicht sofort mehr Geld als man bezahlt hat.
Wie gesagt dass muss einem nicht gefallen, man muss da gewiss auch nicht mitspielen. So funktioniert aber der ( Luxus ) Markt.
Ferrari, Louis Vuitton, Rolex, Patek, Richard Mille, Hermes und Porsche alle machen das mehr oder minder so bei ihren richtig gefragten Modellen.
Das steigert das Begehren in den Köpfen ins unermessliche. Weil man es eben nicht einfach so ( zum LP) kaufen kann.
Wer solche Produkte direkt vom Hersteller kaufen darf fühlt sich gebauchpinselt, wertgeschätzt und werden von Anderen Kunden beneidet die das nicht können. Das Hamsterrad dreht sich, man fängt auch als ,, kleiner Kunde" an Umsatz zu machen in der Hoffnung irgend wann mal in den erlauchten Kreis aufzusteigen wo man auf solche Produkte zugriff bekommt.
Mir ist völlig klar dass es auch genug geben wird die sich davon eher abgestoßen fühlen.
Bei all dem bitte nicht vergessen, dass es sich um völlig unnötige Spaßartikel handelt. Niemand braucht so ein Auto, so eine Uhr, Klamotten, Taschen oder sonst was.
Es sind keine Grundnahrungsmittel. Es gibt deswegen nach meiner Einschätzungen nur drei Wege damit umzugehen.
Mitspielen, direkt auf dem freien Markt zum derzeitigen Marktpreis ( ergo deutlich über Liste) kaufen oder einfach einen Bogen um solche Produkte machen.