Das ist viel Wahres dran, Tom.
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Das ist viel Wahres dran, Tom.
ja, den Promitresor gibts hier auch. Heisst VIP Tresor und da liegt immer jedes StahlModell einmal drin, falls eine Berühmtheit den Raum betritt
warum sollten die Mitarbeiter nicht wissen wieviele Modelle im Jahr geliefert wurden?
Kann man ja nachsehen, oder man fragt einfach den GF bzw. Vorgesetzten...
Dann müsste der GF aber auch Auskunft geben ;)
Weil es in Firmen üblich ist, dass Mitarbeitern nicht alles erzählt wird. Man bedenke, dass ein mittlerer Uhrenhändler wohl etliche Millionen Euro Außenumsatz pro Jahr macht. Sicher wissen die Mitarbeiter da nicht über alles Bescheid, was zum Beispiel genaue Einkaufs-/Verkaufszahlen, genaue Margen usw. betrifft. Es soll ja schließlich nicht jeder (nicht gut bezahlte) Mitarbeiter wissen, wie viel der Inhaber verdient ;) So wie man Rolex oder andere Uhrenhersteller kennt, gibt es bestimmt noch Geheimhaltungsvereinbarungen zwischen Inhaber/Geschäftsführer/Prokurist und dem Hersteller.
Ich habe schon mehrfach bei einem großen Rolex AD gekauft, bei dem die Mitarbeiter fast nichts entscheiden dürfen, sondern den Geschäftsführer/Prokuristen holen oder fragen müssen, wenn es um Preise, Verfügbarkeiten usw. geht.
Im Rahmen der freien kaufmännischen Gestaltung kann das wohl jeder Unternehmer selbst entscheiden.
P.S. Meinen Mitarbeitern erzähle ich auch nicht die genauen Details aus meinen Lieferantenvereinbarungen. Auch kennen sie nur die Margen aus der Warenwirtschaft und wissen nicht, welche Boni es ab welchen Umsatz beim Lieferanten gibt, wie die Preisentwicklung ist, welche Mengengrenzen es bei welchem Artikel gibt usw. - und mein Betrieb ist auch nicht größer als ein kleiner Uhrenhändler. Und das hat nicht mit mangelnden Vertrauen zu tun, sondern es gibt einfach Geschäftsgeheimnisse und woher was ich, was meine Mitarbeiter nach 5 Bier wem weitererzählen oder ob sie irgendwann zu einem Konkurrenten wechseln...
Richtig, Tom. Außerdem ist es der einfachen Verkaufskraft wahrscheinlich so egal wie sonst was ....
Bei Rüschenbeck ist es bspw. so, dass, seit die Stahlmodelle rar gesäht sind, noch nicht einmal der GF den Preis bestimmen darf. Es gibt zentral von Herrn Rüschenbeck vorgegebene Listen, jede Referenz betreffend.
schon verständlich Tom, aber du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.
Die Auskunft über die Anzahl von gelieferten Modellen und die über Boni, Margen, Umsatz, etc. sind schon zwei paar Schuhe.
Was sollte geheim an dieser Info sein? Im Gegenteil...es wüde den Verkäufern das Leben erleichtern wenn sie darüber Bescheid wüssten.
Wenn man hier so die von Verkäufern genannten Liefermengen vergleicht, müssen manche Verkäufer entweder lügen oder sie wissen es einfach nicht.
Denn wenn eine ungefähr gleiche Verteilung der beliebten Uhren erfolgt, kann es ja nicht sein, dass ein Verkäufer erklärt, dass er pro Jahr nur 3 Stahl-Daytonas bekommt, ein anderer aber jeden Monat einem "VIP-Kunden" eine verkauft und ab und zu auch noch ein "normaler" Listenkunde eine bekommt.
Man darf sich bei Rolex auch nichts vormachen, Rolex ist keine Manufaktur o.ä. sondern ein Hersteller eines teuren, hochwertigen Convenience Produkts, das in Massenproduktion hergestellt wird. Das klingt vielleicht hart, aber im Rolexwerk sieht es nicht so viel anders aus als bei einem Autobauer - es werden Uhrenteile hergestellt und zusammengesetzt - den Uhrmacher, der in tagelanger Kleinstarbeit jedes Rädchen per Hand einsetzt, sucht man vergeblich... Kein Wunder also, dass man keine Werksführungen anbieten will, um den Mythos aufrechtzuerhalten... Betrachtet man die geschätzten jährlichen Produktionsmengen, sollte klar sein, dass deutlich höhere Stückzahlen einer Uhr an einen Händler ausgeliefert werden, als Verkäufer erzählen (dürfen/können).
Vergleiche mal die Menge an geschätzter Rolexproduktion und der zugehörige Menge an AD und der Menge eines Autobauers mit seinen zugehörigen Händlern. Wäre die von Händlern dargestellte Situation wirklich so, müsstest du bei einem Autobauer z.B. auch 3-5 Jahre auf deinen Audi R8 warten und das ist wohl das seltenste Modell von Audi.
Ein Klassenkamerad (zusammen Abitur gemacht) von mir ist seit 2014 Geschäftsführer eines Ladens einer in Deutschland bekannten Kette. Ich kaufe bei ihm nichts, weil ich die bekannten große Ketten und ihre Philosophie (Großmengenverkauf über LP nach China usw.) nicht unterstütze und auch nicht "dreist" mir ein Vorrecht auf irgendwelche Modelle ergattern will, während andere lange auf der Warteliste stehen (wie ich auch). Über die von Verkäufern genannten Liefermengen kann er allerdings nur stark schmunzeln. Er meinte zu mir, wenn die Mengen stimmen würden, würde er nicht nur seine Ziele meilenweit verfehlen, sondern hätte seinen Job auch garantiert nicht mehr.
Dass nicht jeder jedes Modell sofort bekommt und auch eine große Nachfrage herrscht, sollte klar sein. Dennoch stellt zum Beispiel dieses Forum hier nur einen absoluten Bruchteil der Gesellschaft und Rolexinteressenten dar. Wenn hier also jemand postet, dass er nach x Monaten eine Pepsi, Daytona, Hulk etc. bekommen hat, muss man sich erst einmal vorstellen, wie viele andere Menschen auch eine bekommen haben - bei rund 100 Rolex AD in Deutschland.
Ähnliches hier vor ein paar Wochen. War beim örtlichen Konzessionär bei dem ich seit Jahren mehr oder weniger regelmässig kaufe. Am Nachbartisch freut sich jemand über seine Stahl-Daytona. Wir kommen ins Gespräch: Er hat letzten Endes ca. 3 Monate drauf gewartet. Warum? Weil er Fussballer ist. So isses nun mal und damit muss man leben oder sich eine andere Marke suchen...
ja Tom, aber das alles hat nichts mit der Info zutun die ein Verkäufer bekommt oder eben nicht.
Und woher willst du wissen dass die Werke bei RSA nicht akribisch von Uhrmachern zusammengesetzt werden?
Und du kannst wohl kaum einen Autohersteller wie Audi mit RSA vergleichen. Das sind wiedermal 2 Paar Schuhe :rolleyes:
Ich wollte dir nur zu überdenken geben, dass viele Verkäufer jedem Kunden etwas anderes erzählen, weil sie es so vorgegeben bekommen oder eben gar nichts wissen. Sicher wird auch mal ein ehrlicher Verkäufer dabei sein, nur darf man nicht glauben, dass jeder Mitarbeiter einer Firma über alle Informationen verfügt.
Die genaue Rolex Produktionsmenge ist öffentlich nicht bekannt. Von 800.000 bis 1,5 Millionen ist quasi alles offen. Genaue Zahlen kann man natürlich bei der COSC erhalten. Rechnet man sich den Umsatz von etwas über 5 Mrd. mit einem Durchschnitt-Händler-VK von 10.000 € sowie die Händlermarge ab, scheinen die Stückzahlen auch plausibel.
Meinst du wirklich, dass in der Werkefertigung in Biel bei rund 2.000 Gesamtmitarbeitern (vom Empfang, Hausmeister bis zur Reinigungskraft) diese Menge an Werken in akribischer Uhrmacherhandarbeit ala Manufaktur gefertigt werden können?
Nehmen wir an 1/3 der Mitarbeiter wären Uhrmacher (man bedenke dass es dort 100 verschiedene Jobs gibt), das wären rund 700. Pro Jahr gibt es im Schnitt in der Schweiz 250 Arbeitstage. In der Schweiz hat man mindestens 4 Wochen Urlaub (20 Arbeitstage) = 230 Tage - 10 niedrig angesetzten Kranktagen = 220 echte Arbeitstage.
Bei angenommenen 1 Mio. Werke pro Jahr, müsste jeder Uhrmacher also fast 1.500 Werke pro Jahr bauen, d.h. bei 220 Arbeitstagen im Dauerbetrieb wären das fast 7 Werke pro Tag.
Das kann schon sein, dass man in einer Stunde ein Werk bauen/zusammensetzen kann. Dies ist dann aber keine "Manufakturarbeit", sondern ein einfaches Zusammenstecken der Teile, wie es ein Autobauer mit seinem 5m/h Fließband letztlich auch macht, nur dass der Autobauer deutlich mehr Mitarbeiter für sein Produkt benötigt.
Bei den Mengen, die Rolex herstellt, muss es eine Art "Massenfertigung" oder "Abteilungsfertigung" geben, anders ist eine Produktion in der Größe nicht durchführbar. Das heißt natürlich nicht, dass die Qualität darunter leidet - eher im Gegenteil. Nur durch eine entsprechende Menge kann Rolex spezielle Herstellungsverfahren anwenden und eine dauerhaft gleichbleibende Qualität gewährleisten. Das kann man wieder gut mit dem Autobereich vergleichen: Als Tesla mit niedrigen Stückzahlen angefangen hat, war die Qualität noch sehr übel. Jetzt mit steigender Menge wird die Qualität der Fertigung nach und nach besser. Bis die Tesla Qualität aber die von den deutschen Premiumautobauern erreicht, wird es noch etliche Jahre dauern.
Doch, ist mir passiert. Ich zog mit der Familie berufsbedingt in eine andere Stadt. Vor einigen Monaten ging ich dann zum ansässigen Konzi, ein familiengeführter Juwelier, also keine der großen Ketten. Die Mitarbeiter mussten sich alles vom Geschäftsführer absegnen lassen, so auch den Verkauf eines verfügbaren Sportmodells, das sie zufällig da hatten. Der Geschäftsführer wollte mir die Uhr aber nicht verkaufen.
Hat er das übliche "bereits reserviert" oder "nur zu Ausstellungszwecken" gesagt?
Absurd so etwas. Es gibt auch Händler, die etwas begehrtere Modelle ins Schaufenster stellen, damit sie (vor allem jüngere) Neukunden anwerben können. Wenn jeder nur Edelmetall oder Datejusts im Fenster hat, hebt man sich nicht von der Masse ab. Ein jüngerer Kunde, der lieber eine Explorer, Air-King, Milgauss, Sub oder GMT tragen möchte, kauft im Laufe seines Lebens vielleicht auch mal andere/weitere Uhren oder Schmuck. Man darf ja nicht vergessen, dass der Großteil der Rolex Kundschaft schon "etwas älter" ist und bei vielen jüngeren Menschen Analoguhren nun nicht mehr so stark im Fokus stehen. Irgendwann stirbt dann ein Teil der Kundschaft zwangsläufig aus. Die Jüngeren, die sich für Analoguhren interessieren, sind wohl größtenteils hier im Forum aktiv ;)
Anfangs ging die Verkäuferin anscheinend davon aus, dass ich einer der typischen Anfragenden bin. Sie zeigte mir einige Modelle, darunter auch begehrte Sportmodelle, wobei mich nur ein bestimmtes Modell interessierte. Zunächst sagte sie noch, dass alle Uhren reserviert seien. Erst als sie merkte, dass ich an einigen der begehrten Modelle kein Interesse hatte, ließ sie durchblicken, dass das lediglich eine Schutzbehauptung war. Denn plötzlich war das von mir ausgesuchte Modell doch verkäuflich. Sie bat den Geschäftsführer herüber, schilderte ihre Eindrücke und bat um Freigabe. Doch er sagte klar, dass daraus nichts wird. Ohne jegliche Begründung. Nun ja, sein Laden, seine Uhren, seine Entscheidung. Dafür kaufe ich dort nichts und werde den Laden auch nie wieder betreten. So einfach ist das :-)
Sowas ist schon absurd. Wenn ein Modell nicht wirklich reserviert ist - und dann würde es wohl nicht einfach im Fenster stehen (außer der Laden hat Lust auf endlose Anfragen) - sollte es doch an jeden verkäuflich sein, wenn dir das schon so erklärt wird. Schließlich zahlt jeder für ein begehrtes Modell den gleichen Preis. Aber viele Händler haben es wohl nicht nötig, neue Kunden zu gewinnen, da das Geschäft noch gut genug läuft. In so einem Laden würde ich auch nicht mehr gehen.
Korrekt. Die Uhren hat er offensichtlich für umsatzstärkere Kundschaft vorhalten wollen. Wenn ich mir die Online-Bewertungen dieses Ladens so ansehe, ist es wohl vielen anderen Kunden zuvor ähnlich ergangen. Der Geschäftsführer darf sich dann nicht wundern, wenn ihm in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder in einer Phase geringerer Nachfrage die wirklich interessierten Uhrensammler fernbleiben. Mich sieht er jedenfalls nie wieder.
Meine Wunschuhr habe ich dann in der nächstgrößeren Stadt erworben. Ebenfalls familiengeführter Juwelier, aber im Gegenteil zu dem zuvor sehr nette, bemühte und kompetente Mitarbeiter. Innerhalb weniger Monate hatte ich die Uhr. Und dann fahre ich auch gerne eine längere Strecke, bleibe aber diesem Konzi treu.
Ich denke mir auch häufig, ob die vielleicht vergessen haben, dass es auch schon ganz andere Zeiten gab und nichts für immer ist?
Ich hatte die Tage wieder 2 unschöne Erfahrungen mit Juwelieren, die u.a. auch Rolex führen (ging darum meine Breitling aufarbeiten zu lassen). Total herablassend, fast schon unfreundlich.
Dann bin ich in die Nachbarstadt zu einem Breitling Konzessionär gefahren, der sonst "nur" Omega, IWC usw. führt aber keine Rolex Konzession hat. Das war was Service und Freundlichkeit angeht fast schon eine andere Welt.
Habe direkt mal verschiedene Omegas ans Handgelenk geschnallt bekommen mit dem schmunzelnden Hinweis "Hier müssen Sie für Ihr Geld nicht um eine Uhr betteln. Darf es was zu trinken sein?" Da überlegt man dann schon, ob man nicht auch andere Marken attraktiv findet.