Zitat von
Seppelkoi
Ich hab jetzt aber nochmal kurz eine Frage, ich hab alles hier gelesen und möchte jetzt wirklich mal sachlich über das Thema diskutieren (nichts von wegen "ja kann oder kann nicht whatever").
Die ersten Submariner waren 100m wasserdicht, frühere GMTs nur 50m. Achten wir jetzt mal nicht auf irgendwelche Normen und Angaben, die man gar nicht mehr benutzen darf, sondern nur auf die Gegebenheiten bei Rolex an sich. Als die die Sub entwickelt haben, hat das sicher niemand mit der Absicht getan, eine Uhr zu bauen, die nicht tauchfähig ist. Auch bei der GMT denke ich sollte ein alltagstaugliches Maß an WD vorhanden sein. Die Gesetze der Physik haben sich aber in der ganzen Zeit nicht geändert, also warum sind dann nicht reihenweise Subs und GMTs vor 20-30 Jahren abgesoffen? Ich meine als ob zu dieser Zeit niemand mit der GMT schwimmen gegangen wäre oder sonstwas, wofür sie ja eigentlich laut heutigen Standards nicht mehr geeignet ist!
Erlaubt mir einen Vergleich anzustellen: Es gibt heute Mauern, die statisch berechnet nach heutigem Vorgehen eigentlich gar nicht mehr stehen dürften. Tun sie aber doch. Deswegen glaube ich, dass man mit einer 100m wd Uhr deutlich mehr als nur schwimmen kann. Auch die Aussage mit den Armbewegungen sind meiner Meinung nach quatsch. Um 1 Bar Druck zusätzlich zu erzeugen, müsste man seinen Arm mit Uhr unter Wasser mit ca. 30 (!!!!) km/h bewegen (falls ihr mir nicht glaubt, kann jeder mit den Formeln aus der Physik nachrechnen).
Ich glaube hier handelt es sich nicht um "Das ist ne Rolex", auch nicht um "100m steht drauf, also muss die das können" oder "So viel Geld für ne Uhr und dann sowas", sondern meiner Meinung nach schlicht und ergreifend um entweder einen Produktionsfehler an der Uhr, welcher unbemerkt blieb, oder an menschlichem Versagen (welches wir durch Aussagen des TS ausschließen können).
Um nun nochmal auf die Norm zurück zu kommen: Um 10 bar Druck, was ja laut Norm äquivalent zu 100m ist, auf eine Uhr zu erzeugen, muss man schon gewaltig viel anstellen. Das kommt nicht beim Schwimmen oder 10m tief Tauchen zustande. Nehmen wir mal an, er würde es schaffen, 30 km/h schnelle Armbewegungen zu machen und auf 10m Tiefe sein, dann würde er doch auch niemals die 10 bar erreichen!
Das mit dem "ins Wasser springen": Wasser besitzt wie alle Flüssigkeiten eine gewisse Viskosität und außerdem Oberflächenspannung. Wenn ich nun einen Kopfsprung ins Wasser mache, wirkt eventuell für den Bruchteil einer Sekunde mehr Druck als die 10 bar auf die Uhr. Das ist korrekt. Allerdings ist das Wasser viel zu "träge", um auch nur ansatzweise ins Gehäuse in der kurzen Zeit einzudringen (ich rede hier wirklich von Nano- bis Millisekunden)- AUßER - das Gehäuse war undicht und hatte eine Schwachstelle.
Es gibt dann noch Uhren, die konstruktionsbedingt sehr empfindlich sind, siehe Navitimer.
Ich finde also, diese Normen sind ähnlich wie bei den eigentlich schon längst eingestürzten Mauern wohl eher nur "ist 99,999999% sicher" Werte und natürlich eine Absicherung für den Hersteller.
Resümee: Wenn eine Uhr absäuft, liegt das entweder an einer (unbemerkten) Undichtigkeit oder Fehlbedienung oder ERHEBLICHEM Überschreiten des angegebenen Maximaldruckes.
Bitte killt mich nicht :)