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Hier fängt man ja Sätze mit hier an, und hier hat sich zwischen meinen beiden Uhren in den vergangenen Wochen eine angenehme Arbeitsteilung entwickelt: die Deepsea begleitet mich als treuer Begleiter durch die Woche, sie ist robust, genau, spürbar, präsent. Täglich wird die Bandlänge verstellt, sie paßt sich meinem Handgelenkumfang in 0,nix an und ist für mich zur perfekten Alltagsuhr geworden.
Schade ist, daß sie nicht mehr non-stop läuft, aber Haptik und Bedienung der Krone lassen das Aufziehen und Stellen von Uhrzeit und Datum zur sinnlichen Zeremonie werden. Das ist wirklich eine sehr fein gemachte Mechanik!
Freitagabend: Büro aufräumen, Tochter vom Sport abholen, zu hause duftet der Kaminofen: da steigt meine Vorfreude auf die Datejust, meine empfindliche andere fette Schönheit mit dem Flirtblatt in blau!
Die Dicke ist ja nicht kopflastig. Das habe ich immer behauptet. Wenn ich da nicht gelogen habe, dann ist die DJ kopfleichtig, ich spüre sie nach 5 Tagen Hardcoretaucheruhr fast nicht am Handgelenk. Ihr Gehäuse fließt praktisch über meinen Arm, die glänzenden, gerundeten Gehäuseseiten spielen mit dem Sonnenlicht und die kleine Krone läßt meine Altersflecken noch größer erscheinen.
Das blaue Blatt ist mal das Meer, dann ein elegantes Kostüm und später eine fast schon erotische Versuchung für mich, und ich lache über meine geglaubte Datumslupenverachtung. Ich liebe es, Vorurteile über den Haufen zu schmeißen.
Die Dicke ist im Vergleich zur DJ grobschlächtig aus einem Stück Stahl geschnitzt: fette Hörner, eine Tangente bis zum Lachgasventil, hier ein kleiner Kreisbogen, einen Hauch kleiner als von der Lünette vorgegeben, anschließend wieder eine Tangente bis hin zum nächsten Horn.
Die Flanken fallen schroff, fast senkrecht Richtung Arm ab, fast die gesamte Geometrie wäre mit einer Formatkreissäge herstellbar. Die Uhr vermittelt das Gefühl, dutzende Polierscheiben zu überleben, so viel Stahl ist da verbaut.
Die charmantere Gehäuseseite finden wir bei drei Uhr, der massive Kronenschutz ist sehr schön in die massive Gesamterscheinung integriert, fett, aber sauber und formschön herausgearbeitet. dem glaubt man sofort, daß er eine Krone beschützen kann.
Das ist zwar total unwichtig, aber die Krone auf der Krone der Dicken steht exakt senkrecht, und ja, ich freue mich darüber.
Die Deepsea sieht fast aus wie am ersten Tag, diese ersten Microkratzer vermehren sich scheinbar nicht mehr, und ich danke unserem Architekten, daß unser Haus so viele Schiebetüren hat: nein, sie hat keinerlei Dellen!
Die DJ ist dagegen eine echte Mimose, die polierte Schönheit zahlt den Preis für die Eitelkeit mit einer Vielzahl von Kratzern, die in Wahrheit keine sind: dieser polierte Schweizerstahl zieht Staub an, präsentiert jeden Fingerabdruck und beweist, daß auch Uhren altern. Aber nach ein, zwei Wochen habe ich mich auch daran gewöhnt, das ist halt so und wird demnächst mit einem Bildbearbeitungsprogramm entfernt. Oder auch nicht.
Die Paarung fetter Taucher und große Datejust ist für mich ein Volltreffer - ich bin nicht nur sehr zufrieden mit diesem kleinen Fuhrpark, sondern genieße die Eigenarten beider Uhren. Nein, kein Kaufwunsch, keine versteckten Ausflüge in die SC, es herrscht Ruhe im Bau. Ein sehr angenehmer Zustand, ich kann meine Aufmerksamkeit auf die Uhren lenken, die ich habe. Ein sehr gutes Gefühl, zumal ich auch mit meinem Kulturbeutel und meinem Staubsauger zufrieden bin.
